Bin ich zu empfindlich?

Das Wetter war heute ja wieder sehr warm. Heute Vormittag haben wir beim Einkaufen meine Tante getroffen, die gefragt hat, ob wir heute auch wieder ins Freibad kommen. Mein Mann hat aber Spätschicht, also wurde daraus nix und das wusste sie auch.

Heute Nachmittag dann, als meine Tochter vom Kindergarten nach Hause kam, habe ich gesehen, wie meine Mutter mit meinem Stiefvater Schwimmsachen gepackt haben und weg gefahren sind. Jetzt erfahre ich von meiner Tante, dass sie auch im Freibad gewesen sind.

Bin ich da zu empfindlich wenn ich beleidigt bin, dass sie nicht mal gefragt haben, ob sie nicht wenigstens die Große mitnehmen können? Meine Tante wusste doch, dass mein Mann arbeiten muss und sie war vorher noch bei meiner Mutter gewesen. Ich fühle mich da mal wieder richtig übergangen und nix wert, bzw. dass meine Tochter nix wert ist.

Dein Beitrag ist etwas verirrend und ich hoffe, dass ich alles richtig verstanden habe. Du bist also sauer bzw. beleidigt, weil deine Mutter nicht gefragt hat, ob sie deine Tochter mit ins Freibad nehmen soll. Es kann doch sein, dass die Oma gar nicht wusste, dass ihre Enkelin auch gerne schwimmen gegangen wäre. Vielleicht hat sie auch schlicht und einfach nicht daran gedacht, dass sie deine Tochter mitnehmen könnte.

Daher denke ich schon, dass du da etwas empfindlich reagiert hast. Frage deine Mutter doch einfach, warum sie deine Tochter nicht mitgenommen hat. Das nächste Mal wird sie es dann sicher machen und so könnt ihr eventuelle Missverständnisse ausräumen.

Wer sagt denn, dass deine Tochter nichts wert ist, nur weil sie sie nicht mitnehmen? Für ein Kind Verantwortung zu tragen ist schon eine große Sache und vielleicht wollten sie heute einfach mal keine Verantwortung übernehmen, sondern sich nur um sich selbst kümmern? Es ist schon ein Unterschied, ob man die ganze Zeit auf ein Kind aufpassen muss oder eben nicht. Das kannst du doch sicherlich auch verstehen oder?

Klar kann ich verstehen, was dir da als erstes durch den Kopf gegangen sein muss. Und ich bin auch der Meinung, dass sie hätten fragen können. Hätten sie das aber gemacht, hättest du sicherlich ja gesagt und dann haben sie eben die Verantwortung für dein Kind. Du musst das hier auch mal von der anderen Seite sehen. Hast du sie denn gefragt, wieso sie nicht gefragt haben? Vielleicht haben sie in dem Moment auch einfach nicht daran gedacht, weil sie sowieso angenommen haben, dass du das nicht willst?

Sicher verstehe ich, was ihr mir sagen wollt. Habe es auch schon versucht aus dieser Sicht zu sehen. Mit und für meine Cousine (11) wird aber immer was gemacht (Kino, Kirmes, ect.) und mit meiner Tochter wird schlicht weg nie etwas unternommen und da werde ich halt von Zeit zu Zeit schon etwas nachdenklich und traurig.

Wer unternimmt denn etwas mit deiner Cousine? Wenn es deine Eltern bzw. eben deine Mutter und dein Stiefvater sind, dann kann ich deinen Ärger verstehen. Sind sie aber nicht die Personen, welche deiner Cousine vieles ermöglichen, dann ist dein Ärger reinweg unangemessen.

Denn auch deiner Mutter und deinem Stiefvater steht Zeit zu, wo sie keine Kinder, Nichten, Enkel oder so im Schlepptau haben. Daher solltest du da auch nicht drüber schmollen. Immerhin hat man Kinder um sich selbst darum zu kümmern und nicht ständig darauf zu lauen, das sie einem abgenommen werden.

Ich hätte auch erst gesagt, dass du dir da keine Gedanken machen solltest, dass deine Tochter "nichts wert" ist. Aber wenn du schreibst, dass eben für die Cousine alles gemacht wird, dann ist es wieder eine andere Sache.

Vielleicht solltest du einfach mal mit deiner Tante reden. Es ist ja immerhin deine Familie und da sollte man das ja können, wenn du dich unrecht behandelt fühlst. Aber leider ist es doch meistens so, dass irgendein Kind in der Familie, immer der Liebling ist. Ich glaube, dass es fast überall so ist. Wen es sich an so Kleinigkeiten bemerkbar macht, dann ist es noch in Ordnung. Nehme es dir nicht so zu Herzen. Vielleicht haben sie es auch nicht bewusst gemacht, dass die deine Tochter nicht gefragt haben. Das nächste Mal solltest du sie direkt darauf ansprechen.

Sicher unternehmen wir selbst auch viel mit den Kindern. Gehen auf Straßenfeste, Spielplätze, Freibad, Nordsee, usw. Und ja, damit meinte ich meine Mutter und meinen Stiefvater. Ich lege mich ja auch nicht auf die Lauer und erwarte es auch nicht zwangsläufig, dass man sie mitnimmt, aber dass ein Kind dem anderen vorgezogen wird finde ich auch nicht fair.

Warum sprichst du die betreffenden Personen nicht mal darauf an? Teile ihnen doch deinen Gedanken mit und sage, dass er dir vorkommt, als würde für die Cousine alles gemacht und deine Tochter eben ausgeschlossen.

Du kannst doch nur eine Besserung oder Änderung erzielen, wenn du die Sache ansprichst. Dann frage doch deine Mutter, ob es sein kann, dass die Cousine deiner Tochter bevorzugt wird und das es dir eben so vorkommt. Vielleicht fällt es deiner Mutter und der Tante nicht so auf. Oder sie haben bisher unbewusst so gehandelt.

Das klingt ja schon ein wenig nach einer kleinen Bevorzugung, die es da anscheinend bei euch in der Familie gibt. Aber ich möchte da auch nichts überstürzen, aber wenn du denn wirklich davon ausgehst, dass immer nur mit deiner Cosine etwas gemacht wird, mit deiner Tochter aber anscheinend nichts, dann würde ich mir ja schon ein paar Gedanken darüber machen und dann würde es mir wohl auch genau so gehen wie dir es im Moment geht. Also würde ich auf keinen Fall sagen, dass du in irgend einer Weise zu empfindlich wärst. Aber eventuell merkst du es ja auch überhaupt nicht, dass sich auch durchaus um deine Tochter gekümmert wird, vielleicht stecken deine Eltern ihr ja auch immer einmal wieder etwas zu, und du bekommst es einfach nicht mit? Zugegeben, ein wenig komisch klingt das schon, aber es könnte ja rein theoretisch sein.

Wenn du dir aber wirklich sicher sein solltest, dass deine Tochter einfach immer so ein wenig übergangen wird, dann verstehe ich ehrlich gesagt nicht so genau, wie du denn auf den Gedanken kommst, dass du irgendwie empfindlich wärst. Denn du wirst doch selbst wissen, dass es nicht von deiner Empfindlichkeit abhängt, wenn du bemerkst, dass etwas nicht so stimmt in deiner Familie. Denn meiner Meinung nach hat so ein Empfinden einer Bevorzugung eher wenig mit Empfindlichkeit oder nicht zu tun, vorausgesetzt, die Fakten stimmen natürlich und es wird wirklich immer nur etwas mit deiner Cousine unternommen, nicht aber mit deiner Tochter. Das wäre natürlich interessant zu wissen, aber falls du dir hundertprozentig sicher bist, dann würde ich die Befürchtung mit der Empfindlichkeit schon einmal komplett über Bord werfen, denn diese ist dann meiner Meinung nach einfach nur unangebracht und auch natürlich unbegründet.

Ich würde versuchen das nicht so eng zu sehen, auch wenn ich mir nicht sicher bin, ob ich dich richtig verstanden habe. Aber ich finde, dass es noch einen ziemlichen Unterschied gibt zwischen einem 11-jährigen Kind und einem Kindergartenkind oder? Ich nehme mal an, dass deine Eltern auch nicht mehr gerade die jüngsten sind, dann haben sie sicherlich auch nicht unbedingt Lust darauf, mit einem Kindergartenkind irgendwo hin zu gehen, welches möglicherweise Theater macht. Ich weiß ja nicht, wie deine Tochter so vom Charakter her ist, aber es könnten einige Probleme auftreten, wie etwa dass sie wieder nach Hause will und die Mama vermisst, wegen irgendwelchen Gründen anfängt zu heulen oder so, sowas kommt vor und ich denke jedem ist bewusst, dass ein Kindergartenkind in gewisser Weise deutlich schwieriger ist, als ein elfjähriges Kind oder?

Und wenn es um das Schwimmbad geht, dann kann es gut sein, dass deine Eltern auch einfach keine Lust hatten deine Tochter mitzunehmen, weil sie ihr im Schwimmbad wieder auf Schritt und Tritt folgen müssten. So ein Kind kann wohl sicher noch nicht schwimmen, es kann vielleicht nur ins Babybecken und wenn es ins Wasser will, müssen die Großeltern mit, anders geht es nicht. Bei einem elfjährigen Kind sieht das schon ein bisschen anders aus, ins flache Wasser kann man ein solches Kind auch ruhig alleine lassen und von der Wiese her zusehen. So gesehen wird der Ausflug damit um einiges ruhiger und das kann einem älteren Paar wohl nur Recht sein oder?

Ich denke daher, dass die Situation schon verständlich ist, mit einem kleineren Kind kann man nun mal nicht all das machen, was man mit einem älteren Kind machen kann und als älteres Ehepaar wie deine Eltern es nun vermutlich sind, ist es schon mal schwierig einem kleinen Kind auf Schritt und Tritt zu folgen, da hat man es gerne etwas weniger stressig. Wenn dir das nicht passt, würde ich vielleicht mal einfach dezent einwerfen, dass deine Eltern deine Tochter mitnehmen könnten, aber zwingen kannst du sie nicht und wenn es ihnen zu stressig wird, macht es wohl auch keinen von den dreien mehr Spaß oder?