USA : Autos über 4,3 Liter verboten

vom 03.08.2011, 21:14 Uhr

Bei uns auf den Straßen sind meiner Meinung nach immer noch sehr, sehr viele Spritschlucker unterwegs. Aber in den Vereinigten Staaten bald glücklicherweise nicht mehr! 13 bis 14 Jahre werden sich die Einwohner noch gedulden müssen, danach darf der Verbrauch nicht mehr höher als knapp 4,3 Liter sein. Das ist auch schon alles beschlossene Sache. Das stärkt natürlich auch den Standpunkt der Elektroautos, das ist natürlich sonnenklar. Auch finde ich diese Richtlinien keineswegs überspitzt.

Was sagt ihr zu dieser Obergrenze von 4,31 Litern, so ist es nämlich ganz genau formuliert worden? Hätte man dieses Gesetz nicht auch schon früher einführen können? Spielt das auch den Elektroautos in die Karten? Sollte man nicht auch endlich einmal in Deutschland über solche Limits und Regelungen nachdenken? Wäre das nicht ein enorm wichtiger Schritt oder wäre das überzogen?

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» fcbtill » Beiträge: 4713 » Talkpoints: 21,47 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Kannst du bitte einen Link dazu geben? Ich halte das für eine Zeitungsente. Denn gerade in Amerika sind die größten Spritschlucker auf den Straßen unterwegs. Da hat bisher keiner auf den Spritverbrauch geachtet und der Spritpreis ist dort so billig, dass die Deutschen davon schon vor 15 Jahren geträumt haben. Wieso sollte gerade Amerika dann die ganzen alten Spritschlucker abschaffen wollen? Diese bringen doch das Geld an die Tankstellen. Ich kann mir das absolut nicht vorstellen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Das kann durchaus sein, dass es eine Zeitungsente ist, auch wenn ich eigentlich dachte, dass die Seite seriös ist. Bei Green Motors konnte man das nachlesen. Aber ich muss auch sagen, dass du durchaus Recht haben könntest mit deiner Befürchtung, denn andere Zeitungen hätten das doch bestimmt auch schon groß herausgebracht, wenn sie es denn mitbekommen hätten, oder? Aber der Aspekt mit dem Geld stimmt ja schon, das kann man dann nicht einfach so in knapp 15 Jahren mit einer Grenze versehen.

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» fcbtill » Beiträge: 4713 » Talkpoints: 21,47 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Nein das ist keine Zeitungsente, diese neue CAFE-Regelung gibt es wirklich. Die Abkürzung CAFE steht übrigens für Corporate Average Fuel Economy und bezeichnet den durchschnittlichen Benzinverbrauch einer Automobilflotte des Herstellers gemäß einem Prüfverfahren der Regierungsbehörde EPA. Eingeführt wurde diese Regelung übrigens wegen der Ölkrise in den Jahren 1973 und '74, als der Ölpreis damals von ursprünglich 3 Dollar pro Barrel auf den fast 4fachen Preis an stieg.

Für die USA eröffnet sich dadurch natürlich die Möglichkeit, die Ölabhängigkeit aus dem Fernen Osten zumindest ein wenig zu verringern - aber auch die Automobilhersteller sind davon betroffen. Diese sind nämlich an die neue Regelung gebunden und werden eine Strafe bezahlen müssen, falls ihre Produkte die Grenzen überschreiten. In den Jahren 2000 bis 2010 zahlten sowohl BMW als auch Mercedes jährlich jeweils bis zu 20 oder 30 Millionen Dollar an Strafen (mehr als 100 Dollar pro Fahrzeug) und die beiden deutschen Firmen sind auch die Spitzenreiter, weil auf sie etwa zwei Drittel von den bisher insgesamt mehr als 750 Millionen Dollar bezahlten Strafen entfallen.

Die Daten des Green Motors Berichtes im Beitrag über mir sind übrigens nicht ganz richtig. Das liegt daran, dass für Autos und Klein-LKWs unterschiedliche Verbrauchswerte gelten und die erwähnten 54,5 Miles per Gallon (4,31 Liter) einen Durchschnittswert darstellen, genauso wie dieser für das Jahr 2016 35,5 MPG beträgt. Ich habe zwar keine Daten für das Jahr 2025, für 2016 liegt der Grenzwert für PKWs aber bei 6,03 Liter pro 100 Kilometer und nicht wie auf Green Motors berichtet bei 6,6 Liter.

Ich finde dies nicht nur einen lobenswerten, sondern auch einen notwendigen Schritt. Für mich kam diese Nachricht aber nicht wirklich überraschend, denn schon im Jahr 2009 hatte Obama diese Entwicklung in die Gänge gebracht, als er für die Jahre 2011 bis 2016 eine verschärfte Verringerung des Benzinverbrauches festlegte. Für diesen Zeitraum von 5 Jahren verringert sich der erlaubte Benzinverbrauch um durchschnittlich etwa 5 Prozent pro Jahr, zwischen 2016 und 2025 aber nur noch um 3,65 Prozent. Die neue Regelung geht also in die richtige Richtung, sie dürfte für viele Personen aber einen oder mehrere Schritte zu kurz geraten sein.

Von diesen vielen Zahlen aber ganz abgesehen, ist das alles noch lange nicht in Stein gemeißelt. Tatsächlich hatte sogar schon der frühere Präsident George Bush einen neuen CAFE-Fahrplan bis ins Jahr 2020 festgelegt und dieser wurde nun durch Präsident Obama schon das zweite Mal angepasst. Wer weiß also was da noch auf die Amerikaner zukommen wird, denn ich kann mir nur schlecht vorstellen, dass die Demokraten bis 2025 an der Macht bleiben werden.

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» Reaper » Beiträge: 576 » Talkpoints: 1,11 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Diamante hat geschrieben:Spritpreis ist dort so billig, dass die Deutschen davon schon vor 15 Jahren geträumt haben.


Das ist ja nun ein einhelliges Gerücht, der Spritpreis in den USA ist gar nicht besonders viel günstiger als bei uns, es wird schlichtweg nur anders abgerechnet. Eben in Gallonen, statt Litern. :lol: Spaß beiseite, warum sollte es eine Zeitungsente sein, das gesetzte Ziel bis 2025 ist doch sogar in den USA ein machbares. Somit versucht hier Obama immer noch ein paar sinnvolle Steine ins Rollen zu bringen, bevor sie ihn endgültig wieder aus dem Amt werfen.

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» Julix » Beiträge: 2566 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Erstens fällt es mir schwer zu glauben, dass das ausgerechnet aus den USA kommen soll. Die würden das eher dem Rest der Welt vorschreiben, damit sie weiter ihre 20 Liter Schüsseln fahren können! Zweitens mal redest du von 13-14 Jahren? Ich meine, was verbrauchen unsere Autos heute? 6-9 Liter? Da sollte man eigentlich schwer davon ausgehen, dass es bis dahin entwicklungstechnisch so weit gereicht hat, dass die Autos ihre 4 Liter verbrauchen und nicht mehr.

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» Bellikowski » Beiträge: 7700 » Talkpoints: 16,89 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Julix hat geschrieben:Das ist ja nun ein einhelliges Gerücht, der Spritpreis in den USA ist gar nicht besonders viel günstiger als bei uns, es wird schlichtweg nur anders abgerechnet. Eben in Gallonen, statt Litern.

Na einen Unterschied macht das schon aus!

In den USA liegt der durchschnittliche Spritpreis an der Tankstelle - umgerechnet auf einen Liter - bei etwa 0,69 Euro (Durchschnittlicher Preis von 3,699 Dollar pro Gallone = 0,977 Dollar pro Liter), wobei damit der nationale Durchschnitt von allen Benzinsorten und Tankstellen gemeint ist. Vergleicht man das mit den Preisen hier in Österreich und Deutschland, dann ist das um mehr als 50 Prozent günstiger.

Natürlich kann man die Preise nicht immer direkt 1:1 übersetzen, denn die Entfernungen sind in den USA auf einem ganz anderen Maßstab als hier in Europa und daher nähern sich die echten Transportkosten wieder etwas an.

Bellikowski, dieser Wert von 4,31 Liter pro 100 Kilometer ist ein Durchschnittswert. Ein Fahrzeughersteller verkauft die verschiedensten Modellreihen und alle verkauften Autos dürfen dann im Mittel maximal diesen Wert verbrauchen. Das bedeutet natürlich, dass ein Hersteller von Mittel- und Oberklassewagen wie BMW, Mercedes aber auch Porsche, Ferrari und so weiter bereits heute in den USA Strafen bezahlen muss. Andere Hersteller können durch den Verkauf von sparsamen Kleinwagen den Durchschnitt so stark drücken, dass sie entweder gar nichts an den Staat zahlen müssen, oder der Wert nur sehr gering ist.

Ein aktueller VW Golf benötigt laut Datenblatt beispielsweise nur 4,8 Liter Diesel pro 100 Kilometer, das sind umgerechnet fast 59 Meilen pro Gallone. Auch wenn der tatsächliche Verbrauch noch wesentlich höher ausfällt, so ist das Ziel erstens in Reichweite und zweitens handelt es sich bei den 4,31 L/100km sowieso nur um einen Messwert einer Behörde. Der Spritverbrauch wird in der Praxis also nach wie vor höher sein und über den angezielten Grenzwerten liegen.

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» Reaper » Beiträge: 576 » Talkpoints: 1,11 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Diese Werte mit 4,3 Liter pro Auto kannst du auch mal getrost vergessen. Diese gesetzliche Reglung gibt den Durchschnitts Verbrauch der gesamten Wagenflotte eines Herstellers an. Wenn die also einen Wagen haben der 12 - 13 Liter auf 100km braucht und 3 Wagen die zum Beispiel nur 4 Liter brauchen, hat die gesamt Wagenflotte einen Verbraucht von 6,2 Liter auf 100KM.

» dieschatten » Beiträge: 86 » Talkpoints: 1,33 »


Eine Ente wird diese Neuigkeit auf keinen Fall sein, nur ist die Nachricht nicht ganz so dramatisch, wie sie sich im ersten Moment anhört. Wie schon gesagt, beziehen sich diese 4,31 Liter auf die gesamte Fahrzeugflotte und außerdem bezieht sich diese Regelung nur auf Neuwagen. Das heißt also nicht, dass dann keine Autos mit mehr als 4,31 Litern Verbrauch mehr fahren dürfen, sondern nur, dass sie nach Möglichkeit nicht mehr produziert werden sollten. Solange die alten Spritschlucker also nicht alle verschrottet werden, fahren sie auch weiterhin auf den Straßen der USA. Und da der Trend sowieso zum generellen "Downsizing" geht (man glaubt es kaum, auch in der USA), sollte diese Marke von 4,31 Litern im Jahre 2025 eigentlich locker zu unterbieten sein, wenn man nicht gerade ein Hersteller von Sportwagen ist. Aber da diese sowieso fast alle im Besitz von größeren Automobilmarken sind, dürfte das auch für sie nicht gerade den finanziellen Ruin bedeuten. :wink:

» Auditor » Beiträge: 22 » Talkpoints: 12,42 »


Das halte ich für sehr schwierig einzuhalten. Bei Kleinwagen mag diese Obergrenze von 4,3 l ja noch machbar zu sein, aber was machen die Nobelkarossen von Daimler Chrysler, Hammer oder ähnliche Fabrikate. Diese sind regelrechte Spritschlucker wegen ihrer hohen PS-Zahl. Und so innovativ ist die Technik selbst in 15 Jahren nicht, dass auch Luxusautos mit 100 PS oder noch mehr dermaßen wenig Benzin verbrauchen.

Um aber die Hersteller der Geländewagen nicht zu brüskieren, hat die Regierung um Obama Ausnahmeregelungen vereinbart, da diese niemals das Ziel von 4,3 Liter erreichen können. Hier wurde die Grenze daher auf 5,4 Liter hochgesetzt, was natürlich auch schon ein ehrgeiziges Ziel ist.

Aber nicht nur das Jahr 2025 wurde anvisiert, sondern schon in den nächsten Jahren gelten besondere Grenzen von Neuwagen. Schon ab dem Jahr 2016 soll eine Obergrenze von 6,6 Liter für alle Fahrzeuge gelten. Ich bin mal gespannt, ob sich so etwas überhaupt realisieren lässt.

» kowalski6 » Beiträge: 3399 » Talkpoints: 154,43 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


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