Brennnessel - Indikator für guten oder schlechten Boden

Ich gestalte derzeit meinen Garten um und habe daher auch einige Ecken von Pflanzen befreit, die längere Zeit sich selbst überlassen waren. So habe ich aus zwei Ecken auch extrem viele Brennnessel-Pflanzen entfernt. Nun habe ich zwei Theorien dazu gehört, wieso diese Pflanzen an bestimmten Stellen so sehr gehäuft wachsen.

Die eine Theorie sagt, dass Brennnessel bevorzugt auf eher schlechtem Boden wachsen. Immerhin bewirkt die Nutzung von Brennnesseln auf den menschlichen Körper eine Entgiftung. Diese Wirkung hätte sie aber nicht nur auf den menschlichen Körper sondern auch auf den Boden, auf dem sie wächst.

Die andere Theorie besagt, dass Brennnessel bevorzugt auf nährstoffreichem Boden wachsen würden. Dazu habe ich allerdings keine Begründung gehört. Welche Theorie stimmt nun und welchen Grund gibt es dafür?

Brennnesseln sind ein Indikator für besonders nährstoffreichen Boden, aber nicht für alle Nährstoffe. Daher kommen bestimmt die unterschiedlichen Aussagen. Brennnesseln wachsen nämlich vor allem auf Böden, die reich an Stickstoff sind. Und das ist kein Nährstoff, den alle Pflanzen in großen Mengen vertragen. Auf andere Nährstoffe kann man nicht von den Brennnesseln schließen.

Die Brennnessel gilt als Stickstoffzeiger. Ist im Boden viel Stickstoff enthalten, mögen das Brennnesseln. Andere Pflanzen wiederum mögen das nicht so sehr, sodass die Brennnessel durch ihren kräftigen Wuchs die anderen Pflanzen verdrängt.

Du kannst dort Pflanzen aussähen, die viel Stickstoff benötigen. Ich würde auf jeden Fall keine Erbsen, Wicken oder Bohnen säen, da die mit ihren Wurzeln zusätzlich Luftstickstoff im Boden binden, also den Stickstoffgehalt noch mehr erhöhen. Du kannst aber auch einen Teil der Brennnesseln stehen lassen bzw. die neu aufkommenden kleinen Pflanzen ernten. Im Frühling ist cremige Brennnesselsuppe sehr lecker und man kann sie auch selbst zum Tee abtrocknen.