Freundin im Stich gelassen?
Natürlich hast du deine Freundin nicht im Stich gelassen. Was bitte ist das denn für ein Blödsinn. Du kannst doch nicht dein Leben nach ihren Ängsten und Bedürfnissen ausrichten. Was ist wenn du gerade bei der Arbeit bist und sie eine Spinne entdeckt? Musst du dann auch sofort nach Hause rasen um sie zu retten? Ich habe zwar auch vor einigen Krabbelviechern eine Riesenangst und weiß wie diese eine lähmen kann aber dir vorzuwerfen, dass du sie im Stich gelassen hast und zu erwarten, dass du so lange bei ihr bleibst bis die Spinne weg ist, ist doch lächerlich.
Auch ich finde es schon bemerkenswert, dass du überhaupt noch mal nach Hause gefahren bist und dich um das Problem gekümmert hast. Wenn die Spinne dann aber abhaut, kannst du nichts dafür. Und wichtige Termine wegen so etwas sausen zu lassen, wäre ja wohl ein Witz. Auch wenn es einige hier vorgeschlagen/geschrieben haben. Glaubt ihr denn wirklich, dass ein Arbeitsgeber für so etwas Verständnis hätte? Würdet ihr selber ein Bewerbungsgespräch sausen lassen oder zur Arbeit zu spät kommen nur weil der Partner dies verlangt bzw ihr ihm die Hand halten müsst?
twomail hat geschrieben:Ich musste mir nun daraufhin sagen lassen, ich würde mir erstens nichts sagen lassen (wegen Küchentuch statt Sauger) und zweitens hätte ich meine persönliche Interessen über ihre gestellt...
Also das finde ich schon unverschämt. Muss etwa immer alles nach ihrer Pfeife tanzen? Du bist doch nicht ihre Marionette sondern ein gleichberechtigter Partner, der genauso seinen Kopf benutzen kann und sollte. Und wenn du eben meinst, dass es mit Papier besser oder einfach ist, dann ist das eben so. Den zweiten Punkt finde ich auch ziemlich dreist. Du solltest ihr mal klarmachen, dass sie nicht der Mittelpunkt der Erde ist und sich nicht immer alles um sie und ihre Ängste drehen kann.
Ehrlich gesagt frage auch ich mich was du von dieser Beziehung mit so einem Menschen erwartest. Ich würde so einen bestimmenden Partner, der scheinbar meint, dass man nur noch für ihn lebt, nicht an meiner Seite haben wollen. Wenn sie das Problem lösen möchte soll sie sich Hilfe suchen aber nicht von anderen erwarten, dass sie ihr Leben wegen ihr umkrempeln und alles nur noch nach ihren Bedürfnissen ausrichten. Das kann auf die Dauer nicht gut gehen.
In einem Punkt kann ich deine Freundin wirklich sehr gut verstehen. Ich habe auch eine riesige Angst vor Spinnen und kann mich mit einem solchen Tier auch nicht in einer Wohnung aufhalten. Ganz kleine Spinnen (damit meine ich wirklich winzig) kann ich manchmal mit einem Schuh zerdrücken, große Spinnen finde ich ganz schlimm und ich kenne auch diese Panikattacken, die deine Freundin scheinbar auch beim Anblick eines solchen Tieres hat. Ich weiß auch, wie bedroht und hilflos man sich fühlen kann, wenn gerade niemand da ist, das Monster entfernen kann.
Auch wenn ich die ausgeprägte Spinnenphobie deiner Freundin gut nachvollziehen kann, halte ich ihr Verhalten für völlig überzogen. Bei solchen Leuten frage ich mich immer, was sie machen, wenn sie nicht mit jemandem zusammenwohnen würden. Es gibt doch sicher zur Not auch eine andere Lösung, um solche Gruseltiere loszuwerden. Hätte es keinen Nachbarn oder einen Freund gegeben, der um die Ecke wohnt und sich dem Problem angenommen hätte?
Ich finde es ziemlich unverschämt, dass deine Freundin nicht nur erwartet, dass du sofort alles stehen und liegen lässt, um die Spinne zu entfernen, sondern dass sie dir auch noch ein schlechtes Gewissen machen will. Die Aussage, dass du ihre Interessen über ihre gestellt hast, ist geradezu dreist. Trotz meiner großen Angst würde ich so etwas niemals zu jemandem sagen, nur weil derjenige nicht sofort springt, um die böse Spinne zu entfernen. Es ist sogar wünschenswert, dass jeder Mensch seine persönlichen Interessen erst einmal in den Vordergrund stellt. Das ist doch ganz normal. Abgesehen davon kann man von niemandem erwarten, dass er seine eigenen Termine verschiebt oder gar ausfallen lässt, um zu hause lächerliche Problemchen zu lösen. Gerade weil ich diese irrationale Angst vor Spinnen habe, weiß ich, wie albern das im Grunde genommen ist. Wenn sie dann noch versucht, dir dein ehrenamtliches Engagement madig zu machen und dir einzureden, dass sie dir nicht wichtig ist, ist das einfach ein Psychospielchen, ein Versuch der emotionalen Erpressung. So etwas muss sich niemand bieten lassen.
Ist deine Freundin wegen der Spinne zu ihrer Mutter gefahren, oder weil sie dir eins reinwürgen wollte? Wenn ich niemanden habe, der eine Spinne entfernen kann, verlasse ich das Zimmer oder die ganze Wohnung auch und betrete sie dann lieber mit jemandem im Schlepptau, der mir bei diesem Problem hilft. Das könnte ich also nachvollziehen. Die andere Möglichkeit kommt vielleicht durchaus in Betracht, allerdings fände ich so ein Verhalten ziemlich merkwürdig und auch nicht gesund.
Du musst dir wirklich keine Gedanken machen, dass du dich falsch verhalten hast. Deine Freundin versucht nun, dir ein schlechtes Gewissen zu machen. Sie ist diejenige, die das Problem hat, also muss sie etwas dagegen tun. Abgesehen davon bin ich der Meinung, dass man dann die richtigen Prioritäten setzt, wenn man sich etwas zuwendet, das einem selbst gut tut und zudem sinnvoll ist. Ich würde kein für mich interessantes Treffen absagen, nur weil ich zum Beispiel zu hause auf Mäusejagd (Spinnen kommen ja nicht in Frage) gehen sollte. Solche Dinge können warten.
Ich finde dein Verhalten ehrlich gesagt nicht weiter tragisch und hätte in der von dir geschilderten Situation ehrlich gesagt etwas mehr Empathie ihrerseits erwartet. So wie ich das jetzt verstanden habe, war dir der Termin ja doch ziemlich wichtig und du hast dich darauf gefreut. Als Partner gehört das für mich in einer Beziehung daher eigentlich auch dazu, dass ich die Freunde meines Partners in gewisser Weise teile und mich auch für ihn freue, beispielsweise in einer derartigen Situation dann auch akzeptiere, dass der Partner mich in gewisser Weise vielleicht vernachlässigt, weil der Termin ihm etwa wichtig ist und möglicherweise sogar über seine Zukunft entscheidet. Ich finde es nicht in Ordnung in solchen Situationen dann einfach nicht in Ordnung, dass vom Partner Vorwürfe dieser Art kommen und man selbst sich dafür schuldig fühlen muss, dass man eben auch berufliche Verpflichtungen hat und so weiter. In einer Partnerschaft sollte das eigentlich nicht so sein müssen.
Die Angst deiner Freundin wirkt auf mich ehrlich gesagt nicht ganz verständlich. Ich habe zwar davon gehört, dass es Menschen gibt die derartige Phobien gegen derart harmlose Insekten entwickeln, aber so wirklich vorstellen kann ich mir das ehrlich gesagt nicht. Du wirst an diese Situation gewöhnt sein, dennoch finde ich, dass es schon ein großes Opfer von dir war überhaupt nochmal umzukehren und dich um die Spinne zu kümmern, denn du bist schließlich sicherlich nicht aus Spaß eher los gefahren, sondern einfach weil du sicher gehen wolltest, dass du auch rechtzeitig ankommst und dich nicht durch irgendwelche unvorhersehbaren Geschehnisse im Verkehr verspätest. Daher ist es mir auch nicht verständlich, dass deine Freundin dich dann derart beschimpft, schließlich kann sie doch unmöglich von dir erwarten, dass du extra deinen Termin opferst, nur weil sie Angst vor einer Spinne hat?
Ich finde deine Vorgehensweise in dem Sinne eigentlich ganz in Ordnung, du bist umgekehrt und hast ihr somit gezeigt, dass du Zeit für die opferst und das Risiko eingehst, dich zu verspäten, aber es kam nun mal so, dass dir die Spinne entflohen ist und immerhin warst du dann noch so vorsichtig ein Handtuch unter die Tür zu legen, damit die Spinne dir ja auch nicht entwischen kann. Ich kann mir vorstellen, dass deine Freundin dann vielleicht in ihrer Angst überreagiert hat und dir daher Vorwürfe gemacht hat, aber diese Situation war für sie nicht bedrohlich, sie hatte zwar Angst, aber mehr auch nicht, also würde ich hier nicht einsehen, wieso du deinen Termin verpassen solltest, wegen so einer Kleinigkeit. Du hast es versucht, es hat eben nicht funktioniert und da würde ich jetzt eigentlich erwarten, dass die Freundin dass auch versteht und deinem Vorhaben jetzt einfach den Vorzug lässt. Es ist ja nicht so, dass du dich zu irgendeiner Spaßveranstaltung beeilt hast, es war ein Termin, der dir wichtig war.
Ich denke, dass hier ein klärendes Gespräch helfen sollte, vielleicht ist deine Freundin einfach aus Angst vor der Spinne zu ihrer Mutter gefahren und nicht unbedingt, weil sie beleidigt war. Ich würde ihr deinen Standpunkt aber nochmals darlegen und betonen, dass du dich bemüht hast, ihr zu helfen, aber dich eben selbst beeilen musstest und das nichts damit zu tun hast, dass du sie hinten anstellst und vernachlässigst. Weiterhin würde ich sie ehrlich gesagt wiederholt dazu bewegen, eine Therapie anzufangen, denn man sieht ja, was für Probleme durch ihre Phobie entstehen und dass dich das sogar in deiner Terminplanung einschränkt, was ich ehrlich gesagt nicht mehr in Ordnung finde.
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