Ohne Handy leben, heutzutage undenkbar?

vom 12.08.2011, 19:30 Uhr

Mir geht es leider ähnlich. Ich bin regelrecht schon abhängig von meinem Handy und meinem Laptop. Ich nutze mein Handy sehr oft unterwegs, da ich zu meiner Arbeitsstelle pendele. Darüber nutze ich auch das Internet, um mir die Zeit zu vertreiben. Für mich ist das schon normal und ich könnte es mir ohne gar nicht mehr vorstellen. Wenn ich dann nach hause komme, ist der erste Weg zum Laptop. Der wird erst einmal eingeschaltet und dann wird erst Essen gekocht. Ich könnte nicht mehr ohne leben, denn es ist praktisch schon wie eine Sucht. Wenn ich kein Handy und kein Laptop hätte, würde ich mir vorkommen, als wenn ich von der Außenwelt abgeschnitten bin. Wir sind einfach schon zu verwöhnt von der heutigen Technik. Früher gab es noch kein Handy und keinen Computer, da hat man sich einfach anders beschäftigt.

» Jenna87w » Beiträge: 2149 » Talkpoints: 0,47 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich sehe die Abhängigkeit von Handys bei mir zum Glück nicht, sondern viel eher, dass solch ein Gerät einfach eine gute Möglichkeit ist seine Zeit zu vertreiben und dass ich es deswegen nicht mehr missen will. So nehme ich zum Beispiel in alle meine Urlaube weder mein Handy noch meinen Laptop mit, da es dort auch noch viele andere Möglichkeiten zur Unterhaltung gibt, die daheim nicht immer gegeben sind (und natürlich ist mir das Risiko, dass ich mein Handy verliere zu hoch).

» onlydp » Beiträge: 534 » Talkpoints: 0,35 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich denke auch, dass es wirklich davon abhängt, wie sehr man sich dieser Abhängigkeit hingibt und sich dafür öffnet. Als ich selbst damals nach längerer Zeit der Gegenwehr dann doch ein Handy anschaffte, fand ich es zunächst auch wirklich toll, ständig erreichbar zu sein, bis mir irgendwann nach einigen Jahren auffiel, dass diese ständige Erreichbarkeit durchaus ihre Schattenseiten hat und ich begonnen habe, diese wieder abzustellen und mir vor Augen zu halten, dass das Handy eben durchaus mehr darstellt als eine Möglichkeit, ständig erreichbar zu sein. Mir ging es schon immer mehr um den Aspekt, selbst ständig jemanden erreichen zu können und diesen Vorteil habe ich nach wie vor, auch, wo ich mittlerweile wirklich jedem in meinem Umfeld beigebracht habe, dass man mich zunächst am besten versucht, auf anderem Wege zu erreichen.

Mein Handy benutze ich hauptsächlich für meine eigene Organisation, der Kalender spielt für mich also eine wichtige Rolle. Aber auch die Tatsache, dass ich mit meinem Handy ins Internet kann, wenn ich es für notwendig oder hilfreich halte, ist mir nicht unwichtig. Für diese Zwecke nutze ich mein Mobiltelefon also hauptsächlich, und es kommt wirklich nur sehr selten vor, dass ich es einmal zum Telefonieren benutze. Auch Kurznachrichten schreibe ich kaum noch, was sich wiederum positiv auf meine Kosten auswirkt, die das Handy mir verursacht, denn ich bin ein Prepaid-Nutzer aus Überzeugung und merke deutlich, dass ich wirklich sehr geringe Ausgaben für mein Handy habe.

Wenn wir zu dritt einen Städtetrip machen, der über zwei oder drei Tage geht oder ich mit meinem Partner im Urlaub bin, benutze ich mein Handy so gut wie gar nicht oder lasse es gleich im Hotel oder der Pension liegen. Während unseres letzten Städtetrips hatte allerdings mein bester Freund sein Handy die ganze Zeit über dabei, das uns wirklich gute Dienste erwiesen hat, weil wir uns irgendwann einmal nicht sicher waren, wie wir auf dem schnellsten Weg zu einem Ort kommen, den wir gern besichtigen wollten, aber nicht wussten, ob wir das zeitlich vor einem anderen Programmpunkt noch schaffen, der uns wichtiger war. Wir konnten uns also vom Handy dorthin navigieren lassen, nachdem wir festgestellt haben, dass die Entfernung nicht sonderlich groß zu diesem anderen Besichtigungsort ist und wir diesen Punkt auf jeden Fall noch zeitlich schaffen können.

In solchen Situationen empfinde ich Handys nicht nur als nützlich, sondern wirklich als hilfreich, allerdings habe ich mich damals spontan gefragt, was wir nun ohne Handy in dieser Situation gemacht hätten und kam ziemlich schnell zu der Erkenntnis, dass wir eben in einer gastronomischen Einrichtung gefragt hätten, wie weit unser Weg wäre und wie wir genau gehen müssen, um dorthin zu kommen. Machbar ist wirklich alles auch ohne Handy, ich finde es manchmal aber deutlich einfacher mit so einem Gerät, und deshalb nutze ich es in der Regel auch aus einer gewissen Überzeugung heraus als Werkzeug, um mein Ziel schneller und in der Regel auch bequemer zu erreichen, egal, um was für eine Art Ziel es sich genau handelt.

Für das Internet gilt in meinem Fall exakt dasselbe wie im Fall des Handys, auch dieses ist für mich hauptsächlich ein Werkzeug. Ich sehe das Internet mittlerweile als wichtiges Werkzeug an, das mir viele Vorteile bietet, aber es ist nicht so, dass ich darauf nicht verzichten könnte, weil mir glücklicherweise das Interesse an der realen Welt und auch der Blick dafür nicht verloren gegangen ist. Urlaube ohne Internetnutzungsmöglichkeit sind für mich kein Problem und ich vermisse es dann auch nicht. Wäre es eines Tages so, dann würde ich mir doch wirklich Gedanken darüber machen, ob ich irgendetwas falsch mache und sicherlich versuchen, diese Abhängigkeitssituation möglichst kurzfristig zu ändern.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich muss gestehen, dass ich eigentlich abhäniger von meinem Handy bin, als ich mir eingestehen möchte. Ständig schaue ich darauf, ob mir jemand geschrieben hat oder wieviel Uhr es ist. Mittlerweile nehme ich das Ding aber auch nicht mehr überall hinschleppe. Auch möchte ich die Nummern von den wichtigsten Leuten lernen, damit ich sie über eine öffentliche Gelegenheit anrufen kann, wenn wirklich was wichtiges ist. Oder mir eine Uhr mitnehmen. Wenn mir langweilig war, (ich gerade auf Bus oder Zug warten musste) habe ich oft mit dem Handy gespielt oder im Internet unterwegs gewesen. Damit ich mich davon ablenke, nehme ich mittlerweile Bücher mit etc.
Aber doch, ich denke du hast recht, dass ein Großteil von dem Gerät abhängig ist. Auch meine Eltern sagten, sie würden sich nie ein Handy anschaffen und haben mittlerweile eines. Für die nötigste Kommunikation ist es praktisch, aber die Grenze klar zu ziehen, was nun notwendig ist, und was nicht, liegt letztendlich bei jedem einzelnen.

» Lafayette » Beiträge: 236 » Talkpoints: 2,44 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Unmöglich ist es bestimmt nicht - immerhin ging es vorher auch. So wie sich die Technik bis heute aber verändert hat gibt es mittlerweile viele Situationen, in denen ich ohne Handy ziemlich aufgeschmissen wäre. Als ich damals von der Schule immer mit dem Zug nach Hause fahren musste hat sich natürlich öfters mal der Fahrplan geändert und ich musste meine Mutter anrufen und ihr Bescheid geben, weil sie mich vom Bahnhof am Zielort per Auto abholen musste.

Bei meiner aktuellen Stelle ist ein Handy auch wichtig, da ich von Zuhause aus manchmal arbeite und unsere Server und Spiele überwache - wenn ein Problem auftritt, muss ich die Chefs oder Programmierer informieren und wenn die unterwegs sind und kein Handy dabei hätten, hätten wir ein Problem.

Allgemein ist ein Handy einfach nützlich, auch wenn man mal mit dem Auto irgendwo stecken bleibt oder eben von unterwegs aus jemanden erreichen muss. Klar gibt es noch Leute die ohne Handy leben, doch ich persönlich finde es einfach praktisch und in mancherlei Hinsicht unverzichtbar.

» Schneeblume » Beiträge: 3095 » Talkpoints: -0,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


moin! hat geschrieben:allerdings habe ich mich damals spontan gefragt, was wir nun ohne Handy in dieser Situation gemacht hätten und kam ziemlich schnell zu der Erkenntnis, dass wir eben in einer gastronomischen Einrichtung gefragt hätten, wie weit unser Weg wäre und wie wir genau gehen müssen, um dorthin zu kommen.


Das zeigt mir, dass Handy für mich immer noch Telefonieren und SMS bedeutet, während es für andere eher das zu sein scheint, was man früher Pocket-PC nannte. Ich persönlich war noch nie zu Fuß mit einem Navi unterwegs. Stattdessen habe ich es schon geschafft meinen Hotelnamen zu vergessen, was ein etwas größeres Problem darstellt, als nur den Weg nicht zu kennen. Vor allem, da ich bei Schlüsseln (Auto, Hotel, etc.) die Information wozu dieser gehört, kaum mit mir herumtrage aus Sicherheitsgründen. Aber selbst dieses Problem hatte ich schnell gelöst. Eigentlich hatte ich auf die Polizei gesetzt, aber die wussten doch nicht so recht weiter. Ein Passant konnte dann mit meiner Beschreibung, dass es irgendwas mit Bäumen war und im Osten ein recht bekanntes Hotel in Berlin, sofort etwas anfangen.

In Wien habe ich mich damals bewusst auch gegen einen Stadtplan entschieden. Ich wollte mir die Stadt anschauen und nicht von Sehenswürdigkeit zu Sehenswürdigkeit fahren mit Blick auf irgendwelche Pläne. Und mit dem ein oder anderen Wiener ins Gespräch zu kommen schadet auch nicht. Leider nimmt so was durch Internet &Co. auch immer mehr ab.

Kürzlich wollte in einem Café jemand für uns nachschauen, wie denn die Anschlüsse am Bahnhof sind. Es brauchte mehrere Anläufe bis er merkte, dass er zur Zeit nicht auf die Seite kam. Und in dem Fall wäre es das beste gewesen einfach vorher schon zur Haltestelle zu gehen, zumal die dort abfahrenden Shuttle-Busse keinen wirklich festen Fahrplan hatten und sowieso klar war, erst mal zum Bahnhof zu müssen.

Auch Erreichbarkeit im Notfall sehe ich nicht so eng. Natürlich gehen viele Notrufe mittlerweile vom Handy aus. Aber wenn früher jemand mit einem Fahrzeug einen Salto von der Autobahn herunter machte, war es auch kein Problem, dass jemand zur nächsten Notrufsäule fuhr, zumal man auf dem Weg dorthin auch gleich einen Blick auf die Kilometerangabe der Autobahn werfen konnte. Und wer selbst einen schweren Unfall hatte und/oder unter Schock steht, kann mit seinem Mobiltelefon oft äußerst wenig anfangen. Und innerorts gibt es überall Möglichkeiten vom Festnetz die Rettung anzurufen. Im Wald und in manch ländlicher Region hingegen kann man sich längst auch noch nicht immer auf seinen Handyempfang verlassen. Und bei vielen Unfällen ist man selbst und Fahrzeug entweder noch in der Lage ein paar hundert Meter weiter zu fahren, oder man ist so hilflos, dass man sowieso wieder auf andere angewiesen ist.

Und im Beruf? Ich bin der Meinung, dass man auch als Techniker von unterwegs wenig ausrichten kann. Dazu kommt die Frage wie viel Job möchte man im Privatleben, bzw. wie sehr möchte man beides vermischen?

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» Trisa » Beiträge: 3273 » Talkpoints: 21,86 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich persönlich habe erst mit 14 oder 15 Jahren ein Handy bekommen, das heißt ich habe weniger als die Hälfte meines Lebens mit einem Handy verbrach. Dennoch muss ich sagen, dass ein Handy den Alltag doch schon recht erleichtert. Ich denke da beispielsweise an die Kalenderfunktion. Wenn ich bedenke, dass ich immer einen dicken Din A5 Kalender mit mir herum tragen müsste im Gegensatz zu dem kleinen Handy, denke ich schon, dass das einfacher ist.

Neben dem Kalender nutze ich ab und zu mal die Funktionen des Taschenrechners, des Umrechnens von verschiedenen Einheiten, wenn ich es dann mal brauche und natürlich die Anruf- und die SMS-Funktionen. Wobei ich sagen muss, dass ich nicht viele Anrufe tätige, ich werde eher angerufen. SMS schreibe ich am Tag im Schnitt zwei bis drei Stück, was, wenn ich andere Leute in meinem Umfeld betrachte, auch nicht wirklich viel ist. Ich bin nicht wirklich der Handy-Dauernutzer, wie es vielleicht andere Leute sind.

Deswegen kann ich auch gut und gerne mal ein paar Tage ohne Handy auskommen, beispielsweise bei einem Campingurlaub oder so etwas. Ich kann verstehen, dass Menschen, die aus beruflichen oder anderen Gründen auf ein Handy angewiesen sind, dieses auch immer brauchen und bei sich haben müssen, aber bei Privatleuten finde ich es teilweise belustigend, wie abhängig die sind oder werden können. Dass das Handy ein nützlicher und kaum mehr aus unserem Leben wegzudenkender Alltagsgegenstand ist, das ist klar und das will ich nicht abstreiten, allerdings kann ich persönlich nicht wirklich diese Entzugserscheinungen oder Abhängigkeitserscheinungen nachvollziehen.

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» Tassadar » Beiträge: 1245 » Talkpoints: -1,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich habe eine Öko-Freundin, die bis heute kein Handy hat. Für sie ist das kein Problem. Für Leute, wie mich, die sie erreichen möchten, allerdings schon, da sie auch nur selten zu hause ist.

Ich selbst lege nicht so viel Wert auf ein tolles neues Handy - hauptsache, ich kann SMS schreiben und telefonieren. Viel benutze ich mein Handy eigentlich nicht. Aber ich fühle mich auch "nackt", wenn ich es nicht dabei habe. Mein Handy ist nun auch fast 10 Jahre alt und hat so seine Macken. Hinzu kommt, dass mein Vertrag nun ausläuft, der übrigens unverhältnismaäßig teuer ist für so ein altes Handy. Ich werde mir aber nun wohl auch ein Smartphone zulegen. An meinen Kollegen sehe ich allerdings, dass die ohne mobiles Internet schon gar nicht mehr klarkommen. Ich hoffe, dass es bei mir nicht so ausarten wird.

Vom Internet generell, habe ich aber schon schnell Entzugserscheinungen, wenn ich mal an meine letzten Urlaub ohne PC / LapTop denke - da habe ich schon gelitten. Traurig eigentlich.
:wink:

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» 00Kate » Beiträge: 461 » Talkpoints: 8,54 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Wer sich sein Leben von seinem Mobiltelefon diktieren lässt, sollte schleunigst über einen Lebenswandel nachdenken. Mit Sicherheit ist mein aktuelles Smartphone ein tolles Spielzeit, mit welchem ich nicht nur unterwegs erreichbar bin, sondern es sogar perfekt in mein Heimnetzwerk integrieren kann. Aber ich werde mich Sicherlich nicht von dem Teil abhängig machen.

Zwar hat es mobil erreichbar zu sein auch immer seinen Vorteile und ich habe dank der mobilen Erreichbarkeit sogar mehr Freizeit als ohne, aber alles hat seine Grenzen. Irgendwann macht man sich damit kaputt ständig für alle anderen erreichbar zu sein. Wozu habe ich gut bezahlte Führungskräfte im Betrieb, wenn man mich trotzdem wegen jedem scheiß anruft?

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» Julix » Beiträge: 2566 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


wirreszeug hat geschrieben:Sind wir heutzutage wirklich von dieser Technik abhängig? Mir fällt es immer erst dann auf, wenn ich sie nicht nutzen kann, beispielsweise Guthaben oder Akku leer ist oder ich keinen Empfang habe. Ist das normal? Geht es euch auch so?

Ich bin auch erst ohne Handy aufgewachsen, aber das lag daran, daß es zu der Zeit noch gar keine Handys gab und ich war auch nicht eine der Personen, die gleich zum Händler gerannt ist und eins haben wollte. Für mich war es damals einfach zu teuer und ich sah auch erst keinen Sinn darin, ein Handy zu besitzen, denn alleine die Vorstellung, für jeden überall erreichbar zu sein, war schon gruselig. Dann gab es aber eine Zeit, da kam ich ohne Handy gar nicht mehr aus, aber auch die Zeit hat sich gelegt und mittlerweile nutze ich mein Handy fast nur noch als Wecker oder um Telefonnummern zu speichern.

Ich würde nicht sagen, das man heutzutage so abhängig von dieser Technik sein muß, denn ich habe sogar mein Vertragshandy in ein Prepaid Handy umgetauscht und ich nutze es ganz selten. Ich glaube ich habe mein Handy das letzte mal vor einem halben Jahr aufgeladen und das auch nur mit 15 Euor damals. Also billiger gehts wohl nicht. Aber ich bin eh ein Mensch, der das telefonieren hasst und mittlerweile höre ich mein Handy nur, wenn das Akku piept, weil es leer geht.

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» EmskoppEL » Beiträge: 3423 » Talkpoints: 20,21 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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