Freundin soll vor Hochzeit ihrem Freund etwas klar machen

vom 10.08.2011, 07:10 Uhr

Meine allerbeste Freundin heiratet im November und irgendwie sind wir, also mein Mann und ich, gar nicht so glücklich darüber. Sicher freut man sich wenn jemand heiratet aber hier gibt es ein paar Hintergründe die mich leider vermuten lassen das diese Hochzeit nicht für immer ist. Das Paar wohnt im Haus von seinen Eltern und hat eine kleine Wohnung dort drinnen. Ihr zukünftiger Mann ist Mechaniker und den ganzen Tag außer Haus. Wenn er dann nach Hause kommt muss er auf dem Hof mithelfen, den er dann übernehmen wird. Das ist ja alles noch nicht so das Problem.

Aber sie fühlt sich dort nicht so wirklich wohl. Kommt mit den Schwiegereltern nicht sonderlich gut aus weil sie ihnen nichts recht machen kann. Wenn sie etwas kocht wird es zum Teil nicht gegessen, sie darf kein Essen aufwärmen, das macht man nicht und so weiter. Dann muss sie sich abmelden wenn sie weg fährt, sollte nicht mehr oft zu ihren Eltern fahren, dich nicht so weit weg wohnen weil sie muss ja am Hof bleiben. Sie fährt aber gerne mit ihren Sohn der jetzt zwei Jahre alt ist zu ihren Eltern und das soll sie nicht mehr. Oder nicht mehr öfter als einmal im Monat. Und diese ganzen Umstände tragen für mich dazu bei das sie das nicht lange aushalten wird. Oder sie hält es aus, leidet aber furchtbar. Nicht mal ihre Wohnung ist wirklich ihres, denn auch hier spaziert die Schwiegermutter ein und aus ohne zu fragen. Ihr Freund sitzt zwischen den Stühlen und versucht es jedem Recht zu machen, was natürlich nicht klappt und auch zu ständigen Reibereien führt.

Dann kommt noch dazu dass es keine kleine Hochzeit wird. Es wird eine Hochzeit mit über 200 Gästen was ich schon sehr viel finde. Und teuer. Alleine das Brautkleid kostet mehr als meine ganze Hochzeit gekostet hat. Ich wünsche es ihr ja dass alles funktioniert und gut wird, aber ich habe halt so meine Befürchtungen. Ich kann es ihr aber auch nicht so kurz vor der Hochzeit sagen, will ich auch irgendwie nicht, aber, ach ich weiß doch auch nicht! Was würdet ihr in so einer Situation machen. Ich habe einfach Angst um sie. Sie ist ein Typ der es versucht jedem Recht zu machen und ich befürchte dass sie daran zerbricht. Sie hat sich schon so sehr verändert seit sie dort lebt und das ist noch nicht so lange.

Ich will jetzt nicht dass sie die Hochzeit absagt, darauf freut sie sich ja schon sehr lange, aber ich hätte gerne dass sie ihrem Freund noch vor der Hochzeit ein paar Dinge klar legt und er das auch gegenüber seinen Eltern so verteidigt. Zum Beispiel das die Schwiegermutter nicht einfach nur so in die Wohnung kommt sondern nachfragt ob sie darf, das sie ohne Nachzufragen und blödem Gerede zu ihren Eltern fahren darf und das sich die Schwiegereltern nicht in die Erziehung des Kindes ein mischen. Hier gab es einen Fall das sie mit dem Jungen ins Krankenhaus müsste weil er unter schwerer Neurodermitis leidet und die Schwiegereltern ihr das verbieten weil das nicht Notwendig ist. Früher gab es das auch nicht. Wie soll ich so ein Gespräch beginnen, wer hat ein paar Tipps für mich.

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» torka » Beiträge: 4376 » Talkpoints: 7,91 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Es ist natürlich reichlich spät, jetzt damit anzufangen. Hast du denn vorher nie mit deiner Freundin darüber geredet und ihr gesagt, wie es in deinen Augen aussieht? Nimmt deine Freundin die ganzen Einschränkungen denn einfach so hin, die sie von den Schwiegereltern auferlegt bekommt?

Ich denke, dass es zwar lobenswert ist, dass du dir Gedanken um deine Freundin machst, aber ihr doch nicht wirklich helfen kannst. Du kannst dich schlecht einmischen und ihr sagen, dass er nicht der Richtige für sie ist und sie sich gut überlegen soll, ob sie ihn nun heiratet. Wenn ihr nochmal zusammen seit, dann kannst du sie ja mal fragen, wie es ihr jetzt so geht und ob sie nicht vor der Hochzeit noch ein paar Dinge mit ihrem Zukünftigen klären möchte. Letztendlich muss aber doch deine Freundin entscheiden, was sie tut. Wenn sie sich dort bisher nicht durchgesetzt und klare Grenzen aufgezogen hat, wird sie das sicherlich auch jetzt nicht machen. Ist sie vielleicht eher ruhig und kann sich nicht so durchsetzen? Ich bin leider auch ein Typ, der sich viel gefallen lässt, eigentlich auch zu viel. Es dauert dann schon lange bis ich irgendwann mal platze und mir Luft mache.

Wenn du dich nun aber einmischt, könnte es sein, dass du die Freundschaft zu deiner Freundin aufs Spiel setzt. Daher wäre ich da lieber vorsichtig und würde sie unterstützen. Du kannst sie dann nur irgendwann auffangen und für sie da sein, wenn ihre Ehe wirklich scheitern sollte. Aber vielleicht wendet sich alles noch und sie zieht klare Grenzen und setzt sich gegenüber den Schwiegereltern durch. Mich wundert es auch, dass ihr Partner sie nicht vor seinen Eltern in Schutz nimmt bzw. er es so hinnimmt, dass diese einfach ihre Wohnung betreten.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Hat Deine Freundin denn niemals mit ihrem zukünftigen Mann über diese Situation auf seinem Elternhof gesprochen? Ich finde es immer schwierig, wenn ein Zusammenleben in einem Eltern zusammen mit den Eltern stattfindet und man sich nicht akzeptiert und auch nicht respektiert. Denn der Respekt seitens seiner Eltern Deiner Freundin gegenüber scheint hier wirklich zu fehlen und ich denke, es ist wirklich wichtig, dass Deine Freundin das Gespräch mit ihrem Freund sucht und dass da eine Lösung gefunden wird, mit der ihr Freund, aber vor allem sie selbst und das gemeinsame Kind leben können.

Ist die Wohnung abschließbar? Wenn sie zu Hause ist, sollte sie die Wohnung abschließen und wenn sie wegfährt, sowieso. Ich finde, die Privatsphäre ist immer zu respektieren und die wird hier immer in irgendeiner Art und Weise missachtet. Da muss man den Eltern schon Grenzen setzen und ihnen klar machen, dass es so nicht geht. Man möchte ja ein friedliches Leben haben, und ich denke, dieses so hinzubekommen, wie man es sich vorstellt, ist zwar nicht einfach, aber schon wichtig.

Natürlich sitzt der Mann zwischen den Stühlen und ich finde es auch furchtbar. Da er aber nun selbst eine kleine Familie hat, sollte er das Zepter in die Hand nehmen und mal mit den Eltern ruhig Klartext reden. Ansonsten ist es vielleicht besser, wenn keine positive Änderung eintritt, eine Wohnung zur Miete in der Nähe des Hofes zu suchen und dann von dort aus zu leben. Ein Tapetenwechsel wäre letztendlich wohl das, was am Nächstliegendsten ist und manchmal tut auch eine räumliche Trennung der Beziehung zwischen Schwiegereltern/ Eltern und den jungen Leuten ganz gut.

Was ich aber nicht verstehe, warum Deine Freundin mit auf den Hof gezogen ist und dass die beiden sogar zusammen ein Kind haben. Das ist ja an sich etwas schönes, aber ich finde es wirklich schwierig, zumal der Sohn ja auch erkrankt ist und Hilfe braucht. Die Situation bei dem Kleinen wird sich auch nicht auf dem Hof verbessern, wenn den Schwiegereltern keine Grenzen gesetzt werden und wenn kein Abstand gewinnt. Ich denke, dass Deine Freundin sich da durchsetzen muss, auch, wenn sie dazu nicht der Typ ist.

Ich weiß ja nicht, mit wem Du das Gespräch führen willst, aber am besten ist es zu sagen, wie es ist und vielleicht Deiner Freundin auch zur Seite stehen, sie bestmöglich zu unterstützen und vor allem mal die räumliche Situation ansprechen. Du kannst ja auch sagen, dass Du Dir Gedanken und Sorgen um die Freundin machst und auch, dass Du eben Bedenken bei der Neurodermitis des Sohnes hast, dass sich diese durch den Stress, der scheinbar vorhanden ist, nicht gerade verbessert, sondern das Gegenteil der Fall sein kann.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Warum überlegst du wie du ihr das schonend beibringen sollst? Wenn man befreundet ist, sagt man sich die Wahrheit, auch wenn es weh tut und da solltest du direkt deine Bedenken sagen. Bei dem was du dort beschreibst, stellen sich mir die Nackenhaare hoch. Wir haben zwar nicht mit seinen Eltern unter einem Dach gelebt, aber trotzdem hatte seine Mutter immer einen sehr großen Einfluss auf ihn und hat uns versucht ihre Lebensvorstellungen aufzudiktieren.

Anfangs hat er sich noch komplett gegen seine Mutter gestellt und ihr klar gemacht, das wir unser eigenes Leben führen, aber das hat leider nicht lange angehalten und ihr Einfluß wuchs. Und solange der zukünftige Mann versucht nirgends anzuecken, weil er es allen recht machen will, wird das zusammenwohnen mit seinen Eltern ein Pulverfass, was irgendwann hochgehen wird. Denn ich vermute mal, das ihre Eltern nicht einfach zuschauen, das die Tochter dort mehr oder weniger gedrillt wird, wie es den Schwiegereltern passt.

Nur wenn du jetzt noch lange überlegst ob und wie du mit ihr reden willst, rennt auch die Zeit davon. Bis November ist noch Zeit, wo man einiges klären kann. Zwischen euch als Freundinnen, sie mit ihrem zukünftigen Mann und auch mit den Schwiegereltern. Und vielleicht sieht sie das auch gar nicht so extrem, wie du, weil Außenstehende meist ein besseren Blick für solche Probleme haben, als die Betroffenen selbst.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Es ist ja oftmals gar nichts ungewöhnliches, wenn Dritte von Außen Dinge sehen, die die betreffenden Personen so gar nicht mehr wahrnehmen, obwohl es offensichtlich scheint. Daher ist es nicht verkehrt, wenn ihr euch eure Gedanken macht, sofern ihr das Gefühl habt, das etwas nicht stimmt. Und es ist auch richtig, diese Bedenken zu äußern. Aber was gar nicht gemacht werden darf, wäre sich zum Ziel zu setzen, diese Hochzeit zu verhindern, indem ihr der Freundin diese auszureden versucht.

Was sind denn die Indikatoren für dich und deinen Mann, dass eure Hochzeit "für immer" ist? Und wieso erfüllen andere Paare, die sich letztlich doch scheiden lassen, diese unterstellten Punke nicht? Allein die Ahnung, dass die Ehe nicht "ewig" hält, bedeutet nicht, dass sie auch geschieden wird!

Hier lebt das Paar ja schon in der eigenen Wohnung und ist schon länger (glücklich) zusammen. Hinzu kommt ja auch noch ein gemeinsames Kind, was ja auch nicht gerade dafür spricht, dass sie ungern zusammen sind. Offensichtlich passt die Beziehung der Beiden zueinander so gut, dass alle klassischen Kriterien die für eine Heirat sprechen (klassisch gesehen kommt diese sogar zu spät). Auch ist das Paar in der Lage, für sich selbst zu sorgen und hat das Glück eines sozialen Netzes innerhalb der Familie, weil beide Großelternteile in der Nähe zu finden sind und mutmaßlich auch bereit sind, mindestens im Ausnahmefall zu helfen (Kinderbetreuung usw.).

Dein Problem mit der Situation hast du offensichtlich ausschließlich mit den zukünftigen Schwiegereltern der Braut. Und hier glaube ich, dass das Einschätzen der Verhältnisse schon von außen doch eher schwer ist. Denn die Eltern des Freundes sollten nicht (mehr) den Ausschlag geben, zu heiraten oder nicht. Schließlich ist ja z.B. das Kind schon da. Und auch das zusammenleben hat ja schon Routine! Wenn du nun (aus Erzählungen) glaubst, dass die persönliche Freiheit deiner Freundin eingeschränkt werden könnte, dann hat allein sie die Macht dem entgegenzuwirken! Was sollte die Schwiegermutter machen, wenn sie täglich mit ihrem Kind ihre Eltern besucht? Oder wenn sie trotzdem kocht? Alle Punkte, die du genannt hast, sind keine Punkte, gegen die man sich nicht als erwachsene Frau wehren können sollte. Hier sogar, indem man die mögliche Kritik schlicht ignoriert. Es ist nicht verwerflich, wenn es in der Familie üblich ist, nichts aufzuwärmen.

Alle Punkte wird sie dann mit ihrem Freund (oder dann Ehemann) schon angehen müssen. Dabei ist es egal, ob vor oder nach der Hochzeit. Das ist ja im Fall der Beiden nur ein formaler (steuerrechtlicher) Schritt. Auch nach der Hochzeit ändert sich ja im Zusammensein nichts mehr! Daher kannst du mit den Hinweisen auch bis nach der (Traum)Hochzeit warten. Ändern wirst du aber die Situation für deine Freundin nicht können!

» derpunkt » Beiträge: 9898 » Talkpoints: 88,55 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Ich denke, dass du da mit deiner Freundin noch vor der Hochzeit darüber reden solltest. Natürlich ist das vielleicht nicht so toll, aber ich denke auch, dass solche Dinge vor so einem großen Schritt geklärt werden sollten und da du ihre beste Freundin bist, würde ich so etwas auch schon lange angesprochen haben. Du solltest sie einfach unterstützen und ihr zur Seite stehen, denn ich denke nicht, dass sie so auf Dauer glücklich werden kann. Wenn es mit ihrem Partner gut läuft, ist das ja alles schön und gut aber auch das Umfeld muss doch einigermaßen passen, damit sie dort wirklich ihr Glück findet.

An deiner Stelle würde ich sie einfach mal fragen, was sie denn jetzt von der ganzen Sache hält und wie sich die Zukunft vorstellt. Es ist doch auch sehr wichtig zu wissen, ob sie sich das nun so für immer vorstellen kann, auch wenn die Schwiegereltern nicht die tollsten sind oder ob sie daran dringend etwas ändern muss. Wenn ihr euch normal darüber unterhaltet und du ihr einfach sagst, dass du dir Sorgen machst, dann werdet ihr schon eine Lösung für das Problem finden.

Ich würde das Ganze aber auf jeden Fall noch vor der Hochzeit besprechen, denn es ist wirklich besser, wenn sie es im Notfall absagt, wenn sie merkt, dass sie mit den Dingen nicht klar kommt, als dass sie sich nun da in etwas rein stürzt, was sie am Ende kaputt macht.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Bei dem Titel dachte ich erst, dass der zukünftige Mann verlangt, dass sie ihm vorher etwas klar machen soll im Sinne von illegalen Substanzen oder eine anderen Frau :lol:. Dagegen ist das Geschilderte ja schon fast harmlos.

Letztendlich ist sie volljährig und alt genug, um selbst zu entscheiden. Und sie hat sich oft entschieden: für diesen Mann, für den Einzug in das Haus der zukünftigen Schwiegereltern, für den Fortbestand der Beziehung, für eine Verlobung und nun für die Ehe und eine entsprechende Feier. Sie allein ist für ihre Entscheidungen verantwortlich.

Natürlich sehen es viele objektiv so, dass es nicht in Ordnung ist jemanden so unter Druck zu setzen und seine eigenen Ideale und Wertevorstellungen aufdrücken zu lassen. Aber im Prinzip machst du es nicht viel anders. Du "erwartest" das deine Freundin genauso denkt wie du und nur weil du davon ausgehst unter einer solchen Situation zu leiden, meinst du, dass es deine Freundin eben so empfinden muss. Oder sagte sie dir, dass sie unglücklich ist? Wenn ja, dann wäre das doch ein idealer Gesprächseinstieg gewesen. Und ich hätte wohl erst einmal hinterfragt, warum und worauf sie sich denn dann bei der Hochzeit freut.

Liebe kann blind machen oder einen die Welt durch eine Brille sehen lassen. Aber manchmal wollen Menschen lieber die Augen schließen oder sich Illusionen hingeben. Es gibt Menschen, die in (scheinbarer) Unterdrückung glücklich sind und selbst diesen Weg wählten. Es gibt andere die viel mehr Zwang und Unterdrückung erlebten und selbst irgendwann begannen dagegen anzukämpfen und sich davon zu befreien.

Ich glaube auch nicht, dass jemand immer versucht es jedem recht zu machen. Wenn doch, dann gebe ich gerne meine Kontoverbindung heraus und man möge es mir bitte auch recht machen! Das würde sie wohl kaum tun, denn letztendlich entscheidet sie selbst, wem sie warum und wie viel recht machen möchte. Dieses Urteilsvermögen traue ich ihr durchaus zu! Auch weiß sie wahrscheinlich, dass sie niemanden heiraten muss und selbst Entscheidungen treffen kann- und deren Konsequenzen tragen.

Man kann jedoch nicht erwarten, dass sich die Menschen, in deren Leben man sich schleicht, für einen so verändern, wie man es gerne hätte. Man kann sich aufeinander einstellen, sich miteinander abstimmen, Dinge ausdiskutieren und seine Meinung äußern. Was einen persönlich betrifft und jene Menschen für die man eine Fürsorgepflicht hat, kann man natürlich Regeln und Forderungen aufstellen. Aber dann gehören andere dazu, die diese akzeptieren und einhalten. Manche Leute dürfen gerne für mich kochen, aber ich möchte doch bitte auch dann selbst entscheiden, was ich mag und wann ich wie viel essen möchte. Da hat sich niemand einzumischen und wenn ich mir vorstelle, dass die Frau eines Freundes meines "Kochs" erwartet, dass ich alle essen, was sie essen würde, muss ich lachen. Es liegt aber natürlich am Koch zu entscheiden, ob er unter den gegebenen Bedingungen auch in Zukunft für mich kochen möchte.

Wie notwendig die Behandlung des Kindes ist, kann niemand beurteilen. Dafür müsste man als Arzt das Kind und dessen Krankheit persönlich kennen. Wenn ein Kind jedoch leidet, weil die Erziehungsberechtigten (die damit auch die Verpflichtung haben, dem Kind Leid zu ersparen!) ihm eine notwendige Behandlung verweigern, dann sehe ich Handlungsbedarf. Wer sich als Mutter in diesem Fall von anderen etwas einreden lässt, der gehört meiner Meinung nach das Sorgerecht entzogen! Aber darüber müssten letztendlich Richter urteilen.

Als Freundin sehe ich meine "Aufgabe" nicht darin für andere ein Lebenskonzept zu entwerfen. Und ihre Beziehungen sollen Freundinnen doch bitte selbst klären. Unabhängig davon, ob es sich dabei um die Beziehung zum Partner, zu den Schwiegereltern, den Geschwistern oder dem Postboten handelt. Wenn es gewünscht ist, sage ich gerne meine Meinung, biete unterstützende Hilfe an und stehe im "Notfall" (wie auch immer der Einzelne diesen definiert) immer zur Verfügung.

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» Trisa » Beiträge: 3269 » Talkpoints: 20,14 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Tja, was soll man zu dieser Geschichte sagen. Da ist deine Freundin sicherlich nicht die einzige, die vor solchen Problemen steht. Scheinbar gehört sie auch zu den Menschen die leider nicht den Mund aufbekommen. Ich persönlich kann dir da auch nur zwei Tipps geben, die sie auch unbedingt annehmen sollte.

Erstens solltest du als gute Freundin mit ihr reden. Sicher, es ist nicht deine Baustelle, aber sie ist eine Freundin von dir. Und Freunde sind eben genau für sowas da. Nur solltest du eben darauf achten, dass du sie nicht zu sehr unter Druck setzt, ihr Vorwürfe machst oder ähnliches. Wenn du verstehst was ich meine?! Das soll einfach mal ein Gespräch unter guten Freunden sein, wo dir auch Ratschläge und Tipps gibst, und auch mal hinhorchst, wie sie wirklich dazu steht, was sie fühlt und so weiter. Manchmal hilft es auch schon, wenn man einfach nur zuhört.

Leider ist aus deinem Post nicht hervor gegangen wie denn der zukünftige Bräutigam zu der Sache steht. Befürwortet er das Ganze? Ist gar selber so ein Typ Mensch, der sich von seinen Eltern rumkommandieren lässt? Steht er voll und ganz hinter seiner baldigen Ehefrau? Das sind wichtige Faktoren, die deine Freundin in Erfahrung bringen sollte! Das ist nämlich mein nächster Tip. Bevor deine Freundin stunk in der ganzen Familie macht, sollte sie sich mal mit ihrem Verlobten ausführlich unterhalten. Auch hier natürlich wieder ohne Vorwürfe und so weiter.

Wenn das geklärt ist, kann meiner Meinung nach der nächste Schritt erfolgen: Das Gespräch mit den "Schwiegermonstern". Und hier hängt es natürlich auch ganz davon ab, wie der Mann zu der Sache steht. Entweder er toleriert das Verhalten seiner Eltern (dann hat deine Freundin ganz schlechte Karten), oder aber er steht zu seiner Frau und heizt seinen Eltern mal ordentlich ein (dazu muss er aber Eier in der Hose haben). Sollte er wirklich zu seiner zukünftigen Frau stehen und ein Gespräch nicht fruchten, muss halt auch als letzte Konsequenz an einen Auszug gedacht werden. In solchen Verhältnissen würde ich nämlich nicht leben wollen, und wenn mein Partner nicht zu mir stehen würde und mir nicht helfen würde an dieser Situation was zu ändern, würde ich mir sogar die Hochzeit ganz genau überlegen!

» AJK » Beiträge: 318 » Talkpoints: 23,03 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich kann Deine Bedenken schon verstehen, torka, und möglicherweise sind sie allesamt sogar wirklich begründet, allerdings bin auch ich der Meinung, dass Du Deine Freundin selbst bestimmen lassen musst, wie sie leben will, auch, wenn sie ihr Leben jetzt von irgendwelchen anderen Menschen bestimmen lässt, und zwar auf eine Art und Weise, in der Du Dir selbst niemals vorstellen könntest, zu leben.

Es ist wirklich schwer, wenn man als Freund miterlebt, dass jemand im Begriff ist, einen großen Fehler zu machen, und ich erinnere mich noch gut daran, dass meine beste Freundin mir Anfang des Jahres von ihrer kurzfristig geplanten Hochzeit erzählte, woraufhin mir wirklich nichts anderes zu entgegnen einfiel als ein schockiertes: „Warum das denn?“ Auch ich war damals der Meinung, dass das wohl die falscheste Konsequenz ist, die sie aus ihrer jahrelang angeblich so unglücklichen ziehen kann, bin dann aber auch zu dem Schluss gekommen, dass es wohl ihr Leben ist, sie eigentlich alt genug sein müsste, zu sehen, was sie im Begriff ist zu tun und mir auch vor Augen zu halten, dass sie manches einfach völlig falsch sieht, was mit dieser Eheschließung zu tun hat.

Allerdings gehören diese Punkte zu den Dingen, die man erst nach einer Hochzeit erfährt, vor allem nämlich dann, wenn man eine Scheidung in Erwägung zieht. Dass das alles gar nicht so unwahrscheinlich leicht ist wie man sich das unverheiratet vorstellt, wird einem erst nach der Eheschließung klar, vorher ist diese Thematik zu theoretisch und vor allem viel zu weit weg.

Dass Du wollen würdest, dass Deine Freundin noch vor der Eheschließung mit ihrem zukünftigen Mann spricht und ihm einige Kompromisse abverlangt, kann ich ebenfalls nachvollziehen, allerdings kann ich nicht beurteilen, ob sie damit erfolgreich wäre. Wenn sie zu den schwächeren Menschen gehört, die nicht sonderlich durchsetzungsstark sind, und so sieht es für mich aus, wenn sie sich von ihren zukünftigen Schwiegereltern schon jetzt so sehr gängeln lässt, dann wird sie damit, je nachdem, wie ihr zukünftiger Ehemann so veranlagt ist, nicht unbedingt zwingend erfolgreich sein. Es kann aber auch, wenn sie das erfolglos probiert, durchaus dazu kommen, dass sie ihn dennoch heiratet, und zwar unter seinen Bedingungen bzw. unter den Bedingungen und Regeln, die seine Eltern aufstellen.

Damit leben und diese Konsequenzen, die sich daraus wiederum ergeben, ertragen und hinnehmen, muss allerdings dann Deine Freundin. Du als ihre Freundin wirst zwar sicherlich weiterhin davon erfahren, wenn es ihr schlecht geht, aber Du wirst nicht im Vorfeld verhindernd einschreiten können, auch, wenn Du sie letzten Endes damit nur schützen willst. Geh davon aus, dass sie in der Lage ist, sich Gedanken über ihre Situation und ihre Zukunft zu machen und gib ihr den Raum, aus ihren Fehlern zu lernen, wenn sie denn mit dieser Eheschließung einen begehen sollte. Auch das gehört zum Erwachsenwerden und -sein dazu, auch, wenn es als Freund manchmal schwerfällt, das mitanzusehen.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Schwierig. Sie ist eine gute Freundin von Dir? Da sollte es doch möglich sein, über so was zu sprechen, wenn Du Dir wirklich Sorgen machst. Natürlich gibt es nie eine Garantie dafür, dass eine Ehe funktioniert und Jahrzehnte überdauert, aber diese hier scheint mir doch unter keinem allzu guten Stern zu stehen, und die Situation ist für Deine Freundin sicherlich nicht einfach.

Hält sie das nur ihrem Freund zuliebe aus oder macht es ihr nicht viel aus, sich ihren Schwiegereltern derart zu unterwerfen? Ich würde mir doch von niemandem verbieten lassen, meine Eltern zu besuchen oder gar mit meinem kranken Kind ins Krankenhaus zu fahren, da gehen die Leutchen meiner Meinung nach einfach entschieden zu weit. Da sitzt der Mann nicht mehr zwischen zwei Stühlen, da muss er Stellung beziehen, und es dürfte klar sein, auf wessen Seite er sich eigentlich stellen müsste.

Ich finde, die Gründe, die Du genannt hast, aufgrund derer Du diese Verbindung mit recht gemischten Gefühlen kommen siehst, sind schwerwiegend genug, um sich mit dem Paar oder zumindest mit der Freundin zusammen zu setzen. Versichere der Freundin Deine Unterstützung und Deinen moralischen Rückhalt, sollte sie ihn brauchen. Nicht umsonst sagte der Pfarrer früher: "wer dagegen ist, dass diese Ehe geschlossen wird...usw."

Sehe ich das richtig, Du zweifelst nicht die Verbindung an sich an, sondern die Lebensumstände? Das Wohnen in unmittelbarer Reichweite der Schwiegereltern und deren Einmischung in alle Belange des Lebens und in die Kindererziehung? Das Beschneiden der Rechte Deiner Freundin erfolgt doch durch die Schwiegereltern in spe, nicht durch den potentiellen Ehemann, richtig? Wie sieht er das, dass seine Zukünftige ihre Eltern nicht mehr besuchen soll und sein Kind nicht zum Arzt soll, weil es nicht nötig sei? Vielleicht braucht der junge Mann nur einen Schubs in die richtige Richtung.

Das Beste wäre meiner Meinung nach der Auszug aus dem Haus der Schwiegereltern. Die Hochzeit würde ich an Stelle der Freundin vielleicht sogar aufschieben, bis ich weiß, wie sich der Mann verhält, wenn seine Eltern nicht mit drin hängen. Weigert er sich, das Elternhaus mit Frau und Kind zu verlassen, kann ich persönlich an eine gute Ehe nicht wirklich glauben, dafür müsste die Frau zu viel zurückstecken.

» Thaddäus » Beiträge: 1011 » Talkpoints: 22,78 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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