Psychatrie - der reinste Horror

vom 05.08.2011, 09:52 Uhr

Ich bin gerade ein wenig schockiert, nachdem ich diesen Artikel gelesen habe. Darin geht es nämlich darum, welche negativen Seiten es überhaupt gibt bei einer Psychiatrie und das einem eben anscheinend nicht immer dort geholfen wird. Das finde ich ehrlich gesagt schockierend und so auch überhaupt nicht duldbar, aber das wird auch wirklich gut in dem Artikel erklärt und dargestellt. Eigentlich kommt man ja immer mit einer gewissen Erwartungshaltung in solch eine Psychiatrie herein. Man möchte eben nicht mehr mit den Problemen leben, die man im Moment mit sich herum schlägt, sondern ist eher auf der Jagd nach Hilfe. Aber wenn ich dann lese, was denn dort in dem Bericht geschrieben wird, wie es denn wirklich dort anscheinend aussieht, dann wird es mir ja schon ein wenig schlecht und auch ein wenig schwarz vor Augen.

Denn anscheinend nimmt man es mit den Menschenrechten nicht allzu genau in solch einer Einrichtung! So werden die Leute einfach weg gesperrt, ohne dass sie überhaupt auf die Toilette dürfen! Dann haben die dortigen Insassen einfach keine Wahl und Pickeln an die Wände oder wenn es eben auch mal nicht anders geht, dann muss in das Bett eben das große Geschäft gemacht werden, und die Arbeitskräfte in der Psychiatrie interessiert das anscheinend auch überhaupt rein gar nicht! Und das war alles der Fall, obwohl man anscheinend durchaus dort Toiletten hat, aber diese waren eben verschmutzt und man hat dann einfach manche Insassen damit beschäftigt, dass sie quasi als Toilettenputzer herhalten mussten, aber natürlich ohne Entgelt! Das klingt für mich wirklich total erschreckend und ich kann nur hoffen, dass es nicht allen Patienten dort so ergeht. Aber auch schon diese Fälle finde ich durchaus erschreckend und diese Berichte werfen natürlich auch überhaupt kein gutes Bild auf diese Einrichtungen.

Außerdem wird es einfach verboten, dass Verwandte oder Bekannte vorbeikommen dürfen. Zusätzlich zu dieser Einschränkung darf man anscheinend auch überhaupt nicht wählen, was man denn gerne für Medikamente haben möchte, stattdessen bekommt man einfach irgendetwas zugesteckt, was dann auch noch besondere Nebenwirkungen haben könnte! Dass man davon natürlich auch wieder einmal überhaupt keinen Wind bekommt, das ist beinahe schon selbstverständlich in manchen Einrichtungen. Außerdem werden interessante Zitate in dem Bericht gebracht. Anscheinend geht es um einen Ritzer, der noch nicht so heftig betroffen war. Aber dennoch hat er sich eben geritzt, aber die Mitarbeiter haben ihn einfach nur belächelt anstatt sich um ihn zu kümmern!

Ihr könnt euch ja auch noch weitere Vorfälle in dem verlinkten Artikel durchlesen. Also wenn ich mir das alles so durchlese, dann ist das für mich einfach nur der reinste Skandal und dann kann ich auch nicht mehr wirklich darüber hinwegsehen. Am liebsten würde ich ja jetzt auf der Stelle zur nächsten Psychiatrie fahren und nachschauen, ob denn dort alles in Ordnung ist. Was sagt ihr zu den geschilderten Zuständen? Kommt da nicht irgendwie regelrechte Gefängnisatmosphäre auf? Glaubt ihr, dass die Berichte alle wahr sind oder ist das nur übertrieben oder erfunden?

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» fcbtill » Beiträge: 4713 » Talkpoints: 21,47 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich gebe zu, ich habe deinen Post nun nur überflogen. Ich habe aber in den verlinkten Artikel rein gesehen. Ich habe aufgehört den näher zu lesen, als der Verband der Psychiatrie Erfahrenen genannt wurde. Bevor ich dir deinen Post, wahrscheinlich sehr ausführlich, beantworten werden, möchte ich dich darum bitten, dir erst mal ein Bild von diesem Verband zu machen. Dieser ruft, wenn ich das nun richtig zusammen bekomme, im Endeffekt dazu auf, dass es gar keine psychischen Erkrankungen gibt. Sie zeigen nicht auf, wo man wirklich Hilfe bekommen kann, sondern schieben alles, aufgrund einzelner negativen Erfahrungen, in eine Schublade. Ich halte das nicht für richtig. Psychiatrie hat ihren Sinn und kann auch ihren Zweck erfüllen. Der Verband stellt aber nur die negativen Erfahrungen da. Die Seite des Verbandes selbst, ist da aber sicherlich nicht unbedingt die beste Quelle.

Wie gesagt, ich habe deinen Beitrag nur grob überflogen. Das was du da an Zuständen aufzählst, kann sicherlich vorkommen, gehört aber nicht zum Standard. Beziehungsweise kommt es auch auf die Situation an.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Ich halte es generell nicht für unmöglich, dass das stimmt. Aber es ist mit Sicherheit die Ausnahme und nicht der Regelfall. Bedenken sollte man, dass es ganz unterschiedliche psychiatrische Abteilungen gibt und nicht alle sind eben die ganze Zeit geöffnet. Je nachdem, weswegen man sich also selbst einweisen lässt, kann es sein, dass man auch in die geschlossene Psychiatrie kommt und da kann man eben nicht gehen wann man will. Das hat aber auch seinen Sinn.

Ansonsten ist es -leider- wie im Rest des Krankenhauses auch so, dass es oft viel zu wenig Personal gibt für die Vielzahl der Patienten. Da kann es durchaus sein, dass die Patienten sich nicht beachtet fühlen. Aber verwahrlosen lässt man auch da garantiert niemanden. Was mich erschreckt ist die Behauptung, dass man keinen Zugang zu sanitären Einrichtungen hat. Aber hier kann ich mir sogar vorstellen, dass genau das stimmt. Viele Krankenhäuser wurden ja bloß renoviert und nicht umgebaut. Und wenn man die Türen schließt, sind die sanitären Einrichtungen dann vielleicht nicht mehr erreichbar - eben so, wie es vor 100 Jahren auch der Fall war. Es würde mich natürlich brennend interessieren, in welchen Städten das der Fall ist.

Generell wäre es interessant zu wissen, wo sich die Fälle zugetragen haben. Behaupten kann man ja immer viel - Beweise wären da ganz gut. Schon allein, weil man dann auch etwas tun kann. Interessant ist auch, was das Personal dazu zu sagen hat.

Aber das man sich seine Medikamente nicht selbst aussuchen darf, dürfte auch jedem klar sein. Schon allein, weil viele Süchtige sich dann genau das richtige für sich aussuchen würden. Das kann man einfach nicht machen. Das ist allein Sache des Arztes, was er anordnet. Wenn da jeder die Wahl hätte, wäre das wirklich auch sinnfrei. Ebenso steht es mit dem Besuch von Verwandten. Während in anderen Bereichen des Krankenhauses es kaum noch Besuchszeiten, sondern nur noch Ruhezeiten gibt, gibt es da eben noch Besuchszeiten und Besuchsverbot. Aber auch das hat einen therapeutischen Sinn. Manchmal ist es einfach nicht empfehlenswert, wenn Leute kommen, die die Behandlung beeinflussen. Das da Beschwerden kommen ist klar, aber in dem Fall kann ich persönlich absolut nichts schlimmes daran erkennen, dass man das so handhabt.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Das klingt wirklich erschreckend und da überlegt man sich doch wirklich sehr gut, ob man in einer psychischen Krisensituation wirklich noch in eine Psychiatrie gehen würde. Allerdings kann ich mir nicht vorstellen, dass es in jeder Einrichtung so ist. Vielleicht war diese Psychiatrie ein schwarzes Schaf unter vielen. Es geht aus dem Bericht ja auch glaube ich nicht hervor, wie viele Psychiatrien hier betroffen waren.

Aber ich war auch noch nie in einer solchen Psychiatrie und kann daher auch nicht sagen, welche Zustände dort herrschen und ob man wirklich nicht auf die Toilette gelassen wird und seine Notdurft auf den Zimmer verrichten muss. Ich denke, dass es sich in dem Bericht um eine geschlossene Anstalt handelte. Bei einer Offenen sind doch die Zimmertüren nicht verschlossen und die Patienten können auf die Toilette und sich dort frei bewegen. Das was in dem Bericht geschildert wird, klingt ja eher nach schlimmsten Knastzuständen. Und selbst dort haben die Insassen eine Toilette in der Zelle.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ich halte den Artikel für nicht 100% glaubwürdig, sicherlich mag es Einrichtungen geben in denen nicht alles Reibungslos verläuft doch muss man sich auch einmal fragen warum. Eine Psychiatrie ist ebenfalls eine Klinikeinrichtung die dem Gesundheitssystem unterliegt. Heißt wenig Personal, überall müssen Kosten gespart werden und so kommen auf eine Pflegekraft schon einmal bis zu 30 Patienten auf einmal. Und wie gesagt, es ist eine Klinikeinrichtung dort herrschen Besuchszeiten vor und man kann nicht kommen und gehen wie man möchte - auf geschlossenen Einrichtungen muss man zudem noch aufpassen, dass von den Besuchern nichts unerlaubtes Rein geschmuggelt wird, denn zu gerne wird von Angehörigen noch Alkohol, Drogen oder gar vermeintlich harmloses wie eine Nagelpfeile mitgebracht weil der Patient darum gebeten hat ... Somit ist der Therapieerfolg wieder in Frage gestellt und ein erhebliches Sicherheitsrisiko für Patienten und Angestellte ! Denn anders als im Gefängnis, dürfen keine Taschenkontrollen durchgeführt werden.

Ich selbst habe lange im Rettungsdienst gearbeitet und kam auch sehr oft in diverse Psychiatrien um Patienten abzuholen oder hin zubringen. Gerade wenn man es sich Nachts angeschaut hat, war dort eine Schwester für zwei Stationen zuständig. Wenn dort ein Patient der ans Bett fixiert auf die Toilette musste und zeitgleich einer weggelaufen ist, und wir dann noch kamen ist eine Kraft direkt überfordert alle Aufgaben zeitgleich und direkt zu erfüllen.

Dazu muss man auch sehen was für Patienten in der Psychiatrie untergebracht sind und ein entscheidendes Kriterium ist auch immer, ist der Patient freiwillig dort oder zwangsweise untergebracht. Ist ein Patient freiwillig dort, ist es in seinem Interesse, dass ihm geholfen wird und führt sich auch nicht auf wie die Axt im Walde. Wenn ich an die Alkoholkranken denke die Zwangsweise untergebracht wurden, die haben sich absichtlich an die Wand gestellt und hingepinkelt, die Einrichtung verwüstet oder andere Patienten bedroht und geschlagen, dass am Ende nichts anderes übrig blieb als diese als Bett zu fixieren oder ins Zimmer zu sperren. Dass nicht direkt ein Pfleger kommt wenn solch ein Patient klingelt sollte auf der Menschlichen Seite auch verstanden werden, zudem man bei solchen auch nicht alleine hingehen sollte sondern mindestens eine weitere Pflegekraft anfordern um mit diesen Patienten fertig zu werden.

Menschenrechte sind ja schön und gut, anderseits wie willst du das Handhaben wenn immer weiter Stellen im Pflegebereich abgebaut werden, die Aufgaben und vor allem das Patientenvolumen wächst. Und dazu kommen noch die einzelnen Patienten von denen die wenigsten einfach und unkompliziert sind. Ich denke auch zuerst an meinen Eigenschutz gerade im Bereich der psychiatrischen Einrichtungen.

Und wegen den Medikamenten die man sich aussuchen kann, wo kannst du dir deine Medikamente aussuchen ?! Es obliegt alleine dem Arzt was er verschreibt, er kann dich zwar fragen aber muss deinen Wunsch bei der Verschreibung nicht berücksichtigen. Stell dir mal vor ein Suchtkranker kann sich aussuchen was er für Medikamente bekommt - was wird er wählen ? Das was voll zu dröhnt ... aber er ist ja da um davon los zukommen, also nicht gerade Sinnvoll.

Du hältst es für einen Skandal das so verfahren wird ? Ich halte es für einen Skandal vom Gesundheitswesen, dass man dermaßen auf Kostenreduzierung fixiert ist und das drumherum komplett außer Acht lässt.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


@LittleSister : Du hast wirklich Recht, dieser Verband sieht wirklich nicht allzu seriös aus und auch auf dieser Homepage habe ich nicht wirklich gute Dinge lesen können. Auch, wenn man bei Google mal ein wenig nachforscht über diesen Verband, hört man dort nicht wirklich positive Stimmen. Aber ich denke, dass der Artikel ja auch nicht unbedingt von diesem Verband unterstützt wurde und deswegen bin ich mir eben auch nicht so ganz sicher, ob denn der Autor des Artikels bei Suite101 auch die Meinung dieses Verbandes teilt. Sollte er dies natürlich tun, dann würde ich auch behaupten, dass der Artikel nicht wirklich seriös ist und dann auch nicht ernst zu nehmen ist.

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» fcbtill » Beiträge: 4713 » Talkpoints: 21,47 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Wie gesagt das war nicht böse gemeint fcbtill, aber du weißt, auf was ich hinaus wollte. Ich werde dazu sicherlich noch ein wenig genauer antworten. Aus Sicht eines Patienten. Nur brauche ich dazu Ruhe und auch ein wenig Abstand.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge



Ich finde das Thema Psychiatrie ist ein sehr schwieriges Thema. Man darf hierbei nicht vergessen, dass viele die solche Erfahrungsberichte schreiben, psychisch krank sind. Meistens leiden sie unter einer Persönlichkeitsstörung oder Schizophrenie. Natürlich wird in einer Psychiatrie auch bevormundet aber das hat auch seinen Sinn. Ich kenne viele Ausland Verwandten Kreis, die in einer sichert sie arbeiten. Daher weiß ich auch ungefähr, wie es dort abläuft. Man darf nicht vergessen das nicht nur depressive Menschen eine Psychiatrie aufsuchen sondern auch wirklich geistesgestörte Leute. Dies soll nicht abwertend oder negativ klingen, aber diese Menschen nehmen eine Psychiatrie meist anders war.

Das ist ja auch ganz logisch, denn diese Menschen haben irgendwann den Halt in ihrem Leben verloren und bekommen nun von andern Menschen erklärt wie sie zu leben haben. Das kann natürlich und das wird auch notgedrungen zu einem Zwiespalt führen. Ich möchte auch nicht unterschlagen, dass Psychiatrie gibt, die einfach nicht richtig funktionieren bzw. wo die Psychiatriemitarbeiter nicht richtig geschult worden. Man darf hierbei einfach nicht vergessen, dass die Psychiatrie vielleicht gerade mal seit 20 Jahren richtig entdeckt wurde. Klar, ist es schon seit längerem bekannt das die Psyche sehr große Auswirkungen auf das alltägliche Leben mit sich führt, aber erst seit 20 Jahren wird dafür bzw. dagegen agiert. Es gibt noch gar keine richtige Psychiatrie in dem Sinne.

Selbst die Medikamente sind alle noch sehr frisch und jung und müssen noch erprobt werden. Dies führt notgedrungen dazu, dass manch einer sich nicht richtig am Platz fühlt. Was auch zum Beispiel noch nicht ausgebaut ist, ist der Umgang mit den Angehörigen: diese werden oftmals einfach, ich möchte zwar so ausdrücken, vergessen. Jedenfalls machte so den Eindruck. Da ich aber nun weiß, dass das nicht der Fall ist, muss ich dennoch sagen, dass hier noch eine sehr große Lücke und Handlungsbedarf herrscht. Ich weiß, dass man erst den psychisch Kranken fragen muss ob er überhaupt seine Angehörigen davon erzählen möchte. Erst dann darf ein Arzt mit den Angehörigen agieren. Aber dies würde auch, trotz Erlaubnis des Kranken, nur begrenzt tun.

Man darf auch bei diesen Erfahrungsberichten nicht vergessen, dass viele selbstverständlich in einer Psychiatrie anders als im normalen Leben behandelt werden. Die spielen ganz andere Faktoren eine große Rolle. Auch depressive Menschen müssen wieder lernen sie selber zu sein und da kann das schon mit der am heutigen Psychiatrie Ablauf kollidieren. Daher würde ich bei solchen Anzeigen bzw. solchen Nachrichten Themen immer ein wenig skeptisch reagieren. Denn die Leute, die dort ihre Beschwerden an eine Psychiatrie richten, haben leider Gottes eine psychische Krankheit. Es gibt selbst verständlich Psychiatrie in die nicht laufen, aber das liegt meist daran das die Pflegekräfte nicht geschult werden.

Die Pflegekräfte reagieren über oder zu emotional oder teilweise auch zu aggressiv, weil sie einfach nicht mit diesen kranken Menschen richtig Wissen umzugehen. Nur das liegt einfach auch an den finanziellen Mitteln, die einer Psychiatrie gestellt werden. Hier ist Fortbildung und Weiterbildung der Arbeitnehmer nicht sehr hoch im Kurs. Und hier sollte angesetzt werden, damit eine Psychiatrie diesen Ruf weg bekommt.

» Humpen2020 » Beiträge: 356 » Talkpoints: 0,63 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ich war in meiner Kindheit in einer psychiatrischen Klinik. Allerdings muss ich dazu sagen, dass dort nur Kinder und Jugendliche untergebracht wurden. Aber die Atmosphäre war dort sehr gut und alles war ganz anders, als bei einem Gefängnis oder so. Die Mitarbeiter und die Patienten waren immer per Du und haben sich eigentlich fast wie Freunde verhalten.

Ich war dort damals auch stationiert und kam mit allen sehr gut zurecht. Wenn man natürlich einmal misst gebaut hat, dann musste man auch dementsprechend Ärger bekommen. Aber wenn man sich dort gut verhalten hat, waren auch alle nett zu einem.

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» hennessy221 » Beiträge: 5132 » Talkpoints: -1,94 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


fcbtill hat geschrieben:Denn anscheinend nimmt man es mit den Menschenrechten nicht allzu genau in solch einer Einrichtung! So werden die Leute einfach weg gesperrt, ohne dass sie überhaupt auf die Toilette dürfen! Dann haben die dortigen Insassen einfach keine Wahl und Pickeln an die Wände oder wenn es eben auch mal nicht anders geht, dann muss in das Bett eben das große Geschäft gemacht werden, und die Arbeitskräfte in der Psychiatrie interessiert das anscheinend auch überhaupt rein gar nicht! Und das war alles der Fall, obwohl man anscheinend durchaus dort Toiletten hat, aber diese waren eben verschmutzt und man hat dann einfach manche Insassen damit beschäftigt, dass sie quasi als Toilettenputzer herhalten mussten, aber natürlich ohne Entgelt!


Geht es noch? Da liest du wahrscheinlich ohne jemals ein Bein in eine psychiatrische Klinik gesetzt zu haben einen (!) Artikel und glaubst sofort über alle psychiatrischen Kliniken Bescheid zu wissen. Wärst du doch nur mal wirklich losgefahren zur nächsten Klinik.

Natürlich kann ich nicht garantieren, dass es in jeder Klinik astrein läuft, da ich nicht alle kenne. Genauso werden die Berichte sicherlich auch nicht völlig aus der Luft gegriffen sein. Gut möglich, dass das was dort geschildert wurde wirklich dem ein oder anderen passiert ist, aber deswegen kann ich mir doch noch lange kein Bild von allen Kliniken bilden und pauschal die gesamte Psychiatrie verteufeln und an den Pranger stellen. Genau das hast du aber gemacht und sowas grenzt dann ja schon fast an Verleumdung.

Ich habe selbst schon einige Einrichtungen gesehen, auch mal in einer gearbeitet. Sicher lief da manchmal vorallem auf Grund des Personalmangels nicht alles perfekt und manchmal musste auch jemand ein paar Minuten länger warten als es wünschenswert wäre, aber im Großen und Ganzen wurden da alle Patienten korrekt behandelt. Es kam auch nirgends vor, dass jemand zu irgendeiner Arbeit gezwungen wurde und wenn dann wurde nur im Rahmen der Therapie gearbeitet, wobei Arbeit in der Psychiatrie nichts mehr wirklich Arbeit zu tun hat. Da muss keiner wie man es aus amerikanischen Knastfilmen kennt Steine hauen gehen. Vielmehr sind es meist eher kreative Arbeiten, Töpfereien, Tischlerein, Körbe flechten und solche Sachen.

Dass mal in die Ecke gepinkelt wurde kam durchaus vor, lag aber nicht daran, dass es keine Toiletten gab oder diese verdreckt waren, sondern daran, dass schwer kranke Menschen einfach der Meinung waren (man sollte anmerken, dass sie aufgrund ihrer Erkrankungen meistens nichts dafür können), jetzt eben in der Ecke eine Toilette sehen zu wollen. Dann macht man das halt wieder weg und gut ist.

Natürlich kommt es durchaus vor, dass Leute weggesperrt werden und keinen Besuch empfangen dürfen. Warum auch nicht, wenn man bedenkt,dass Psychiatrie ja nicht gleich Psychiatrie gibt und auch die forensiche Psychiatrie dazu gehört in der Straftätet behandelt werden? Genauso gibt es ja durchaus Patienten, die richterlich in einer geschlossenen Einrichtung untergebracht werden. Da gelten dann natürlich beim Besuch und hinsichtlich der Freiheit ähnliche Grundsätze wie in einem Gefängnis.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


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