Erfahrungen mit Therapie gegen Arachnophobie gesucht!
Ich habe leider sehr große Angst vor Spinnen und leide auch darunter. Oft heißt es ja, dass Arachnophobiker Angst mit Ekel verwechseln, allerdings ist es bei mir so, dass ich mich nicht einfach nur vor Spinnen ekele, sondern regelrecht Angst habe. Es kommt häufiger vor, dass ich beim Anblick einer Spinne zuerst erstarre und dann panisch werde. Meistens zittere ich dann auch und manchmal bekomme ich auch einen Weinkrampf. Ich empfinde es selbst als albern, wenn ich das so schreibe, allerdings nützen all die guten Vorsätze eben nichts. Wenn ich wieder einer Spinne gegenüber stehe, ist die Angst direkt wieder da. Als einmal eine mittelgroße Spinne in meinem Schlafzimmer war, konnte ich auch nicht mehr in diesem Zimmer schlafen, sondern habe mehrere Wochen in meinem Klamottenzimmer auf einer Matratze auf dem Boden geschlafen – in das andere Zimmer habe ich mich nicht mehr hinein getraut, bis mein damaliger Freund das Zimmer komplett auf den Kopf gestellt hat. Aber auch danach hat es noch eine Weile gedauert, bis ich dort wieder schlafen konnte.
Ich denke, dass ich euch einen kleinen Einblick in die Problematik geben konnte. Vielleicht geht es dem einen oder anderen ja ähnlich oder sogar noch schlimmer. Mich interessiert, ob es hier jemanden gibt, der sich einer Therapie gegen die Angst vor Spinnen unterzogen hat. Ich überlege das immer wieder mal, habe aber Angst vor der Therapie an sich, da ich weiß, dass ich dort mit Spinnen oder anfänglich auch nur mit Bildern von Spinnen konfrontiert sein werde. Welche Erfahrungen habt ihr mit einer solchen Therapie gemacht? Auf welchem Wege habt ihr euren Therapeuten gefunden? Nicht jeder Therapeut ist gleich gut und ich will nicht an jemanden geraten, der einfach nur herumprobiert und das Problem nicht ernst nimmt oder nicht richtig versteht. Wie verlief die Therapie? Fing es klein an, zum Beispiel mit Fotos von Spinnen und wurde dann gesteigert, indem man dann mit toten Spinnen und schließlich auch mit lebendigen Exemplaren konfrontiert war? Konntet ihr das Tempo selbst bestimmen, oder fühltet ihr euch irgendwie vom Therapeuten gedrängt?
Ich habe mit Psychotherapie bei Arachnophobie keine eigenen Erfahrungen gemacht. Wohl aber mit Psychotherapie im Allgemeinen. Was für mich feststeht, ist, dass die Verhaltenstherapie die adäquate Therapie in diesem Fall wäre. Diese findet in der Regel einmal wöchentlich statt.
Ich persönlich kann nur bestätigen, dass es gute und schlechte Therapeuten gibt. Das heißt, dass man vielleicht auch ein bisschen suchen muss, bis man den passenden gefunden hat. Auch ist es von Ortschaft zu Ortschaft anders, wie man an einen Therapeuten gelangt.
Ich denke, ein guter Therapeut passt sehr genau auf, was du verkraften kannst und was nicht. Er wird die Konfrontation mit dem Thema vorsichtig angehen. Er wird sicher etwas von dir fordern (müssen). Eine Therapie ist halt kein Zuckerschlecken. Aber ich denke, er hat das Gefühl dafür, wann was dran ist. Die Chemie zwischen euch ist definitiv sehr wichtig, also lass dir Zeit mit der Suche.
Die Therapien sind ganz unterschiedlich. Ich habe auch Panik vor Spinnen, habe mich selber aber noch nicht an eine Therapie getraut. Ich kenne es von der Erzählung her von meiner Freundin und ich habe sie während der Therapie auch erlebt. Sie hat sich erst einmal verschieden große Spinnen anschauen müssen, die in einem kleinen Terrarium waren. Sie musste immer näher rangehen. Mit der Konfrontation der Spinnen ging es erst sehr viel später los.
Bei ihr wurde es nicht von einer kleinen Spinne zu einer großen Spinne therapiert, sondern umgekehrt, weil eigentlich es komischerweise so ist, dass man eher Angst vor kleineren Spinnen hat als vor einer Vogelspinne. Sie wurde durch die Haut der Vogelspinne an die Spinnen herangeführt. Sie wusste, dass die Haut nichts machen kann.
Später dann wurden die Spinnen immer kleiner und sie hat sie auch auf der Hand sitzen gehabt. Aber das ist ein langer Weg gewesen. Der Therapeut ist dann zum Schluss mit ihr in einen Keller gegangen, wo ganz viel Spinnweben waren. Das war wohl das Schlimmste für meine Freundin, weil sie die Spinnen, die sich dort verkrochen haben, nicht sehen konnte und die Therapie ist dadurch fast fehlgeschlagen. Es war zumindest ein Rückfall und sie musste wieder einige Stunden zurück gehen in der Therapie.
Meine Freundin war damals, wenn ich mich nicht irre in Düsseldorf bei einem Therapeuten, der ihr von ihrem Hausarzt empfohlen wurde. Sie ist damals 2 x in der Woche 50 km gefahren um von ihrer Spinnenphobie loszukommen. Aber sie hat heute immer noch keinen ganz freien Umgang mit Spinnen. Nur ist sie sehr viel gelassener, wenn sie Spinnen sieht.
Sie hat auch vor der Therapie nicht geschrieen, wenn sie eine Spinne gesehen hat. Sie war da wie ich. Sie wurde starr vor Angst und sie bekam keine Luft mehr. Sie vergaß einfach zu atmen und ging langsam, rückwärts wieder aus dem Zimmer oder blieb so stehen, bis jemand kam, der die Spinne wegmachte. Nach der Therapie kann sie im Zimmer stehen, in der die Spinne ist und gelassen nach jemanden rufen, der die Spinne wegmacht. Das ist zwar nicht so, was sie es erhofft hat durch die Therapie, aber immer noch besser als vorher.
Ein Therapeuten zu finden, der wirklich gut ist, ist wohl auch sehr schwer, weil viele meinen, wenn sie Psychologie studiert haben, können sie alle Ängste heilen. Du solltest deinen Hausarzt fragen, wen er empfehlen würde.
Ich finde Spinnen eher ekelig und brauche sie auch nicht. Ich schreie auch immer nach meinem Partner, der diese großen Spinnen dann irgendwie weg machen muss. Kleine Spinnen dagegen kann ich auch alleine beseitigen.
Erfahrungen mit so einer Spinnen Therapie habe ich auch nicht, aber ich habe schon einige Berichte im Fernsehen darüber gesehen. Die Patienten müssen sich erst Bilder ansehen. Dann auch eine Spinne, die in einem Terrarium oder Glaskasten sitzt. Der Patient konnte auch selbst entscheiden, wann er wie weit gehen möchte. Eine echte Spinne kam auch erst viel später zum Einsatz. Zuerst bekam der Patient auch erst mal eine Spinnenhaut auf die Hand, um ein bisschen das Gefühl dafür zu bekommen. Für mich wäre das schon nicht möglich, weil ich mich einfach tierisch ekeln würde. Ich finde es aber gut, dass du deine Ängste vor Spinnen besiegen möchtest und nun über eine Therapie nachdenkst. Frag doch einfach mal bei deiner Krankenkasse nach, ob sie dir nicht Adressen von Therapeuten geben können, die diese Spinnen Therapie anbieten.
Ich persönlich habe auch furchtbare Angst vor Spinnen. Keine Ahnung, woher das kommt, aber bei mir nimmt das auch schon drastische Ausmaße an. Töten kann ich die Tierchen natürlich nicht, denn ich will ihnen echt nicht zu nah kommen. Bei mir spielt es überhaupt keine Rolle, wie groß diese Spinne nun ist, ich finde irgendwie alle gleich schlimm Damals habe ich in einer Wohnung nahe des Kellers gewohnt und in dieser waren dann auch häufiger mal Winkelspinnen zu finden. Die sind wirklich der absolute Horror und ich habe nur noch geschriehen, als ich sie das erste Mal gesehen habe. Einmal habe ich auch 3 Tage bei meiner Mutter übernachtet, weil ich einfach Panik hatte, in die Wohnung zurück zu gehen. Ich war echt beruhigt, als der Mann meiner Mutter mitkam und die Spinne dann "erledigt" hat. Sie saß im Schlafzimmer und ich habe ehrlich gesagt auch nicht lange dort gewohnt, weil ich die Spinnen so schlimm fand.
Wie du sehen kannst, ist meine Arachnophobie auch ziemlich ausgeprägt, aber ich traue mich derzeit einfach noch nicht, eine Therapie dagegen zu machen. Wie du schon beschrieben hast: Zuerst wird man mit Bildern von Spinnen konfrontiert, dann werden sie auch live vorgeführt. Meine Freundin hat so eine Therapie schon gemacht, aber völlig angstfrei ist sie seitdem auch nicht. Sie bekommt nicht mehr gleich eine Heulattacke, wenn sie eine Spinne erblickt, aber sie hat immer noch ein wenig Angst davor und mag sie einfach nicht. Mir macht der Anblick noch nicht mal so viel aus. Je nachdem, wie groß die Spinne ist, kann ich sie halbwegs ansehen. Wenn sie dann aber anfängt, sich fortzubewegen bekomme ich wirklich Panik und könnte nur noch los heulen. Das mindert schon ein wenig die Lebensqualität, wenn ich ehrlich bin, denn die Spinnen gibt es ja überall und ich fühle mich dann auch immer so hilflos. Gerade aus dem Grund will ich auf jeden Fall eine Therapie machen. Auch wenn sie bei meiner Freundin keinen Erfolg brachte - einen Versuch ist es wert, auch wenn es vermutlich der Horror für mich sein wird!
Zuerst einmal zur Problematik selber, so wie du sie schilderst. Den Ekel oder die Angst, wie du sie beschreibst, wird erlernt. Kinder kennen keine Angst und keinen Ekel. Sie erlernen diesen anhand von Vorbildern. Das kann man beobachten, wenn ein Kleinkind die Natur erforscht. Es nimmt auch die ekligsten Tierchen auf die Hand, weil es das als normal empfindet.
Ich selber habe mich als Kind vor Spinnen weder geekelt, noch gefürchtet. Allerdings habe ich den Ekel auch nicht erlernt. Ich habe ein einschneidendes Erlebnis mitgemacht. Ich habe geschlafen und im Schlaf ist mir eine dicke, fette, schwarze, haarige Spinne über das Gesicht gelaufen. Ich bin aufgewacht und habe mich so zu Tode erschrocken, dass ich mich noch heutzutage vor diesen schwarzen, haarigen Spinnen regelrecht fürchte, oder besser gesagt, Panik davor habe, während mich Spinnen, die dieser Gattung nicht sehr ähnlich sehen, kalt lassen.
Zu deiner Frage nach den Therapien. Es ist zwar schon eine Weile her, als wir in Psychologie die Themen behandelt haben, allerdings sind mir noch zwei Methoden der Therapie in Erinnerung geblieben. Es gibt aber noch mehrere Therapieformen.
Zum einen fällt mir da die Desensibilisierung ein. Desensibilisierung bedeutet, dass man den Arachnophobiker Schritt für Schritt näher mit der Spinne in Kontakt bringt. Es beginnt dabei, dass der Phobiker weiß, dass sich die Spinne im nächsten Raum befindet. Es geht damit weiter dass man die Person mit der Spinne in einen Raum bringt. Bei der letzten Sitzung sollte der Patient dann so weit sein, dass er die Spinne sogar auf seiner Hand krabbeln lassen kann, ohne dass er in Panik ausbricht.
Die zweite Methode, um den Phobikern Herr zu werden nennt man Reizüberflutung. Dabei kommt der betroffene Arachnophobiker in einen Raum voller Spinnen. Dies soll dann helfen, dass der zu Behandelnde keine Panik mehr hat, wenn er eine einzelne Spinne sieht, denn er ist ja schon in einem Raum gewesen, in denen sich die Spinnen tummelten.
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