"Keine Tränen jetzt!" - Klappt es bei euch?

vom 07.08.2011, 10:57 Uhr

Ach Gott, nach meiner verpatzten Fahrprüfung stand mir das Wasser bis zum Hals. Dieser blöde Mensch von der DEKRA, der war so gemein, ich wollte ihm nicht die Genugtuung geben, jetzt auch noch zu heulen, da habe ich aber ordentlich die Pobacken zusammengekniffen und mir immer wieder innerlich gesagt, nicht heulen jetzt, keine Tränen! Kaum war er ausgestiegen, ging es dann los und ich konnte mich gar nicht mehr beruhigen. Aber für den Moment hatte es geklappt.

Und an meinem Geburtstag, das war drei Tage vor meiner praktische Abschlussprüfung, da lief auch nochmal alles schief, was schief gehen konnte. Meine liebe Praxisanleiterin brauchte gar nicht alles so genau zu reflektieren zur Auswertung, ich hatte auch hier schon einen Mordskloß im Hals. Ich nahm mir fest vor, jetzt nicht zu weinen, ich habe mich innerlich angeschrien, jetzt keine Tränen zu vergießen - gebracht hat es null. Es ging solange gut, bis sie merkte, dass ich gleich soweit bin, dass ich überlaufe und sie sagte: "Na was ist denn jetzt?!" Und da ging es los, ich heulte Sturzbäche. Toller Satz, gutes Zureden hilft meistens nicht. 8) Aber das machte nichts, sie war so süß und nahm mich in den Arm und heulte gleich mit. Herrlich. :lol:

» Mandragora » Beiträge: 1763 » Talkpoints: 0,49 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich kenne weder das Lied, noch ist mir das Sprichwort so geläufig, aber ich habe es natürlich auch schon in der ein oder anderen Situation gedacht. Am häufigsten denke ich das eigentlich, wenn ich in der Öffentlichkeit unterwegs bin und mir dort dann plötzlich ein trauriger Gedanke kommt. Ich hasse es, in der Öffentlichkeit zu weinen, weil man eben sofort angeschaut wird und am schlimmsten finde ich es, wenn ich dann auch noch am Bahnhof stehe und auf den Zug warte und mich eben wirklich nicht zurückziehen kann. Ganz gut ist es da immer, dass ich lange Haare habe und mein Gesicht dahinter ein wenig verstecken kann, aber ganz abschotten kann ich mich durch meine Haare natürlich auch nicht. Daher versuche es ich es weitestgehend in der Öffentlichkeit zu vermeiden, anfangen zu weinen, weil es mir sehr unangenehm ist. Das Problem ist nicht einmal, dass es fremde Leute sehen, denn die sehe ich in meinem Leben wahrscheinlich sowieso nie wieder, sondern dass es auch Leute sehen könnten, die ich kenne und die mich dann darauf ansprechen könnten. Und das wäre mir dann schon sehr peinlich, das muss ich ehrlich sagen.

Wenn ich mit meinem Freund rede beziehungsweise streite, dann denke ich auch immer, dass ich jetzt bloß nicht anfangen darf zu weinen. Das Problem ist nämlich, dass mein Freund das überhaupt nicht leiden kann und dann nur noch wütender auf mich wird, anstatt Mitleid zu mir haben. Daher macht es den Streit meistens schlimmer, wenn ich anfange zu weinen und das versuche ich daher natürlich auch zu vermeiden. Aber ich schaffe es nur selten. Meistens kommt dann die ein oder andere Träne, die wische ich dann schnell weg, aber dann kommt schon wieder die nächste. Ich habe es aber zumindest soweit unter Kontrolle, dass ich nicht so stark anfangen muss zu weinen, dass ich auch schnäuzen muss und mir dann die Nase läuft. Gerade in der Öffentlichkeit ist das gut, vor allem wenn man keine Taschentücher dabei hat.

» *sophie » Beiträge: 3506 » Talkpoints: 1,38 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich selbst bin ein wirklich sehr emotionaler Mensch, der sehr schnell weint. Wenn mich etwas mitnimmt oder belastet, dann muss ich meistens einfach weinen. Es geht nicht anders und wenn mir etwas auf dem Herzen liegt, dann kann ich es nicht ignorieren. Stattdessen muss ich einfach nur die ganze Zeit an das denken, was mich so traurig macht und wenn ich mich so richtig verzweifelt fühle, dann fließen auch die Tränen. Dafür kann es wirklich sehr unterschiedliche Gründe geben und das kann bei mir der Verlust einer wichtigen Person, ein Streit mit meinem Freund aber auch allgemeine Verzweiflung sein. Wenn ich so traurig bin, dass meine Gedanken nur noch über die Sache kreisen, dann muss ich ständig daran denken und ich weine dann auch automatisch. Ich weine nicht nur, um mich zu befreien, sondern deshalb, weil ich nicht anders kann. Nicht immer schluchze ich dabei, sondern manchmal fließen die Tränen dann einfach nur so an meinen Wangen herunter.

Wenn es wieder so weit ist und ich die ganze Zeit nur weinen muss, weil mich etwas so mitnimmt, dann sage ich mir meistens, dass ich damit aufhören muss. Ich habe nichts dagegen, dass ich einmal herzhaft weine, um mich befreit zu fühlen und um meiner Trauer freien Lauf zu lassen. Wenn es dann jedoch so ist, dass ich eine ganze Zeit lang dauerhaft nur weine, dann ist das jedoch sehr belastend und ich sage mir dann selbst, dass es aufhören muss. Immerhin wird die Situation ja nicht besser dadurch und mir geht es ja selbst auch nicht besser, wenn ich dann nur weine. Stattdessen wäre es besser, wenn man wirklich aufhören könnte, zu weinen, damit man sich dann auch ablenken und sich mit etwas anderem befassen könnte. Dadurch würde es einem besser gehen und die Situation würde sich ja auch nicht verschlimmern, nur weil man nicht mehr weinen würde.

Leider klappt es bei mir meistens nicht, dass ich einfach so aufhören kann, zu weinen, nur weil ich mir das vornehme. Wenn meine Gedanken nur um die schlimme Sache kreisen, dann kann ich mich ganz einfach nicht ablenken. Ich kann an nichts anderes denken und von daher kann ich meine Tränen nicht aufhalten. Das finde ich selbst sehr schade und ich würde es mir auf jeden Fall wünschen, dass ich aufhören könnte, zu weinen und endlich anfangen könnte, mich effektiv abzulenken. Aber dafür bin ich wohl doch einfach ein zu emotionaler Mensch, der sich alles viel zu sehr zu Herzen nimmt.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



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