Wie kündige ich mein Arbeitsverhältnis richtig?

vom 11.08.2011, 12:41 Uhr

Wie schon erwähnt habe ich bis vor kurzem eine Ausbildungsstelle gesucht. Diese habe ich nun in einer sehr netten und offenen Kanzlei gefunden und kann schon bald beginnen. Nun möchte ich ein vernünftiges und geeignetes Kündigungsschreiben formulieren. Zwar habe ich bereits ein paar Kündigungen in der Vergangenheit geschrieben, allerdings war dort die Ausgangssituation immer anders.

In meiner jetzigen Firma habe ich mich dank den Kollegen immer sehr wohl gefühlt. Auch die Arbeitsbedingungen waren zwar sehr hektisch und stressig, die Arbeitgeber immer ein wenig ruppig, aber dies gehört wohl dazu. Nach ein paar Nachfragen meinerseits, konnte mir meine jetzige Firma keine Ausbildungsstelle anbieten und deshalb werde ich nun kündigen. Meine Kündigungsfrist beträgt zwei Wochen, weshalb die ganze Prozedur nun ganz schnell geht. Ich denke auch nicht, dass es zu Problemen meiner Arbeitgeber kommen wird wegen der Kündigung, sie werden aber wohl versuchen mich umzustimmen und es sehr bedauern.

Ich habe auf meiner Suche zwar schon ein paar Kündigungsschreiben gefunden und zahlreiche Muster. Dieser sind aber sehr knapp gehalten oder sehr, sehr lang. Muss ich unbedingt schreiben, dass ich mich im Haus sehr wohlgefühlt habe? Oder das ich zwar gerne dort arbeite, aber ich für mich persönlich keine Zukunftsperspektiven sehe? Irgendwie wirkt mir das zu gestellt und falsch. Meine Arbeitgeber wissen schließlich aus welchen Gründen ich gehe, allerdings wird die Kündigung ja an die Zentrale weitergeleitet. In meinem Arbeitsvertrag steht zwar die Kündigungsfrist beschrieben, allerdings nicht ob ich einen Grund angeben muss. Muss ich bei einem festen und unbefristeten Vertrag einen Kündigungsgrund angeben oder reicht eine Floskel wie "aus privaten Gründen", was so ja eigentlich auch nicht stimmt, völlig aus?

Mir ist ein ordentliches Kündigungsschreiben sehr wichtig, da ich auch in Zukunft mit dieser Firma Kontakt haben werde, wenn auch nur privat als Kunde, dennoch möchte ich mich nicht im Ton oder ähnlichem vergreifen. Reicht es das Schreiben abzugeben oder sollte ich direkt um eine Gespräch bitten un die Kündigung zeitlich mündlich aussprechen? Ein wenig unangenehm ist das Ganze dann ja doch.

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» beere » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 0,93 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wenn Du Deinen derzeitigen Arbeitsvertrag fristgerecht kündigst, musst Du noch nicht einmal einen Grund benennen. Allzu lang würde ich die Kündigung auch nicht formulieren, sondern, wenn Du eben den Grund benennen willst, schreibe hin, aus persönlichen Gründen. Denn eine Ausbildung ist ja im Grunde etwas Persönliches und das sollte ausreichen.

Eine genauer Erläuterung, dass es Dir sehr gut gefallen hat oder so, solltest Du weglassen. Denn dann könnte man auch auf die Idee kommen, warum Du eben nicht dort bleibst und da genauer nachfragen. Ich denke, das kann man dann in einem persönlichen Gespräch erwähnen und da es noch einmal erläutern. Aber im Kündigungsschreiben hat meiner Meinung nach so etwas nichts zu suchen.

Kündigungen, die man selbst erhält, werden auch nicht genauer formuliert. Dort steht dann meist so etwas wie "aus betrieblichen Gründen" und darauf wird bei der Aushändigung des Kündigungsschreiben noch einmal näher darauf eingegangen. Von daher, pack die Kündigung freundlich an, aber werde nicht ausschweifend. Wichtig ist, dass die Firma es genauer weiß, die Zentrale muss es nicht genauer wissen.

Gibst Du die Kündigung in Deiner "Filiale" ab oder wie? Du hast ja geschrieben, dass Deine Arbeitgeber wissen, weshalb Du gehst. Du kannst das Schreiben natürlich mit einem Termin abgeben und es da noch einmal so begründen. Aber da die Arbeitgeber ja nun jetzt schon wissen, dass und warum Du gehst, ist ein zusätzliches Gespräch eher unnötig, finde ich.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Dass hat mir schon sehr geholfen. Danke Steph! Ich habe jetzt ein wenig rumprobiert und umformuliert. Vielleicht kann ja mal jemand drüber lesen und eventuell korrigieren. Die Schriftform an sich ist mir klar, was ich in die "Betreffzeile" schreiben soll allerdings nicht. Gebe ich dort wirklich wie unten geschrieben das Anfangsdatum an oder die Kündigungsfrist mit dem zu endenden Datum? Bisher habe ich folgendes:

"Kündigung meines bestehenden Arbeitsvertrages vom XX. Monat 200X

Sehr geehrter Herr X,

aus privaten Gründen, kündige ich mein Arbeitsverhältnis fristgerecht zum XX. Monat 2011
Ich bitte Sie mir meine persönlichen Unterlagen und das Arbeitszeugnis schnellstmöglich zuzusenden."

Danach folgt natürlich noch eine Grußformel. Ich bin mir noch unsicher wie ich es genau formuliere, dass ich endlich um Herausgabe meines Sozialversicherungsausweises und meiner alten Lohnsteuerkarte bitte. Ob ich letzteres noch einmal brauche ist wohl fraglich, aber zumindest den Ausweis hätte ich gerne wieder. Muss ich denn eine Frist setzen, bis wann die restlichen Unterlagen wie zum Beispiel die Lohnabrechnung und das Arbeitszeugnis bei mir eintreffen sollen oder sollte ich dies meinem Arbeitgeber freistellen beziehungsweise muss ich überhaupt um solch ein Arbeitszeugnis bitten, bei meinen bisherigen Arbeitgebern gab ich so etwas nämlich nicht und wenn nur auf dringliches bitten.

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» beere » Beiträge: 1325 » Talkpoints: 0,93 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



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