Indoor-Outdoor bei einem Paar - kein Problem?
Ich habe neulich einen Artikel gelesen, der zum Inhalt hatte, welche Probleme es geben könnte, wenn einer der Partner ein regelrechter Outdoor-Freak ist, während der andere lieber das heimische Sofa bewacht. Das mag ja im Winter weniger problematisch sein, da man im kalten Winter zwar auch schon gern an die frische Luft geht, aber jeder Frischluftfanatiker dann doch gern wieder in der warmen Stube seine Freizeit genießt. Aktuell haben wir aber Sommer und da ist der Frischluftfan dann wohl doch deutlich länger außerhalb der vier Wände zu finden, was den Sofahocker doch auf Dauer stören könnte.
Das Fazit der beiden Autoren war aber trotz allem recht optimistisch. Irgendwann käme dann immer der Winter und dann würden sowohl der Frischluftfan als auch der Indoor-Fan wieder zusammen finden und wieder gemeinsam gemütliche Stunden in der Wohnung verbringen können. Im Sommer müsse man halt auf Zweisamkeit eher verzichten; das wäre aber nicht so schlimm.
Wie seht Ihr das, ist es wirklich für eine Beziehung nicht so schlimm, wenn man so grundsätzlich verschieden ist? Ich kann mir das so gar nicht vorstellen, was wohl auch daran liegt, dass ich einen guten Bekannten habe, der sich das ganze Jahr über drinnen verkriecht und die Räume verdunkelt. Mal ist das sicher ganz angenehm - gerade auch bei hochsommerlichen Temperaturen. Aber ansonsten bin ich schon gern auf dem Hof und auch im Garten. Wenn ich einen Partner immer wieder dazu überreden müsste, dann würde ich damit auf Dauer nicht leben können. Wie seht Ihr das? Ist so eine unterschiedliche Vorliebe Indoor-Outdoor für Euch ein Problem? Wie weit seid Ihr diesbezüglich zu Kompromissen bereit?
Die Grundsätzliche Frage dahinter ist wohl: Muss man seine gesamte Zeit mit seinem Partner verbringen? Denn so wie ich das gerade verstanden habe ging es hier wirklich nur um den Drang "frische Luft" zu genießen und nichts anderes? Ich würde mich selbst auch eher als Stubenhocker bezeichnen, während meine Freundin wohl auch eher ein Mensch zu sein scheint der gerne die eigenen 4 Wände verlässt.Die Frage ist jetzt also wie gesagt: Muss ich wirklich die komplette Zeit mit meiner Freundin verbringen? Oder reichen mir eventuell auch Abends ein paar gemeinsame Stunden?
Ich denke grundsätzlich haben die Autoren die du beschrieben hast hier recht, einer Beziehung sollte das nicht wirklich schaden. Wenn man sich wirklich liebt und sich gegenseitig vertraut dann sollte das kein Problem darstellen. Ein gesundes Maß an Abstand zwischen den Partnern kann doch sogar eher noch "belebend" für eine Beziehung sein. Man freut sich auf die Gemeinsame Zeit und genießt diese dann auch viel mehr als wenn man ohnehin jeden Moment miteinander verbringt. Also ich halte das nicht für ein Problem.
Warum sollte solch eine Beziehung nicht funktionieren? Natürlich wird es nicht einfach sein, wenn er gern draußen unterwegs ist und sie sich drinnen lieber aufhält. Ist man sich da einig und man muss den anderen Partner nicht überreden, sich ihm anzupassen, sehe ich darin kein weiteres Problem. Es gibt doch Paare, bei denen auch viele andere Unterschiede vorhanden sind und dennoch haben diese Beziehungen lange Bestand. So wie ich es wahrnehme, geht es nicht darum, den Partner zu verändern, sondern ihn eben als Outdoor- oder Indoor-Menschen zu akzeptieren und dazu gehört auch keine Überredung.
Natürlich ist es mal schön, wenn man als Stubenhocker seinen Partner beim Spaziergang, bei einer Radtour, beim draußen Sitzen oder dergleichen begleitet und ich kann auch verstehen, dass es mal gut tut und auch, dass es wichtig ist, sich mal in der Sonne aufzuhalten oder auch gemeinsam draußen etwas zu unternehmen. Aber das sollte dann vom Partner, der nun der Stubenhocker ist, selbst kommen und ich denke, dann klappt es auch mit der Beziehung.
Jedenfalls kann man meiner Meinung nach nicht allein anhand der Stubenhocker- und der Freiluftfanatiker-These eine Beziehung zum Scheitern verurteilen. Sicherlich ist es nicht gerade einfach, aber nicht unmöglich, denn Gegensätze ziehen ja bekanntermaßen an.
Es kann in allen Beziehungen zu Problemen kommen. Völlig egal, ob man grundverschieden ist oder sich gleicht wie sein eigener eineiiger Zwilling. In der NEON gibt es immer Artikel über "ungewöhnlichere" Beziehungen, dort wurde schon über ähnliche Paare berichtet. Und auch über Paare, die quasi alles gemeinsam machen und rund um die Uhr zusammen sind. Aber auch einmal über ein Paar das grundverschieden ist und zum Beispiel auch ein völlig anderes Bildungsniveau hat.
Für mich ist vieles unwichtig bzw. nebensächlich in einer Partnerschaft. Wichtig ist es für mich hingegen, dass auf allen Seiten die Bereitschaft vorhanden ist, einen gemeinsamen Weg zu gehen. Dafür muss man sich jedoch keineswegs irgendwo verbuddeln oder zusammen die Welt umrunden und über Monate rund um die Uhr zusammen sein. Ich möchte zum Beispiel irgendwann mal mit dem Auto nach Thailand fahren oder den Jakobsweg gehen. Pauschal kann ich nicht sagen, dass ich das mit einem Partner gemeinsam erleben möchte oder eher allein. Das kommt ganz auf die Beziehung und die Partnerschaft an. Es kann ein Zeichen von Liebe sein, wenn jemand mitkommen möchte. Aber wenn der Liebste gänzlich andere Träume hat, warum sollte er sich dann selbst zwingen mich zu begleiten?
Wenn jemand darauf abfährt im Wald stundenlang Makroaufnahmen zu machen dann darf er dies gerne allein machen. Ich würde nur stören. Ebenso beim Angeln, Rennradfahren, Holz hacken, Reiten, irgendwelchen Rollenspielen, Vögel beobachten und manch anderen Dingen, die einige Menschen gerne outdoor machen. Manches würde ich mir vielleicht mal anschauen. Wenn der Liebste Geocacher wäre, gerne auf Bäumen schläft, gerne campt, Delphinforscher oder Nudist wäre oder manch anderes, würde ich vielleicht sogar auch Gefallen daran finde. Dass ich die Begeisterung im gleichen Maße teilen würde, glaube ich eher nicht. Also kann er natürlich gerne allein gehen oder mit entsprechenden Gleichgesinnten- wie auch immer er es bevorzugt. Ich schreibe in der Zeit Postkarten, gehe tauchen, sitze am PC oder bin anderweitig beschäftigt. Warum sollte ich jemanden überreden meine Interessen zu teilen?
Ich muss auch einen geliebten Partner nicht rund um die Uhr um mich herum haben. Bei manchen wäre das sicherlich ganz schön, aber es muss nicht sein. Viel wichtiger ist es für mich, dass sich Beide auch allein bzw. außerhalb der Beziehung mit ihren Interessen befassen können, ohne das der jeweils andere sich langweilt, einsam fühlt oder ähnliches.
Und eine gewisse Schnittmenge gibt es in der Regel fast immer. Irgendwie hat man sich schließlich auch kennen- und lieben gelernt. Das sich einer nur daheim verkriecht und der andere seinen Kompass braucht, um sein Haus wiederzufinden, kann ich mir nicht vorstellen.Ich habe schon absolute Outdoormenschen kennengelernt, die bei Wind und Wetter am liebsten draußen leben, also auch unter freiem Himmel schlafen, sich ein Floß bauen und Bäume erklettern. Und auch Menschen, die auch im Sommer nur alle paar Tage mal nachschauen, ob Draußen noch da ist. Ich wüsste nicht, wie solch extrem unterschiedliche Typen zusammen kommen sollten, da es keinerlei Berührungspunkte gibt. Die Outdoortypen zogen irgendwann in ein Campingmobil, entschieden sich weitestgehend gegen Technik und meldeten sich vom Internet ab. Totale PC-Freaks, deren Heimat irgendwo auf einer Insel im Second Life ist und die die Haustüre nur öffnen um den Pizzaboten reinzulassen, würde wahrscheinlich niemals auf die Outdoortypen treffen. Selbst wenn jedes Outdoormädel mal die Pizza liefern würde (um das nächste Floß zu bezahlen), würde die Kommunikation wohl höchstens in der Nennung des zu zahlenden Betrages bestehen.
Ich denke nicht, dass das im Weg einer Beziehung stehen kann. Allerdings spreche ich aus eigener Erfahrung. Ich verbringe gern meine freie Zeit draußen, jedoch nur wenn es schön warm ist und man sich schön nach draußen legen kann. Dann gehe ich, so bald die Sonne raus kommt, nach draußen. Mein Freund meidet die Hitze. Er kann die überhaupt nicht ab und verbringt heiße Sommer drinnen an seinem Ventilator. Es kommt allerdings die Zeit, wenn es richtig herbstlich wird, da bin ich dann auch drinnen und so kann man drinnen gemeinsam Zeit verbringen. Diese Verschiedenheit ist nicht schlimm, sie bringt einfach Abwechslung in die Beziehung und man hockt dann nicht immer aufeinander!
Ich kann mir das ehrlich gesagt nicht vorstellen mit jemandem zusammen zu sein, der extrem viele Aktivitäten draußen machen will. Zwar bin ich auch gerne draußen, aber gerade im Sommer bei extremer Hitze finde ich das dann nicht so toll und die ganzen Insekten und alles, das ekelt mich ehrlich gesagt ziemlich an und dann habe ich auch keine Lust den ganzen Tag irgendwo im Freien zu verbringen.
Ich bin auch gerne bei mir Zuhause und mache dort etwas, aber die Natur ist nicht unbedingt immer etwas für mich und ich denke auch nicht, dass das mit mir funktionieren würde, denn ich bin da glaube ich einfach nicht kompromissbereit genug zu und ich möchte mit meinem Freund auch im Sommer viel Zeit verbringen und nicht nur im Winter mit ihm gemeinsam tagsüber mal einfach nur die Zeit auf der Couch oder im Bett verbringen.
Also bei mir in der Beziehung sieht es so aus, dass ich eher der Typ bin der den ganzen Tag draußen herumrennt und Sport treibt. Ob Radfahren, Joggen, Lacrosse oder Schwimmen. Meine Partnerin ist allerdings lieber zu Hause und genießt ihre freien Tage in aller Ruhe. Sie findet es etwas stressig, dass ich meine Freizeit lieber draußen verbringe doch da kann man nichts machen. Daher haben wir beschlossen jedes Wochenende etwas zu unternehmen was uns beiden zusagt. Folge wir gehen oft in Erholungsparks, Kinos oder auch mal zu sportlichen Veranstaltungen. Daher sind Interessenunterschiede kein wirkliches Hindernis im Bezug auf eine gut funktionierende Beziehung.
Trisa hat geschrieben:Ich muss auch einen geliebten Partner nicht rund um die Uhr um mich herum haben. Bei manchen wäre das sicherlich ganz schön, aber es muss nicht sein.
Da bin ich wohl zu sehr von meinen eigenen Erfahrungen ausgegangen. Sicher muss ich nicht den ganzen Tag meinen Partner um mich haben, aber wenn man sich schon nicht unbedingt so häufig sieht, weil beide Partner in Vollzeit arbeiten und einer der Partner beruflich bedingt ohnehin oft mehrere Tage am Stück nicht daheim ist, dann möchte ich zumindest in der restlichen Zeit doch einige Zeit mit dem Partner verbringen.
JotJot, ich kenne auch beides. Also es gab Partner, die ich kaum sah und in gemeinsamen freien Zeiten dann doch gerne mehr Zeit mit ihnen verbracht hätte. Es gab auch Menschen mit denen ich über Wochen durchgehend zusammen war, also wirklich rund um die Uhr. Auch wenn man sich noch so gut versteht, merkt man irgendwann, dass das nicht unbedingt normal ist.
Ich finde, dass ist eigentlich kein großes Problem, in einer Beziehung klärt sich das doch von selbst und man muss bei seiner Partnersuche zukünftig nicht darauf achten, ob der Partner lieber indoor oder outdoor bevorzugt. Jeder Erwachsene muss doch auch eigentlich in der Lage dazu sein, mal Kompromisse einzugehen und wenn er das nicht kann, dann wird eine Beziehung eben daran scheitern. Dann liegt das aber nicht an den Vorlieben, sondern am eigentlichen Charakter der Person.
Ehrlich gesagt finde ich aber eh, dass es sich bereits in der Kennenlernphase herauskristallisiert, ob man eher der Typ Mensch ist, der lieber zu Hause sitzt oder der, der gerne draußen ist und da schon gut entscheiden kann, ob die Person als Partner in Frage kommt. Abgesehen davon, bin ich wie mein Vorredner auch, der Ansicht das man auch als Pärchen nicht permanent aufeinander sitzen muss und es total in Ordnung ist, wenn einer raus geht und der andere nicht, wenn ihm eben danach ist. Bei mir und meinem Freund gibt es diesbezüglich zum Glück keine Probleme, weil wir beide die Natur sehr mögen und ich mir ehrlich gesagt auch keinen Partner vorstellen könnte, der es mag den ganzen Tag nur zu Hause zu hocken.
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