Illegaler Download - Eine Schande für die Familie?

vom 07.08.2011, 07:17 Uhr

Ich bin letztens mit meinen Eltern bei unseren Nachbarn gewesen, die uns zum Essen eingeladen haben. Unsere Nachbarn (beide um die 50) haben einen fünfzehnjährigen Sohn, der natürlich wie die meisten Kinder diesen Alters auch schon einen Computer hat und daher oft im Internet unterwegs ist. Vor einigen Wochen nun kam bei unseren Nachbarn ein Brief an, der allerdings bei uns abgegeben worden ist, da unterschrieben werden musste und sie nicht zu Hause waren. Als ich den Brief abends vorbeibrachte, entging mir auch nicht, dass es sich dabei um eine Sendung aus einer Anwaltskanzlei handelte.

Einige Tage danach unterhielt sich mein Vater mal wieder mit unserem Nachbarn und erfuhr dabei, dass der fünfzehnjährige Sohn der beiden, einen aktuellen Film illegal im Internet heruntergeladen hatte. Und da die meisten p2p Netzwerke ja heute überwacht werden, ist er dabei erwischt worden und hat nun eine Strafe in Höhe von über 1.000 Euro bekommen. Das ist natürlich schon sehr hart für einen Film.

Bei dem Essen nun wurde dieses Thema wieder aufgegriffen, als nämlich der Sohn aufstehen und mit meinem Bruder an den Computer gehen wollte, da er wohl dachte, seine Eltern würden milder urteilen, wenn Besuch da wäre. Da hatte er aber weit gefehlt, denn seien Eltern reagierten darauf höchst empfindlich und nutzen dies als Übergang, um wieder auf das empfindliche Thema zurückzukommen.

Dabei beschwerte sich der Vater lang und breit über die schrecklichen Nachteile, des gefährlichen Internets und meinte, dass es total unnütze sei und jedes Kind heute seine Hausaufgaben auch machen könnte, indem es in der Bücherei recherchiere, anstatt im Internet. Er drohte mehrfach damit Computer sowie Internet abzuschaffen und erinnerte den Sohn an sein Verbot, bis zum Ferienende nicht mehr an den Computer zu dürfen.

Anschließend folgte auch eine kleine Schimpftriade der Mutter, indem sie dem Sohn vorführte, wie viel Geld es sei und dass er das einmal zurückzahlen müsse und dass man damit schon fast seinen Führerschein hätte bezahlt haben können. Und dann sagte sie auch noch, dass ihr Sohn eine ''Schande für die Familie'' wäre, weil noch niemand in der Familie vorher eine so hohe Strafe bekommen habe, die mit der Drohung einer Gerichtsverhandlung verbunden war, würde man sie ignorieren.

Das fand ich dann doch ziemlich hart und übertrieben. Es mag nun sein, dass der Junge sich nicht direkt darüber bewusst war, wie gefährlich es sein kann, in p2p Netzwerken zu laden, man redet immer nur von diesen Abmahnungen, aber als fünfzehnjähriger kann man das vielleicht nicht so auf Anhieb nachvollziehen und setzt sich daher in die Rolle des Beobachters, andere ja, aber ich doch nicht. Ich weiß nun auch nicht, wie nahe im diese Beleidigung gegangen ist und ob er an solche Ausdrücke gewohnt ist, aber ich fand das Verhalten seiner Mutter in der Beziehung doch sehr unangemessen.

Hattet ihr schon Fälle von Abmahnungen aufgrund illegaler Downloads in der Familie? Findet ihr es in Ordnung, den Kindern mit einer kompletten Abschaffung von Internet und Computer zu drohen? Klar könnte man jetzt sagen, dass man als Eltern sich einen Spezialisten ins Haus holt, der den Computer so weit absichert, dass der Junge da nichts mehr anstellen kann, aber wenn man schon um die 50 ist, wie in diesem Fall und bislang mit Internet nichts besonderes am Hut hatte, mag einem das spanisch erscheinen und garantiert keine Sicherheit. Ich würde den beiden auch durchaus zutrauen, dass sie ihre Drohung ernst machen, einfach weil man ihnen angesehen hat, dass sie vor der Abmahnung Angst haben und sich fürchten, ihr Sohn könnte sie in den Ruin treiben. Wie findet ihr die Reaktion der Eltern und wie würdet ihr reagieren?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich finde die Reaktion der Eltern schon ziemlich übertrieben. Aber da sie schon so alt sind, haben sie wohl möglich keine Ahnung vom Internet. Jeder von uns hat sicherlich schon einmal so einen Film runter geladen oder sich über das Internet angeschaut. Aber es war uns früher einfach nicht bewusst, was für Strafen da auf einen zu kommen. Gerade jetzt werden solche Netzwerke sehr streng überwacht, jedoch finde ich es ziemlich hart, dass man wegen einem Film gleich tausend Euro Strafe zahlen muss.

Ich hätte da eher gedacht, dass eher die "großen Fische" erwischt werden und nicht diejenigen, die "nur" einen Film runter laden. Ich würde da auf keinen Fall so hart reagieren. Uns allen war früher die Gefahr nicht bewusst, die Eltern sollten sich lieber fachmännische Hilfe in das Haus holen und ihr Internet absichern. Das wird dem Sohn sicherlich viel mehr bringen. Denn das Internet ist für die Schule und ähnliches einfach ein schnelles Lexikon.

» Jenna87w » Beiträge: 2149 » Talkpoints: 0,47 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Zuerst einmal möchte ich sagen, dass ich hier keinesfalls eine Diskussion über p2p-Netzwerke anstellen möchte, aber ich kann es dem Sohn eigentlich nur zugute halten, dass er die Dateien dort heruntergeladen hat. Denn wer dort herunterlädt, der hat höchstwahrscheinlich wirklich keine Ahnung, dass es illegal sein könnte. Das mag jetzt für den Laien komisch klingen und ich möchte jetzt auch nicht mehr dazu anfügen, aber es ist so, dass es andere Quellen für den Sohn gegeben hätte, wenn er sich ausgekannt hätte, dann hätte er dort die Downloads getätigt und dann wäre es nie im Leben zu solch einer Situation gekommen. Aber das ist ein anderes Thema und das gehört meiner Meinung nach auch nicht in dieses Forum, aber das muss man immer im Hinterkopf haben, wenn man diese Geschichte hier mit einem Download aus dem p2p-Netzwerk sich ansieht.

Ich finde schon, dass man mit 15 Jahren wissen sollte, was man im Internet tut. Aber bei einem p2p-Netzwerk ist es eben der Fall, dass der Sohn es meines Erachtens nach wirklich nicht wusste. Dass er sich dann einen Film herunterlädt, das ist natürlich tragisch und das schützt natürlich trotzdem nicht vor einer Strafe. Aber diese Strafe hat er ja anscheinend auch bekommen und das ist auch richtig so. Ob es jetzt gleich tausend Euro sein müssen, in Ordnung, aber ich habe auch schon von ganz anderen Mengen und ganz anderen Summen gehört. Dass die Eltern da erst einmal nicht wirklich erfreut darüber sind, das ist natürlich klar und das steht meines Erachtens nach aber hier auch überhaupt nicht zur Debatte. Aber ob man dann natürlich so ausrasten muss und seinen Sohn so zur Katze machen muss, das ist natürlich wirklich eine andere Frage.

Wahrscheinlich hatte der Vater früher kein Internet und deswegen fällt es ihm wahrscheinlich auch nicht sonderlich schwer, nun solche Sätze und Sprüche loszulassen, von wegen er wäre ja der brave Junge immer gewesen und sein Sohn ist auf einmal die Schande schlechthin für die ganze Familie und er könnte überhaupt nicht begreifen, wie es dazu gekommen wäre. Meiner Meinung nach ist es immernoch sein Sohn und er hat auch noch für diesen zu haften und wenn er dem Sohn eben nicht vorher sagt, dass er keine illegalen Sachen tun sollte oder vorher zu ihm kommen sollte, wenn er sich denn einmal unsicher bei einer Sache ist, dann ist er meines Erachtens nach selbst Schuld. Wobei ich persönlich denke, dass der Vater selbst nicht gewusst hätte, dass ein p2p-Netzwerk illegal ist, denn ich behaupte einfach mal, dass der Vater überhaupt keine Ahnung von dem Geschehen im Internet hat, denn ansonsten würde er ja auch nicht solche neunmalklugen Sprüche über das Internet loslassen. Das Verbot ist natürlich in irgendeiner Weise begründet und sinnvoll, aber dann zusätzlich noch auf seinem Sohn herumzuhacken, das finde ich persönlich einfach nicht die feinste Art und das finde ich auch nicht in Ordnung von den beiden Eltern.

Wie es bei uns aussehen würde, wenn jemand etwas illegal herunterladen würde? Das kann ich nur schwer sagen, weil eben noch nie jemand etwas illegal heruntergeladen hat. Aber ich denke, dass es auf keinen Fall so eine Aufruhr geben würde wie bei der geschilderten Familie. Ich denke, dass mein Computer auch erst einmal weg wäre, aber das ist meiner Meinung nach auch einfach nur eine logische Konsequenz. Dann würde mein Vater mir eben auch erst einmal eine Standpauke geben und ich wäre auch erst einmal ein wenig untendurch. Aber dann wäre es auch irgendwann mal gut, denn mein Gott, Leben geht sowieso immer weiter und deswegen würden sich meine Eltern dann auch irgendwann beruhigen und dann wäre die Sache auch wirklich gegessen. Ich denke nicht, dass sich meine Eltern vor den Gästen irgendwie sonderlich aufführen würden, das passt aber auch einfach nicht zu ihrem Profil als Mensch und dann schon gar nicht wegen eines illegalen Downloads.

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» fcbtill » Beiträge: 4713 » Talkpoints: 21,47 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich finde es durchaus richtig, dass der Sohn eine Strafe bekommt und ich finde es auch richtig, dass er für die Kosten der Strafe aufkommen muss. Und vorerst kein Internet und halt das Geld abbezahlen, finde ich Strafe genug. Und wenn es genau sieht, entsteht den Eltern doch somit auch kein dauerhafter finanzieller Schaden, da der Sohn die Kosten ja erbringen muss. Klar sind 1000 Euro erst mal viel Geld. Aber so weit ich mich erinnern kann, wohnst du in einer Gegend, in der die Leute nicht gerade am Hungertuch nagen. Ich will damit nicht sagen, dass 1000 Euro nichts sind, aber halt auch eher aufzubringen, als für einen Hartz 4 Empfänger.

Die Aussage, der Sohn sei eine Schande für die Familie- Thema für sich. Sagen wir es so, ich denke, die Eltern sollten sich da erst mal an die eigene Nase fassen. Auch wenn sie schon älter sind und das Medium Internet nicht durch den eigenen Gebrauch kennen, geht das Thema an sich ständig durch die Presse. Mein Vater ist 66 Jahre alt. Hat keinen Plan von Internet und mein Bruder und ich sind an sich froh, dass er nicht unbedingt Internet möchte. Im Moment ist sein größtes Interesse an einem PC Windows selbst, weil er wohl irgendwie eine CD hat, die man angeblich nur mit Windows abspielen kann. Als wir dann fragten, ob er dann auch ins Internet möchte, lehnte er ab. Trotzdem dürften ihm die Gefahren klar sein. Und meine Eltern haben sich für diverse Sachen, mit denen sie sich nicht aus kannten, die wir Kinder während unserer Jugend gemacht haben, zwar nicht wirklich interessiert, aber sie hätten sich im Falle von Internet schon darum gekümmert.

Mir fällt zu meiner Jugend nur ein, dass damals diese ganzen Hotlines aufkamen, über die man Horoskope hören konnte und so was. Da wurde uns aber klar gesagt, wenn wir da anrufen sollten, dann müssen wir die Kosten tragen. Umgelegt auf die Situation mit dem Internet, hätte man uns gesagt, wenn ihr da irgendwelche extra Kosten verursacht, müsst ihr dafür auf kommen. Und da bestimmte Tätigkeiten im Internet halt auch nette Briefchen nach sich ziehen, hätten uns unsere Eltern da ständig mit in den Ohren gelegen, dass wir so was ja nicht machen.

Ich finde gerade mein Vergleich hinkt ein wenig. Ich persönlich bin eh dafür, dass man Kinder und Jugendliche halt über die Gefahren des Internets aufklärt und kann deshalb an sich auch wenig verstehen, warum ein Jugendlicher alleine am Computer ist. Ok mit 15 Jahren kindisch. Aber ich gehe mal davon aus, dass die Familie nicht erst seit Heute Internet hat und der Junge bei der Anschaffung noch jünger war. Da hätte ein wenig Kontrolle sicherlich gut getan. Im Endeffekt will ich darauf hinaus, man kann dem Jungen generell Vorwürfe machen, nur sehe ich eine Teilschuld nun auch mal bei den Eltern. Denn eine Schande ist es auch, dass Eltern die Kinder nicht über die Gefahren aufklären.

Internet nun abschaffen, halte ich generell für die falsche Lösung. Mein Vater war auch eher einer, der immer sagte, das und das hatte er während seiner Kindheit auch nicht und es ging auch ohne. Aber ich glaube, ihm ist durchaus heute bewusst, dass es ohne Internet nicht ginge. Da würde ich auch als Sohn einfach fragen, wie er dann bestimmte Hausaufgaben erledigen soll. Recherchieren geht sicherlich auch ohne Internet. Ich meine da eher so Sachen wie, Referate ausdrucken und so. Dazu braucht man zumindest einen Computer.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



fcbtill hat geschrieben:Zuerst einmal möchte ich sagen, dass ich hier keinesfalls eine Diskussion über p2p-Netzwerke anstellen möchte, aber ich kann es dem Sohn eigentlich nur zugute halten, dass er die Dateien dort heruntergeladen hat. Denn wer dort herunterlädt, der hat höchstwahrscheinlich wirklich keine Ahnung, dass es illegal sein könnte. Das mag jetzt für den Laien komisch klingen und ich möchte jetzt auch nicht mehr dazu anfügen, aber es ist so, dass es andere Quellen für den Sohn gegeben hätte, wenn er sich ausgekannt hätte, dann hätte er dort die Downloads getätigt und dann wäre es nie im Leben zu solch einer Situation gekommen.

Ich weiß nicht, was Dein Drum-Herum-Gerede ausdrücken soll, auf den Punkt gebracht ist es doch aber so: Der Download an und für sich ist aus urheberrechtlicher Sicht eher unproblematisch. Das Problematische an den Peer-To-Peer-Netzwerken ist, dass man schon während des Downloads Teile davon wieder anderen Mitgliedern zum Download anbietet. Und genau dieses zur Verfügung stellen ist urheberrechtlich nicht erlaubt und wird deswegen auch bestraft.

Dass die Eltern den Sohn zur Verantwortung ziehen wollen und auch wütend sind, das kann ich gut verstehen. Wenn ich von meinem Bekanntenkreis ausgehe so sind die erwähnten 1.000 Euro für etliche davon in etwa ein Monatsnettolohn. Und wenn man das im Verhältnis sieht ist das schon heftig. Und auch wenn es weniger als der Monatslohn ist, so sind 1.000 Euro doch eine Menge Geld, die ich für eine solche Geschichte auch nur ungern zahlen würde. Auch wenn ich so etwas aus meiner Familie und auch sonst im Bekanntenkreis nicht kenne.

Wie die Eltern an die Sache heran gehen - insbesondere die Schimpftirade - ist sicher nicht unbedingt sinnvoll, aber auch verständlich. Um das alles besser beurteilen zu können, sollte man vielleicht auch die Vorgeschichte besser kennen. Dazu wird aber nichts weiter gesagt, weswegen es auch unsinnig ist, die Beurteilung ebenso allgemein zu halten.

Dass man mit Filtern und Sicherheitssoftware etwas ändern kann, halte ich für ein Gerücht. Schließlich gilt doch, dass man sich mit mehr Beschäftigung mit der Materie auch immer besser irgendwelchen Sicherheitsvorkehrungen entziehen kann. Dass da die Unwissenheit der Eltern ein Problem ist, sehe ich nicht. Eher ist es doch so, dass Eltern mit (vermeintlichem) Wissen viel eher irgendwelcher Software vertrauen als gesund wäre.

» JotJot » Beiträge: 14058 » Talkpoints: 8,38 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


@JotJot : Eben, deswegen habe ich ja vor allem auch in meinem letzten Satz davon gesprochen, dass, falls der Sohn sich damit ausgekannt hätte, niemals in einem p2p-Netzwerk unterwegs gewesen wäre. Stattdessen hätte er sich um andere Systeme gekümmert, wo eben kein Upload erfolgt (Stichwort One-Click-Hoster) und schon wäre er auf der sicheren Seite gewesen. Das ändert natürlich überhaupt nichts daran, dass dies genauso illegal gewesen wäre, aber ihn hätte eben nie im Leben jemand erwischt. Hätte er das gewusst, dann hätte er doch zu hundertprozentig dort seine Filme oder auch nur den einen Film heruntergeladen und deswegen bin ich mir eben so sicher, dass der 15jährige Sohn überhaupt keine Ahnung davon hatte, was er denn da gerade tut.

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» fcbtill » Beiträge: 4713 » Talkpoints: 21,47 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


In der Familie ist mir nun nicht so ein Fall untergekommen, aber leider im Bekanntenkreis. Zwar hatte ich durchaus mal hin und wieder davon gesprochen, es sei doch besser, die Finger davon zu lassen, aber wer nicht hören will, der muss wohl fühlen. So sind dann aufgrund von mp3-Uploads, die ja zwar zunächst heruntergeladen, aber eben wie JotJot beschrieb, gleichzeitig mit hochgeladen worden, einige Abmahnungsbriefe eingetrudelt. Allerdings wurden die nicht sofort bezahlt, sondern ein Anwalt wurde eingeschaltet. Das ist wohl auch die gängigste Methode. Ich würde gern wissen, Crispin, ob die Familie die Kosten direkt gezahlt hat oder ob sie sich rechtlichen Beistand geholt haben. Denn, so, wie ich gelesen habe, wird gerade bei Schnellzahlern es so gehandhabt, dass die Adressen der Täter bei diesen sogenannten Abmahnungsanwälten ausgetauscht werden und man sich dadurch dann schnell mal ein paar Euros verdienen kann.

Jedoch würde ich solch ein Verhalten nicht als Schande bezeichnen, es ist aber schon sehr merkwürdig, in welchem Verhältnis die Strafe bei Verletzung des Urheberrechts zu den Strafen anderer Taten stehen können. Eine Schande wäre es eher gewesen, wenn es sich bei diesem Film um einen Film mit verbotenen Inhalten gehandelt hätte. Aber nicht mehr, nicht weniger. Dass die Eltern dennoch sauer waren, kann ich gut verstehen. Ob man das nun vor dem Besuch so ausbreiten muss, nein, natürlich nicht - egal, um was es sich handelt. Ich denke, das sollte innerhalb der Familie bleiben und nicht nach außen getragen werden.

Wenn sich die Eltern mit Internet nicht so auskennen, dann sollten sie sich eben informieren, auch über die Grauzonen, die das Internet mit sich bringt. Unwissenheit schützt vor Strafe nicht und das ist hier bei dem Sohn, aber eben auch bei den Eltern der Fall. Am Alter allein würde ich es nicht festmachen, aber ich denke durchaus, dass man schon nochmal ein Auge darauf werfen sollte, was das Kind da so am Rechner treibt und ob das alles so in Ordnung ist. Immerhin wird der Anschluss ja auch über die Eltern laufen und sie haben dafür Sorge zu tragen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Selbstverständlich stellt das Runterladen eines urheberrechtlichen geschützten Werkes, eine Verletzung des Urheberrechtes dar. Allerdings sollte man sich die moralische Frage stellen, ob man einen 15 Jährigen eine Abmahnung in solchen Größenordnungen schreiben sollte. Natürlich könnte man jetzt wieder meinen, da sei der Abschreckungseffekt höher allerdings frage ich mich auch, ob man wirklich als Firma ein solches Bild nach außen hin zeigen will.

Ganz schlimm finde ich es das viele Gerichte solche Strafen als angemessen sehen und meiner Meinung nach nicht die Unverhältnismäßigkeit sehen. Aber dieses wird schon seit Jahren von Anwälten angeprangert und passiert ist bis heute immer noch nichts. Der Gesetzgeber ist in der Pflicht dieses zu ändern, wurde es auch aber der Paragraf wird so, wie es aussieht selten angewendet.

Meiner Meinung nach bringen es auch 150 Euro und eine Verwarnung. Allerdings bin ich schon ziemlich sauer, wenn ich sehe, was 14-Jährige da zahlen sollen. Ich muss ja neuerdings schon aufpassen meine Meinung zu schreiben sonst erhalte ich ruckzuck eine Abmahnung. Der Gesetzgeber ist hier in der Pflicht endlich entsprechende Paragrafen zu schaffen, so sehe ich das!.

» Newsjumper » Beiträge: 598 » Talkpoints: 0,35 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Es reicht doch an sich, dass es illegal ist, Filme aus dem Internet zu ziehen. Die rechtlichen Grauzonen sollten da außer acht gelassen werden. Es ist unrecht und fertig. Ansonsten verbringt man viel Zeit damit, seinem Nachwuchs die Möglichkeiten das Gesetz generell zu umgehen, zu vermitteln. Einfaches Beispiel: Schwarzfahren ist auch verboten und es gibt Möglichkeiten, wie man es doch machen kann. Klauen ist verboten, aber wenn es niemand merkt, wenn juckt es- um es krass auszudrücken. Es ist auch ein Zeichen von Ehrlichkeit, wenn man seinen Kindern vermittelt, nichts unrechtes zu tun.

Wie hoch die Strafe ist, sollte man da nicht am Alter fest machen. Woher weiß man, wem der Computer gehört und wer die Straftat begannen hat? Zumindest in einem gemeinschaftlich genutzten Haushalt. Bei allein lebenden Singles ist die Sachlage da eindeutiger. Nur sind allein lebende Singles in der Regel auch volljährig. Und falls man solche Fälle am Alter fest macht, wäre es ja einfach, wenn sich der Vater oder die Mutter illegale Sachen aus dem Internet runter laden und es nachher auf die Kinder schieben. Möglichst noch auf das jüngste Kind. Es ist nun mal generell so, dass Eltern generell die Aufsichtspflicht haben. Was nicht heißt, dass sie jeden Schritt kontrollieren müssen. Aber generell sicherstellen, dass die Kinder keine Straftaten begehen müssen sie im Endeffekt schon.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Belangt wird in der Regel immer derjenige, der den Internetanschluss besitzt und ihn vertraglich abgeschlossen hat. Dabei spielt es keine Rolle, wer sonst noch im Haushalt lebt und das Internet benutzt, Schuld hat immer der Besitzer des Internetanschlusses, da dieser sich darum zu kümmern hat, was damit angestellt wird was nicht.

@fcbtill
Ich habe folgendes aus deinem Beitrag verstanden: Wäre der 15jährige in Sachen illegale Downloads kein Laie, sondern ein solcher Experte wie du, dann würde er nicht bei uTorrent und Co. laden, sondern bei Megaupload, zShare usw. Tja, schade das er sich nicht so gut auskennt, wie du.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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