Eltern, die für ihre Kinder Bewerbungen schreiben
Gestern habe ich mich mit Bekannten getroffen, die schon fast erwachsene Kinder haben. Eine Bekannte von diesen hat einen Sohn, der im kommenden Schuljahr sein Abitur machen soll und machen wird. Wir sind gestern dann auch auf das Thema der Arbeit gekommen und die Bekannte erzählte dann so beiläufig, sie habe für ihren Sohn Bewerbungen geschrieben und auch abgeschickt, was ich schon recht merkwürdig fand. Ich kenne es eigentlich nur so, dass maximal geholfen wird, aber für die Bewerbung an sich sollte man doch selbst sorgen. Jedenfalls hätten mir meine Eltern einen Vogel gezeigt, wenn sie für mich die Bewerbungen hätten verfassen und dann sogar noch abschicken soll.
Natürlich habe ich auch nach den Beweggründen gefragt und das, was sie daraufhin antwortete, erschien mir schon logisch. Im Umfeld dieser Familien gibt es mehrere Menschen, die Probleme haben, einen Job zu finden beziehungsweise überhaupt einmal ein Studium oder eine Ausbildung durchzuziehen. Sie wären sehr lang am Überlegen gewesen und hatten dann aber diese Ausbildungen abgebrochen, weil es Probleme gegeben hat und sie wohl auch gemerkt haben, es wäre doch nicht die richtige Berufswahl gewesen. Gerade bei einem Studium, von dem man schon sieben Jahre studiert hat, finde ich das richtig heftig. Jedenfalls wollte nun meine Bekannte es nicht so weit kommen lassen und hat dann eben die Bewerbungen verfasst. Sie besteht allerdings auch darauf, dass die Ausbildung komplett durchgezogen wird und nicht, wie bei den anderen Menschen aus dem Umkreis abgebrochen wird, weil etwas nicht passt.
Natürlich hat sie mit ihrem Sohn auch darüber gesprochen, was er denn gern arbeiten würde wollen und so richtig konkrete Berufe sind dabei nicht herausgekommen. Die obligatorische Antwort, die man wohl von vielen Jugendlichen heutzutage zu hören bekommt, ist etwas mit Computern, am besten wäre natürlich so etwas wie ein Spieletester. Aber das ist ja nun nicht unbedingt etwas, wofür man eine Ausbildung benötigt. Ich war etwas überrascht, dass der Sohn definitiv keine genauen Vorstellungen hat, weil ich die Mutter als eine sehr resolute Frau kenne, die weiß, was sie will und von daher dachte ich, das Ganze müsste doch auch auf das Kind abfärben.
Dass man als Jugendlicher im Alter von 14, 15 Jahren noch nicht so konkret weiß, was man werden will, finde ich absolut normal und schwierig. Ich denke, vielen von uns ist es auch so ergangen. Aber mit 17, 18 oder fast 19 sollte man sich doch schon mal informiert haben und ich denke, dass auch heutzutage es einfach viel mehr Möglichkeiten gibt, um einen für sich passenden Beruf zu erlernen. Zumal es auch die Chance gibt, anhand von exakten Tests Neigungen und Talente zu entdecken.
Würdet Ihr für Eure Kinder, die vielleicht bald ihr Abitur in der Tasche haben oder einen Schulabschluss erhalten, entsprechende Bewerbungen schreiben? Ist es nicht eher Sache der Kinder, weil es ja auch um ihre Zukunft geht? Wie kann man allgemein Jugendliche dazu motivieren, sich um ihre Berufsausbildung zu kümmern und inwiefern ist eine Unterstützung durch Eltern gerechtfertigt? Wie kann jemand, der noch keine konkreten Vorstellungen hat, herausfinden, welcher Beruf ihm Freude machen würde?
Ich habe zwar keine Kinder, aber ich hätte meinen Eltern einen Vogel gezeigt, wenn sie Bewerbungen für mich geschrieben hätten. Aber ich denke, dass das auch an der Erziehung liegt. ich wurde eben so erzogen, dass ich wusste, was nach der Schule auf mich zukommt und ich habe mich früh genug damit beschäftigt und mir überlegt, was für Berufe mich interessieren würden. Hätte ich also gesagt, dass ich nicht weiß, was ich machen soll und mich nicht um Bewerbungen gekümmert, hätte meine Eltern mir das nicht durchgehen lassen. Sie hätten aber keine Bewerbungen für mich geschrieben, sondern mir eher klar gemacht, dass sie mich nicht durchfüttern werden, wenn ich mich nicht mal um einen Ausbildungs- oder einen Studienplatz bemühe. Das war mir aber auch klar und ich habe mich schon lange darauf gefreut, endlich Bewerbungen schreiben zu können. Kurz vorm Abitur sollte man wirklich wissen, was man machen will oder zumindest eine Richtung wissen, wenn man zum Beispiel studieren will.
Zur Zeit bin ich auch auf Jobsuche und schreibe wieder einige Bewerbungen. Wenn ich mich daran erinnere, wie ich mich für einen Ausbildungsplatz beworben habe, dann haben mir da meine Eltern nicht viel bei geholfen. Ich wollte es eher alleine machen. Wenn ich mein Bewerbungsschreiben dann fertig hatte, habe ich es meinen Eltern vor gelesen, um ihre Meinung dazu zu hören. Manchmal hatten sie dann auch Verbesserungsvorschläge, die ich auch gerne angenommen habe. Aber dass mir meine Eltern meine Bewerbung schreiben, das hätte ich nicht gewollt. Ich war zu der Zeit 16 Jahre alt und wusste eigentlich auch noch nicht so richtig, was ich denn werden wollte. Ich habe mich dann eine ganze Zeit lang für meinen Traumberuf beworben in der Medienbranche. Leider habe ich dort nie etwas bekommen, sodass ich dann in die kaufmännische Schiene gegangen bin. Auch hierbei haben mir meine Eltern nicht viel rein geredet. Sie haben mir eigentlich nur Ratschläge gegeben.
In diesem Alter finde ich, dass man genügen Verantwortung übernehmen kann. Es ist der erste Schritt zur Selbstständigkeit, wenn man anfängt seine Bewerbungen zu schreiben. Damit fängt alles an. Und wenn die Eltern dort schon anfangen, ihrem Kind diese Verantwortung abzunehmen, dann kann ich mir gut vorstellen, dass sie auch in Zukunft das Sagen haben werden. Man sollte es einfach alleine versuchen. Auf die Hilfe der Eltern, kann man danach immer noch rechnen. Im späteren Leben werden die Eltern auch nicht immer für einen da sein können, um einem alles abzunehmen.
Also das ist für mich unverständlich. Also die Eltern Bewerbungen schreiben lassen ist doch eher sehr komisch. Zumindest für mich. Meine Tochter ist zwar noch nicht so alt und ich habe mit diesem Alter noch ein paar Jährchen Zeit für Bewerbungen aber ich käme nie auf die Idee. Ok, wenn sie mich bitten würde, dann würde ich ihr helfen den Lebenslauf und die Bewerbungsunterlagen zusammen zu stellen, aber sicher würde ich das nicht machen. Das können Kinder doch bitte selber wenn sie in diesem Alter sind. Vor allem wenn sie schon Abitur oder eben einen Schulabschluss haben. Ich hoffe doch dass sie dort schreiben gelernt haben.
Wenn ich jetzt daran zurück denke wie ich meine ersten Bewerbungen geschrieben habe, war ich auch alleine. Mir wäre es komisch vorgekommen wenn jetzt meine Mutter für mich Bewerbungen schreiben würde. Alleine der Gedanke ist seltsam.
Ich könnte mir das auch nicht vorstellen, für meine Kinder Bewerbungen zu schreiben. Sicher würde ich auch helfen, aber eher so, dass die Kinder etwas daraus lernen und Schritt für Schritt selbstständiger und selbstsicherer werden. Allerdings kenne ich auch so eine Familie, bei der der Sohn im nächsten sein Abitur machen wird und auch schon weiß in welchem Land er studieren möchte - um den Rest kümmert sich die Mutter. Diese Mutter ist auch recht resolut, allerdings habe ich auch den Eindruck, dass sie genau weiß welchen Weg ihre Kinder gehen sollen und sie entsprechend in die richtige Richtung schiebt. Das ist dann tatsächlich so, dass die Kinder ja nichts mehr entscheiden müssen sondern lieber entscheiden lassen. Sicher treffen die Kinder auch eigene Entscheidungen und gerade deshalb ist man so erstaunt, dass die Kinder dann so vieles abgenommen bekommen. Aber ich habe oft genug den Eindruck, dass die Kinder nur das entscheiden was ohnehin auf dem Weg zum Ziel die nächste logische Station wäre.
Die Beweggründe der Mutter finde ich übrigens schon nachvollziehbar, allerdings bekämpft sie mit dem Schreiben der Bewerbung doch nur ein Symptom nicht aber die Ursache. Hier wäre es doch besser, wenn man gemeinsam mit dem Kind eine berufliche Herausforderung findet, die es über lange Zeit fesseln kann. In dem Alter wäre doch ein Praktikum oder ein Ferienjob in der Richtung, in die es den Jungen zieht, ideal. Da kann er dann auch feststellen, ob das wirklich etwas ist, was ihn längere Zeit interessiert. Und wenn es denn Spieletester ist, dann sollte er auch mit Spieleentwicklern Kontakt aufnehmen und nachfragen, ob das wirklich ein zukunftsfähiger Job ist und wie man diesen Wunsch vielleicht auch so angehen kann, dass man damit einen dauerhaft zukunftsfähigen Job macht.
Dass man bei der Findung eines Berufes einem Kind hilft, das finde ich völlig in Ordnung und auch, wenn das Kind bei dem Schreiben der Bewerbungen nicht weiter kommt ist Hilfe nicht nur angebracht sondern sollte auch geleistet werden. Auch die Motivation, wenn es mal nicht so läuft, sollte durch Eltern immer mal wieder kommen. Aber den Kindern Aufgaben komplett abnehmen, weil sie vielleicht nicht so gut können, das finde ich falsch. Denn selbst wenn sie einen Fehler machen, dann lernen sie doch auch daraus und machen es beim nächsten Mal sicher besser. Wenn sie aber Aufgaben abgenommen bekommen, dann lernen sie weder noch werden sie selbstständiger.
ich muss gestehen, das mir meine Bewerbung damals auch von einem Bekannten meiner Eltern verfasst worden ist. Allerdings brauchte ich nur dieses eine Schreiben für meine Ausbildung und gerade mit dem Lebenslauf in Aufsatzform habe ich mich extrem schwer getan. Ich hab da gerade eine halbe Seite hinbekommen, bei ihm war es dann das dreifach an Text.
Vor ein paar Jahren habe ich dann die Cousine von meinem Nochgatten bei ihren Bewerbungen unterstützt. Habe ich ihr also gesagt, wie sie an die Adressen der Firmen kommt und habe dann ihre Unterlagen noch überarbeitet. Aber schreiben musste sie das erstmal selbst und ich hab dem ganzen halt den letzten Schliff verpasst.
Und so werde ich das auch mal mit meinen Kindern machen. Das ich sie eben unterstütze. Aber selbst wenn sie dann noch nicht volljährig sind, habe ich doch als Mutter nicht das recht in ihrem Namen diese Unterlagen einfach zu versenden. Bei einer Onlinebewerbung mag man es nicht merken, wer sich bewirbt. Aber wenn man es per Post schickt, muss doch auch eine Unterschrift drauf. Das merkt man doch später auch, wenn da nicht der Bewerber selbst unterschrieben hat.
Da der Sohn ja laut Aussage der Mutter nicht weiß, was er machen will, hat sie wohl angefangen, etwas herauszusuchen, was halbwegs mit Computer und IT zu tun hat. Sie hat also selbst keine Ahnung, was er konkret machen will und sieht seinen Weg noch nicht vorher. Wie genau sie aber die Bewerbungen gestaltet hat, weiß ich nicht. Ich gehe aber mal davon aus, dass es sich in erster Linie um Online-Bewerbungen und nicht um normale Bewerbungen über die Post gehandelt hat. Denn die fehlende Unterschrift oder ähnliches ist mir auch in den Sinn gekommen, aber ich habe da nicht weiter nachgefragt, weil mich da eher die Beweggründe interessiert haben und die ich teils nachvollziehen kann.
Dass Gespräche über die Berufswahl erfolgen sollten, ist mir schon klar. Ich würde mich da auch hinsetzen und mit meinem Kind mal die Neigungen und Interessen durchgehen. Auch einen Test zwecks Eignung, Interessen und Neigung würde ich in Angriff nehmen. Selbst, wenn ich nicht viel von der Arbeitsagentur halte, doch auch da würde ich mein Kind schon hinschicken und notfalls auch mitkommen. Meine Bekannte ist da auch darauf eingegangen und hat gesagt, er solle sich da mal melden, aber da kriegt er wohl auch nicht den Dreh dazu.
Auch eine Hilfe zur Bewerbung oder zum Anschreiben sehe ich als etwas Legitimes an. Ich wäre die letzte, die nicht helfen würde, aber eben nur helfen und nicht die ganze Arbeit abnehmen. Immerhin soll das Kind ja auch selbstständig werden, egal, wie alt es ist und wenn immer Mama oder Papa in die Bresche springen, und da ist so etwas wie eine Bewerbung doch schon so etwas wie eine Art "Prüfung". Ich weiß auch nicht, wie es heute mit der Berufsvorbereitung aussieht. Bei mir damals war es eben so, dass es ein Praktikum gab, darauf folgte die Nachbearbeitung und auch Besuch von Berufsberater hatten wir. Allerdings war mein Berufsberater schon mit den Gedanken bei seiner Pension und nicht wirklich eine Hilfe gewesen. Auch das Schreiben einer Bewerbung und so weiter wurde thematisiert.
Mein Sohn ist jetzt 17 Jahre alt, fast 18 und ich habe ihm auch geholfen Bewerbungen zu schreiben. Auch habe ich schon in seinem Namen Bewerbungen abgeschickt. Aber ich habe ganz genau gewusst, für welchen Beruf er sich interessiert. Meistens war es so, dass ich irgendwo zufällig gesehen habe, dass Lehrlinge gesucht werden. Dann habe ich ganz spontan die Bewerbung abgeschickt. Als Sohnemann dann von der Schule nach Hause kam, teilte ich ihm mit, dass ich wieder einmal einige Bewerbungen losgeschickt habe.
Mittlerweile macht er seine Ausbildung zum Informationstechniker. Leider ohne einer Firma, weil die sind leider Mangelware bei uns. Aber dennoch hat er die Chance ergriffen, die vom Arbeitsamt zur Verfügung gestellt wurde und macht jetzt die Ausbildung in einem Schulungsinstitut. Er ist noch immer dran eine geeignete Firma zu finden. Mittlerweile schreibt er in dem Schulungsinstitut auch seine eigenen Bewerbungen selber, die ich bzw. die Trainer mit ihm ausgearbeitet haben. Falls ich aber wieder einmal zufällig ein Inserat sehe, wo ich weiß, dass es ihn interessieren könnte, sende ich seine Bewerbungspapiere los.
Ich habe kein Problem damit, wenn ich sehe, dass nicht nur ich die ganze Arbeit mache. Wir haben uns lange hingesetzt und haben uns sogar Listen mit Lehrberufen ausgedruckt. Die Verwandten Berufe von seinem Wunschberuf auch. So sind wir zu dem Beruf Informationstechniker gekommen. Ich muss aber sagen, dass schon lange klar war, dass Sohnemann etwas mit "Computern" zu tun haben möchte. Er stellt sich wirklich geschickt an, und ist den ganzen Tag dabei die Computer der Familienangehörigen zu verbessern .
Meine Erfahrungen sagen mir, dass eben die Schüler, die von den Eltern "gezwungen" werden eine bestimmte Schule zu absolvieren, nicht wissen, was sie später einmal Beruflich machen möchten. Meistens interessiert es sie nicht einmal oder sie haben nur in der Theorie eine Ahnung und haben nicht einmal Interesse, und Erfahrung.
Ich würde deiner Bekannten raten, einmal sich mit dem Sohnemann hinzusetzten und zu reden. Vielleicht kommen sie dann drauf, was ihn interessieren könnte. Aber ich muss auch sagen, dass er allein die Entscheidung treffen kann. Es nützt nichts, wenn er einen Beruf wählt, wo die Mutter stolz drauf ist, wenn er dabei unglücklich ist. Denn so kommt es mir vor, wenn er sich nur herumdrückt und auf die Fragen der Mutter keine Antwort weiß. Vielleicht weiß er schon längst, was er gerne machen möchte, er aber Angst hat die Mutter und die Familienmitglieder zu enttäuschen. Vielleicht möchte er die Schule abbrechen und weiß es nicht, wie er es sagen soll?
Ich kann Dir eigentlich nur sagen, dass das Thema Bewerbung für mich damals ein äußerst komplexes war und ich gar nicht wirklich wusste, wie eine Bewerbung auszusehen hat. In der Schule hatten wir dieses Thema nie behandelt und ich war insofern auch auf die Hilfe meiner Eltern angewiesen. Mein Vater hat meine erste Bewerbung damals tatsächlich auch geschrieben, weil es ihm wichtig war, dass ich genau den Ausbildungsplatz, den leider er für mich ausgesucht hatte, auch bekomme. So kam es auch, allerdings habe ich mich im Nachgang dann doch selbst nochmal schlau darüber gemacht, wie man eine Bewerbung schreibt, aus was sie bestehen muss und all das, damit ich nach meiner Ausbildung irgendwie weiterkomme, denn übernommen wurde keiner von uns Auszubildenden.
Einzige Ausnahme war damals mein Lebenslauf, denn den sollte ich handschriftlich und im Fließtext einreichen. Mein Vater hat allerdings, weil ich mich damit äußerst schwergetan habe, einen Text für mich vorformuliert, den ich dann handschriftlich abgeschrieben habe. Ein kleiner Teil dieser Vorbereitung für meine Bewerbung stammte also schon von mir, allerdings eben nur die Tatsache, dass ich ein handschriftliches Dokument angefertigt habe, das ich einreichen konnte. Auf die Hilfe meiner Eltern wäre ich damals aber wenigstens im beratenden Sinne so oder so angewiesen gewesen, weil ich wirklich überhaupt keine Ahnung von der Form und dem Aussehen einer Bewerbung hatte und ich damals auch noch kein Internet nutzen konnte, um mich über diese Fragestellung näher zu informieren.
Da ich nun seit einigen Jahren weiß, dass es bei Bewerbungen doch konkrete formelle Dinge gibt, die man als Bewerber berücksichtigen muss, würde ich mich auch durchaus bereiterklären, mich zusammen mit meinem Kind mit diesem Thema zu befassen und beratend zur Seite zu stehen, etwas mitzuhelfen und auch entsprechend zu motivieren, damit hätte ich kein sonderliches Problem. Komplett selbst schreiben würde ich die Bewerbung sicherlich nicht, weil ich meine, dass dann auch der Lerneffekt verloren geht und befürchten würde, dass mein Kind sich da an etwas gewöhnen könnte, das eigentlich eine Ausnahme bleiben sollte.
Auch, was die Frage nach der Berufswahl angeht, kann ich mich gut in den Sohn Deiner Bekannten hineinversetzen. Ich hatte damals, übrigens ebenfalls in diesem Alter, diverse Vorstellungen und konnte mich für überhaupt nichts entscheiden. Am liebsten wäre mir ohnehin gewesen, erst einmal ein Freiwilliges Soziales Jahr zu absolvieren oder als Au-Pair ins Ausland zu gehen, um die Schule hinter mir zu lassen und mich ins Leben zu stürzen, das mir vielleicht ganz von selbst die passende Antwort auf die Frage nach dem richtigen Beruf für mich gegeben hätte. Auch heute meine ich noch, dass das für mich die beste Option gewesen wäre, aber leider hatte ich diese Möglichkeit – auch seitens meiner Eltern – nicht.
Wie man herausfinden kann, was einem beruflich entgegenkommen könnte, ist meiner Meinung nach auch wirklich nicht ganz einfach, ich bin aber schon immer der Meinung gewesen, dass man etwas für sich finden sollte, das einen interessiert und einem bestenfalls auch Spaß macht, weil ich ansonsten gleich von Anfang an das Projekt Ausbildung als gescheitert ansehen würde, denn bei mangelnder Motivation sinkt auch das Durchhaltevermögen erheblich – jedenfalls war das bei mir so. Häufig weiß man als Jugendlicher aber doch, was einem liegt und auch, was einem Spaß macht. Mit einem kleinen Brainstorming und der Hilfe der Eltern lassen sich auf diese Weise sicherlich Berufe finden, die den Spaß mit dem Interesse und den Talenten des Kindes vereinen.
Dass ein Jugendlicher allerdings ab einem bestimmten Alter zwingend wissen muss, was er konkret werden will, würde ich nicht behaupten wollen, vermutlich tickt da wirklich jeder anders. Ich selbst war nicht in der Lage, mich auf irgendetwas festzulegen und bin entweder an meinen Möglichkeiten gescheitert, weil ich den benötigten Schulabschluss nicht vorweisen konnte, was mich dann in der Motivation, weiter nach etwas Passendem zu suchen, wieder zurückgeworfen hat. Oder ich konnte mich zwischen vier oder fünf Berufen nicht entscheiden. Und dabei handelte es sich auch noch grundsätzlich um überwiegend kreative Berufe mit schlechter Bezahlung und unmöglichen Jobaussichten. Gedanken gemacht habe ich mir also schon, mir fehlte aber jemand, der meine Gedanken in die richtige Richtung gelenkt hat, und ich kann mir gut vorstellen, dass es vielen Jugendlichen so geht.
Redangel, da Du die Bewerbungen Deines Sohnes zur Post bringst, wie handhabt Ihr es denn mit der Unterschrift? Dein Sohn muss ja eigentlich den Lebenslauf und das Anschreiben selbst unterschreiben. Das geht ja nicht, wenn er morgens seiner Ausbildung nachgeht und Du in der Zeit schon für ihn auf Stellensuche gehst. Würde es da nicht eher Sinn machen, wenn Du entsprechende Stellenangebote ihm hinlegst und er sich dann selbst um die Bewerbungen bemüht?
Moin!, sicherlich ist die Entscheidungsfindung nicht einfach, aber ich denke, je eher sie stattfindet, desto einfacher wird es sein. Was die Bewerbungen betrifft, wundert es mich, dass Ihr dies nie als Thema in der Schule hattet. Für uns war es selbstverständlich gewesen, einem Jahr vor dem geplanten Abschluss damit konfrontiert zu werden und auch probeweise selbst Bewerbungen zu schreiben. Es war definitiv Thema gewesen.
Ich muss ja sagen, dass mir der Berufsberater nicht wirklich hat weiterhelfen können und ich hatte mich nach der zehnten Klasse auch nicht auf Ausbildungsstellen beworben. Warum, kann ich Dir gar nicht mehr sagen, aber sicherlich war es da auch die Unwissenheit. Ich erinnere mich noch daran, dass ich meinem Berufsberater gesagt habe, ich könne mir dieses und jenes vorstellen, was letztendlich mit einem kaufmännischen Beruf einherging, aber es ist schon ein Unterschied, ob ich mich als Verkäuferin im Lebensmittelhandel bewerben sollte oder damals eben so etwas wie Musikalienhändlerin werden wollte. Sprich, dieser Berufswunsch wurde nie berücksichtigt. So habe ich nach meinem Abschluss erst einmal noch ein Jahr Schule angehängt und danach dann angefangen, meine Ausbildung zur Erzieherin zu absolvieren. Meine Pläne sahen auch anders aus, aber die Pläne, die ich hatte, waren aufgrund der schulischen Ausbildungsform finanziell nicht tragbar gewesen. So bin ich dann letztendlich doch einen anderen Weg gegangen, als ich ursprünglich gehen wollte. Ich würde dies schon als zielstrebig bezeichnen, aber mir hat einfach die Unterstützung von meinen Eltern aus gefehlt.
Klar ist es wichtig, eine Ausbildung zu beginnen, in der man Freude hat und vor allem einen Zugang zum eigentlichen Inhalt der Ausbildung. Was nützt einem eine Ausbildung als Maurer, wenn er doch eher der Computertechniker ist. Aber ich denke, mithilfe des Internets, Ferienjobs und Praktika während der Schulzeit kann man da heute schon etwas für sich finden. Der Sohn meiner Bekannten hat ja nun immerhin grob die Richtung gesagt und da gibt es auch einiges an Auswahl.
Hennessy, von der bloßen Hilfe war ja nicht die Rede, sondern eben das ganze Anschreiben und der ganze Lebenslauf schreiben zu lassen. Das klingt doch nach Bequemlichkeit. Heutzutage kann man sich aber, wenn so etwas schon nicht mehr in der Schule behandelt wird, auch im Internet nachlesen und sich da informieren. Die meisten Haushalte haben heute Internet und man muss diesen ja nicht nur zum Zocken nutzen. Ich denke, früher sah es ja noch anders aus. Als ich meinen Abschluss gemacht habe, war an Internet für Privatmenschen gar nicht zu denken und so war ich auch auf Informationen von anderen, die sich eher damit auskannten, angewiesen. Meine Eltern waren aber da nie der richtige Ansprechpartner, weil sie sich mit der Materie der Bewerbungen schon lang nicht mehr auskannten oder ihre Arbeitsstellen ohne Bewerbung, wie wir sie heute kennen, erhalten haben.
Link dieser Seite https://www.talkteria.de/forum/topic-167943.html
Ähnliche Themen
Weitere interessante Themen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung 1115mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Triops · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Palmen Pflanzen - brauche Tipp / Empfehlung
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern? 1163mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: ZappHamZ · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Garten & Pflanzen
- Gartenbambus im Treppenhaus überwintern?
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel! 1560mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Wifey · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Intimrasur - Bekomme immer Pickel!
- Anleitung für Star Frisur 1204mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: Osterhasi · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Anleitung für Star Frisur
- Ist Sprühwachs für die Haare schädlich? 2391mal aufgerufen · 1 Antworten · Autor: winny2311 · Letzter Beitrag von Verbena
Forum: Fingernägel, Haut & Haare
- Ist Sprühwachs für die Haare schädlich?