Wie weit fahren um Angehörigen im Krankenhaus zu besuchen?

Bei uns liegen die Verwandten und Bekannten in der Regel nicht im Krankenhaus, zumindest war es so, dass ich den letzten, der im Krankenhaus lag vr circa drei oder vier Jahren besucht habe. Das Krankenhaus war auch circa 20 Minuten von meiner Wohnung entfernt, dabei war beziehungsweise ist es noch in der selben Stadt, von daher bin ich etwas perplex über die Aussage, dass man bei 20 bis 30 Minuten einen nicht mehr besuchen käme.

Vor circa einem Jahrzehnt lag mein Vater im Krankenhaus. Er war in einer Spezialklinik, da er einen speziellen Unfall hatte, naja und dann mussten wir auch eine Stunde fahrt in Kauf nehmen, wir haben ihn aber über einen Zeitraum von circa vier bis sechs Wochen mindestens drei mal die Woche besucht und das fand ich jetzt auch nicht wirklich schlimm. Ich habe mir auch ehrlich gesagt noch nie Gedanken darüber gemacht, ab wie vielen Kilometern oder Minuten Fahrzeit ich jemanden nicht mehr im Krankenhaus besuchen würde, weil es für mich selbstverständlich ist, dass man jemanden, der im Krankenhaus liegt, besucht. Wenn es wirklich weit weg ist, dann würde ich das nicht jeden tag machen, aber dann würde ich denjenigen trotzdem besuchen kommen, denke ich.

Ganz ehrlich, wenn ein Angehöriger, Freund oder Familienmitglied im Krankenhaus liegen würde und es sich nicht um eine Routine Behandlung handelt würde ich sofort ins Auto, Bus oder Flugzeug steigen um eben jenen zu besuchen. Für mich ist das eine Selbstverständlichkeit wenn derjenige in Deutschland oder im nahen Ausland ist. Schließlich bewegt mich die ganze Sache und ich möchte demjenigen meinen Beistand versichern. Nichts würde mich davon abbringen, es ist doch vollkommen egal ob man jetzt 5 Stunden Auto fahren muss oder sich einen Tag frei nimmt. Solche Dinge haben einfach eine Priorität und sollten nicht durch irgendwelche falschen Einwände verschoben oder nicht gemacht werden. Mir würde das Herz aufgehen wenn ein Freund für mich einen Trip von 800 km in Kauf nimmt nur um mich zu sehne und sich nach meinem wohlbefinden zu erkundigen.

Ich unterscheide auch schon zwischen Routinebehandlung oder eben auch planbarem und geplantem Eingriff oder eben einem Unfall, der die Person ins Krankenhaus brachte. Bei einem geplanten Eingriff würde ich wohl auch eher auf viele Besuche verzichten. Und in der Planungsphase würde ich über Besuche wohl eher nicht nachdenken, da würde ich sicher auch die Dinge besprechen, wie die diese Person in die Klinik kommt und wieder zurück; wenn Kinder oder Tiere zu versorgen sind, dann müsste auch das im Vorfeld abgesprochen werden. Da wären dann Besuche wohl wirklich erst an der Tagesordnung, wenn der Patient dann im Krankenhaus eingewiesen ist. Daher würde ich das Ganze jetzt auch nicht überbewerten.

[ten points]

Ich will ja nicht angeben, aber mein Großvater hatte kein Auto und besuchte Tag für Tag seine pflegebedürftige Frau, die eine Stunde mit öffentlichen Verkehrsmitteln entfernt im Pflegeheim war. Er fuhr täglich eine Stunde mit Zug und Bus und wieder Retoure und das mit über 80 Jahren.

Ich finde also, allem Voran, wenn man ein Auto hat, spielt die Entfernung keine große Rolle. Es ist dann wohl eher die Bequemlichkeit. Also wenn mir selber etwas an dem, den ich besuche liegt, spielt es keine große Rolle, wie weit entfernt er von mir wohnt.

Ich fühle mich nämlich immer in die Situation ein, wie es wohl mir gehen würde, wenn ich da eine Woche oder länger im Spital verbringen müsste und fast keine Menschenseele vorbei kommt. Gerade im Krankenhaus sind doch die sozialen Kontakte von Außen wichtiger denn je.

Wie hier viele schon sagten, es kommt auf das persönliche Verhältnis an. Ob nun verwandt oder nicht ist doch an sich völlig egal. Manche Personen mag man eben, andere eben nicht. Und wenn es dann nur um eine Routineoperation geht, dann würde ich eben auch nur die besuchen mit denen ich klar komme. Da wäre dann aber auch eine Stunde oder zwei Stunden Fahrt egal. Man muss ja bei einer langen Anfahrt nicht jeden Tag besuchen aber zumindest ein oder zweimal pro Woche würde ich da trotzdem fahren.

Und wie hier auch schon mehrfach erwähnt wurde, wenn ich mit jemanden nicht mehr wirklich was zu tun habe, dann findet sich auch immer ein Grund, warum man selbst einen 5 Minuten Fußweg zur Klinik nicht schafft. Da kommt es also schon darauf an wie sehr einem der Mensch am Herzen liegt.

Wenn es natürlich so ist, dass es sich um einen Krankenhausaufenthalt handelt, bei dem die betreffende Person sterben könnte, dann würde ich wohl auch hinfahren, wenn ich eigentlich völlig auf Kriegsfuß mit jemandem stehe. Das kann ja dann immerhin die letzte Chance sein, dass man sich nochmal aussprechen kann.

Also ich finde schon das sie dich auch 1 oder 2 mal besuchen kommen könnte, 20-30 Minuten sind nun echt keine weite Strecke. Im Krankenhaus ist es doch sowieso ziemlich langweilig und man ist für jede Abwechslung dankbar. Auch wenn man arbeitet, lässt es sich doch einrichten das man danach noch vorbei kommt, dann isst man halt zur Not mal was auf der Hand oder macht was warm.

Meine Mutter war letztes Jahr im Krankenhaus und auch etwas weiter weg, da unser Krankenhaus hier keine Neurologie hat, ich war jeden dritten Tag bei ihr, habe mich mit meinem Bruder und meiner Oma bzw. Onkel abgewechselt, meine Stiefvater war sogar jeden Tag da, obwohl es auch für ihn 15 Minuten weg sind.

Eine halbe Stunde Fahrt ist doch wirklich rein gar nichts und ich kann beim besten Willen nicht nachvollziehen, wie man jemanden nur aus diesem Grund nicht besuchen möchte. Gerade dann, wenn es sich um das eigene Kind handelt, welches im Krankenhaus liegt, dann sollte einen eine halbe Stunde Fahrt doch nicht davon abhalten, das Kind zu besuchen. Dabei fände ich auch eine Stunde nicht unbedingt zu viel und ich denke, dass in diesem Rahmen auch ein täglicher Besuch auf jeden Fall gut machbar ist, wenn das Kind sich diesen Besuch überhaupt wünscht. Allerdings würde mich auch eine Stunde Fahrt sicherlich nicht davon abhalten, mein Kind täglich zu besuchen. Ehrlich gesagt wäre das völlig selbstverständlich für mich und ich würde mir da auch keine weiteren Gedanken darüber machen.

Als ich für eine Woche im Krankenhaus war, war dieses auch etwa eine halbe Stunde von meiner Stadt entfernt. Trotzdem war es für meine Eltern völlig klar, dass sie mich jeden Tag besuchen würden. Das wollte ich dann aber auch nicht, da es mir dann doch zu viel war. Trotzdem haben sie mich drei oder viermal besucht, was ich ehrlich gesagt auch angemessen finde.

Ich denke, dass es aber auch immer darauf ankommt, was man gewohnt ist. So fahre ich jeden Tag schon eine Stunde allein zur Uni, so dass es für mich völlig normal und selbstverständlich ist, viel unterwegs zu sein. Von daher wäre es keine Frage für mich, dass ich meinen Partner täglich im Krankenhaus besuchen würde, wenn ich dafür eine Stunde fahren müsste. Dafür würde ich dann sogar auch zwei Stunden in Kauf nehmen, wobei ich ihn dann je nach Zeit vielleicht auch nur jeden zweiten Tag besuchen würde.

Als meine Oma im Sterben lag und das Krankenhaus etwa eine Stunde von uns entfernt lag, waren meine Eltern auch jeden Tag bei ihr und ich finde das auch gut und normal so. Immerhin ist es doch etwas Schlimmes, wenn jemand im Krankenhaus liegt und ehrlich gesagt wären mir liebe Menschen einfach viel zu wichtig, als dass ich sie nicht besuchen würde. Von daher würde ich die Fahrt auch gerne auf mich nehmen und das wäre für mich auch völlig selbstverständlich.

Mehr als drei Stunden würde ich jedoch nur dann fahren, wenn eine liebe Person eine wirklich schlimme Krankheit oder eine schlimme Operation hinter sich hätte. Wäre das nicht der Fall, dann würde ich viel mit ihr telefonieren. Immerhin bedeuten drei Stunden Fahrt auch insgesamt sechs Stunden Fahrt am Tag und das wäre mir dann doch zu viel für einen kleinen Besuch, zumal man auch nicht einfach so viel Zeit am Tag übrig hat.