Probleme, wenn die Frau zum Hauptverdiener wird
Ich verstehe das nicht, dass sich Männer darüber aufregen, wenn die Frau mal ein paar Groschen mehr verdient. Eigentlich sollten sie stolz sein, dass ihre Frau es soweit geschafft hat. Immerhin muss man ja bedenken, dass heute noch immer die Frauen in den meisten Jobs unter-bezahlt werden.
Ich denke als Mann muss man da schon entsprechend veranlagt sein damit es zum Problem wird. Ich hätte kein Problem damit zu Hause zu bleiben und meine Frau zur Arbeit zu schicken, leider ist es umgekehrt. Ich denke wie gesagt nicht dass sich so ein Unmut plötzlich aus dem Nichts entwickelt sondern eher dass der vielleicht bisher sogar klein gehaltene Macho zeigt.
Ich kenne einen Fall wo das besonders extrem bei einem Mann geworden ist, vorige Woche wurde er beerdigt, Todesursache war globales Nierenversagen und Versagen anderer Organe wegen übermäßigem Alkoholmissbrauch. Dieser Mann einer Arbeitskollegin war immer schon ein Macho und der unumstrittene Herr im Haus. Alles musste gemacht werden so wie er es sagte, Widerspruch oder gar Diskussionen gab es nicht. Er brachte als Lehrausbilder gutes Geld nach Hause, die Frau arbeitete in Teilzeit als Sekretärin um genügend Zeit für den Haushalt und für die Kinder zu haben. Er geizte mit dem Haushaltsgeld und den sonstigen Ausgaben für seine Frau, war chronisch eifersüchtig und pfiff aber gleichzeitig jedem Rock hinterher.
Vor einigen Jahren verlor er seinen Job und er fand auch keine richtige Arbeit mehr, seine Frau stieg in der Firma zur Chefsekretärin auf und arbeitete auch wieder in Vollzeit. Zu allem Überfluss gewann seine Frau auch noch 400 000 Mark im Lotto und war damit finanziell auf einem Schlag völlig unabhängig. Er saß nun also nur noch zu Hause und er konnte seinen Frust und sein verletztes Ego nur noch im Alkohol ertränken. So kam es wie es kommen musste, er hat sich tot gesoffen wie man so schön sagt.
Ich kenne es auch, dass einige Männer damit Probleme haben, wenn die Frau mehr verdient.
Mein Freund und ich wohnen bereits zusammen, jeder verwaltet sein eigenes Geld, trotzdem weiß jeden über jeden alles Bescheid. Da ich letztes Jahr eine Gehaltserhöhung hatte, ist es jetzt so, dass ich zwischen 100 € –200 € netto mehr im Monat verdiene. Hierzu muss bedacht werden, dass er auch mehr Stunden im Monat arbeitet als ich.
Über diese Angelegenheit habe ich mit ihm ein Gespräch geführt und es er sagte mir, dass er damit keine Probleme hat. Bei uns ist der Einkommensunterschied nicht so groß.
Meistens haben die Männer damit ein Problem, wenn sie arbeitslos geworden sind und lange keine Arbeit finden. Sie sind dann deprimiert, dass sie keinen Job haben und die Frau dann das Geld nach Hause bringt. Sie haben dann das Gefühl, sich nirgendwo einbringen zu können. Solche Probleme können dann eine Beziehung auf die Probe stellen.
Ich denke, dass so was noch auf die Vorzeit zurückzuführen ist, wo die Frau prinzipiell zu Hause geblieben ist und der Mann derjenige war, der die Brötchen verdienen und zur Arbeite gehen musste.
Das ist heute bei weitem nicht mehr so, aber ich denke, dass das bei sehr vielen Leuten im tiefsten Inneren noch nicht angekommen ist. Viele Männer fühlen sich ein wenig in ihrer Männlichkeit beraubt, wenn sie nicht mehr die Hauptverdiener in der Familie sind und auf einmal die Frau diese Position einnimmt.
Ich persönlich denke, dass es Quatsch ist, wenn manche Männer oder auch andere Leute so denken. Ich bin der Meinung, dass derjenige zur Arbeit gehen sollte, der mehr verdient, wenn einer zu Hause bleiben soll. So wäre es am besten. Ich kenne auch viele Familien, in denen die Frau der Hauptverdiener ist und nicht mehr Mann. Da bleibt der Mann dann zu Hause und kümmert sich um die Kinder.
Ich denke das kommt auf sehr viele Faktoren an, besonders zunächst einmal die Persönlichkeiten der beiden Partner selbst und dann aber auch das nähere Umfeld, wie in deinem Beispiel etwa die Eltern der beiden. Zunächst finde ich es wichtig, dass die Partnerschaft das Gleichgewicht behält und sich da nichts großartig ändert, nur weil die Frau auf einmal mehr Geld verdient, als der Mann. Es sollte jetzt nicht so sein, dass die Frau den Mann permanent einlädt oder anderweitig zeigt, dass sie nun mehr Geld zur Verfügung hat, als er. Das würde schon Probleme ergeben, denn wer mag es schon gerne, wenn der Partner damit prallt, mehr zu verdienen, egal ob Mann oder Frau. Dann ist es aber auch wichtig, dass der andere Partner seine Rolle akzeptiert, als der Nicht- oder Wenigverdiener. Hier gibt es meiner Ansicht nach die meisten Probleme, weil Männer oftmals nicht zufrieden sind, wenn sie in der Familie kein Geld verdienen oder gar auf ''Hausfrau'' umsteigen müssen.
Schön finde ich es daher besonders, wenn Männer das können, als wenn Männer wirklich damit einverstanden sind diese Rolle auch mal zu übernehmen und somit beide Partner gleich gestellt sind, weil beide sowohl den Haushalt, als auch den Job machen könnten. Ich finde, dass es Männer sehr sympathisch macht, aber viele kommen damit eben nicht klar und fühlen sich minderwertig, was nicht zuletzt einfach aus der Rollenerwartung her resultiert, das letzte Jahrhundert hat eben geprägt, die Frau am Herd, der Mann in der Arbeit. Nicht alle Männer sind dazu in der Lage diese Rollenerwartung einfach zu ignorieren und sich auch in der Rolle als ''Hausmann'' wohl zu fühlen, der sich eben in erster Linie um den Haushalt und die Kinder kümmert, egal ob kurzzeitig oder für länger. In dieser Hinsicht finde ich es schon problematisch, dass der Mann in deinem Beispiel sich etwa nicht bereit erklärt hat, auf die Kinder aufzupassen. Wo da das Problem war, verstehe ich ehrlich gesagt nicht, er ist zu Hause, was soll denn da noch eine andere Betreuung?
Nicht zuletzt ist aber auch das nähere Umfeld sehr wichtig, weil dies auch große Auswirkungen auf ein Paar haben kann. Angenommen nun man hat wirklich solche Leute in seinem Umfeld, wie in dem von dir geschilderten Beispiel, da ist eine solche Lebenssituation doch schon geradezu zum Scheitern verurteilt. Es kann aber meiner Ansicht nach auch nicht angehen, dass man in der heutigen Zeit noch mit Leuten zu tun hat, die sich derart darüber aufregen, dass eine Frau arbeiten geht. Klar war das früher eben nicht so, aber so ist es eben heute, die Frau hat heute keine derart niedrige Stellung mehr und das sollte man auch akzeptieren. Klar mag es in dem Sinne vielleicht für den Mann etwas erniedrigend sein, keine Arbeit zu haben, aber er ist an dem Verlust der Arbeitsstelle schließlich nicht selbst Schuld und sollte die Zeit einfach nutzen, bis er eine neue Stelle findet. Wenn man nun eben von den eigenen Eltern und Schwiegereltern Vorwürfe um die Ohren geschlagen bekommt und so erniedrigt wird wie der Mann in dem Beispiel, dann ist das meiner Meinung nach auch kein großes Wunder, dass die Situation daran gescheitert ist. Natürlich wäre hier auch ein starkes Selbstbewusstsein gefragt und der Mann hätte einfach einsehen können, dass er nicht minderwertiger ist, als seine Frau und dass seine Eltern nun mal eben einfach veraltete Vorstellungen von einer Ehe und dem Verdienst haben, aber das war ihm halt nicht möglich. Hier ist eben auch ein starker Charakter gefragt.
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