Wie definiert sich guter Unterricht?
Diese Frage mag so simpel klingen, aber sie zu beantworten, das ist sicherlich noch schwerer, als 12 oder 13 Jahre unser Schulsystem zu durchlaufen. Denn wie kann man guten Unterricht denn überhaupt definieren? Und was gehört wirklich dazu, was ist dran an einem guten Unterricht und wie kann man sich vor schlechtem Unterricht denn überhaupt schützen? Das ist sicherlich eine in meinen Augen wirklich interessante Frage. Bei der Universität im Norden in Flensburg hat man sich nun extravagant damit beschäftigt. Eine besonders wichtige Rolle spielen dabei immer die "Anti-Beispiele". Das kennt sicherlich jeder noch früher aus seiner eigenen Schulzeit. Man hatte einen Lehrer, den man wirklich wie die Pest hasste und deswegen sagte man sich auch immer, dass man genau das Gegenteil am liebsten von dem Lehrer werden würde. Schon haben wir ein perfektes Anti-Beispiel.
Zweifelsfrei gehört zu einem guten Unterricht, dass man als Lehrer nicht einfach in den Klassensaal kommt, am besten noch seine gesamten Unterrichtsmethoden und -Materialien daheim vergessen hat oder aber überhaupt keinen Plan hat, wie man denn nun genau unterrichten möchte. Da ist es dann natürlich auch überhaupt kein Wunder, wenn die Schüler dem Lehrer einen Strich durch die Rechnung guter Unterricht machen und einfach nur laut sind und so einen guten Unterricht eben dem Lehrer erschweren oder einfach nur sehr schwer möglich machen. Außerdem scheitert guter Unterricht auch oftmals daran, dass es sogenannte "Schleimer" einfach gibt und die Lehrer dann auch noch dabei mitmachen.
Ich kenne das sehr gut aus meiner eigenen Situation, denn da werden die Mädchen oder aber auch andere, besonders schicke Jungen, eben meistens bevorzugt. Und da ist für mich auch schon der gute Unterricht vorbei, denn ich bin einfach der Meinung, dass jeder gleich behandelt werden sollte im Unterricht und da sollte das Geschlecht und die Herkunft und alle möglichen weiteren Faktoren meiner Meinung nach total zweitrangig sein und dürften überhaupt keinerlei Beachtung finden. Außerdem können meiner Meinung nach die Schüler nichts dafür, wenn der Lehrer schlecht drauf ist und deswegen finde ich auch, dass man als Lehrer den Schülern das nicht zeigen darf und das auch nicht heraushängen darf, ich persönlich finde einfach, dass sich dies nicht gehört.
Aber dann gibt es natürlich auch noch das Problem, dass viele Lehrer einfach nur total nicht mehr zurecht kommen mit ihren Stunden, wenn jemand beispielsweise über 40 Stunden in der Woche hat, dann ist es meiner Meinung nach auch komplett logisch und überhaupt nicht verwundernswert, wenn der Unterricht dann nicht qualitativ hochwertig ist. Außerdem finde ich es immer schlecht, wenn die Schüler einfach früher in die Pause gelassen werden, das halte ich einfach nur für eine Verschwendung der Unterrichtszeit und das hat meiner Meinung nach auch rein gar nichts mit Gefallen tun zu tun. Was ist für euch eine gute Unterrichtsstunde? Welche Faktoren würden für euch eine Rolle spielen? Habt ihr auch solche Anti-Beispiele auf Lager?
Ich bleibe mal bei Anti, da fällt mir spontan mehr ein, ist auch länger her bei mir. Allerdings möchte ich mit einem Erlebnis anfangen, dass sich bei der Kurzen meiner Freundin ereignete und zwar während der zweiten Klasse. Da bekam die Kleine eine Karte mit nach Hause, die bedeutet, dass sie bei einer Aufgabe die schlechteste war. Das Kind war sieben und kreuzunglücklich. Das ist doch keine Motivation mehr.Zu meiner Zeit hatte ich einen Lehrer im Leistungskurs. Der Vorteil an ihm war, man lernte wenig. Ich habe Teile der Klausuren schon zu Hause ausformuliert, weil er pro Quartal genau ein Tafelbild an die Tafel malte, nachdem in der Klausur gefragt wurde.
Im Abi hatte man dann wenig aufzubereiten. Mehr geärgert hat mich der Umstand, dass der Kerl seinen Stiefel seit Jahr und Tag durchzog. Mit jedem Kurs der gleiche Stoff. Wenn er mit seinem Unterricht fertig war, hieß es: geht heim oder in die Pause. Pünktlich war er auch nie. Mich hat das gerade samstags furchtbar geärgert, weil ich allein für seine zwei Unterrichtsstunden zu erscheinen hatte. Oft bin ich für eine halbe Stunde angetreten. Rückblickend finde ich das seinerseits dann auch respektlos.
Für mich macht ein guter Unterricht vieles aus. Erstens muss der Lehrer sehr gut auf den Unterricht vorbereitet sein. Zweitens sollte er gut auf die Schüler eingehen können und auch mal eingreifen können, wenn es nötig ist. Drittens sollte er nicht massig von Hausaufgaben aufgeben. Ich gehe momentan noch zur Berufsschule und kann da einige Beispiele geben. Ich bin in einer Laptopklasse, wir haben aber nur zwei Mal die Woche Unterricht, da es sich bei mir um eine Ausbildung handelt. Gerade wegen des Laptops ist unsere Klasse sehr unruhig und sehr viele Lehrer greifen da einfach nicht durch und bringen es irgendwie nicht über ihr Herz die Schüler einfach raus zu schmeißen. Das ist einfach schlecht, wenn ein Lehrer nicht durch greifen kann. Als nächstes gehen manche Lehrer überhaupt nicht auf die Fragen der Schüler ein, wenn sie zum Beispiel etwas schon seit längerem nicht verstehen.
Auch werden manche Schüler bevorzugt, was ich total ungerechtfertigt finde. Manche werden öfter dran genommen als andere und am Ende des Schuljahres heißt es dann, dass die Beteiligung nicht so gut war. Ein Lehrer von uns ist nie richtig vorbereitet, er liest alles nur ab. So etwas nenne ich schlechten Lehrer und das langweilt einfach nur alle Schüler. Wenige Hausaufgaben aufgeben meine ich in der Berufsschule, da man neben der Ausbildung kaum noch Zeit für die Schule hat.
Den "perfekten" Unterricht gibt es natürlich sowieso nicht. Aber ein Lehrer trägt am meisten dazu bei. Zuerst muss der Pädagoge sehr gut auf den Unterricht vorbereitet sein und nicht nur das Thema an sich begriffen, sondern auch schon eventuelle Schwachstellen in den Denkprozessen der Schüler vorausahnen können und sich darauf schon "innerlich" vorbereitet haben.
Dann sollte der Lehrer zu Beginn der Stunde sagen, was sein Ziel in den heutigen 45 Minuten ist, das ist sehr wichtig, alles andere sieht für die Schüler aus nach: Schau'n wir mal wie weit wir kommen, wenn wir unser Pensum nicht schaffen, ist´s auch nicht so schlimm. Und dann wird das nämlich ausgenutzt. Ein klar formuliertes Ziel zeigt: Wir werden das heute so packen!
Weiterhin muss der Lehrer die Fähigkeit haben, den Schülern Stück für Stück weiterzuhelfen, wenn sie bei einer Frage nicht weiterkommen. Nicht gleich die Lösung präsentieren, denn dann weiß zwar jeder die Antwort, hat sich aber gar nicht in die Materie hineinvertieft. Man darf als Lehrer nicht nur das Wissen präsentieren, sondern vielmehr es sich zusammen mit den Schülern erarbeiten und aus ihrer Sicht erarbeiten, nicht aus der Sicht des "Wissenden".
Dann sollte der Lehrer auch ein Gespür dafür haben, welchen Schülern er wie eine Frage stellen kann. Und wenn er mal jemand mit hängendem Kopf und traurigen Augen dasitzen sieht, muss er den auch nicht unbedingt drannehmen, sondern lieber mal nach der Stunde behutsam fragen, was denn los ist (Vertrauensverhältnis vorausgesetzt).
Hausaufgaben sind dabei natürlich auch ein spannendes Thema. Ich glaube, dass Lehrer, die wirklich immens viele Hausaufgaben aufgeben, im Unterricht weitreichend versagt haben. Wenn man im Unterricht seine Schüler auf den gewünschten Wissenstand bringt, dann ist Wiederholung zwar in Ordnung, aber nicht in einem extremen Maße. Maßvoll wird das dann niemand übelnehmen.
In jeder Klasse gibt es meistens auch spezielle Schüler, die auf (fast) alles eine Antwort parat haben. Das ist natürlich schön und eine enorme Erleichterung für den Lehrer, aber er darf dann diese Schüler auch nicht nur drannehmen, sonst schalten die anderen ab und arbeiten nicht mehr mit. Das gleiche gilt auch für sogenannte "Schleimer". Einwickeln lassen darf man sich als Lehrkraft schon ganz und gar nicht. Jeder wird gleichbehandelt, sei es das bildhübsche junge Mädchen in der ersten Reihe mit dem tiefen T-Shirt-Ausschnitt oder sei es der verrucht aussehende Junge mit Migrationshintergrund in der hinteren Ecke.
Alles in allem sind das sehr hohe Anforderungen an einen Lehrer. Und zumal die Lehrkräfte in Vollzeit eine recht hohe Stundenzahl zu absolvieren haben, kann ich es ihnen auch nicht verdenken, mal einen Fehltritt hinsichtlich der oben genannten Punkte zu machen. Aber möglich ist es dennoch.
Perfekter Unterricht definiert sich über einen perfekten Lehrer, den ich kurz darzustellen versuche. Er sollte kompetent sein, Spaß am Unterrichten haben und seine Unterrichtsstunden präzise vorbereiten. Darüber hinaus ist guter Umgang mit den Schülern Grundvoraussetzung, das schließt ein, eine Klasse ruhig halten zu können, heißt aber auch, dass auf jeden Schüler individuell eingegangen werden muss, sowohl auf den Schwachen, der unterstützt werden muss, als auch auf den Klassenbesten, der gefördert werden will. Ein Lehrer sollte zudem fair und neutral sein, niemanden bevorzugen und ein nachvollziehbares Benotungssystem einsetzen. Ich könnte hier bestimmt noch eine ganze Auflistung von wünschenswerten Eigenschaften schreiben, aber bei all dem muss mir bewusst sein, dass ich gerade einen Übermenschen kreiere, den es so nie geben wird. Deswegen versuche ich im Folgenden die Punkte hervorzuheben, die mir besonders am Herzen liegen und die mir als Schülerin wichtig sind.
Ich kenne viele Lehrer, die kein persönliches Interesse für ihr Fach zu haben scheinen. Sie beten den Stoff aus dem Schulbuch herunter, haben sich dazu vielleicht noch persönliche Notizen gemacht, aber wenn man eine Frage stellt, die das Thema vertieft, hat der Lehrer überhaupt keine Ahnung mehr und verweist auf die Schulbibliothek. Das finde ich persönlich sehr schade, da mir ein solcher Lehrer eigentlich indirekt vermittelt, dass es in seinem Unterricht nur wichtig ist, den für die Klausuren relevanten Stoff zu erlernen, über tiefgründige Fragen zur Materie wird überhaupt nicht diskutiert.
Davon abgesehen ist es mir Wichtig, dass ein Lehrer seine Schüler nicht nur als Masse sieht, der es etwas beizubringen gilt, sondern sie als viele Individuen betrachtet. Mir ist klar, dass es nicht möglich ist, während des Unterrichts auf jeden Schüler einzugehen, aber ein guter Lehrer zeichnet sich für mich dadurch aus, dass er in der Lage ist, sich in seine Schüler hineinzuversetzen, die Dynamik in einer Klasse zu erkennen. Wie sich dieser Kontakt zu den Schülern auswirkt, ist mir eigentlich egal, ich finde es zum Beispiel toll, wenn Lehrer ihren Schülern nach der Stunde ein offenes Ohr anbieten, aber es ist auch lobenswert, wenn schüchterne Schüler nicht in für sie peinliche Situationen gebracht werden. Mir ist völlig klar, dass in diesem Bereich schnell Fehler entstehen können, die ich auch keinem Lehrer übel nehme. Wichtig ist mir, dass ich sehen kann, dass sich Mühe gegeben wird, auch dem einzelnen Schüler gerecht zu werden; wenn ich diese Bemühung sehe, ist das schon toll.
Und letztlich, auch wenn es unfair klingt, hat Sympathie schon manches vereinfacht. Wenn ein Lehrer den Klassenraum betritt, der mir von Anfang an wegen irgendetwas unsympathisch ist, wenn ich zum Beispiel seine Stimme absolut nicht gerne höre, dann hat derjenige, auch wenn es unfair ist, bei mir gleich einen schweren Stand und jeder Fehler wird zumindest unterbewusst schwerer bewertet, als es bei einem sympathischen Lehrer der Fall ist. Wenn die Harmonie stimmt, dann darf ein Lehrer auch mal eine schlecht vorbereitete Stunde halten, mal schlecht gelaunt sein; wenn aber das persönliche Verhältnis sowieso nicht stimmt, dann ist es schwer, eine Basis zu finden, die nicht von Vorwürfen geprägt ist und auf gegenseitiger Akzeptanz beruht. Deswegen denke ich, dass Sympathie für einen funktionierenden Unterricht noch das Wichtigste ist: So sind beide Seiten bereit, Fehler zu akzeptieren und an einer gemeinsamen Basis zu arbeiten.
Meiner Meinung nach müssen bei gutem Unterricht beziehungsweise bei einer guten Unterrichtsstunde einige Dinge gegeben sein.
Zuerst einmal muss der Lehrer sich auf den Unterricht vorbereiten, ebenso wie die Schüler. Dazu gehört, dass man weiß, welches Thema gerade bearbeitet wird und dass man weiß, was in der letzten Stunde an Ergebnissen herausgekommen ist. Gegebenenfalls macht man am Anfang der Unterrichtsstunde noch eine Zusammenfassung durch einen Schüler, das kann positive Einflüsse auf die Note haben.
Dann darf ein Lehrer natürlich nicht stur seinen Unterricht durchführen und muss auf die Schüler eingehen können. Wenn es zum Beispiel bei uns richtig heiß war und wir kein Hitzefrei bekommen haben, sind wir ab und zu auf die Wiese auf den Schulhof gegangen und haben da Unterricht gemacht. Dass man dabei nicht die selbe Kontrolle über die Schüler hat, wie in einem abgeschlossenen (im Sinne von begrenzten) Klassenraum hat, ist klar. Aber zumindest bei uns war das so, dass wir das gerne gemacht haben und dann auch nicht gestört haben oder sonst was. Wir haben also nicht nur faul rumgelegen und nicht zugehört, sondern richtigen Unterricht, einfach nur im Freien gemacht.
Auch sollte ein Lehrer nicht parteiisch sein, nur weil ihm ein Schüler oder eine Schülerin besonders gefällt oder er eine Abneigung gegen chaotische Schüler oder Schülerinnen hat. Dann macht auch für diese Schüler der Unterricht keinen Spaß mehr und der Lernfaktor bleibt auf der Strecke.
Ich persönlich finde es immer ganz gut, wenn ein Lehrer mal von seinem sturen 0815 Lehrplan abweicht. Wir haben einen Lehrer gehabt, da haben wir gerade die Zahl Pi kennengelernt. Er hätte das ganz trocken mit dem Buch erklären können, nach dem Motto "Pi ist 3,1415... das ist so, merkt euch das". Er hat uns aber allerlei runde und kugelförmige Dinge zusammen mit Maßbändern an die Hand gegeben und gesagt "so nun probiert mal ein paar Minuten herum und sagt mir, was ihr herausbekommen habt." Natürlich haben wir das nicht alle alleine gemacht, sondern in Gruppen, wir haben uns auch ausgetauscht und recht schnell sind wir dann auf ein gewisses Verhältnis von Umfang zu Radius oder Durchmesser gekommen. Das ist bei mir jetzt bestimmt schon an die neun oder zehn Jahre her und ich kann mich da noch sehr gut dran erinnern, weil das für mich ein super Beispiel für guten Unterricht ist.
Zunächst einmal finde ich es unsinnig zu behaupten, es würde von einem schlechten Lehrer zeugen, wenn dieser die Schüler eher aus dem Unterricht gehen lässt. Manchmal ist es nun mal so, dass ein Lehrer, der seinen Unterricht gut strukturiert, den Stoff für diese Stunde aufgrund der guten Mitarbeiter der Schüler schneller durch hat, als geplant, was sollen die Schüler dann noch sitzen bleiben? Das ist meiner Ansicht nach wenig sinnvoll. Bei uns war das in der Unterstufe etwa so, dass es wirklich nicht erlaubt war, zu gehen und wenn wir schon fertig waren, saßen wir manchmal noch eine Viertelstunde oder so da und machten Späßchen, das war auch nicht Sinn der Sache. Alle Fragen waren beantwortet, was sollen die Schüler denn da noch blöd herumsitzen?
Wichtig finde ich in erster Linie das Auftreten des Lehrers. Er sollte auf die Schüler sympathisch wirken, dass ist wichtig, weil diese schließlich in gewisser Weise auch gerne zur Schule kommen sollten, es ist weiterhin wichtig, weil sie den Lehrer respektieren sollten und daher finde ich Lehrer, die ein eher kumpelhaftes Auftreten vorweisen, wenig geeignet. Der Lehrer sollte zwar nett und zuvorkommend sein, aber auch Respekt einflößen und autoritär sein, dass darf man nicht unterschätzen. Ein Lehrer muss nämlich auch in der Lage sein, die Klasse ruhig zu halten und das können meiner Erfahrung nach nun mal leider nicht alle! Auf meiner Schule hatten viele Lehrer hiermit Probleme, konnten nicht laut werden oder wurden auf einmal beleidigt, einige saßen das Toben auch einfach ab und warteten.
Dann ist natürlich die Lehrweise eines Lehrers sehr wichtig. Ich finde, dass Lehrer sehr gut erklären können sollten, dass ist nämlich nicht jedermanns Sache. Man merkt es auch besonders bei Referaten und Vorträgen, einige gehen an die Sache ran, nach dem Motto, so ist das halt und andere erklären alles detailreich. Als Lehrer sollte einem diese Erklärungsgabe angeboren sein, wie ich finde, denn leider gibt es auch auf unserer Schule, die anstatt etwas zu erklären mit dem Satz voran gehen ''schaut euch das bitte nochmal an''. Besonders gut finde ich dann auch Lehrer, die gezielt auf die Problembereiche der Schüler eingehen können, dies war leider nur bei einem meiner Lehrer der Fall, der dann nach jeder Klausur geschaut hat, wo liegen die meisten Fehler, so dass diese Bereiche im Unterricht dann noch mal aufgenommen wurden.
Wichtig finde ich zwar auch abwechslungsreichen Unterricht, allerdings sollte sich die Lehrmethode am Alter und Fortschritt der Klasse orientieren, denn meiner Ansicht nach kommt man nur sehr selten mit Gruppenarbeiten erfolgreich im Unterricht voran. Bei uns hat es sich dann meist immer sehr geschleppt und war eher langweilig, als lehrreich. Wichtig finde ich auch Ausflüge, um den Unterricht ein bisschen besser zu gestalten, also bei bestimmten Reihen dann einfach mal ins Museum oder zu einer Ausstellung. Das muss nicht unbedingt während der Unterrichtszeiten stattfinden, sondern ruhig auch mal nachmittags.
Die wenigsten Lehrer sind außerdem in der Lage dazu, individuell auf einige Schüler einzugehen und gezielt sagen zu können, hier und hier liegt dein Problem, was aber sicherlich auch an der Größe der Klasse liegt. Wichtig finde ich aber auch, dass der Lehrer seine Klasse eben als Schülergemeinschaft betrachtet, in der alle gleich sind, nur sehr wenige mir bekannte Lehrer waren in der Lage übereifrige Schüler auch mal zu ignorieren und dennoch gerecht zu benoten. Die meisten haben sich an solchen Schülern geradezu aufgehängt, wenn der Rest der Klasse nicht wollte. Der top Lehrer ist meiner Ansicht dann auch noch der, der mehr als nur das Schulwissen aufbringt. Ich hatte beispielsweise in Biologie und Informatik Lehrer, die nicht auf Lehramt studiert haben, diese Lehrkörper finde ich weit aus interessanter und oft auch fähiger. Ich habe hier viel über Gentechnik und einiges mehr mitgenommen, was man sich sonst in der Schule eben nicht aneignet.
Mit dem Thema über das "Gute Unterrichten in der Schule" diskutieren wir in der Schule jeden Tag aufs Neue, da wir nicht verstehen, wie es sein kann, dass es manche komplett inkompetente Lehrer gibt. Ich kann dazu echt nur den Kopf schütteln, wie manche Lehrer ihren Unterricht gestalten und denken, dass die Schüler wirklich dabei sehr viel lernen. Leider, habe ich nach dem Wechsel auf die gymnasiale Oberstufe, nur so welche Lehrer bekommen, sodass ich zur Zeit eher verblöde als schlau zu werden. Ich gebe mal Beispiele, wie ein Unterricht nicht ablaufen sollte.
Wir freuen uns auf bestimmten Unterrichten überhaupt gar nicht. Da gibt es ein Lehrer, der überhaupt gar nichts erklären kann. Er sagt ständig, wir sollen ins Buch gucken. Und das Buch ist auch sein Lebensretter. Wir kommen zum Beispiel zu einer Doppelstunde und sagt "Seite 247 Nr. 111/112/113". Und dies sollen wir dann auch machen. Es gibt keine Erklärung dazu und wenn wir ihn etwas fragen, dann wird er richtig aggressiv und ist genervt, dass wir Sachen nicht sofort verstehen. Eine Frechheit, wie ich finde, aber irgendwie haben wir uns schon so langsam daran gewöhnt. Dadurch, dass er Sachen nicht erklären kann wird es um so schlimmer, wenn er es versucht. Man versteht kein Wort. Darüber hinaus, richtet er sich ständig an die sehr guten Schüler (es gibt exakt eine). Sobald diese mit einer Aufgabe fertig ist, legt er los. Es wird kontrolliert, wobei niemand fertig ist. Darauf regt er sich wieder auf, was wir denn so lange brauchen würden. Es ist eine richtige Lachnummer.
Anderes Fach, anderes Beispiel. Eine Lehrerin spricht wirklich die kompletten 45 Minuten durch ohne Punkt und Komma. Zum Reden kommen wir gar nicht. Darüber hinaus redet sie gern von Gott und der Welt und kommt nie wirklich auf dem Punkt. Sie redet immer um eine Sache herum. Irgendwann ist es dann wieder soweit, dass wir eine Klausur schreiben müssen und durch ihr ständiges Quatschen, haben wir NIE Sachen geübt und stehen bei der Klausur und schreiben diese auf gut Glück. Die Noten sind dementsprechend auch immer wie gewürfelt. Ebenfalls eine wichtige Lachnummer.
Ich bin wirklich froh, dass es aber auch einen Lehrer gibt, und dies ist mein Mathematiklehrer, der wirklich einen perfekten Unterricht macht. Er ist wirklich stets motiviert und pünktlich im Unterricht. Er ist dabei ein wirklicher cooler und gelassener Lehrer, der sich nicht in den Stress bringen lässt. Sein Unterricht gestaltet sich oft abwechslungsreich, sodass wir uns nicht zu tote langweilen, indem er sagt, wir sollen ständig Aufgaben aus dem Mathematikbuch machen. Nein, ganz im Gegenteil. Er zeigt verschiedene Aufgaben auf der Folie, er schildert bestimmte Vorfälle oder er berechnet mit uns Sachen, die in der Schule sind. Es macht wirklich viel Spaß und dies macht in meinen Augen einen perfekten Unterricht aus.
Der Lehrer kann erst einmal Sachen wirklich gut erklären, sodass es auch bei den dümmsten Schüler in den Kopf kommt. Dabei übt der Lehrer es so lange, bis es auch wirklich verstanden wurde und springt nicht sofort zum nächsten Thema über. Darüber hinaus, macht er viele Übungsaufgaben, aber ist dabei kreativ und sucht sich auch mal Sachen, die man in der Schule selbst live berechnen kann, sodass es abwechslungsreich bleibt. Zu guter Letzt, sind wir vor Klausuren immer super vorbereitet. Wir wissen genau, was er von uns möchte, da wir alle Themen wirklich durchgenommen haben. Zwar nicht auf dem verlangten Niveau bei Klausuren, aber fast. Dadurch, dass er Themen wirklich super rüberbringen kann, fallen die Klausuren auch dementsprechend aus. Es ist wirklich ein Gemisch aus allem, was ein super Unterricht auszeichnet. Eine bestimmte Handlung kann dabei nicht als "perfekter Unterricht" bezeichnet werden.
Wann Unterricht gut ist, hängt schon einmal davon ab, welches Schulsystem zugrunde liegt, bzw. ob die Möglichkeit einer Reform in Betracht gezogen werden kann/darf. Dann muss vorher die Frage geklärt werden, worauf der Schulunterricht vorbereiten soll. Wenn z.B. der Schüler nach seiner Schulzeit beschließt, in die philosophische oder germanistische Forschung zu gehen, steht er heute vor größeren Hürden, als wenn er sich wirtschaftlich orientiert. Wie soll der Schüler auch Interesse für ein Forschungsgebiet entwickeln, wenn er dessen Tragweite nicht kennenlernt?
Ich denke, guter Unterricht ist unter anderem ein solcher, der sich auf eine kleine Gruppe zu unterrichtender konzentriert. Er soll das Interesse der Schüler wecken und ihnen etwas vermitteln. Leider muss Schulunterricht aber auch breitgefächert sein, damit der Schüler zumindest im Ansatz die Kulturen kennenlernt, die der Mensch hervorgebracht hat. Immerhin soll Unterricht auch dazu dienen, sich selbst besser kennenzulernen.
Wenn im Unterricht Zusammenhänge vermittelt werden, wenn Gruppenarbeiten und Medien geschickt eingesetzt werden und wenn dem Lehrer Motivation anzumerken ist, sind das schonmal gute Voraussetzungen. Den Schüler nur passiv oder nur aktiv am Unterricht teilnehmen zu lassen (also ihn Aufgabe um Aufgabe lösen zu lassen ohne Informationen zu vermitteln, oder nur Informationen zu vermitteln, ohne ihre Anwendung zu ermöglichen), erscheint hingegen als mit Sicherheit falsch.
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