Getragene Kleidung umtauschen

vom 10.08.2011, 11:16 Uhr

Ich habe nun schon häufiger gehört, dass gerade junge Frauen und Teenagerinnen getragene Kleidung gerne wieder umtauschen. Sie machen es dann so, dass sie die Etiketten an dem Kleidungsstück dran lassen und so verstecken, dass man es nicht sieht, wenn sie die Kleidung tragen. Anschließend wird das Kleidungsstück etwas aufgefrischt oder eben etwas an die frische Luft gebracht. Sie bringen die Kleidung dann ganz dreist wieder in den Laden und tauschen dieses um. Die Begründung für solch einen Umtausch, lautet dann meistens, dass sie so immer schicke und tolle Mode tragen können. Von dem Geld, was sie dann zurück bekommen, kaufen sie sich wieder neue Klamotten.

Ich kann dieses Verhalten nicht verstehen. Denn es ist doch sicherlich eine Form von Betrug. In jedem Geschäft ist es doch eigentlich so, dass getragene Kleidung vom Umtausch ausgeschlossen ist. Dabei meine ich natürlich nicht, wenn die Kleidungsstücke anprobiert wurden. Ich habe in meiner Ausbildung als Verkäuferin auch erlebt, dass Kunden in den Laden kamen und Klamotten umtauschen wollten, die eindeutig getragen wurden. Solche Fälle wurden dann mit der Filialleitung besprochen und erst geklärt, ob die Ware dann zurück genommen wird oder eben nicht. Es war auch schon mal ein Paar Schuhe dabei, deren Sohle eindeutig schmutzig war, was nicht durch die Anprobe zu Hause oder ähnliches kam. Manchmal wurde dann die Ware nur aus Kulanz umgetauscht. Aber in besonders dreisten Fällen haben wir das natürlich nicht gemacht. Teilweise haben sich die Kunden dann auch keine Mühe gegeben, zu vertuschen, dass die Ware getragen war. Es fiel auch auf, dass es immer nur Frauen waren, die dann solche Kleidung oder Schuhe umtauschen wollten.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ja, davon habe ich auch schon mal etwas gehört und ich finde es auch sehr dreist. Dass man mal etwas anprobiert und es wieder zurückgibt, ist ja die Regel. Da passt man ja auch auf und man geht nicht damit aus oder gar auf eine Hochzeit, wie es mir mal zu Ohren gekommen ist. Ich finde so etwas wirklich asozial und unmöglich, und könnte für mich niemals so vorstellen, so etwas zu machen, egal, wie eng es mit dem Geld aussieht. Das ist für mich wirklich etwas, was gar nicht geht und entweder will ich etwas ganz oder gar nicht haben. Außerdem bin ich etwas schusselig und mir würde garantiert etwas mit dem Kleidungsstück geschehen, aber das ist nun nur der kleinste Grund, weshalb solch ein Verhalten für mich nicht in Frage kommt.

Mir ist es zwar mal passiert, dass ich etwas gekauft habe und die Qualität war dann wirklich nicht gut, beim Waschen oder Tragen ist etwas passiert, ich habe die Sachlage erklärt und da wurde es dann auch zurückgenommen. Allerdings habe ich dann, falls es vorhanden war, das gleiche Teil wieder mitgenommen oder zugeschickt bekommen und dann war auch gut.

Ich habe zu Hause bei der Anprobe von Schuhen beispielsweise auch Angst, dass da etwas daraufkommt und man bei der Rückgabe mir das dann anlastet. Da hätte ich also logischerweise nur noch mehr Panik, wenn ich nun die Schuhe anziehe, mich ganz normal damit durch den Tag bringe und sie wieder dreisterweise zurückgebe. Das kann ich echt nicht nachvollziehen.

Was ist denn mit der zurückgegeben Kleidung und mit den Schuhen geschehen? Kamen die wieder in den Verkauf, zu günstigeren Preisen oder musste man die gar sonst irgendwie entsorgen? Waren es Stammkunden, die so dreist gewesen sind oder war es eher Laufkundschaft?

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Bei mir ist es auch so, dass die Kleidung doch auch gerne behalten möchte, wenn ich sie mir schon kaufe. Ich möchte sie dann auch öfter als nur einmal kurz tragen. Ich kaufe mir doch kein Kleid oder sonst etwas, um es einmal zu tragen und dann direkt in das Geschäft zurück zu bringen.

Es ist ja auch etwas anderes, wenn ein gerade gekauftes Kleidungsstück dann bei der Wäsche einläuft oder sonstige Fehler hat. Dann ist es ja ganz klar, dass man damit in das Geschäft zurück geht und dort schildert, was eben das Problem ist. Die Ware wird dann ja auch meistens zurückgenommen. Die Ware, die getragen wurde, wurde bei uns nur sehr selten zurück genommen und auch nur dann, wenn man nicht ganz ausschließend konnte, dass die Ware vielleicht doch nicht getragen wurde. Solche Artikel lassen sich dann nicht mehr verkaufen. Bei uns wurden sie dann an die Zentrale geschickt und was sie dort damit gemacht haben, weiß ich nicht. Aber sie wurden nicht nochmal vergünstigt angeboten.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



So neu ist die Masche nicht und es geht noch dreister. Denn eine Schulfreundin von mir arbeitet als Schuhfachverkäuferin und das früher in einem großem Supermarkt. Dort wurden sogar Schuhe zurückgenommen, welche eindeutig nicht aus dem Geschäft stammten. Allerdings können die Leute an der Information halt nicht das ganze Sortiment kennen. Die Kunden haben im Supermarkt sehr teuere Schuhe gekauft zum behalten und irgendwo anders eben ähnliche Schuhe, welche total billig war. Die Billigschuhe wurden dann mit dem Kassenbon im Supermarkt als kaputt zurück gegeben.

Das nun andere Menschen dann die Möglichkeiten nutzen, welche ihnen geboten werden, ist doch nun auch nicht weiter verwunderlich. Viele haben eben nicht das nötige Geld, wollen aber mithalten. Also wird nach Wegen gesucht, um das Ansehen in der Gruppe aufrecht zu erhalten. Vielleicht brüstet man sich noch mit der Dummheit des Verkaufspersonals, weil sie eben getragene Kleidung wieder zurücknehmen und das Ansehen steigt ob solcher coolen Handlungsweisen.

Das man es selbst nicht so macht, ist vielleicht auch eine Frage des Alters und der damit vorhandenen großeren Vernunft oder Rechtsbewusstsein. Aber wer will schon behaupten, das man 15 oder 16 Jahren nicht auch sowas gemacht hätte? Hinterher zu sagen, das man ja so brav und edel gewesen wäre in dem Alter, ist recht leicht, aber meist weit von der Realität entfernt.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich habe davon auch schon gehört, kenne aber niemanden, der das tut. Ich glaube, so etwas kommt relativ oft in Fernsehsendungen oder Filmen vor. Ich kann mir aber schon vorstellen, dass es da genug Leute gibt, die das machen oder auch nach machen. Ich finde das schon ganz schön dreist ehrlich gesagt. Soweit ich weiß ich ein Umtausch ohne Mängel ja nur dann möglich, wenn das Geschäft kulant ist. Wobei es ja noch das Rückgaberecht gibt.

Unter Umständen sieht man ja aber, ob ein Kleidungsstück gebraucht ist. Da muss man als Verkäuferin natürlich wirklich gut gucken,damit man Flecken oder ähnliches erkennen kann. Ich frage mich aber wirklich, wie diese Menschen auf die Idee kommen,dass das was sie tun toll ist. Ich kaufe mir auch grundsätzlich nur Sachen, die ich mehr als einmal tragen kann. Es hätte für mich gar keinen Sinn, wenn ich mir ein Kleidungsstück kaufe, was ich dann wieder zurückbringen muss oder will.

Ich habe ein einziges Kleidungsstück, was noch mit Schild ist. Und das hängt da auch nur noch mit Schild, weil ich noch nicht dazu gekommen bin, es anzuziehen. Und ich mache die Schilder immer erst dann ab, wenn ich das Kleidungsstück zum ersten Mal anziehe. Ich wäre aber in den 5 Monaten, wo es jetzt in meinem Schrank hängen dürfte, nicht einmal auf die Idee gekommen, es wieder umzutauschen. Mal abgesehen davon habe ich es aber auch noch nicht getragen, sodass das sowieso noch mal etwas anderes ist.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Punktedieb hat geschrieben:Das man es selbst nicht so macht, ist vielleicht auch eine Frage des Alters und der damit vorhandenen großeren Vernunft oder Rechtsbewusstsein. Aber wer will schon behaupten, das man 15 oder 16 Jahren nicht auch sowas gemacht hätte? Hinterher zu sagen, das man ja so brav und edel gewesen wäre in dem Alter, ist recht leicht, aber meist weit von der Realität entfernt.

Auch im Jugendalter habe ich so etwas nicht gemacht, das war auch etwas unmöglich gewesen, da man auch zum Kleidungskauf aufgrund der Lage ohne Auto und Führerschein nicht weggekommen ist und somit dann doch mit Eltern unterwegs gewesen ist. Die hätten mir etwas erzählt, wenn ich auf so einen Trichter gekommen wäre. Aber auch so hätte ich so etwas nicht getan,

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge


Ich habe davon auch schon öfter gehört, kenne aber selbst niemanden der dies macht oder gemacht hat. Und nein, ich habe sowas auch nicht gemacht, als ich jünger war. Ich hatte nie so das große Interesse an Kleidung, war eh selten weg und wäre auch niemals auf die Idee gekommen; ich hätte es mich wahrscheinlich nicht mal getraut.

Wenn ich Kleidung sehe die mir gefällt, möchte ich sie auch gerne kaufen und behalten und nicht zurück geben müssen. Mir wäre es auch viel zu stressig darauf aufzupassen, dass keine Flecken oder ähnliches drauf kommen.

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» Nana_2011 » Beiträge: 2250 » Talkpoints: 0,21 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich finde so etwas einfach nur unmöglich und habe auch schon davon gehört. Ich finde so etwas mehr als dreist und sollte meiner Meinung nach strafrechtlich verfolgt werden. Denn das ist Betrug. Ich hätte dazu auch einfach ein schlechtes Gewissen. Ich tausche Kleidung nur um, wenn sie schnell kaputt geht oder mir einfach nicht passt. Geschäfte verleihen einfach keine Klamotten kostenlos zum einmal anziehen.

» Jenna87w » Beiträge: 2149 » Talkpoints: 0,47 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Gehört habe ich davon leider auch schon. Meine Schwiegermutter hat ein Geschäft, wo auch Pakete angenommen werden und dort sieht sie auch immer wieder Frauen, die sich Sachen in 3 Größen bestellen und dann nur eine nehmen, den Rest zurückschicken. Sie hat aber auch Kundinnen, die sich damit brüsten, dass sie die Internethändler abzocken, indem sie getragene Sachen zurückschicken. Kulant genug sind sie eben und dann sind die Frauen der Meinung, dass man das auch ausnutzen sollte. So ein Verhalten finde ich mehr als gemein. Immerhin kommt der Versandhandel ja dann auch für die Kosten der Rückerstattung auf und da grenzt es schon wirklich an Betrug.

Ich würde so etwas nie machen und habe in meinen Leben auch nur ein Mal etwas umgetauscht. Kleidung probiere ich generell vorher und mein Umtausch war wegen einem Geschenk an meinen Schwiegervater, dem die Schuhe ein bisschen zu klein waren. Das kann vorkommen und getragen hatte er sie ja auch noch nicht. Ich finde es auch nicht schön, wenn man dann als Kunde Kleidung kauft, in der jemand schon seinen Schweiß hinterlassen hat.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich finde so ein Verhalten ebenfalls ziemlich asozial und verkommen. Ich bin mir auch sicher, dass ich als Jugendlicher so etwas nie gemacht hätte. Ich habe mir die Kleidung immer gekauft, die ich haben wollte und diese dann auch behalten. Ich wäre gar nicht auf die Idee gekommen, die Sachen einfach wieder umzutauschen, um mir dann andere Kleidungsstücke zu holen. Selbst wenn es nicht möglich gewesen wäre, immer schöne Kleidung zu kaufen, wäre ich nicht so dreist gewesen.

Ich habe allerdings in der Vergangenheit auch schon gehört, dass es Leute gibt, die sich so verhalten. Ein Schuhverkäufer hat mir mal erzählt, dass es immer wieder Jugendliche gibt, die Sneakers kaufen und diese dann nach kurzer Tragezeit zurück in den Laden bringen. Ich konnte das damals kaum glauben und fand das schon ziemlich frech. Scheinbar kommt das gar nicht so selten vor, wie ich hier lese. Das finde ich doch schon ziemlich erschreckend.

Ich wundere mich ein bisschen darüber, dass die Leute, die so etwas praktizieren, keine Sorge haben, dass sie auffallen. Damit meine ich nicht nur, dass ihr dreistes Verhalten in dem jeweiligen Geschäft auffliegt, sondern auch, dass die Freunde davon etwas mitbekommen könnten. Es muss ziemlich lustig aussehen, wenn so ein armseliger Poser mit seiner neuen Kleidung oder neuen tollen Sneakers angeben möchte und dann das Schildchen herausrutscht.

Ich stelle es mir auch sehr unangenehm und stressig vor, wenn man immer aufpassen muss, dass bloß nichts an die Sachen kommt und dass die Schildchen alle an Ort und Stelle bleiben. Außerdem denke ich auch, dass ich schöne Sachen lieber behalten möchte als sie dann nach kurzer Zeit wieder umzutauschen. Insgesamt ist das einfach eine dumme und praktisch schon kriminelle Unsitte, die dazu auch noch viele Nachteile für den einzelnen Betrüger hat.

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» Cologneboy2009 » Beiträge: 14210 » Talkpoints: -1,06 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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