Kein wirklicher Bezug zum ungeborenen Kind vorhanden
Ich bin jetzt im siebten Monat schwanger und mache mir so langsam wirklich Sorgen... Bei dem Kind handelt es sich definitiv um ein Wunschkind, dass mein Freund und ich zusammen geplant hatten. Als wir dies getan haben war die berufliche und damit auch finanzielle Situation ganz anders als jetzt. Daher bin ich eigentlich immer traurig und unzufrieden. Ich wollte meinen Kindern immer eine unbeschwerte Kindheit ermöglichen können in denen es nicht unter den finanziellen Nöten der Eltern leiden muss wie ich damals. Wir haben keine Ahnung wie wir sowohl jetzt als auch in Zukunft alles bezahlen sollen und das macht mir wirklich schwer zu schaffen.
Das eigentliche Problem ist jedoch, dass ich es irgendwie nicht schaffe eine richtige Beziehung zu dem Baby aufzubauen. Anfangs dachte ich, dass sei vielleicht normal weil ich es da ja auch noch nicht gespürt habe und man auch von außen nichts sah. Mittlerweile habe ich jedoch eine richtig schöne Kugel und spüre das Kind mehrmals am Tag. Wider Erwarten hat das jedoch nichts an meiner Beziehung zu dem Kind geändert. Ich fühle mich nicht wirklich zu ihm hingezogen und habe es eigentlich auch noch nicht so richtig realisiert dass wirklich dieses Kind in mir ist. Es macht mich wirklich traurig und ich kann es auch nicht verstehen. Klar hat sich die finanzielle Situation stark verschlechtert und das überschattet die ganze Schwangerschaft. Andererseits geht es aber um ein Baby das von beiden Seiten gewollt war. HInzu kommt auch noch, dass wir bei der letzten Ultraschalluntersuchung erfahren haben, dass es sehr wahrscheinlich ein Junge ist. Genau das Geschlecht dass ich mir gewünscht habe.
Ab wann hattet ihr einen Bezug zu eurem ungeborenen Kind? Während der Schwangerschaft oder erst nach der Geburt? Hat es euch berührt wenn ihr das Baby gespürt habt beziehungsweise war es euch überhaupt richtig klar, dass ihr nun wirklich ein Kind in euch habt?
Der Bezug zu deinem Kind wird sich noch einstellen, vielleicht auch erst einige Monate nach der Geburt. Viele Frauen verfallen in Wochenbettdepressionen, was heute durch den kurzen Aufenthalt im Krankenhaus seltener auffällt. Das ist nur so eine kleine Vorwarnung. Du solltest dir im Falle der Fälle rechtzeitig Hilfe holen.
Ich denke es ist tatsächlich eure ungünstige Situation, die die Vorfreude schmälert. Nur: irgendwas ist immer! Ist es nicht die finanzielle Lage, ist es vielleicht ein anderes Problem. Darum geht es aber im Leben auch. Man muss schwierige Situationen meistern, gemeinsam bestehen und zeigen wie "würdig" man ist. Wäre es nicht langweilig, wenn wir alles geschenkt bekämen? Der richtige Augenblick ist sicher jetzt, sonst wärst du nicht schwanger. Daran solltest du immer denken.
Natürlich ist es deprimierend, wenn die finanzielle Situation auf einmal nicht die Beste ist, um ein Kind in die Welt zu setzen. Aber dafür kann das Kind doch nichts, auch wenn es noch nicht geboren ist. Ich würde mir daher noch nicht solche große Sorgen machen. Ein Kind kann man auch mit wenig Geld aufziehen und eine unbeschwerte Kindheit schenken. Zum Glücklichsein braucht man nicht viel Geld.
Viel wertvoller ist es doch, wenn einem das Kind später anlächelt und die Liebe zurückgibt, die man ihm gibt. Geniesse die Schwangerschaft noch ein wenig, denn wenn der Kleine erst mal da ist, hast Du kaum noch Zeit, mal etwas anderes zu tun.
Unser Kleiner ist auch ein Wunschkind und auch ein Junge. Das erste Jahr ist so etwas schnell vorbeigegangen. Manchmal wundert man sich, was für Sprünge er von einem Tag auf den anderen macht. Und ich möchte die Zeit nicht missen, wo ich die Zeit mit meinem Jungen verbringe. Und Zeit ist das Wichtigste, was man einem Kind schenken kann. Da kann man noch so eine volle Geldbörse haben, aber wenn man keine Zeit für sein Kind hat, leidet das Kind auf Dauer darunter.
Ich denke ebenfalls, dass du dir da keine allzu großen Sorgen machen solltest. Du wirst es schon alles hinter dich bekommen und ich bin mir wirklich sicher, dass es noch werden wird mit der Beziehung zu deinem Kinde. Natürlich ist es ein wenig komisch, dass du bereits eine ordentliche Kugel hast, und du merkst, dass das Kind bereits bald kommen wird, aber du dennoch nicht wirklich eine Beziehung hast. Ich würde einfach mal mit deinem Freund darüber reden und eventuell auch mit einer Hebamme reden oder einem Frauenarzt. Eventuell haben diese auch nützliche und hilfreiche Informationen für dich, das könnte ich mir persönlich auch ganz gut vorstellen.
Ich kann dich da auch beruhigen - der Bezug zu deinem kleinen Mann in deinem Bauch wird schon noch kommen. Eben spätestens dann, wenn das Baby auf der Welt ist. Da kann man gar nicht mehr anders und muss es einfach nur anschauen. Alles andere wird dann in dem Moment auch einfach vergessen sein. Glaub mir, bei mir war das nicht anders! Mag für dich jetzt vielleicht auch auch schwer vorstellbar sein. Ich spreche da aber wirklich aus Erfahrung und kann deine Situation auch sehr gut nachvollziehen.
Auch unser Kleiner war ein absolutes Wunschkind. Wir haben und wahnsinnig darauf gefreut und es war auch eigentlich alles in Ordnung. Mein Mann hat gearbeitet, ich habe Geld verdient und so mussten wir uns auch erstmal keinerlei Sorgen machen. Wir konnten nun auch nicht wirklich mit dem Geld um uns werfen, aber es hätte locker gereicht und so war das auch erstmal kein Thema. Als ich dann im 8. Monat schwanger war, wurde mein Mann plötzlich gekündigt. Das kam echt aus dem Nichts und ich konnte erstmal gar nicht damit umgehen. Ich habe mir auch wahnsinnige Sorgen um unsere Zukunft gemacht und ich konnte mich in der ersten Zeit auch gar nicht mehr auf das Kind konzentrieren. Ich denke, dass es bei dir auch der ausschlaggebende Punkt ist, warum du dich noch nicht richtig auf dein Kind freuen kannst.
Ich hatte eigentlich gleich zu Beginn einen ganz engen Bezug zu meinem Kleinen und war auch total glücklich, als ich die ersten Bewegungen gespürt habe. Das ist aber bei jedem anders und bei meiner Freundin war es ebenfalls so, dass sie erst nach der Geburt ihrer Tochter realisiert hat, dass sie jetzt wirklich ein Kind hat. Die Beziehung zu der Kleinen war dann aber genauso "normal" wie meine Beziehung zu meinem Kleinen. Es kommt eben auch immer auf die jeweilige Person an, aber ich finde dein Verhalten persönlich jetzt nicht ungewöhnlich. Ich gehe einfach stark davon aus, dass du ebenfalls ein Mensch bist, der sich einfach zu viele Gedanken macht. Kann ich schon ein wenig verstehen, denn ich bin da nicht anders. Die Vorfreude wird dir aufgrund eurer finanziellen Situation eben verdorben und du kannst dann auch nicht richtig loslassen und die Schwangerschaft genießen. Ich gehe aber wirklich ganz stark davon aus, dass sich das nach der Geburt erledigt haben wird. Du wirst bestimmt ganz fasziniert von deinem kleinen Mann sein
Natürlich ist es nicht schön, wenn man in einer solchen Situation steckt. Aber mal ganz ehrlich, es gibt echt Schlimmeres. Das hört sich in deinen Augen jetzt vielleicht komisch an, aber es ist wirklich so. Ich will dein Problem jetzt auch gar nicht herunterspielen oder sonstiges. Die perfekte Situation für ein Kind gibt es selten. Mal stimmt es mit dem Geld plötzlich nicht mehr (so wie bei uns und bei euch), manche Paare trennen sich auf einmal usw. Da finde ich das Geldproblem eher das geringere Übel. Natürlich braucht man auch Geld, aber die Liebe und Zeit, die du deinem Kleinen schenken wirst, ist für das Kind von viel größerer Bedeutung - da spielt Geld echt keine Rolle. Klar will man seinem Kind auch alles ermöglich, was geht. Aber da würde ich mir jetzt noch keine Gedanken machen. In den ersten Jahren ist die gemeinsame Zeit mit dem Eltern viel wichtiger. In drei Jahren sieht eure finanzielle Situation vermutlich wieder ganz anders aus. Bei uns ging es ja auch wieder bergauf - also nicht verzweifeln, das wird schon. Ich wünsche dir wirklich von Herzen, dass du deine restliche "Kugelzeit" genießen kannst. Versuch einfach mal, ein wenig loszulassen. Ist für dich jetzt wahrscheinlich leichter gesagt als getan! Immer nach vorne schauen, das wird wieder besser!
Ich persönlich hatte sofort einen Bezug zu dem Kind, aber ich vermute das war nach zwei Fehlgeburten einfach so stark weil ich einfach ein Kind wollte. Aber ich kenne auch eine Freundin der es jetzt gleich geht wie dir. Sie hat bereits ein Kind das knapp ein Jahr alt ist und bekommt im November das zweite. Sie hat gemeint es ist wie wenn nichts ist. Sie merkt zwar dass sie schwanger ist, aber irgendwie ist da auch wieder nichts für sie. Sie macht sich schon die gleichen Gedanken wie du.
Allerdings denke ich dass der Bezug zu dem Kind auf der Stelle da ist wenn man das Kind in der Hand hält. Eine Schwangerschaft ist oft eine große Umstellung, auch für den Körper und die Hormone. Es kann leicht sein das dies die Schuld daran ist. Ich würde mir keine großen Gedanken darum machen und einfach den Rest der Schwangerschaft genießen. Es ist so schön. Aber das weiß man erst hinterher.
Sobald du dein Kind auf dem Arm hältst wirst du sehen das du diesen kleinen Zwerg lieben wirst und die ganzen Gedanken sind wie weggeblasen.
Bei mir war der Bezug auch vom ersten Augenblick an da. Ich hatte sogar einen negativen Schwangerschaftstest in der Hand und wusste trotzdem, dass der Test falsch war und dass ich schwanger war, obwohl es noch einige Tage vor meiner eigentlichen Periode waren.
Auch schon während der Schwangerschaft hatte ich einen Bezug zu meinem Sohn, wobei es nicht mit dem heutigen Bezug zu vergleichen ist. Ich glaube auch, dass du dir keinerlei Sorgen machen musst! Es kommt auch sehr häufig vor, dass man die Tage und Wochen nach der Geburt noch nicht wirklich dieses Band zwischen Mutter und Kind hat.
Das hat denke ich auch sehr viel mit Hormonen zu tun. Obwohl ich von Anfang an einen sehr starken Bezug zu meinem Sohn hatte, gab es auch während der Schwangerschaft immer wieder Momente, wo ich mir dachte, wer das wohl in meinem Bauch ist und so weiter. Diese Momente kamen also auch bei mir gelegentlich auf. Die Tage im Spital nach der Geburt habe ich mir öfters leise gedacht, dass ich aufpassen muss, dass ich ihn auch mitnehme, wenn ich nach Hause fahre.
Die Hormone spielen da wirklich oft verrückt und da brauchst du dir wirklich keine Gedanken machen! Der Bezug ändert sich im Laufe der Zeit auch irgendwie. Ich weiß noch, wie ich meinen Sohn in der ersten Nacht vor mir gehalten habe und wir uns beide einfach einmal betrachtet haben. Es war Liebe pur und dennoch war ein wenig Abstand oder wie auch immer dazwischen. Abstand ist wohl das falsche Wort, aber es war eben irgend etwas "Fremdes" als Gefühl da, obwohl er gleichzeitig mein Ein- und Alles war und ist.
Man kann also durchaus auch andere Gefühle haben, die zum Teil auch etwas distanzierter sind und deswegen kannst du eine großartige Mama sein! Mach dir vorerst einmal nicht allzu große Sorgen deswegen und vielleicht darf man sich auch nicht allzu viel von sich selber erwarten! Es muss wie gesagt auch nicht sein, dass du die allerhöchsten Glücksgefühle hast, wenn dein Sohn auf die Welt kommt! Das ist bei jeder Frau unterschiedlich! Die einen haben es gleich, die anderen erst etwas später und die nächsten noch einmal etwas später!
Wenn du nach ein paar Wochen nach der Geburt allerdings noch immer keinerlei Bezug zu deinem Sohn verspüren solltest, dann würde ich das schon einmal mit einem Psychologen besprechen. Aber in der Schwangerschaft und wie gesagt die erste Zeit nach der Geburt kann das durchaus normal sein und du kannst wie gesagt trotzdem eine ganz liebe Mama zu deinem Sohn sein!
Da ich noch nicht schwanger gewesen bin, aber bereits Schwangerschaften im Umfeld mitbekommen habe, weiß ich, dass die damals werdenden Mütter doch alle recht schnell einen Bezug zum Kind im Bauch gehabt haben, egal, ob es sich um Wunschkinder oder um "Unfallkinder" gehandelt hat. Aber ich möchte Dir, Teresa, nun keine Angst machen, finde es aber etwas unglücklich, dass der Bezug zum Wesen in Deinem Bauch noch nicht da ist. Zumal es sich ja schon um ein Wunschkind handelt.
Dass man sich Sorgen macht, ob nun aus finanziellen Gründen oder weil man Angst hat, es mit dem Kind nicht zu schaffen, ist hingegen normal. Aber letztendlich muss man es doch auch auf sich zukommen lassen und schauen, wie es funktioniert. Gerade bei einer ersten Schwangerschaft ist es sicherlich so und es ist ja etwas unbekanntes, was auf Dich zukommt. Aber vielleicht schaffst Du es, noch vor der Geburt mit dem Kleinen ein Verhältnis aufzubauen. Es kann aber auch sein, dass sich die Bindung erst nach der Geburt einstellt, kenne es dennoch so nicht.
Es gibt Mütter, die sofort einen Bezug zu ihrem (auch noch ungeborenen) Kind haben. Teilweise, wenn sie wissen das sie schwanger sind, teilweise spüren sie es auch schon vorher und teilweise auch erst, wenn es anfängt zu treten. Das ist ganz unterschiedlich. Und bei anderen kommt das wirklich erst, wenn sie das Kind in ihrem Arm halten und es wirklich sehen und nicht nur auf einem Ultraschallbild. Für viele wird es dann eben erst real und wahr, wenn sie es wirklich halten, sehen, spüren, riechen können.
Ich vermute bei dir leider eher, dass du dich vor lauter Stress und Sorgen machen gar nicht auf das Kind einlassen und die Schwangerschaft genießen kann. Folglich liegt es eigentlich gar nicht an dir, sondern vielmehr an der Situation. Ich bin grundsätzlich auch immer dafür, dass gewisse Dinge stimmen sollten, wenn man ein Kind will - aber den perfekten Moment gibt es doch sowieso nicht und die Situationen können sich immer auch schnell ändern. Und ihr habt immerhin nicht in einer bescheidenen Situation ein Kind geplant. Das die nun doch dazu sein scheint - dafür könnt ihr nichts. Aber ihr könnt wirklich das beste draus machen.
Und Geld allein ist letzten Endes auch nicht alles. Von Luft und Liebe wird ein Kind allein nicht groß, aber nur allein durch Geld? Das ist sicherlich auch nicht die beste Grundlage. Es sollte vielmehr ausgewogen sein. Ich bin mir sicher, dass ihr die Situation meistern werdet. Und mal davon abgesehen kannst du jetzt an der Situation doch nichts ändern, also fang doch lieber an, den Rest deiner Schwangerschaft zu genießen. Dein Kind spürt die Ablehnung nämlich.
Es wäre vielleicht auch nicht verkehrt, wenn du die Sache dennoch beobachtest. Es kann durchaus auch später zur Wochenbettdepression kommen. Aber davon geht man natürlich erst einmal nicht aus. Mein Rat an dich ist wirklich, dass du dich statt auf deine Sorgen auf das Baby konzentrierst. Sonst rede mal mit deinem Freund über eure Situation und vielleicht könnt ihr einen Plan aufstellen, der dich beruhigt. Das kann auch schon helfen.
Ich finde, dass du erst einmal abwarten solltest. Das kann sich alles noch ändern, also lass doch alles auf dich zukommem. Du darfst dich da nicht zu sehr unter Druck setzen, das ist nicht gut für die Gesundheit. Es kann auch erst sein, dass die Bindung zum Kind erst in ein paar Monaten, vielleicht sogar erst nach der Geburt. Das heißt aber nicht, dass du dadurch bedingt eine schlechte Mutter wirst oder so. Also kein Grund zur Sorge.
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