extreme Stundenkürzung im 12. Schuljahr
Bei mir hat heute nochmal die Schule angefangen. Ich bin jetzt ins 12. Schuljahr gekommen und als ich meinen Stundenplan bekam, war ich wirklich verblüfft, wie viele stunden gestrichen wurden. Es wurde zwar schon im 11. Schuljahr bekannt gegeben, dass ein par Stunden wegfallen werden, aber das es so viele sind, hätte ich nicht gedacht. Der Grund für den Stundenausfall ist schlicht und einfach, dass keine Lehrer mehr zur Verfügung stehen. Besonders in den Naturwissenschaften herrscht ein extremer Leheremangel an unserer Schule.
Letztes Schuljahr hatte ich 34 Stunden in der Woche. Bei meinem jetzigen Stundenplan habe ich jedoch nur noch 27 Stunden in der Woche. Das sind 7 Stunden weniger, also ein kompletter durchschnittlicher Schultag. Das ist allerdings ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite beschwere ich mich nicht, wenn Stunden wegfallen. Wer hockt schon gerne den ganzen Tag in der Schule? Aber auf der anderen Seite arbeite ich im 12. Schuljahr natürlich auf mein Abitur zu. Und wenn es so weit ist, wird der Stoff als bekannt und verstanden vorausgesetzt. Aber wie soll das funktionieren, wenn ich viel weniger Stunden habe, um den ganzen Stoff durchzuarbeiten? Ich glaube das geht dann alles auf Kosten meines Abitures und das wäre mehr als schlecht!
Ist das Problem an eurer Schule auch gegenwärtig und wisst ihr jetzt schon, dass Stunden gekürzt werden? Und wenn ja, wie findet ihr das? Ist es euch egal oder seht ihr es ähnlich wie ich? Würde mich über eure Meinung sehr freuen.
Bei mir war es damals auch so, dass mehrere Stunden gekürzt worden sind; hab mir dann damit geholfen, dass ich die fehlenden Stunden in Heimarbeit nachgeholt habe. Ich muss sagen, die Zeit im Abiturstress ist nicht so schlimm, wie man es sich ausmalt. Durch die gestrichenen Stunden hast du auch deutlich mehr Zeit dich auf dein Abi vorzubereiten. Ich will jetzt nicht unbedingt sagen, dass die fehlenden Stunden gut sind, aber du hast eben auch mehr Freizeit; ist irgendwo wirklich ein zweischneidiges Schwert
Mein Tipp: Frag einfach mal deine Lehrer, ob sie dir und ein paar anderen zusätzliche Stunden am Nachmittag geben. Die meisten Lehrer werden da nicht nein sagen, besonders wenn es dann letztendlich aufs Abitur zugeht
Kommt es denn da nicht auch ein wenig auf die Fächer an? Bei uns war es in der Oberstufe so, dass wir ja verschiedene Fächerkombinationen wählen konnten, andere Fächer musste man gar nicht mehr belegen. Teilweise musste man Kurse nur zwei Halbjahre belegen, andere wieder die komplette Oberstufe und so hat je nach Halbjahr bzw. Jahrgang und je nach Person die Stundenanzahl variiert. So gab es zum Beispiel Schüler, die nur 25 Stunden hatten, andere hatten 35.
Durch Einführung eins neuen Oberstufensystems war es bei uns aber auch so, dass im Prinzip einige Stunden gekürzt wurden. Während die Jahrgänge vor uns vorher zwei Leistungskurse belegt haben mit jeweils fünf Wochenstunden, waren es bei uns auf einmal drei Leistungskurse mit jeweils vier Wochenstunden. Dennoch mussten wir in dieser Zeit den gleichen Stoff durchnehmen wie die Jahrgänge vorher auch. Nicht nur die Schüler sondern auch die Lehrer haben permanent gestöhnt und Stress gehabt und so haben wir zum Ende hin auch mal an einem Samstag freiwillig Unterricht gemacht.
Ich gehe mal davon aus, dass die wenigen Stunden daher kommen, dass einfach einige Fächer wegfallen. Kann das sein? Oder ist es tatsächlich so, dass ihr alle Fächer behalten habt und jetzt in einigen Fächern weniger Stunden die Woche habt? Bei uns sind im Laufe der Oberstufe einfach mehrere Fächer ganz weggefallen. Nach der Zehnten fielen Musik und meine dritte Fremdsprache Spanisch weg. Nach der Elften hatte ich kein Informatik mehr und auch eine Naturwissenschaft durfte ich aus meinem Stundenplan rausschmeißen. Da entschied ich mich für Physik, worin ich eine 4 hatte. Nach der Zwölften hatte ich dann auch kein Kunst mehr. Somit war mein Stundenplan während der Oberstufenzeit von ursprünglich fünfzehn auf zehn Fächer abgespeckt worden.
Aber ich muss ehrlich sagen, dass ich das nicht zwiegespalten sehe. In meinen Augen ist das eine positive Entwicklung. Ich weiß ja nicht, wie das in anderen Bundesländern ist, aber ich werde mein Abitur in vier oder fünf Fächern schreiben müssen. Da habe ich die Wahl, weshalb ich mich natürlich für Ersteres entscheiden werde. Diese vier Fächer sind Deutsch, Englisch, Wipo und Biologie. Wozu sollten mich überflüssige Fächer wie Kunst und Co. denn vom Wesentlichen ablenken? Bei uns war es so, dass wir auch in den verbleibenden Fächern mehr Stunden bekommen haben dafür, dass dann einiges an Unterricht weggefallen war. Englisch wurde von drei auf fünf Stunden die Woche aufgestockt. Alles in allem habe ich trotzdem weniger Stunden. Aber das hat doch nur Vorteile. Man konzentriert sich auf die Fächer, die man wirklich fürs Abi braucht und ein bisschen mehr Freizeit hat man auch noch.
Meine genaue Stundenzahl in der Oberstufe weiß ich nicht mehr, es ist auch schon einige Jahre her und mein Abitur lief damals noch voll unter G9, das war 1999, aber Deine Stunden sind schon nicht allzu viele. Ich weiß, dass ich immer über 30 Stunden hatte, ich meiner mich erinnern zu können, dass es 34 oder 35 Stunden waren, und das, obwohl ich ja ein ganzes Schuljahr mehr zur Verfügung hatte, als Du es jetzt hast. Meine Tochter ist gerade 8 geworden und in die dritte Klasse gekommen, sie hat nur eine Wochenstunde weniger als Du.
Heimarbeit finde ich in dem Fall weniger gut, da es gerade in den naturwissenschaftlichen auch auf's Verstehen ankommt. Fehlende Unterrichtsstunden in gesellschaftswissenschaftlichen Fächer oder auch noch in Deutsch sind nicht so tragisch, auswendig lernen oder Bücher lesen kann man schließlich auch daheim. Aber tut man das dann auch? Ich habe früher nur unter Druck, sprich unmittelbar vor der Klausur oder dem Abi gelernt, und wenn ich da so viele Unterrichtsstunden nicht gehabt hätte, wäre ich, glaube ich, ganz ins Schwimmen gekommen, weil es dann ja nicht hauptsächlich Wiederholung sondern eine Neuerarbeitung des Stoffes gewesen wäre.
Das finde ich wirklich wenig. Ich kann ja verstehen, dass man sich teilweise auf darüber freut, aber letzten Endes ist es doch so, dass man eh Abitur machen muss. Und wenn man das in einem naturwissenschaftlichen Fach machen will oder muss (wir mussten damals in mindestens einem naturwissenschaftlichen Fach Abitur machen), dann kommt es einem nicht gerade zu Gute, wenn man statt der vielleicht 6 Wochenstunden nur 4 hat.
Es verwundert mich schon, dass man da nicht mit allen Mitteln versucht, euch Ersatz zu beschaffen. Und Lehrer gibt es nun wirklich genug. Sicherlich ist das auch bundeslandabhängig, aber wenn man wollen würde, könnte man sich da auch bundeslandübergreifend neue Lehrer besorgen. Ich meine, dass wir definitiv über 30 Stunden in der Woche hatten. Gerade in den naturwissenschaftlichen Fächern brauchen viele Schüler doch jemanden, der einen das erklärt. Es gibt sicherlich auch Fächer, wo da weniger Bedarf herrscht, aber mir würde nicht ein naturwissenschaftliches Fach einfallen, wo ich da keine Frage hätte und damals auf einen Lehrer hätte verzichten können.
Mich würde interessieren, was man euch da gesagt hat zum Thema Prüfungen? Sollt ihr euch den Stoff dann selber aneignen oder wie? Die nehmen im Abitur ja keine Rücksicht auf eure Situation, denn das Abi ist für alle in dem Bundesland ja gleich und man kann nicht davon ausgehen, dass es überall zum Beispiel keine Mathelehrer gibt und die Prüfung deswegen einfacher wird. Und ich finde auch, dass man nicht von euch verlangen kann, dass ihr euch selber belest. Dafür gibt es nun einmal Lehrer und ihr seid einfach keine.
Ich denke überhaupt nicht, dass du dir da Sorgen machen solltest, dass du eventuell ins kalte Wasser geschmissen wirst. Das kann ich mir ehrlich gesagt überhaupt nicht vorstellen. Ich persönlich komme auch bald in so eine ähnliche Klassensituation und ich hoffe doch einfach auch einmal, dass es bei uns einen Lehrermangel geben wird. Denn 27 Stunden in der Woche, das klingt ja wirklich außerordentlich gut und beinahe schon sensationell. Wenn man das hochrechnen würde, da hätte man ja niemals nachmittags und dann auch noch 3 Stunden zusätzlich von den normalen 6 Stunden frei in der Woche. Das wäre für mich ja wirklich schon gigantisch und das würde ich persönlich auch wirklich einfach mal so begrüßen.
Ich muss aber auch sagen, dass diese Situation wohl leider Gottes eher eine Ausnahme ist und so krass wird es wohl eher an wenigen Schulen zugehen. Ich denke, dass es bei uns leider Gottes genügend Lehrkräfte geben wird und wenn nicht, dann wird man bei uns auf jeden Fall für Ersatz sorgen. Aber dass es auch Schulen gibt, die das einfach überhaupt nicht interessiert und die einfach die Stunden kürzen, das finde ich persönlich wirklich äußerst interessant und auch bemerkenswert. Aber ich denke, dass man da in jeder Hinsicht immer Glück oder Pech haben kann, das hängt eben aber auch einfach nicht an seinem eigenen Faden, sondern wird von der Schulleitung so festgelegt.
Bei mir war es in der Oberstufe so, dass ich am Anfang möglichst viel gewählt hatte, um eben im letzten Jahr meine "Pflichtjahre" gehabt zu haben und daher ist dann mit jedem Jahr immer mehr weggefallen, weil ich die Fächer dann auch einfach abwählen konnte. Das fand ich ehrlich gesagt so in Ordnung und solange du die Fächer, die eben gekürzt wurden nicht im Abitur hast, sehe ich da ehrlich gesagt kein Problem.
Dass nun beispielsweise nur drei Stunden im Englisch Leistungskurs unterrichtet werden würden, weil Lehrermangel herrscht, das wäre aber meiner Meinung nach gar nicht gegangen. Der Stoff muss eben wirklich bekannt sein und man benötigt ihn ja auch in der Abiturprüfung, so dass das meiner Meinung nach gar nicht möglich ist mit so wenig Stunden aus zu kommen. Ich würde mich da auf jeden Fall beschweren, wenn eben Fächer beziehungsweise Stunden wegfallen, die du dringend für dein Abitur benötigst und wenn es wirklich nötig sein würde, würde ich dann auch die Schule wechseln.
Ich habe jetzt auch mein Abitur abgelegt und hatte ebenfalls Stundenkürzungen in den beiden Abiturjahren. Bei uns ist das aber noch sehr gut geregelt worden und ich gehe doch mal schwer davon aus, dass das an eurer Schule ähnlich gehandhabt wurde. Letztendlich ging das nach folgendem Prinzip: In der 11. Klasse wählt man für gewöhnlich die Leistungskurse 1 und 2 aus, in der 12. Klasse dann das 3. und 4. Fach. Normalerweise werden das 3. und 4. Fach mit der gleichen Stundenanzahl wie die restlichen Grundkurse unterrichtet, allerdings war das auf unserer Schule aufgrund des Lehrermangels leider nicht möglich.
So wurde es dann eben so gehandhabt, dass man in der 11. Klasse schon angegeben hat, was man sich als
1. und 2. Fach wünscht, man muss diese Fächer schließlich eh schriftlich beibehalten, aber indem man sie nun konkret wählt, wurden die Stunden dann so ausgerichtet, dass ein normaler Schüler die meisten Stunden in den Leistungskursen hat, im 3. und 4. Fach so viele Stunden, wie eigentlich normal erwartet werden würde und gekürzt wurde dann nur in den anderen Grundkursen, die man nicht die Abiturprüfung nimmt.
Ich fand das Prinzip eigentlich ganz in Ordnung, wobei man hier in der 12. dann noch mal festlegen konnte, ob man bei dem zuvor gewählten 3. und 4. Fach bleibt oder noch mal ändert. Genau genommen hätte das meiner Meinung nach aber eh keinen großen Unterschied gemacht, weil die Abiturnote eh nur zu einem Drittel aus den Prüfungen besteht, da hätte ich es bei den Kürzungen gelassen, weil die Note aus dem Unterricht ja doch recht großen Wert hat. Abgesehen davon waren wir in vielen Fächern eh vorzeitig mit den Abitursachen durch, so dass eventuelle Kürzungen nicht schlimm gewesen wären.
Da muss ich sagen, dass du dich glücklich schätzen kannst auf einem "normalen" Gymnasium zu sein. Ich bin auf einem Wirtschaftsgymnasium und kann dir sagen, dass dort alles völlig anders ist. Erst einmal, ist es bei mir so, dass es ganz normale Klassen gibt, da wir in der Klasse alle die gleichen Fächer haben. Wir haben also die gleichen Leistungskurse lediglich die Grundkurse können wir am Anfang der 13. Klasse selber wählen. Dabei spielt es keine Rolle, denn der 3. Grundkurs MUSS Deutsch oder Mathematik sein und diese Fächer sind so wieso Pflicht. Als 4. Grundkurs, steht dann nach je 3. Grundkurs alles oder fast alles andere zur Verfügung.
Es gibt aber nicht nur Vorteile an dieser Schule. Natürlich ist ein Wirtschaftsgymnasium toll, da man eine Klassengemeinschaft hat und dort alle Schüler neu sind, es gibt nicht wie auf dem Gymnasium bereits Schüler, die schon dort waren und andere, die dazu kamen. Aber dafür, muss man auch mit sehr vielen Stunden in der Woche rechnen. Ich habe nämlich Fächer, wobei diese eigentlich gar keinen Sinn für mein Abitur machen. Zu den normalen Grundkursen (Deutsch, Mathe, Biologie, Spanisch & 2 Kurse Geschichte) muss ich neben den Leistungskursen (Betriebswirtschaftslehre mit Rechnungswesen & Englisch) auch noch viele andere Fächer haben, wobei diese eigentlich kein Unterschied machen. Dabei habe ich zum Beispiel Korrespondenz-Englisch, Übersetzungs-Englisch, Informatik, Religion und Handelsspanisch. Ich finde, dass man all die Fächer, außer 1 welches ich als 4. Grundkurs brauche, streichen. Aber dies ist nicht der Fall und dies regt mich auch extrem auf.
Aus diesem Grunde, komme ich auf dem Wirtschaftsgymnasium auf einen Stundenplan, der mörderisch ist. In der 11. Klasse hatte ich noch 34 Stunden in der Woche und ich dachte, dass dies in der 12. Klasse nachlässt, wie bei jedem anderen Gymnasium auch, aber dies ist nicht der Fall. Ich habe in der Woche 37 Stunden, was ich eine riesige Frechheit finde. Natürlich habe ich am Ende das Glück und kann mir die besten 6 Grundkurse bei diesen überflüssigen Kursen raus fischen (man muss ja 22 Kurse belegen und mit Mathematik, Biologie, Spanisch & Deutsch komme ich nur auf 16). Aber ich hätte lieber weniger Stunden in der Woche und dafür nur die Fächer, die ich auch haben möchte. Deshalb, strenge ich mich in Fächern wie Korrespondenz-Englisch überhaupt nicht mehr an, da diese mir auch nichts für das Abitur bringen.
Deshalb genieße es doch einfach, dass du weniger Stunden hast, als dass du wie ich, jeden Tag 8 Stunden in der Schule hockst und dich davon mit 4 Stunden auseinander setzen musst, wobei du gar nichts damit zu tun haben willst und diese Fächer dir auch nicht zum Abitur beitragen. Es ist echt grausam und es gibt nichts Schlimmeres als dann blöd in der Schule zu sitzen und sich bei diesen Fächern zu langweiligen und absichtlich schlechte Klausuren zu schreiben.
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