Musik nur bei Sympathie der Band/ des Sängers mögen

vom 10.08.2011, 18:46 Uhr

Lasst Ihr Euch von der Sympathie oder von der Ausstrahlung eines Sängers oder einer Band beeinflussen und könnt Ihr aufgrund eines Fehlverhaltens der Musik dann nichts mehr abgewinnen? Es ist etwas, worüber ich mir schon länger Gedanken gemacht habe und was ich in meinem bisherigen Fanleben schon bei mir stattgefunden hat.

Anfang der 90er bis etwa zu Beginn des jetzigen Jahrtausends mochte ich die Musik eines Sängers, hatte alles an Alben gekauft, was er herausgebracht hat und auch auf Konzerten bin ich so oft wie nur irgendwie möglich gewesen. Allerdings habe ich mich ja auch außerhalb der Musik ein wenig mit diesem Musiker beschäftigt und ihn nach den Konzerten durchaus mal gesehen. Dabei war er schon immer etwas arrogant gewesen und ich muss sagen, dass es dazu beigetragen hat, ihn oder seine Musik nicht mehr zu mögen. Zumindest habe ich es vermieden, auf Konzerte zu gehen. Die neueren Alben habe ich mir jedoch bei Gefallen der Hörproben gekauft. Aber allgemein hat sich schon das Verhalten und der Wegfall von Bandmitgliedern, was auch immer im Hintergrund gelaufen ist, etwas ausgewirkt. Dass ich mit den neueren Liedern nichts mehr anfangen kann, ist aber etwas anderes. Kritisch würde es werden, wenn mir die neueren Songs auch zusagen und die Konzerte mir gefallen würden. Aber zum Letzteren kann ich nichts mehr sagen.

Aber bei Künstlern, die mir zwar zusagen, aber von denen ich nichts mitbekomme, was hinter der Bühne oder privat läuft, einfach, weil ich mich damit nicht beschäftige, ist mir das Verhalten der Fans gegenüber völlig egal. Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß und ich denke, auch als Fan sollte man doch eher auf das musikalische Schaffen sein Augenmerk legen. Wenn ich dann mit der Musik nichts mehr anfangen kann, ist es zwar schade, kann es aber nicht ändern und suche nicht nach einem Haar in der Suppe, um dann quasi dem Sänger oder der Band die Schuld in die Schuhe zu schieben. Anspruchshaltung nennt man das wohl, oder?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich empfinde es teils teils. Wenn ich eine Musik besonders gut finde, sprich die Lieder, die ein Künstler schreibt, dann kann es mir auch teilweise egal sein, wie sich der Künstler sonst verhält. Aber das sehe ich nur so, wenn die Stimme und die Songs einfach perfekt für mich sind. Wenn der Sänger sich privat voll daneben verhält und die Musik eher durchschnittlich ist, führt das bei mir dazu, dass ich die Musik auch nicht mehr mag. Das alles kommt allerdings wirklich auf die Situation an, wie sehr ich die Musik mag!

» Jenna87w » Beiträge: 2149 » Talkpoints: 0,47 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Ich glaube schon dass es Auswirkungen auf die Musik haben kann, wie sich ein Künstler verhält und sich eben negatives Verhalten durchaus darauf auswirken kann, ob ich die Musik mag oder nicht. Ich wüsste jetzt aber ehrlich gesagt nicht, dass das bei mir schonmal der Fall war.

Seit vielen Jahren beschäftigte ich mich meistens nur noch mit der Musik und weiß auch teilweise nicht mal, wie der Sänger oder die Band aussehen. Als ich noch jünger war habe ich mich auch mehr mit den Personen beschäftigt, aber das mache ich schon ewig nicht mehr. Also kriege ich auch nichts mit was der Künstler so macht und wenn ich denjenigen nicht grade zufällig nach einem Konzert treffen würde und mir die Art nicht gefällt hat das auch keine Auswirkung auf die Musik.

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» Nana_2011 » Beiträge: 2250 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Wenn ich einen Sänger menschlich gut finden würde (und das ist sowieso schon schwierig, weil man die ja nicht wirklich kennt), dann würde das ganz sicher nicht dazu führen, dass ich mir auch automatisch die Musik anhöre. Wenn das einfach nicht mein Geschmack ist, dann kann der eine noch so gute Einstellung zu gewissen Dingen haben - die Alben kaufe ich mir dann natürlich trotz allem nicht.

Andersherum finde ich es aber schon wichtig, dass derjenige keine merkwürdigen politischen Auffassungen hat oder etwas in der Richtung. Irgendwo unterstützt man denjenigen ja mit dem Albenkauf auch. Aber ich sag es mal so: wäre Amy Winehouse mein Musikgeschmack gewesen zum Beispiel, dann hätte ich ich auch weiterhin ihre Musik gehört (trotz der Drogenabstürze und ähnliches; auch wenn ich das eben nicht korrekt finde und sie ja auch eine gewisse Vorbildfunktion hatte). Und das viele sehr bekannte Sänger auch merkwürdige Angewohnheiten haben oder gar arrogant sind - das ist nicht schön, aber dafür werden sie auch fast tagtäglich von irgendwelchen Fotografen belagert. Das ist sicherlich auch nicht ganz einfach und da entwickelt man vielleicht so seine Eigenarten.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Ich denke, es ist ganz normal, dass man sich von Sympathie und Antipathie beeinflussen lässt, auch, wenn es sich um das Konsumieren der Musik eines bestimmten Sängers oder einer Gruppe handelt. Nicht umsonst wird mit viel Mühe ein komplettes Image aufgebaut, das dem Konsumenten den Musiker als sympathische, ausgeflippte, lustige oder sonst irgendwie reizvolle Person präsentieren soll. Würde ein solches Image nicht einen bestimmten Zweck, nämlich den des Anstiegs der Beliebtheit, erfüllen, dann würde es sicherlich nicht die entsprechenden Menschen im Hintergrund geben, deren Aufgabe eben dieser Imageaufbau und die Imagepflege sind. Es gäbe dann vermutlich auch keine Meldungen in Klatschblättern, in denen eher unsympathische Neuigkeiten zu einem Sänger (oder sonstigen Star) veröffentlicht werden.

Es mag schon sein, dass manch einer denkt, dass er sich davon gar nicht beeinflussen lässt, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass man selten herumkommt, sich beeinflussen zu lassen, weil man als Konsument in der Regel eben doch mit diesen Images einzelner Stars sehr stark konfrontiert wird und sich dieser Beeinflussung nicht wirklich entziehen kann. Es gibt allerdings auch Sänger, von denen ich meine, dass um sie herum kaum ein Image aufgebaut wurde und wenn doch, dann wirklich nur in einem sehr geringen Maß. Das sind wiederum auch jene Berühmtheiten, von denen man in der Klatschpresse nichts zu lesen bekommt und über die man auch in irgendwelchen Meldungen im Radio oder im Fernsehen nichts wirklich Wertendes oder sonst irgendwie Ausschlaggebendes hört, das auf ihren Charakter und irgendwelche diesbezüglichen Schwächen rückschließen lässt.

Bei mir ist es so, dass ich es am liebsten mag, wenn ich wirklich gar nichts von dem Künstler erfahre, dessen Musik ich mag, weil mir in meinem persönlichen Fall auch schon einige Male aufgefallen ist, dass ich mich davon beeinflussen lasse, wenn ich irgendetwas höre oder selbst mitbekomme, das in mir eine gewisse Antipathie freisetzt. Ich denke aber, dass es auch irgendwie normal ist, dass man sich hier so sehr beeinflussen lässt, und ehrlich gesagt könnte die Musik eines Künstlers mir noch so gut gefallen – wenn ich erfahren würde, dass er in seiner Freizeit gerne Tiere quält, wäre es schlagartig vorbei damit und ich würde alles, was mit ihm zu tun hat, automatisch verabscheuen, so also auch seine Musik.

Dieses Prinzip der Beeinflussung kennt man aber doch auch aus vielen anderen Bereichen des Lebens. Wenn ich in ein Restaurant gehe und den Inhaber kennenlerne, vielleicht, weil er die Bewirtung übernimmt, und wenn ich diese Person auch noch überaus unsympathisch finde, dann will ich möglicherweise nicht unbedingt ihr mein Geld zukommen lassen, auch dann nicht, wenn es Essen wirklich gut ist. Anfühlen tut sich das, was dann in mir vorgeht, allerdings nicht wie ein Trotzgefühl, sondern eher wie eine natürliche Abneigung gegen alles, was mit dieser Person zu tun hat, sodass ich mir wirklich nicht mehr vorstellen kann, mich mit ihr näher zu befassen oder länger zu beschäftigen, so also auch nicht mit dem, was sie verkauft, egal, ob es sich dabei um Essen oder eben Musik handelt.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Ich denke auch, dass man die Musik eher mag, wenn man den Sänger oder eben die Bandmitglieder sympathisch findet. Ich habe ja schon in dem Beitrag über den Grafen von unheilig geschrieben, dass mich sein Privatleben nicht so besonders interessiert und es ihm gegönnt sei. Für mich kommt er nur sehr sympathisch und gar nicht eingebildet rüber. Manche Bands öder Sänger steigt der Erfolg ja gerne zu Kopf und das merkt man dann auch. So etwas kann ich gar nicht leiden und dann würde die Musik für mich wohl auch keine so große Rolle mehr spielen.

Es mag ja auch gut sein, dass manche Stars auf der Bühne super nett rüber kommen und im Privatleben total verschlossen und unsympathisch sind. Man weiß ja nie, wie in so einem Promi wirklich aussieht. Aber wenn ich jemand so schon nicht sonderlich sympathisch finde, fällt es mir auch schwerer, die Musik zu mögen.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Bewusst spielen Sympathien bei mir sicher keine Rolle beim Gefallen oder nicht Gefallen von Musik. Mir fällt zum Beispiel eine Kochsendung ein, in der ein Sänger von ganz fürchterlichen Schlagerschnulzen zu Gast war. Ich fand den Mann total sympathisch und würde so jemanden sicher auf eine Party einladen, aber mit schmalztriefendem Schlager kann ich immer noch nichts anfangen.

Mein Musikgeschmack ist allerdings auch nicht wirklich Mainstream und um mehr über einen bestimmten Musiker zu finden, muss ich mich dann schon bewusst auf die Suche danach machen. Also ich müsste dann entsprechenden Magazine kaufen oder die entsprechenden Webseiten besuchen und dafür habe ich einfach recht wenig Zeit. Ich habe Musik von Leuten, von denen ich nicht mal weiß, wie sie aussehen, weil im Booklet der CD kein Bild war.

Allerdings halte ich es schon für möglich, dass Sympathien unterbewusst eine Rolle spielen. Wenn eine Band zum Beispiel ein tolles Clubkonzert gespielt hat und anschließend mit den Fans an der Bar saß, freue ich mich auf das neue Album vielleicht schon etwas mehr, als wenn diese Band total unfreundlich gewesen wäre. Und wenn das neue Album dann nicht so toll ist, würde ich es vielleicht auch weniger scharf kritisieren. Aber da man natürlich nie den direkten Vergleich hat ist das natürlich reine Spekulation.

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» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Das würde ich dann doch eher als einen Nebeneffekt sehen. Denn ich persönlich höre mir die Songs eigentlich immer erst so zufällig im Radio an, und dann hinterher wundere ich mich darüber, dass so ein gutes Lied dann auch ganz zufälligerweise wieder von einem meiner Lieblingsinterpreten stammt. Ich finde einfach, dass man sich den Stil immer so ein wenig im Hinterkopf behält und deswegen kann man meines Erachtens nach auch eher wenig dagegen machen, dass eben dieser beschriebene Effekt einfach eintritt. Ich persönlich würde aber nicht behaupten, dass ich nun beispielsweise Lieder von Milow von Vorneherein alle gut finden würde. Aber es ist eben komischerweise doch immer so, ich kenne kein Lied von Milow, was ich nicht außerordentlich gefühlvoll und gut gelungen finde. Womöglich liegt es eben auch daran, dass ich so ein wenig im Gefühl habe, dass die Lieder eben von Milow sind und ich generell eben von der ganzen Ausstrahlung und dem Gesang des Belgiers einfach nur angetan bin.

Aber ich würde nicht sagen, dass ich nun durch die ganzen Hörproben gehen würde und dann nur nach Milow schauen würde und das wären dann die einzigen Lieder, die mir persönlich überhaupt gefallen könnten. Das wäre sicherlich so nicht richtig formuliert und davon nehme ich auch wirklich ganz klar Abstand. Aber im Unterbewusstsein passiert es eben schon ein wenig, aber das finde ich persönlich auch überhaupt nichts Besonderes, solange man auch so den Fokus auf anderen Künstlern belassen kann, sehe ich kein wirkliches Problem bei der ganzen Sache. Inwiefern jetzt die Sympathie eine Rolle spielt, das ist natürlich auch wieder eine komplette Geschichte für sich. Ich würde aber einfach mal behaupten, dass man es doch schon an der Stimme erkennen kann, ob einem der Sänger oder die Sängerin, aber auch gleich die gesamte Band nun eben sympathisch ist oder eben nicht. Wenn ich nämlich die Stimme schlicht und einfach unsympathisch finde, dann weiß ich nicht, ob ich dann noch den Rest des Liedes überhaupt genießen kann.

Als gutes Beispiel würde ich da einfach mal Unheilig nehmen. Der Graf ist sicherlich keine Persönlichkeit, die mir persönlich sonderlich gefällt und das spiegelt sich dann aber dennoch nicht in der Musik wieder. Manche Lieder finde ich eben einfach zu rau, aber das liegt wohl am Sinn dieser ganzen Lieder, aber Hits wie "Geboren um zu Leben" lasse ich mir persönlich trotzdem nicht entgehen. Was ich aber oft als Tradition pflege, ist dann eben, dass ich mir so gut wie nie das zugehörige Musikvideo anschaue, sondern ich höre mir die Lieder eben meistens einfach nur so an, das finde ich dann auch einfach angenehmer bei Leuten wie dem Grafen und da kann ich mich dann meines Erachtens nach auch einfach besser auf die gebotene Musik konzentrieren. Ich kann mir aber auch immer ein ganz gutes Bild eines Künstlers machen, ohne überhaupt zu wissen, wer denn der Künstler überhaupt ist, wie sein Name ist, in welchen Bands er mitspielt und so weiter. Hier würde ich dann aber auch doch wieder behaupten, dass Sympathien eine gewisse Rolle spielen.

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» fcbtill » Beiträge: 4713 » Talkpoints: 21,47 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Ich selber lege wenig Wert auf das Gehabe von den Bands oder Sängern. Mir ist wichtig, dass mir die Musik gefällt und nicht was sie noch so machen oder was sie selber für eine Persönlichkeit haben. Die Band selber kann sich so daneben benehmen wie sie mag, es ist mir eigentlich völlig egal. Kleines Beispiel wäre hier die Bloodhound Gang. An sich ist ihre Musik ganz ok. Ich würde mich nicht als Fan bezeichnen aber wenn ein Lied im Radio läuft Wechsel ich nicht gleich den Sender wie es bei vielen anderen Liedern der Fall ist. Die Band ist ja bekannt dafür, dass sie die ab artigsten Dinge auf der Bühne abziehen. Wer die Herrschaften kennt weiß, was ich meine. Einige Aktionen sind ja ganz lustig aber das meiste ist einfach nur eklig und abstoßend. Die Musik hingegen gefällt halt und nur deswegen höre ich sie.

Wenn doch mal eine Band oder ein Sänger mit positiven Ereignissen glänzt, dann kommt das natürlich bei allen gut an, keine Frage. Allerdings sehe ich dies nicht als Grund an die Musik zu hören, nur weil er etwas tolles gemacht hat. Wem die Musik gefällt oder die Band schon länger keine neuen Titel mehr veröffentlicht hat, kann man dies allerdings als kleine Erinnerung sehen. "Och, die könnte ich auch mal wieder anhören".

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» Zohan » Beiträge: 4398 » Talkpoints: 16,33 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Bei mir ist es ehrlich gesagt häufig so, dass ich dem eigentlichen Musiker kaum oder zumindest nur wenig Beachtung schenke. Ich höre ja eigentlich fast nur ausschließlich Klassik mit Ausnahme von einigen anderen Sachen, die ich so ab und zu mitkriege. Ich habe beispielsweise auch Musik von Nirvana zu Hause und könnte eigentlich sagen, dass ich so gut wie nichts über die Mitglieder dieser Band weiß. Ich weiß zwar, dass sie alle auch irgendwo mit Drogen zu tun hatten und so weiter, aber großartig interessieren tut mich das ehrlich gesagt nicht, es ist ja nicht so, dass ich den Menschen, in dem Sinne also die Band, an sich mögen würde, ich mag die Musik. Und da liegt meiner Meinung nach der Unterschied, weil ich auch viele Leute kenne, die sich in erster Linie mit den Musikern an sich auseinander setzten. Ein Bekannter von mir besucht beispielsweise gerne Festivals wo eine finnische Band auftritt, die er sehr gerne mag und er kennt sie auch persönlich, hat Kontakt und mag ihre Musik aber auch die Leute selbst.

Ich finde aber grundsätzlich, dass man die Menschen hinter der Musik nicht automatisch mit mögen muss, nur weil man deren Musik schätzt. Heute ist das eh so eine Sache, weil die Musiker die Ausführenden sind, aber die eigentlich Musik in den meisten Fällen eben gar nicht mehr von ihnen aus kommt, was in gewisser Weise schon ein bisschen armselig finde, aber daran kann man nichts ändern. Und was die Klassik angeht, ich habe hier durchaus das eine oder andere Lieblingsorchester, Musiker mag ich zwar auch einige, aber handelt es sich dabei generell eher um welche, die ich regelmäßig auf Proben sehe und deren künstlerisches Talent mir eben gefällt. Einige Solisten werden ja gerne mal von den Medien aufgepuscht und im Fernsehen präsentiert, da sind allerdings nie welche dabei die wirklich musikalisch hervorstechen würden, sie sind genauso talentiert wie jeder andere professionelle Musiker und wissen sich einfach nur besser zur präsentieren und sich in Szene zu setzen.

Darauf lege ich daher eigentlich kein Augenmerk. Wenn ich Musik aussuche, achte ich zwar schon auch auf den Instrumentalisten, allerdings läuft das hier eben nach Vorliebe, der eine macht zu viel, der andere vielleicht zu wenig Agogik, ein anderer hat einen sehr eigenen Stil der mir nicht schmeckt und so weiter und so fort, bei Orchestern ist das im Grunde das gleiche. Ich achte nur darauf, dass mir die Umsetzung des Stückes gut gefällt, das hängt eben von den Musikern ab, aber mit ihnen beschäftige ich mich im Grunde kaum. Man weiß vielleicht, dass der eine Instrumentalist diese oder jene Vorliebe hat und greift dann vielleicht eher auf seine Stücke zurück, aber mehr ist das nicht. Viel mehr interessiert mich in den meisten Fällen der Komponist, in welcher Epoche das Stück entstand, wie es historisch aufgeführt wurde und so weiter und so fort. Bei mir steht die Musik und der Komponist immer vor dem Ausführendem.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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