Belohnung für die Aufklärung von Verbrechen sinnvoll?

vom 18.08.2011, 11:18 Uhr

Deine Frage ist durchaus berechtigt. Auch ich frage mich, warum eine Belohnung für Straftaten überhaupt nötig ist. Denn eigentlich ist es ja selbstverständlich und die Pflicht eines Bürgers, gegebenenfalls vorhandene Hinweise über Straftaten an die Polizei weiterzugeben. Doch anscheinend hilft eine solche Belohnung trotzdem, die Zahl der Hinweise bzw. nützlichen Hinweise zu steigern. Sonst würde es diese Belohnung ja nicht geben.

Ich kann mir nur vorstellen, dass eine solche Belohnung eventuell einen zusätzlichen Anreiz für Bürger schafft, die sich sonst eventuell nicht unbedingt trauen, Hinweise weiterzugeben. Sie haben vielleicht Angst, aus dem mitgeteilten Hinweis selbst lediglich Nachteile zu haben. Eine zusätzliche Belohnung lässt sich vielleicht über ihren Schatten springen. Die Belohnung soll glaube ich nicht unterstellen, dass der betroffene Bürger seinen Hinweis ohne Belohnung nicht mitgeteilt hätte.

» Wesie » Beiträge: 307 » Talkpoints: 3,27 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Die Belohnung wird geschaffen, um Mitwissern ihr Gewissen zu erleichtern. Denn die Täter sprechen und erzählen ja öfter als Angabe Freunden gegenüber, wenn sie angetrunken sind und angeben wollen von ihren Taten. Um diesen Menschen einen Anreiz zu bieten, ihre Freunde an die Polizei zu verraten, wird die Belohnung ausgesetzt.

Natürlich könnte ein jeder das Verbrechen auch ohne Belohnung anzeigen. Aber wer zeigt schon seinen Freund an, der ihm erzählt hat, was er Schlimmes getan hat? Bei den Autobränden muss es mehrere Mitwisser gegeben haben. Wenn denen kein Anreiz zum Aussagen geboten wird, schweigen sie.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Cid hat geschrieben:Die Belohnung wird geschaffen, um Mitwissern ihr Gewissen zu erleichtern. Denn die Täter sprechen und erzählen ja öfter als Angabe Freunden gegenüber, wenn sie angetrunken sind und angeben wollen von ihren Taten. Um diesen Menschen einen Anreiz zu bieten, ihre Freunde an die Polizei zu verraten, wird die Belohnung ausgesetzt.

Natürlich könnte ein jeder das Verbrechen auch ohne Belohnung anzeigen. Aber wer zeigt schon seinen Freund an, der ihm erzählt hat, was er Schlimmes getan hat? Bei den Autobränden muss es mehrere Mitwisser gegeben haben. Wenn denen kein Anreiz zum Aussagen geboten wird, schweigen sie.


Ja Cid, das stimmt natürlich. Spätestens in dieser Situation wird das aussetzen einer Belohnung sehr sinnvoll. Aber einen faden Beigeschmack erhält die ganze Sache meiner Meinung nach. Denn wenn jemand als Mitwisser einen Bekannten bzw. Freund verrät und dann auch noch die Belohnung kassiert, dann kann man ihm ja tatsächlich schon indirekt unterstellen, dass er dies nur wegen der Belohnung getan hätte. Das stimmte vermutlich auch. Geht man dann davon aus das es nicht mitgeteilt hätte, wenn es die Belohnung nicht gegeben hätte, dann machte sich ja quasi indirekt strafbar. Juristisch nachweisen kann man das natürlich nicht. Aber zumindest moralisch ist diese Situation dann äußerst fragwürdig. Aber der Erhalt mit Tipp scheint sicher wichtiger zu sein als die Belohnung bzw. die Tatsache, dass der Mitwisser ohne die selber wahrscheinlich gar nicht gesprochen hatte.

» Wesie » Beiträge: 307 » Talkpoints: 3,27 » Auszeichnung für 100 Beiträge



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