Charlotte Roches "Schoßgebete"
Nun ist es also fünf Tage auf dem Markt. Charlotte Roches "Schoßgebete" Nach ihrem sehr erfolgreichen Roman "Feuchtgebiete" wirft sie einen weiteren Sex-Roman auf den Markt, der zudem abermals biografisch angehaucht ist, in dem sie den Tod ihrer Brüder verarbeitet oder das Leben als Mutter.
Ich habe das Buch (noch) nicht gekauft und weiß nicht genau, ob ich es mir zulegen möchte. Allerdings habe ich Roches Roman "Feuchtgebiete" gelesen und fand ihn grauenhaft und möchte ihn zu den schlechtesten Büchern zählen, die ich jemals gelesen habe, weswegen ich wahrscheinlich auch ihr neuestes Werk nicht kaufen werde.
Wie steht es mit euch? Seid ihr an "Schoßgebete" interessiert? Werdet ihr euch das Buch holen? Warum oder warum nicht? Was haltet ihr generell von Roches Werken?
Ich habe damals die Feuchtgebiete gelesen und fand sie nicht so grausam wie viele andere, aber ein wirklich gutes Buch war es mit Sicherheit nicht. Ich fand es einfach irgendwie lustig, weil ich vergleichbares zuvor noch nicht gelesen habe, aber ich unterhalte mich lieber mit anderen Büchern.
Bei amazon habe ich mir bereits die Rezensionen durchgelesen, die ja eigentlich darauf hindeuten, dass der neue Roman ähnlich wie der Erste ist und darauf aus ist, wieder ein kleiner Skandal zu werden. Ich denke nicht, dass Roche großartig Neues bieten wird und habe auch kein Interesse daran, ihren zweiten Roman zu lesen.
Ich persönlich kann keinen Deut nachvollziehen, wieso Feuchgebiete ein so erfolgreiches Buch war. Ich selbst habe es nicht gelesen, aber das Hörbuch gehört und das auch weniger aus Interesse als aus Zwang heraus. Ich jedenfalls fand es nicht toll oder ich würde gar soweit gehen und sagen, dass ich es furchtbar fand. Vom Inhalt mal ganz abgesehen muss der Schreibstil / Erzählstil an sich ja auch keine Glanzleistung gewesen sein.
Für mich steht fest, dass ich das neue Buch von ihr definitiv nicht kaufen werde. Es soll ja so ähnlich sein wie Feuchtgebiete und das ist für mich eher ein Grund dagegen und nicht dafür es zu kaufen. Wenn jemand nicht schreiben kann, dann kann er das auch beim zweiten Buch nicht und ich merke eigentlich immer beim Lesen oder auch Hören des ersten Buches eines Autors, ob ich da ein zweites Buch lesen will oder nicht. Hier will ich das definitiv nicht. Und zum Hören lasse ich mich dieses Mal auch nicht zwingen.
winny2311 hat geschrieben:Ich selbst habe es nicht gelesen, aber das Hörbuch gehört und das auch weniger aus Interesse als aus Zwang heraus. Ich jedenfalls fand es nicht toll oder ich würde gar soweit gehen und sagen, dass ich es furchtbar fand. Vom Inhalt mal ganz abgesehen muss der Schreibstil / Erzählstil an sich ja auch keine Glanzleistung gewesen sein.
Rein aus Interesse: wie kann es sein, dass Du aus Zwang diese Buch hören musstest, aus dem Alter der zwangsweise zu lesenden Schullektüre bist Du doch schon seit einigen Jahren heraus?
Der Schreibstil war an und für sich nicht schlecht. Es war ein leicht zu lesendes Buch in der Teenagersprache oder zumindest, was der Autor oder besser die Autorin darunter versteht. Ich fand da eher den Inhalt fragwürdig und gehöre wohl eher zu der Fraktion, die sich fragte, was das alles eigentlich soll. Ich habe es dann für mich unter Tagebuch-Veröffentlichung abgelegt.
Da ich Feuchtgebiete jetzt nicht so grottenschlecht fand, würde ich auch die Schoßgebete lesen. Zugegeben auch dieses Buch würde ich wohl am ehesten deswegen ausleihen, weil ich auch mitreden möchte. Auch wenn die bisherigen Rezensionen das eher nicht versprechen - vielleicht kann ich ja auch dieses Mal erkennen, was der Sinn dahinter ist, auch wenn es keine Fortsetzung von Feuchtgebiete in dem Sinn ist.
Ich habe Feuchtgebiete ebenfalls gelesen. Es hat ja wirklich Jeder davon gesprochen und da wollte ich mich natürlich auch mal selbst davon überzeugen, was an diesem Buch nun so besonders toll sein soll. Glücklicherweise musste ich es mir nicht selbst kaufen, sondern habe es bei einer Freundin ausgeliehen. Ich kann den ganzen Hype um dieses Buch nun wirklich nicht nachvollziehen, denn ich fand es einfach nur ekelhaft und schlecht. So hat halt jeder seinen eigenen Geschmack (und das ist auch gut so!), aber mir hat die Lektüre von Feuchtgebiete echt gereicht.
Das neue Buch "Schoßgebiete" werde ich garantiert nicht lesen. Diesmal werde ich es mir auch nicht ausleihen, denn ich glaube ebenfalls nicht, dass einem hier so viel Neues geboten wird. Da mich das erste Buch schon alles andere als überzeugen konnte, kann es dieses erst recht nicht. Die Rezensionen sind ja auch nicht gerade vielversprechend - da spare ich mir die Zeit lieber für Bücher, die mich wirklich interessieren und für mich auch lesenswert sind.
Ich habe mir "Feuchtgebiete" irgendwann im letzten Jahr dann doch zugelegt, weil eben so viel darüber gesprochen wurde und viele es so furchtbar fanden, und ich muss sagen, ein oder zweimal war ich beim Lesen so weit, dass ich es beiseite legen wollte. Da ich aber gerne fertig bringe, was ich angefangen habe, habe ich dann durchgehalten bis zum Schluss und muss sagen, dass ich es wirklich stellenweise richtig widerlich fand. Das war so eklig, ich frage mich wirklich, wo da die Dichtung aufhört und die Wahrheit anfängt, denn ich könnte mir so was nicht einfach so aus den Fingern ziehen, denke ich. Das Grundgerüst vielleicht noch, aber die ganzen kleinen Widerlichkeiten wohl nicht.
Im Grunde verlangt es mich also überhaupt nicht nach dem neuen Machwerk von Charlotte Roche, denn es wird sich vermutlich auf dem gleichen Niveau befinden wie ihr erstes "Werk", und das muss ich wirklich nicht nochmal haben. Ich habe das Buch damals ganz schnell wieder weiterverkauft, weil ich so etwas gar nicht in meinem Bücherschrank stehen haben möchte.
Ich frage mich nur, wie sie das irgendwann mal ihrem Kind erklären will, dass ihre Mama solche Sachen schreibt und auch noch veröffentlicht. Mir wäre es da als Kind ziemlich unangenehm, wenn in aller Welt bekannt ist, dass meine Mutter solches Zeug aufschreibt und auch noch verkauft. Und wieder stellt sich die Frage, wo der Roman aufhört und ihr eigenes Leben einfließt. Aber eigentlich möchte ich das gar nicht wissen, glaube ich.
Stilistisch fand ich "Feuchtgebiete" jetzt nicht mal so übel, es war leicht verständlich und eben zeitgemäß, nur der Inhalt war eben fürchterlich eklig, und genau das war ja auch der Grund, warum so viele, die sich das Teil nie im Leben gekauft hätten, einfach, weil das Interesse an Charlotte Roche nicht vorhanden war. Jeder wollte das Buch mit dem Inhalt, vor dem sich jeder gruselt, selber lesen. Deshalb habe ich es ja auch gekauft. Wäre das nicht der Fall gewesen, wäre der zweite Versuch jetzt wohl nicht erschienen. Dem Verlag ist doch egal, warum das Buch gekauft wird, Tatsache ist, dass es gekauft wird.
Ich würde das alles nicht als ekelig bezeichnen, eher als menschlich. Sie spricht halt aus, was viele nur denken, aber doch auch heimlich tun oder auch mal gerne tun würden. Zwar ist man manchmal peinlich berührt und fragt sich: Wie kann sie nur? Aber getreu dem Motto "Ist der Ruf erst ruiniert, es sich umso schöner uriniert" - so ähnlich jedenfalls. Ich mag sie halt, als Mensch. Ich finde es gut, wenn jemand einen Schritt zurücktreten kann und in der Lage ist, sich selbst auch mal als Deppen zu erkennen.
Das neue Buch werde ich aber nicht lesen. Die wahre Geschichte dahinter ist so dermaßen abgrundtief traurig, dass man der Frau einfach alles verzeihen muss. Das, was ihr da wiederfahren ist, wünscht man keinem Menschen. Und das was ich bisher an Interviews mit ihr gelesen habe, macht die Sache nicht besser. Es ist ein Wunder, dass sie nicht längst komplett an diesem Schicksalsschlag zerbrochen und Amok gelaufen ist. Besonders die Jungs von der BILD sollten sich immer zweimal umschauen. Wenn das Buch ein Weg der Verarbeitung ist, bitte. Ihre Ehrlichkeit und ihre Art auch die schrecklichsten Dinge mit seltsamer Distanziertheit und detailversessen aus einer schrägen Perspektive zu beobachten, finde ich interessant, aber auch das scheint mir eher Teil der Therapie einer zutiefst verletzten Frau. Im Grunde möchte man sie einfach nur noch in den Arm nehmen, aber was soll man sagen: "So eine Schei*e!" vielleicht?
Ich weiß offen gesagt noch nicht, ob ich das neue Buch von Charlotte Roche lesen werde. Ich habe zwar Feuchtgebiete gelesen, fand dieses an sich auch nicht wirklich prickelnd, aber ansonsten war das Buch an sich okay. Einige Stellen waren etwas ekelig, aber wenn man die Jugendsprache nur hört, dann ist es an sich noch recht sauber geschrieben.
Das neue Buch reizt mich bisher jedoch nicht wirklich. Der Schreistil wird an sich ähnlich sein, das Thema vielleicht etwas anders, aber das bringt mich nicht dazu es zu kaufen. Die Bücher von Charlotte Roche sind sowieso eher auf Jugendliche ausgelegt, wahrscheinlich habe ich auch das Alter irgendwie überschritten, dass mich solche Bücher interessieren könnten.
Nachdem ich das Buch Feuchtgebiete verschlungen habe und es ehrlich gesagt ziemlich gut und unterhaltsam fand, habe ich mir auch den zweiten Teil namens Schoßgebete gekauft. Allerdings muss ich sagen, dass ich sehr enttäuscht davon bin. Es hat überhaupt nichts mehr von dem Lustigen und Frechen, das man in dem ersten Buch lesen kann. Im gegenteil sogar, ich finde es sogar teilweise sehr langweilig und langatmig. Für mich ist es einfach eine Spur zu biografisch geworden. Die Witze sind auch nicht lustig und eklig ist es auch nicht mehr, im Gegensatz zum ersten Teil.
Meiner Meinung nach wäre es besser gewesen, wenn Roche nach Feuchtgebiete kein weiteres Buch mehr verfasst hätte. Dieses zweite Buch macht doch schon etwas kaputt, da es meiner Meinung nach wahnsinni schlecht ist.
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