Hungern für den schönsten Tag
Gerade habe ich in einem Artikel gelesen Hungern für die Hochzeit, dass zahlreiche Frauen, die vor ihrem Jawort stehen, alles perfekt haben wollen. Ist an sich ja nicht weiter dramatisch, jedoch wollen diese Damen auch die perfekte Figur haben und hungern sich deswegen in ihr Brautkleid. Weiterhin wird in dem Artikel erwähnt, dass diese Frauen ziemlich extreme Methoden anwenden, um in ihr Kleid zu passen, welches sie zur Motivation gerne eine Nummer kleiner kaufen. Dazu gehört schlicht und einfach hungern, aber auch weitergehende Maßnahmen wie Abführmittel oder Diätpillen. Eine Spezialistin, welche sich zu dem Thema äußerte, gab bekannt, dass etwa zehn Prozent der Frauen, die sich so auf ihre Hochzeit vorbereiten, dauerhaft an einer Essstörung leiden bzw. Magersucht bekommen.
Ich persönlich finde das ziemlich heftig. Zwar habe ich noch nicht kirchlich geheiratet, aber ich denke, der Mann, den man heiratet, kennt einen vorher auch mit allen Macken und Pfunden, sodass er einen so auch liebt - und eben heiratet, weswegen man sich nicht zwangsläufig so einen Stress machen muss, selbst wenn man alles perfekt haben möchte.
Stimmt, das ein solch wichtiger Tag einfach perfekt sein muss. Dazu gehört für mich auch, dass ich mich an diesem Tag besonders wohl fühle. Zur Zeit versuche ich auch etwas abzunehmen. Es sollen eben ein paar Kilos runter. Ich fühle mich einfach zur Zeit nicht ganz so wohl in meinem Körper.
Und dieses Gefühl möchte ich an meiner Hochzeit, die aber noch in weiter Ferne liegt, nicht haben. Ich würde aber auch nicht sagen, dass ich hungern würde. Ich möchte eben an diesem Tag einfach gut aussehen und mich in meinem Körper wohl fühlen. Dieser Tag (sollte) einmalig sein, sodass man ihn nicht wieder wiederholen kann. Es stimmt natürlich, dass der Partner einen auch so hübsch findet, wenn man ein paar Kilos zu viel hat. Das würde ich auch nicht für meinen Partner machen, sondern einfach für mich. Allerdings würde ich mir kein Hochzeitskleid kaufen, dass schon von vorn herein eine Nummer kleiner ist. Ich würde vor dem Kauf schon abnehmen und mir erst dann das Kleid aussuchen. Dann muss man natürlich sein Gewicht halten können. Ich finde also, dass es schon in Ordnung ist, wenn man an dem wichtigsten Tag in seinem Leben abnimmt, wenn man etwas zu viel auf den Rippen hat.
Unter Vorbereitung verstehe ich da aber etwas ganz anderes. Dieser Wahn für diesen einen Tag mag zwar verständlich sein, denn man möchte ja an diesem einen besonderen Tag eben perfekt aussehen, doch zu welchem Preis? Dieser Preis ist enorm hoch. Er nennt sich Gesundheit. Hier sollte man doch etwas Vernunft zeigen und das Kleid in der passenden Größe kaufen. Wer sich doch eines eine Nummer kleiner kauft und dennoch normal abnehmen möchte kann dies gerne als Motivation und Anreiz benutzen. Wer sich aber so krankhaft verhält sollte dies nicht tun. Hier würde ich als zukünftiger Ehemann auch etwas dazu sagen. Ich denke jedoch, dass die meisten dies gar nicht bewusst wahrnehmen werden. Wenn doch sollten sie nicht zögern und versuchen dies der Frau auszureden. Es geht ja schließlich um die Gesundheit. Manche Männer mögen es vielleicht toll finden wenn die Frau perfekt aussehen will, ist ja auch völlig nachvollziehbar aber man sollte den Punkt erkennen an dem Schluss ist.
Es könnten zwar Unstimmigkeiten und gar Streitereien entstehen, wenn man die Frau auf ihre krankhafte Methode, mit der sie abnehmen will um in dem Brautkleid gut auszusehen, anspricht geben aber das sollte eine gute Beziehung nicht unbedingt aus der Bahn werfen. Sollte sie doch ins Schwanken geraten, durch diesen Vorfall, sollte man sich seinen Schritt doch noch einmal überlegen auch wenn diese Reaktion vielleicht aus einer gewissen Panik, Vorfreude und Nervosität entstanden ist. Es ist ja wichtig und auch richtig, dass man seinem Zukünftigen Ehemann gefallen möchte. Aber man gefiel ihm doch schon vorher, denn sonst hätte er ja nicht um deren Hand angehalten, oder? Man nimmt doch die Frau wie sie ist und an diesem Gedanken sollte sich die eine oder andere Frau ruhig festklammern wenn sie solche Gedanken, krankhaft zu Hungern wollen, bekommt.
Die wenigsten Frauen hungern weil sie ihrem Mann gefallen wollen oder? Zumindest glaube ich das nicht, denn diesen kennen sie schließlich schon eine Weile vor der Hochzeit und da scheint ja wohl in Sachen hungern nicht viel zu laufen. Ich denke das viele das einfach machen, weil sie schon als Kind dieses Klischee einer perfekten Hochzeit in den Kopf gepflanzt bekommen und es dann eben auch so haben wollen. Für sie mag das daher unmöglich sein, auf dem Hochzeitsfoto pummelig auszusehen, auf keinen Fall. Schließlich ist das ein Foto, welches man sich auch noch Jahre später anschauen und herumzeigen wird, vielleicht auch im Haus aufgestellt hat.
Nur ich denke mir, was bringt das alles, wenn man vorher und nachher wieder pummelig oder gar dick ist? Welchen besonderen Sinn hat es, auf diesem Foto gut auszusehen? Das sehe ich irgendwie nicht ein und kann diese Denkweise daher nur schwer nachvollziehen. Übrigens: kurios finde ich das ganze inzwischen ganz und gar nicht mehr.
Ich kann es verstehen, dass einige Frauen sich in ihr Kleid hungern, um an ihrer Hochzeit nicht wie eine Presswurst auszusehen. Besonders wenn sie sich von vornherein ihr Kleid eine Nummer kleiner kaufen. Jedoch zähle ich mich nicht zu dieser Fraktion. Ich habe auch etwas zuviel auf den Rippen und ich werde mir, wenn ich mal irgendwann heiraten sollte, auch darauf achten, dass das Kleid passt.
Weil nichts ist unschöner als ein nicht passendes Hochzeitskleid, in welches man sich hineinpressen muss, weil die Größe nicht passt und man es nicht geschafft hat, sich in die Größe hineinzuhungern. Die Hochzeit soll der schönste Tag im Leben sein, wird jedenfalls mal behauptet, und nicht der Tag vor dem ich mich ins Kleid hungerte. Auf den meisten Hochzeiten gibt es auch reichlich zu essen und dann hat man die Größe sowieso frühestens wieder drauf. Außerdem kann man auch mit einigen Kilos zu viel gut aussehen.
Ich finde das schon ziemlich heftig und würde niemals so derartig hungern. Ich muss dazu allerdings sagen, dass ich noch nicht geheiratet habe. Natürlich soll die Hochzeit so perfekt wie möglich sein. Auch möchte ich dann schon möglichst perfekt aussehen. Ich würde mir aber niemals mein Hochzeitskleid eine Nummer kleiner kaufen. Sport würde ich schon treiben, was ich aber auch schon jetzt tue. Aber niemals würde ich so hungern oder sogar Abführmittel nehmen. Dann lieber einfach mehr bewegen und ein paar Wochen nicht sündigen. So etwas kann nämlich schnell zur Sucht werden. Frau möchte dann vielleicht immer dünner werden und das führt dann schnell zur Magersucht.
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Ich habe da kein Verständnis für, weil ein passendes Kleid für ein paar Kilos mehr sicherlich auch eine gute Figur macht. Jeder Gast und vor allem der Bräutigam kennt die Frau so wie sie ist. Ob sie ausgehungert noch so gut aussieht, ist doch sehr fraglich. Ich halte das nicht für gut und würde davon abraten. Wenn sich zwei Menschen entscheiden, ihr Leben gemeinsam zu verbringen und zu heiraten, kennen sie sich und akzeptieren sich so, wie sie sind. Warum nun das Brautkleid kleiner gekauft wird und man sich da hinein hungern muss, nur um schlanker zu sein, als man ist, empfinde ich als Mogelpackung. Die ganze Freude auf die bevorstehende Hochzeit bleibt durch das Hungern auf der Strecke. Ich glaube nicht daran, dass die verlorenen Kilos nach der Hochzeit für immer verloren bleiben. Denn die Motivation war ja nur, in das zu kleine Kleid zu passen und schön zu sein an diesem besonderen Tag. Allerdings wird die Freude auf das große Ereignis und die gute Laune durch das Hungern – was ja nicht einfach ist – garantiert leiden.
Ich habe da kein Verständnis für, weil ein passendes Kleid für ein paar Kilos mehr sicherlich auch eine gute Figur macht. Jeder Gast und vor allem der Bräutigam kennt die Frau so wie sie ist. Ob sie ausgehungert noch so gut aussieht, ist doch sehr fraglich. Ich halte das nicht für gut und würde davon abraten.
Sicher versucht man am schönsten Tag im Leben perfekt aus zu sehen, doch hungern war für mich keine Option. Mein Mann hat mich so kennengelernt und auch lieben gelernt und dann passt das schon so. Das Kleid eine Nummer kleiner kaufen so dämlich kann doch wirklich niemand sein. Ich habe natürlich auch versucht ein paar Kilos abzunehmen, allerdings habe ich viel zu viele von diesen Kilos. Geglückt ist es mir nicht besonders und es war mir egal.
Der Tag war trotzdem der schönste und das Kleid hat auch gepasst. Allerdings habe ich es gleich in der richtigen Größe gekauft. Ich habe schon oft gehört was die zukünftigen Bräute alles angestellt haben damit sie am Tag der Hochzeit schön sind. Eine Bekannte von mir auch, die ist dann am Tag der Hochzeit fast umgekippt weil sie schon so lange nichts mehr gegessen hatte.
So, wie du es oben darstellst, könnte man den falschen Eindruck gewinnen, dass 10% der Bräute eine Essstörung bekämen. Man sollte es etwas klarstellen. Die Zahlen stammen aus einer Studie in den USA. Essen und Hochzeit sind aber Dinge, die interkulturell völlig verschieden sein können. Übertragbarkeit auf uns: fraglich.
Das mit den 10% bezieht sich nur auf die Frauen, die es mit den härteren Methoden versuchen (20%). Möglicherweise sind hier also nur 2% von einer möglichen Essstörung betroffen. Aber 2% wovon? Von allen befragten Bräuten oder nur von denen, die abnehmen wollen? Das wird aus den Zahlen nicht deutlich. Und wie kommt die Dame im Times-Interview überhaupt dazu? Hat sie das untersucht? Und wie hoch sind die Zahlen (also die Essstörungen) in einer Vergleichsgruppe? Ohne einen Blick in die Studie bleibt das erstmal alles tendenziöse Berichterstattung, die sich einfach in einen Trend hineinhängt. Das hätte die Autorin bei Yahoo mal besser recherchieren sollen. Ohnehin mag ich es nicht, wenn man Studien von 2008 ans Licht zerrt und dann nicht mal einen Link zur Studie bereitstellt. Dass Frauen sich für den angeblich schönsten Tag ihres Lebens etwas aufbrezeln wollen, finde ich nicht weiter erstaunlich. Auch nicht, dass in unserer Welt voll Überfluss der Wunsch nach ein paar Kilo Gewichtsverlust dazugehört.
Und ganz praktisch und natürlich nur ein Ausschnitt aus meinem Leben. In meinem ganzen Leben habe ich noch keine wirklich heruntergehungerte Braut gesehen. Okay, meine Frau, aber die ist eben schon immer so - insofern "bekam ich, was ich gekauft habe." Und wir sehen mal von prominenten Damen ab. Da wird so etwas gerne berichtet, ist aber Teil der Medienmaschinerie. Zudem spielen da vermutlich noch andere Faktoren eine Rolle. Ich habe allerdings reihenweise übergewichtige Bräute gesehen. Und ich würde sagen, von denen haben auch so manche eine Essstörung gehabt.
Übrigens las ich eben noch von einer anderen Studie. Je größer der Gewichtsverlust vor der Hochzeit, desto grausamer das Erwachen nach fünf Jahren Ehe. Insofern: Lasst es lieber.
Klar will man als Braut auf der Hochzeit perfekt aussehen. Doch man weiß ja wohl nicht eine Woche vor der Trauung Bescheid, dass sie stattfindet. Warum muss dann plötzlich eine Crash-Diät herhalten? Man will doch sicher auch danach noch gut aussehen, nicht nur am großen Tag.
Wenn man zu viel Gewicht hat oder unzufrieden mit der Figur ist, dann sollte man sich rechtzeitig auf sinnvolle Weise darum kümmern - Gymnastik, Ernährungsumstellung, Sport etc. Und nicht einfach ein paar Kilos runterhungern. Mal davon abgesehen, dass die Haut unschön hängt, wenn man zu schnell zu viel Gewicht verliert. Ich halte allgemein nichts von Crash-Diäten, schon gar nicht, um nur an einem bestimmten Tag top auszusehen.
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