In der Ausbildung kündigen?
Ich bin gerade etwas verwirrt und weiß einfach nicht mehr weiter und hoffe daher, dass mir vielleicht hier der eine oder andere einen Rat geben kann. Im Moment bin ich seit mehreren Wochen in einem Betrieb angestellt, in dem ich zur Zeit auch meine Ausbildung mache. Schön und gut, das ganze hat jedoch einen kleinen Haken - Ich fühle mich in diesem Betrieb einfach total unwohl. Jetzt ist Freitag und wenn ich an Montag denke, da dreht sich mir schon wieder der Magen um und mir wird ganz mulmig.
Ich hatte mir eigentlich fest vorgenommen, dass "aufgeben" für mich nicht in Frage kommt, zum jetzigen Zeitpunkt weiß ich jedoch einfach nicht mehr weiter. Ich würde am liebsten gleich am Montag kündigen, wenn es denn ginge und ich habe mir diesbezüglich mal den Arbeitsvertrag zu Rate gezogen und dort noch mal durchgelesen, was ich in einem solchen Fall für Rechte habe.
Im Moment befinde ich mich noch in der viermonatigen Probezeit und in meinem Ausbildungsvertrag steht, dass das Berufsausbildungsverhältnis während der Probezeit jederzeit gekündigt werden kann - Ohne Einhaltung der Kündigungsfrist und auch, ohne dabei Gründe angeben zu müssen. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob dies nur für den Arbeitgeber zählt, oder auch für mich? Wie sollte ich dann am besten kündigen? Ich habe dort im Büro eben wichtige Aufgaben und die Leute dort sind zum Beispiel davon abhängig, dass ich ihnen die Post am Morgen mitbringe - Soll ich dann einfach nicht mehr erscheinen und einen Brief schreiben? Ich stelle mir das Gespräch mit meinen Chefs ziemlich unangenehm vor.
Ob du es willst oder nicht, such das Gespräch! Zu kündigen wäre in deinem Fall sicher das Richtige. Eine Ausbildung in der du dir später nicht vorstellen kannst zu arbeiten, bringt dir herzlich wenig, außer einige verschwendete Jahre. Oder liegt es nicht an der Arbeit, sondern am Team? Das wäre ja doch einen Ticken anders. Darüber ließe sich ja eventuell sprechen und wenn keine Änderungen absehbar sind, dann geht man halt getrennte Wege.
Du kannst jeder Zeit kündigen ohne Angaben von Gründen, das stimmt. Wer dann die Post holt, sollte wirklich nicht dein Problem sein. Das einzige Problem sehe ich darin, dass du als Person, die kündigt beim Arbeitsamt schlecht dastehst und keine oder kaum Ansprüche dann hast. Die interessiert auch gar nicht wie glücklich du im Beruf bist. Vielleicht könntet ihr es so einrichten, dass eine beidseitige Trennung erfolgt - der Betrieb dir kündigt. So stehst du zumindest bei der Agentur für Arbeit besser da. Für den Lebenslauf finde ich es nicht tragisch.
Natürlich kannst du auch innerhalb der Probezeit kündigen. Aber das solltest du dir meiner Meinung nach zuvor noch einmal sehr gut überlegt haben. Ich denke mal, dass du erst zum 1.8 mit deiner Ausbildung angefangen hast oder? Wenn du deine jetzige Ausbildung jetzt abbrichst, dann hast du keinen Ausbildungsplatz mehr.
Du musst dir dann erst einmal einen Neuen suchen. Das die Suche nach einer Stelle nicht so einfach ist, hast du bestimmt schon bemerkt. Aber die meisten Ausbildungen fangen am 1.8, 1.9 oder vielleicht sogar am 1.10 an. Das bedeutet du hättest vielleicht noch zwei Monate um dir eine neue Stelle zu suchen.
Bei mir war es ähnlich. Ich habe eine Ausbildung angefangen. Auch erst später, da ich um den genannten Zeitraum noch keine gefunden hatte. Mir war es dann sehr recht, dass ich überhaupt etwas für dieses Jahr gefunden habe. Trotzdem fühlte ich mich im Betrieb nicht besonders wohl und mein Ausbilder war auch nicht zufrieden mit mir.
Deshalb haben wir das Ausbildungsverhältnis auch innerhalb der Probezeit aufgelöst. Als ich dann im Winter ohne Ausbildungsstelle dastand, war das nicht besonders lustig. Zu dieser Zeit findest du eigentlich fast keine Stelle mehr. Ich musste dann ein halbes Jahr jobben, um etwas zu verdienen. Bis ich mich dann wieder zum ersten August für Ausbildungsstellen beworben konnte.
Theoretisch kannst du natürlich auch ohne Erklärung in der Probezeit kündigen. Das können normalerweise beide Parteien (also du und dein Arbeitgeber) in der Probezeit. Dafür ist sie ja da und man kann schauen, ob ihr zusammen passt. Aber gibt es denn keine andere Möglichkeit für dich? Was genau ist denn der ausschlaggebende Punkt, der dich so unglücklich macht? Sind es vielleicht Dinge, die man durch ein Gespräch zum Beispiel beseitigen kann?
Ist es nur der Betrieb an sich, der dich unglücklich macht oder macht dir die Arbeit als solche keine Freude? Ansonsten kann man in manchen Fällen auch einfach den Betrieb wechseln. Das ist doch immer noch besser, als deswegen alles hin zu werfen, wenn dir die Arbeiten angenommen Spaß machen würde. Ich persönlich würde das erst einmal abklären. Denn hast du erst einmal gekündigt, dann ist es für alles weitere zu spät. Und bedenke vielleicht auch, dass sich so etwas im Lebenslauf immer nicht so gut macht.
Nein, also für mich kommt eigentlich wirklich nichts anderes in Betracht, so leid es mir selbst für mich auch tut. Es stimmt, ich habe erst zum 01.08.2011 dort angefangen zu arbeiten - Jetzt also erst zwei Wochen, doch in dem dortigen Betrieb sehe ich für mich einfach keine Zukunft. Die Arbeit hatte ich mir eigentlich vollkommen anders vorgestellt, die Angestellten mit denen ich zusammenarbeite werfen sich alle gegenseitig Steine in den Weg und kommen auch untereinander nicht besonders klar - Und dann wird der Neue natürlich erst recht wie Dreck behandelt. Ihr glaubt gar nicht, mit was für Aggressionen ich am Abend nach Hause komme.
Auch hatte ich mich ja darauf eingestellt, ein bisschen das "Mädchen für alles" zu spielen - Doch dies dort ist echt zu viel für mich. Ich muss Kaffee und Tee kochen, die Spülmaschine ausräumen, die Blumen gießen, ständig die Tische decken, für die Chefs Kuchen kaufen, etc. - Hierfür habe ich wirklich kein Abitur gemacht. Ein bisschen ist ja schön und gut, aber das? Wenn ich dort jeden Abend eine Stunde länger bleiben muss, weil ich noch die Blumen gießen soll und die Tische der Herrn abräumen muss, da diese nicht mal ihre Essensreste wegräumen können, fühle ich mich schon leicht veräppelt. In den zwei Wochen habe ich von meinen insgesamt 80 Arbeitsstunden vielleicht 60Stunden gearbeitet und insgesamt ungefähr 95 Stunden im Büro verbracht, da ich nicht einmal pünktlich Feierabend hatte. Für mich ist eine Ausbildung dort keine Option mehr.
Ja, es ist richtig, dass in der Probezeit jederzeit gekündigt werden darf. Dies gilt natürlich für beide Seiten, also kannst du theoretisch Montag anstatt deine Arbeit zu beginnen deine Kündigung abgeben. Dies wird dir jedoch weitere Probleme einbringen und ein Gespräch ist dabei das kleinste Problem!
Irgendwie wirst du dich auch in Zukunft finanzieren müssen, nehme ich an? Eine Kündigung führt zu einer Sperre der Sozialleistungen, unter 25 Jahren würdest du drei Monate keine Leistungen vom Staat erhalten. Dabei stellt sich dann unter Umständen auch die Frage der Krankenversicherung. Wenn du nicht selbst sofort etwas Neues findest (was nach Beginn des Ausbildungsjahres schwierig sein dürfte), kannst du damit rechnen im Leistungsbezug schnell in irgendwelchen Maßnahmen zu sitzen, die nochmal ein ganz anderes Niveau haben! Von dort kannst du zum Kaffeekochen aufschauen! So stand in meinem letzten "Kurs" nicht nur, dass es verboten sei, Dinge aus dem Fenster zu werfen und andere Teilnehmer zu attackieren, sondern auch Kaffee kochen auf dem Boden wurde explizit erwähnt!
Aber selbst, wenn du genügend Geldreserven hast oder deine Eltern dich komplett aushalten würden (was oftmals auch zu entsprechenden Spannungen führt), wirst du dich irgendwann neu bewerben müssen. Und auch dabei kommen Fragen auf und du musst dich der Situation stellen. Deine hier genannten Begründungen würden dabei wohl jeden Personaler abschrecken! Aber auch wenn du die Zeit mit jobben überbrücken würdest, müsstest du bei vielen Arbeitgebern niedere Jobs machen. Als ungelernte Kraft bekommst du schnell mal eine Müllzange, einen Lappen, einen Schneebesen oder ähnliches in die Hände gedrückt.
Und doch kann ich es durchaus nachvollziehen. Ich hatte damals auch schnell genug von meiner Ausbildung. Manchmal frage ich mich auch heute noch, wie ich dies drei Jahre durchgehalten haben, sogar ohne Krankenscheine. Ich kann auch nicht sagen, dass ich wirklich etwas gelernt habe. Und gerade am Anfang oder in einer neuen Abteilung hatte ich oft das Gefühl für sämtliche unliebsamen Arbeiten benutzt zu werden. Ich habe an Stellen geputzt, wo vorher mindestens ein Jahr nicht sauber gemacht wurde. Teilweise hatte ich nichts zu tun und es hat auch niemanden interessiert. Später war ich quasi eine normale Verkäuferin, allerdings mit Azubi-Gehalt und immer wieder negativen Äußerungen wegen der Berufsschule ("die ist ja schon wieder nicht da").
Aber ich denke, es gehört auch ein bisschen zum Erwachsenen werden dazu! Deine Kollegen denken sich wahrscheinlich, dass da jemand ist, der noch nie gearbeitet hat, oder irgendwelche Schülerjobs als Arbeit ansieht. Jene, die neu sind, sind froh, dass es nun jemand anderen Neues gibt. Und natürlich möchte man nicht seine favourisierten Tätigkeiten abgeben. Zumal man dich auch erst einmal kennenlernen muss.
Und unabhängig von deinem Ausbildungsbetrieb ist es fast überall so! Wer neu ist, macht erst einmal die "Drecksarbeit". Alt eingesessene Mitarbeiter sind skeptisch und man muss sich erst einmal beweisen. Warum soll man sich auch mit jemanden befassen, der sowieso sofort wieder das Handtuch wirft? Solche Situationen wirst du in jedem Betrieb erleben! Auch wenn man irgendwann als frisch promovierter Arzt in einer Gemeinschaftspraxis anfängt, kann es einem so ergehen! Von Seiten der Ärztekollegen, der Helferinnen, aber auch von Patientenseite. Und in allen anderen Bereichen ist es nicht anders. Auch pünktlichen Feierabend gibt es selten!
Ich kann dich auch nur zum Bleiben ermutigen! Du kannst dich natürlich alternativ nach einem anderen Betrieb umsehen, aber große Hoffnungen würde ich mir nicht machen. Und unangenehme Gespräche wird es immer wieder geben! Je nach Situation vor Ort würde ich auch das Gespräch suchen. Dies wäre aber auch abhängig von den Ansprechpartnern. Und es kommt schon komisch, wenn der Auszubildende gerade angefangen hat und gleich die wichtigsten Aufgaben übernehmen möchte und nur rumnörgelt. Wichtig ist es auch Eigeninitiative zu zeigen. Nehme deine Aufgaben an! Wenn du weißt, dass du die Blumen gießen, Kaffee kochen und dich um das Geschirr kümmern sollst, dann erledige dies selbständig. Dann muss dir auch niemand kurz vor Feierabend sagen, dass du dies noch machen sollst. Und mit der Zeit macht man manche Dinge automatisch, während man sich anfangs noch orientieren muss.
Auch ist dies doch alles kein Grund für Aggressionen. Sieh es als deinen Job an! Abends hast du Feierabend und solltest abschalten. Und auch im Betrieb kann ich dir nur raten eine Portion Gelassenheit einzupacken. Sieh die positiven Dingen. Und wenn es die Blumen sind, die hübsch dastehen. Es ist deine Einstellung, die dich beeinflusst. Wenn du dir den ganzen Tag denkst, wie schlimm alles ist, kann es nichts werden. Dort nicht und in jedem anderen Betrieb auch nicht. Zwischen Blumen gießen, Post verteilen, Geschirr wegräumen und Kaffee kochen, warten irgendwann andere Aufgaben auf dich. Auch da musst du natürlich den Mittelweg finden. Bereitschaft zeigen dich einzubringen und auch Dinge erledigen, für die du kein Abitur gemacht hast. Dann kannst du im Gespräch auch ansprechen, was du gerne machen würdest und andere trauen dir eher etwas zu, als jemanden, der es nicht einmal schafft selbständig den Tisch abzuräumen.
Und auch am Umgang mit Kollegen musst du arbeiten. Sei nett zu den Kollegen und sie werden auch eher nett zu dir sein. Ob du dafür nun mal ein paar Kekse mitbringst, gemeinsam mit Leuten Pause machst, ein paar (passende) Witze erzählst oder die Servietten auf dem Tisch hübsch faltest, ist abhängig von dir, dem Umfeld und dem Betrieb. Und hat auch nichts mit Einschleimen oder so zu tun, sondern fördert eher ein angenehmes Miteinander. Und überall im Job sitzt man mal mit Menschen zusammen, mit denen man privat nicht freiwillig eine Stunde gemeinsam im Raum verbringen würde.
Für jede Ausbildung gibt es zudem Richtlinien. Und auch meist regelmäßige Gespräche. Darauf kannst du dann setzen. Was aber nicht bedeutet, dass die Chefs ihr Geschirr selbst wegräumen werden! Auch in der Berufsschule kommen öfter Themen auf, die im Betrieb bearbeitet werden sollen. Auch das könnte (später) ein Ansatzpunkt sein. "Wir beschäftigen uns in der Schule gerade mit Thema XY, ich würde gerne auch hier mehr darüber erfahren, um ein Referat erstellen zu können" oder ähnliches. Aber auch dann solltest du weiterhin selbstständig deine Pflichten ausführen.
Auch wenn dir die Antwort nun nicht unbedingt gefällt, aber lass uns dein Problem vielleicht mal aus der anderen Richtung her aufzäumen.
Mir ist nicht klar, welche Ausbildung du machst. Du bist erst zwei Wochen dort. Wenn ich das richtig gelesen habe oder richtig vermute, hast du dort auch kein Praktikum oder Probetage gemacht oder? Folglich kennst du den Arbeitsablauf noch nicht. Deshalb ist es leider halt oftmals so, dass man die Auszubildenden erst mal irgendwie beschäftigt. Halt eben auch mit Aufgaben, die in deinen Augen nicht deine sind. Ich erkläre es mal an Hand meines Berufes. Ich war Fleischereifachverkäuferin. Zeitweise auch für die Auszubildenden zuständig. Und es gab immer mal Zeiten, in denen ich einfach keine Zeit fand, die Auszubildende zu beaufsichtigen oder ihnen was zu erklären. Dann mussten die auch schon mal Nebenarbeiten machen. In meinem Fall halt Spülen oder Schinkenwürfel schneiden oder ähnliches. Viele Fleischereifachverkäuferinnen sind der Meinung, sie würden nicht spülen. Dabei gehört das nun mal durchaus dazu. Und einen Auszubildenden der gerade mal ein paar Tage dabei ist und vorher noch nicht in dem Fach gearbeitet hat, dem kann ich nicht zumuten, nun den schwierigsten Kunden zu bedienen und dem gar noch die Lendensteaks verkaufen zu lassen. Da wäre keinem mit geholfen. Der Kunde wäre noch schwieriger. Der Auszubildende frustriert über die Art des Kunden. Und der Arbeitgeber begeistert, wenn sein bestes Fleischstück verschnitten ist.
Sieh außerdem mal in deinen Ausbildungsvertrag, wer für deine Ausbildung zuständig ist. Das ist nicht immer der Arbeitgeber oder Betriebsinhaber. Könnte es sein, dass die für dich zuständige Person noch im Urlaub oder krank ist und man dich deshalb bisher mit scheinbaren Nebentätigkeiten beschäftigt?
Generell sind die ersten Wochen die härtesten. Oftmals testen auch die Arbeitgeber, wie weit ihre Angestellten oder auch Auszubildenden das mit machen. Und ganz ehrlich- willst du in Zukunft auch gleich weglaufen? Ich kann dich ein wenig verstehen. Und auch wenn der Satz doof ist, Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Du wirst noch viele Dinge machen müssen, die deiner Meinung nicht zu deinem Aufgabengebiet gehören. Was aber durchaus auch Vorteile haben kann.
Ich dürfte fast im Alter deiner Eltern sein, vermute ich. Ich kann dir nur raten, nicht sofort alles hin zu schmeißen. Ich würde an deiner Stelle noch mal abwarten oder auch das Gespräch mit dem suchen, der für deine Ausbildung zuständig ist. Zwei Wochen finde ich an sich zu kurz, um sich ein wirkliches Bild zu machen. Vor allem da ich den Eindruck habe, an Hand dessen was du hier geschrieben hast, dass dein Unmut nur daran liegt, dass dir die Aufgaben nicht gefallen und du sie quasi für unter deiner Würde befindest. Aber ein Auszubildender wird in den seltensten Fällen gleich als vollwertige Arbeitskraft eingesetzt. Und ich finde das an sich auch richtig, denn ich finde das einsetzen von Auszubildenden als volle Arbeitskraft auch als Ausnutzen und auch Lohndumping.
Irgendwie musste ich noch die ganze Zeit daran denken. Ja, ich weiß wie du dich fühlst und du denkst dir nun wahrscheinlich auch, wie haben alle gut reden. Und keiner hat Ahnung, was dort wirklich abgeht. Vor etwa 10 Jahren fuhr ich tagtäglich mit lauter Onkelz-Beschallung zur Arbeit "Wieder mal ´nen Tag verschenkt". Da war ich schon zwei Jahre dabei. Und schon nicht mehr die "Kleine" wie am Anfang, als ich 16-jährig plötzlich zwischen lauter Erwachsenen saß. Trotzdem gab es sogar noch nach der Ausbildung Zeiten in denen ich gedacht habe, dass das alles vollkommen sinnlos war.
Auch deshalb möchte ich gar nicht pauschal sagen, dass du auf jeden Fall weitermachen sollst. Aber keineswegs aus einer Laune heraus hinschmeißen. Kein Beruf ist so, wie man sich ihn vorher erträumt! Letztendlich liegt es auch immer an einem selbst, das Beste daraus zu machen. In einem schlauen Buch, dass ich kürzlich las, heißt es, dass die meisten Menschen im Job nur etwa 10% (oder waren es 20% ?) der Zeit mit der eigentliche Sache verbringen. Völlig unabhängig vom Beruf. Beispiele werden dir bestimmt selbst einfallen. Nehme einfach mal einen beliebigen Beruf und schaue genau hin, was sonst noch alles dazu gehört.
Wenn es nun wirklich nicht das ist, was du möchtest, setze dir selbst eine Frist. Kündigen kannst du auch in zwei Monaten immer noch. Und dann kannst du zumindest sagen, dass du es dir gründlich überlegt hast und vieles versucht hast. Und in dieser Zeit kannst du dich dann auch schon um Alternativen bemühen und deine abendlichen Aggression in Motivation für die Suche umwandeln, bzw. dir zumindest Gedanken machen, was du stattdessen machen möchtest. Und ein Gespräch würde ich in dieser Zeit auf jeden Fall auch suchen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man diesbezüglich gar nicht auf dich eingehen würde! Auch wenn es nicht unbedingt immer so läuft, wie man es sich vorher als Idealfall vorstellt. Ich hatte in meiner Ausbildung auch mal einige Dinge angesprochen, u.a. auch Verantwortung und bestimmte Dinge aus dem Lehrplan. Ein paar Tage später fand ich mich als Aushilfskassiererin in einer anderen Filiale wieder. Das war keineswegs etwas, dass ich mir vorgestellt habe, aber dennoch konnte ich dadurch zum Beispiel auch Vergleiche ziehen, bekam neue Einflüsse und hatte etwas Abwechslung.
Man kann während der Probezeit kündigen, aber gibt es vielleicht nicht auch eine andere Lösung. Ich stelle es mir nicht so leicht vor eine andere Arbeit zu finden und irgendwann kommt auch die Frage warum man gekündigt hat. Ich würde als aller erstes einmal das Gespräch mit meinem Chef suchen. Einmal besprechen was alles nicht passt und stimmt. Vielleicht sind es nur Mißverständnisse die aus dem Weg geräumt werden müssen.
Das wäre auf alle Fälle mein erster Weg. Sicher ist so ein Gespräch nicht wirklich angenehm aber sicherlich notwendig. Einfach nur nicht erscheinen ist die schlechteste Idee. Suche das Gespräch, versuche alles so zu ändern dass du dich wohler fühlst und wenn es wirklich nicht klappt kannst du immer noch kündigen. Aber du kannst dir selber nie vorwerfen dass du nicht alles dafür getan hättest.
Ein wenig kann ich Dich schon verstehen, aber ohne eine Alternative zu haben, solltest Du nicht kündigen. Das ist nicht böse gemeint, aber ich denke, wenn Du eine andere Ausbildungsstelle in der Tasche hast, ist die Ausgangssituation für Dich etwas besser und Du brauchst Dir keine Gedanken darüber zu machen, wie es weitergeht. Man ist leicht drauf und dran, zu sagen, alles hinzuwerfen und dann erhält man ständig Hinweise, doch diesen Schritt zu überdenken und unter Umständen die Ausbildung auch durchzuziehen. Glaub' mir, ich war während meiner (schulischen) Ausbildung in einer ganz ähnlichen Situation und war schon dabei, mich abzumelden, als ich mit mehreren Leuten gesprochen habe. Heute bin ich froh, dass ich die Ausbildung abgeschlossen habe und damit auch etwas vorzuweisen habe.
Ansonsten kannst Du natürlich auch in der Probezeit ohne Angaben und Einhaltung von einer Kündigungsfrist kündigen. Aber einfach so und nach wenigen Tagen würde ich es nicht machen. Da die Probezeit noch ein paar Wochen dauert, würde ich mit dem Ausbilder sprechen, denn Du müsstest ja einen direkten Ansprechpartner haben, der für Dich verantwortlich ist. Und auch das Gespräch mit dem Chef wäre nicht so wirklich verkehrt. Frage konkret nach Ausbildungsinhalten, ab wann Du auch andere Aufgaben übernehmen kannst und Du gern Bereiche, die zu Deiner Ausbildung dazugehören, kennenlernen möchtest. Wenn sich danach nichts bessert, kannst Du noch immer das Kündigungsschreiben aufsetzen. Aber ohne zu wissen, was da verkehrt läuft, kann und wird sich nichts ändern.
Lehrjahre sind keine Herrenjahre, es ist leider so und dieses Kaffee kochen und solche Dinge gehören gerade in den ersten Wochen gar nicht mal so selten zu den Aufgaben eines Lehrlings dazu. Warum auch immer. Ich musste damals beispielsweise auch mich um die Küche kümmern, wenn die Kinder mit dem Essen fertig waren. Das war auch nicht so toll. Aber ab und zu hat meine Kollegin diesen Küchendienst auch mal übernommen. In einem späteren Praktikum gab es dann keine typischen Lehrlingsaufgaben wie Kaffee kochen, was aber auch an anderen Einrichtungen, in dem Fall auch Ausbildungsabschnitte, lag.
Dass die Stimmung derzeit nicht so gut ist, kann viele Ursachen haben. Ich weiß nicht, ob Du irgendwelche Aufträge in der Firma kennst, die erledigt werden müssen, sprich, dass da ein besonderer Druck dadurch herrscht und solche Dinge. Das kann sich auch noch mal ändern. Eventuell kannst Du einen anderen Mitarbeiter mal danach fragen, man wird Dich ja auch ausgewählt haben, weil man davon ausging, dass Du Dich mit dem Team gut verstehst oder dazu passt. Schluck es nicht herunter, sondern sprich es an und lasse andere Meinungen und Beobachtungen zu. Das könnte auch schon helfen.
Hattest Du dieses Unternehmen vor Antritt Deiner Ausbildung nicht näher kennengelernt und Dich näher damit beschäftigt? Ich kenne es nur so, dass man vor Antritt einer Tätigkeit den Betrieb noch einmal kennenlernen soll und ich finde es so auch gut. Das wäre, solltest Du Dir nun eine andere Ausbildung suchen, wohl eine Maßnahme. Und auch interessiert mich, ob Du denn der einzige Auszubildende dort bist? Wenn nicht, setze Dich mit weiteren Auszubildenden zusammen und versucht mal die Arbeitssituation zu reflektieren.
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