Praxisgebühr sparen

vom 11.05.2007, 06:36 Uhr

Unter welchen Umständen muss man keine Praxisgebühr bezahlen? Kann man sich von diesen 10 Euro irgendwie befreien lassen oder geht das nicht? Seit der Praxisgebühr gehe ich kaum noch zum Arzt. Ich weiß ganz toll von mir. :roll:

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» Knuddelbaer » Beiträge: 97 » Talkpoints: 0,17 »



Da bist Du nicht der Einzige, glaub mir. Ich überleg mir auch wenn ich krank bin, so blöd wie`s klingt, ob ich das Ende des Quartals lieber abwarte um nicht zweimal zu zahlen, wenn der Mist nach 2 Wochen wiederkommt. Oder wenn ich merke, dass ich krank werde und bezahlt habe, dass ich dann noch vor Ende des Quartals zum Arzt gehe.

» Midgaardslang » Beiträge: 4131 » Talkpoints: -14,08 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ja so in etwa geht es mir auch. Das Rezept für die Pille wird noch geholt bevor ich dann nochmal 10 Euro extra zahlen darf. Oder ich überlege mir zum Arzt zu gehen bevor ich 10 Euro zahlen muss, auch wenn man sagen muss, das ist etwas sehr gefährliches (eine bekannte von mir ist vor etlichen Jahren mit knapp über 20 an einer verschleppten Grippe gestorben).

Aber man kann sich wohl von der Praxisgebühr befreien lassen, dazu darfst du nur ein gewisses einkommen haben. Das ganze wird von der Krankenkasse geprüft, die dir dann so einen kleinen Zettel ausstellt, den du bei jedem Arztbesuch vorzeigen darfst (zumindest war es ein weißer Zettel wie es damals um die Medikamenten Befreiung ging, weiß nicht ob sie mittlerweile auch richtige Karten für haben oder ob das auf deiner krankenkassenkarte vermerkt wird).

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» Laufmasche » Beiträge: 7540 » Talkpoints: -37,09 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Bei chronischer Erkrankung (und das kann echt alles mögliche sein) kannst du Befreiung bei der Krankenkasse beantragen. Geht ganz easy, hab ich auch gemacht.

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» Deli » Beiträge: 918 » Talkpoints: 6,24 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Mindestens genauso ärgerlich wie die Praxisgebühr finde ich den Aufwand, den man später treiben muss um eine Überweisung zu bekommen. Ich gehe immer gleich zu dem Arzt, wo ich gerade ein Anliegen habe, z.B. Augenarzt. Wenn ich in dem Quartal noch zu einem anderen Arzt muss, muss ich also immer erst zum Augenarzt laufen und mir da eine Überweisung holen. Das kostet Zeit und der Arzt hat auch nicht immer dann auf, wenn ich hingehen könnte.

Beim Hausarzt, wo man ja eigentlich erstmal hin soll, wäre es auch nicht besser. Der liegt zwar nah zur Wohnung, d.h. wenn ich mal krank bin bin ich auch gleich beim Arzt und das ist gut so. Aber wenn ich eine Überweisung brauche muss ich immer früh los von der Arbeit um da vor Feierabend noch rechtzeitig hinzukommen. Mittlerweile habe ich mir deshalb angewöhnt, beim ersten Arzt wo ich im Quartal hinmuss, immer sofort einen Stapel Überweisungen für die üblichen Ärzte mitzunehmen, egal ob ich die dann wirklich brauche oder nicht. Ob das so im Sinne des Erfinders ist wage ich zu bezweifeln, aber alles andere ist einfach nicht praktikabel.

Regelmäßige Untersuchungen lege ich grundsätzlich alle in dasselbe Quartal, so dass ich da schonmal spare und nur in Ausnahmefällen ein weiteres Quartal zahlen muss. Üblicherweise mache ich das in den Wintermonaten, weil da das Risiko mal krank zu werden (Grippe ...) am höchsten ist. im Sommer muss ich dann meist gar nicht hin. An den zehn Euro an sich kommt man aber wohl leider nicht vorbei.

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» misspider » Beiträge: 1964 » Talkpoints: 6,69 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Das Problem ist oftmals ja auch, dass beispielsweise der Hausarzt nicht für alle möglichen Ärzte eine Überweisung ausstellen kann. Es gibt so bestimmte "Behandlungsklassen", die getrennt voneinander zu betrachten sind.
Diese vier Behandlungsklassen sind: "niedergelassene Ärzte", "Zahnärzte", "Psychotherapeuten" und "Notdienste". Deshalb muss man beispielsweise in jedem Quartal, in dem man zum Zahnarzt geht, auch diesem die 10 € bezahlen.

Viele wissen jedoch nicht, dass man für fast alle Vorsorgeuntersuchungen und viele Schutzimpfungen keine Praxisgebühr zahlen muss. Wenn man zum Beispiel in einem Quartal nur zur Krebs-Früherkennungs-Untersuchung geht, muss man in diesem Quartal auch keine Praxisgebühr zahlen. Demzufolge entfällt dann auch das Im-richtigen-Quartal-einen-passenden-Termin-Suchen!

Wenn man nach einem Arbeitsunfall, Schulunfall, Sportunfall o.ä. zum Arzt muss, dann wird die Behandlung meist durch die Unfallversicherung und nicht durch die Krankenversicherung bezahlt. Dann muss man auch keine Praxisgebühr zahlen. Wichtig ist jedoch, dass der Unfall klar als ein solcher deklariert und auch ein Unfallbogen ausgefüllt wird.

Außerdem ist es - wie früher auch - möglich, sich von allen möglichen Zuzahlungen befreien zu lassen. Wenn die Selbstbeteiligung (Praxisgebühr, Rezept-Zuzahlung usw.) in einem Jahr zwei Prozent des Bruttoeinkommens (bei chronisch Kranken liegt die Grenze bei einem Prozent) übersteigt, dann kann man bei der Krankenkasse die Begrenzung der Zahlungen auf diesen Betrag beantragen. Die niedrigste Obergrenze der Selbstbeteiligung liegt jedoch bei 82,80 € bzw. bei chronisch Kranken 41,40 € pro Jahr.

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» yakumo56 » Beiträge: 431 » Talkpoints: -0,22 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Mal abgesehen von der Krankenkasse bei der du bist, weiß nicht ob das bei allen geht,aber bei der BARMER bezahlst du nur einmal im Jahr 10,- wenn du mit denen so eine Art kleinen Vertrag abschließt. Das heißt du darfst nur zu einem bestimmten Hausarzt (deiner Wahl,glaub ich, es geht nur darum das man den Arzt nicht ständig wechselt) und du musst glaube ich immer in die gleiche Apotheke gehen um deine Rezepte einzulösen. ich wollte das auch schon ewig machen,bin aber irgendwie immer zu faul.

» Stumpy » Beiträge: 837 » Talkpoints: 6,38 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Stumpy hat geschrieben:Mal abgesehen von der Krankenkasse bei der du bist, weiß nicht ob das bei allen geht,aber bei der BARMER bezahlst du nur einmal im Jahr 10,- wenn du mit denen so eine Art kleinen Vertrag abschließt.

Ja, genau, das kenne ich auch bei der Barmer, heißt glaube ich "Hausarzt-Modell". Hört sich theoretisch ja ganz gut an, nur einmal im Jahr 10 Euro zu bezahlen, praktisch ist es aber nicht. Denn egal, um welche Krankheit es sich handelt, müsste ich immer erst meinen Hausarzt aufsuchen, der mich dann an den entsprechenden Facharzt weiterüberweist. Das ist mir einfach zu umständlich, ich habe keine Lust, erstmal Stunden im Wartezimmer zu verbingen, um einen Überweisungsschein zu bekommen. Aber sparen ließe sich damit, wenn man Zeit hat.

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» sternenkind » Beiträge: 298 » Talkpoints: 30,19 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Wenn du chronisch krank bist, dann kannst du dich befreien lassen, sobald deine Arzt und Medikamentenkosten 1% deines Nettoverdienstes pro Jahr ausmachen. Z.B. du bekommst Hartz IV und du hast ein jährliches Einkommen von naja sagen wir mal um die 4000 Euro.

Sobald deine Kosten die 40 Euro übersteigen, muss deine Krankenkasse dich von der Zuzahlung befreien. Darunter fallen auch die 10 Euro Arztgebühr. Bist du nicht chronisch krank, so liegt die Grenze bei 2%. Wenn du arbeitest und ca. 25.000 Euro im Jahr verdienst, so liegt die Grenze bei 2500 bzw. 5000 Euro. Du musst deine ausgaben bei der Krankenkasse belegen.

» Thommyknocker » Beiträge: 1 » Talkpoints: 0,37 »


Da ist Dir aber zumindest in der letzten Zeile ein kleiner Rechenfehler unterlaufen. Die Ausgabengrenze liegt dann in diesem Fall bei 250 bzw. 500 Euro!

Generell hast Du das ganze richtig erklärt, ergänzend bleibt eigentlich nur zu sagen, dass auch Heil- und Hiflsmittelkosten unter diese Rechnung fallen. Und dann ist es zumindest bei den chronisch Kranken sehr schnell soweit, dass man diese Grenze erreicht.

Wichtig ist auch, dass man sämtliche Ausgaben per Quittung belegen kann, also alle Zuzahlungsquittungen oder Apothekenquittungen schön ordentlich aufbewahren.

Wer im Vorfeld schon abschätzen kann, dass die Kosten für "Krankheit" sehr hoch sein werden, der kann auch am Anfang des Jahres zur Krankenkasse gehen, seinen "Höchstbetrag" zahlen (s. Rechnung von Thommyknocker), und erhält dann sofort seine Befreiungskarte. Das ist der Weg, auf dem es viele Patienten in meiner Praxis handhaben.

Diese "Hausarzt-Modelle", die mittlerweile einige Krankenkassen anbieten, machen schon Sinn, da man ja im Normalfall eh zum Hausarzt geht, und sich dort eine Überweisung zum Facharzt holt. Wenn man dann durch diese Kranenkassenmodelle zusätzlich noch Geld sparen kann, lohnt sich das auf jeden Fall, immerhin zahlt man hier nur einmal jährlich die 10 Euro Praxisgebühr. Wenn es um reine Überweisungen geht, muss man beim Hausarzt auch keine allzu lange Wartezeit in Kauf nehmen, weswegen das "Gejammere" einiger User hier nicht unbedingt ernst zu nehmen ist.

» Equilibrium576 » Beiträge: 12 » Talkpoints: 0,10 »


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