Im Laden geschaut und übers Internet bestellt

Ich mache das auch ab und zu. Als ich mir vor eineinhalb Jahren ein Netbook zulegen wollte, gab es mehrere Modelle, die mich interessiert haben. Technisch steckte in den meisten dasselbe drin, aber ich wollte eben auch einen Blick auf die Verarbeitung der Geräte werfen, da diese kleinen Computer ja teilweise recht lieblos zusammengeschustert werden, gerade wenn man unter einem bestimmten Betrag bleiben will. Ich bin daher in einen großen Elektronikfachmarkt gegangen, bei dem die meisten gängigen Modelle standen. Man konnte einige davon auch direkt ausprobieren, weil sie eingeschaltet waren. Nachdem ich mir einen Eindruck von den einzelnen Modellen verschafft habe, habe ich mein Wunschgerät dann bei Amazon bestellt.

Bei Kleidung geht es mir auch manchmal so. Im Laden kommt es manchmal vor, dass nicht alle Farben verfügbar sind, zum Beispiel bei solchen Basics wie T-Shirts, Hemden und ähnlichem. Sachen von meinen Lieblingslabels kaufe ich dann auf gut Glück im Internet, Sachen von anderen Herstellern probiere ich lieber an, bevor ich sie mir im Internet bestelle.

Ebenso geht es mir mit Sportausrüstung. Ich will wieder vermehrt Fahrrad fahren und schaue mir die Teile, die ich haben möchte (zum Beispiel Schaltwerke, Federgabeln, etc.) gerne im Laden an. Kaufen würde ich solche Dinge dann vielleicht über das Internet, sofern es sich wirklich lohnt. Bei ein paar Euro lohnt sich das nicht direkt, wenn es aber bei Fahrradteilen oder auch bei technischen Geräten um 100 Euro oder mehr geht, ist das definitiv lohnenswert. Allerdings schaue ich meistens nur in wenigen Online-Shops vorbei und nutze eigentlich keine Preissuchmaschinen. Ich schaue einfach, was meine zwei, drei Lieblings-Online-Shops verlangen und was der Händler in der Stadt haben will. Das ist Preisvergleich genug, selbst wenn es vielleicht irgendwo noch mehr Nachlass geben sollte.

Ich gebe zu, dass ich so ähnlich auch schon gehandelt habe. Allerdings hinterfrage ich mittlerweile immer wieder, ob man sich damit nicht die Fachgeschäfte endgültig kaputt macht. Deshalb gibt es Dinge die ich bewusst nicht mehr im Internet kaufen würde. Für die suche ich dann auch bewusst Fachgeschäfte auf, was leider immer schwieriger wird.

Angeregt hat mich dazu eine Erzählung einer Verkäuferin. Diese arbeitet in einem Fachgeschäft, welches auch Schulranzen verkauft. Und die kann echt enorm gut erklären. Zumindest macht sie das oft in diversen Foren und ich kann ihr problemlos folgen. So erzählte sie halt, dass es in den letzten Jahren immer wieder vor kommt, dass Eltern mit ihren Kindern zu ihr ins Geschäft kommen. Die Schulranzen werden dann umfangreich probiert und natürlich ist auch die fachkundige Beratung des Personals erwünscht. Das dauert oftmals auch ziemlich lange. Ein Schulranzen muss ja schließlich passen. Und die Eltern legen dann halt auch Wert darauf, dass sie wissen, wie der Schulranzen sitzt. Ergebnis ist immer mehr, dass die Eltern eindeutig zufrieden sind mit der Beratung und sich an sich auch für ein Modell entschieden haben, weil sie gesehen habe, das Modell passt richtig gut. Dann werden so Sachen gesagt, dass man noch mal wieder kommt und so weiter und die Kunden gehen wieder. Gekauft wird der Schulranzen dann im Internet. Man weiß ja nun das der richtig gut passt, dem Kind gefällt und der ist ja viel günstiger.

Ich kann den Gedankengang durchaus verstehen. Schulranzen sind teuer und so weiter. Verstehen kann ich aber nicht, wenn man schon eine Anpassung haben will, warum man sich dann beraten lässt und den Schulranzen dann doch im Internet bestellt. Und nun werden mir auch einige sagen, Schulranzen müssen nicht ausprobiert werden, sie müssen dem Kind gefallen. Ich bin da anderer Meinung. Allerdings auch an Hand dem, was besagte Frau erzählt hat. Ihre Argumentation war für mich schlüssig. Und ich weiß aus eigener Erfahrung, wie ich mich mit einem schlecht sitzenden Rucksack fühle. Wie fühlt sich dann ein Kinderrücken?

Generell schaut man schon nach dem Preis, kann ich verstehen. Bei vielen Dingen mag es im Endeffekt auch egal sein, wo man die kauft. Ich persönlich lasse mich aber nur beraten, wenn ich weiß, dass ich die Beratung nicht dazu missbrauche, um die Sachen nachher im Internet zu bestellen. Zumindest nehme ich dann keine Beratung in einem Fachgeschäft in Anspruch. Das finde ich im Endeffekt Leute verarscht. Das Personal will ja schließlich auch einen Lohn bekommen.

Ich stelle immer wieder fest, dass ich darüber nachdenke, wo ich Artikel X bekommen könnte. Also verschiedene Dinge. Dinge die ich vor dem Kauf gerne in den Händen halten würde. Ansehen möchte, fühlen möchte und eventuell auch beraten werden möchte. Meistens blitzt es dann in meinem Kopf auf, in Geschäft Y kannst mal schauen. Der Gedanke blitzt nur noch, denn alle diese Geschäfte gibt es nicht mehr. Dinge der Art die man dort hätte mit Fachberatung hätte kaufen können, bekommt man eventuell im Internet. Ähnliche Dinge bekommt man eventuell noch bei Real. Dann ohne Beratung. Wesentlich günstiger als im Fachgeschäft sind die dann aber nicht. Wobei man dort an sich eher keine vergleichbaren Artikel bekommt.

Ich befürchte leider immer mehr, wenn immer mehr Leute dazu übergehen echt alles im Internet zu kaufen, wird es immer weniger Fachgeschäfte geben und auch die großen Geschäfte wie Saturn, Media- Markt und ähnliche auf anderen Gebieten, werden schwer darum kämpfen müssen zu überleben.

Ich schaue auch öfter mal im Internet nach, wie teuer das Teil ist, was ich mir gerade im Geschäft angeschaut habe und zu legen möchte. Besonders bei Kleidung gehe ich lieber erst mal ins Geschäft und probiere sie an und weiß dann, welche Größe ich genau brauche und bestelle es dann im Internet, wenn ich es billiger finde. Dann bestelle ich immer genau die richtige Größe und muss nichts umtauschen, was ich persönlich immer total nervig finde.

Ich habe mir vor drei Wochen einen neuen Fernseher gekauft. Ich habe vorher im Internet geschaut, wie teuer der Fernseher ist und was andere Personen, die den Fernseher schon besitzen, dazu sagen. Ich habe ihn aber dann im Geschäft gekauft, da er dort billiger war bzw. die Zusatzangebote umsonst angeboten wurden.

Heutzutage sitzt das Geld ja leider nicht mehr bei allen so locker und dann sollte man schon größere Anschaffung überdenken und vorher genauer recherchieren, ob es nicht doch irgendwo billiger geht.

Ich muss ehrlich gestehen, dass es mir an sich recht egal ist, ob etwas im Internet günstiger ist als im Laden. Außer bei Elektronikartikeln ziehe ich keine großartigen Vergleiche. Wenn mir im Laden etwas gefällt, dann kaufe ich es meistens sofort, wenn es mein Budget nicht sprengt. Wenn es jedoch teurer ist, dann schaue ich noch einmal zu Hause im Internet nach und rechne nach wie lange ich dafür sparen müsste.

Ich unterstütze einerseits die normalen Geschäfte, in dem ich sehr viele Produkte dort kaufe, aber andererseits kaufe ich auch sehr gerne in diversen Onlineshops ein, weil es dort entweder preiswerter ist, oder weil ich ein Produkt gefunden habe, was ich so nicht im Laden finde. Wenn ich recht darüber nachdenke, dann sind Onlineshops für mich eher ein Fundort für außergewöhnliche Dinge.

@LittleSister: Ich werde auch gerne beraten. Aber ich finde die Möglichkeit, dass man Ware im Internet bestellt auch ohne Grund zurückschicken kann einfach klasse und wenn die Geschäfte den Service auch anbieten, dann würde ich auch im Geschäft einkaufen. Außerdem sind die Waren im Internet meist günstiger. Wenn die Geschäfte die Preise auch senken, dann ist es auch ein Grund, wieder in die Geschäfte zu gehen.

Wenn also die Geschäfte den gleichen Service bieten, dass man Waren auch ohne Grund wieder zurückgeben kann und nicht nur einen Gutschein erhält, wenn die Geschäfte auch günstiger sind, dann ist es auch ok, wenn man in ein Geschäft geht. Aber solange muss ich ehrlich sagen, ist es mir ziemlich egal, ob der Laden nichts mehr zu tun hat. Ich muss auch an mein Geld denken. Es würden viel weniger Geschäfte pleite gehen, wenn sie diesen Service auch anbieten würden.

Klar sind die Waren im Internet günstiger, weil man wesentlich weniger Personal braucht. Das muss man halt im Laden mitbezahlen. Oder man nimmt in Kauf, dass man seine Geräte bei einem Verkäufer kauft, der einen so niedrigen Monatslohn hat, dass er sich und seine Familie mit Sozialleistungen ernähren muss.

Bietet dir das Internet denn auch den selben Service wie die Geschäfte? Kannst du die Waren auch vor dem Kauf anfassen? Kannst du die Geräte vor dem Kauf testen? Alles das kann ich in den meisten Geschäften machen. Wirst du im Internet auch beraten und kannst alle Fragen stellen dir dir spontan einfallen? In der Regel eher nicht.

Welchen Service bieten nun Geschäfte nicht an? Man kann in vielen Geschäften auch die Sachen die einem nicht gefallen meistens zurück geben. Das kann man ja vor dem Kauf erfragen. In den meisten Geschäften bekommt man sein Geld in bar wieder. Kein umständlicher Weg übers Konto. Auch das kann man vorher erfragen. Dazu kommt hinzu, ich kann mir die Ware vorher ansehen und habe eventuell auftretende Probleme, wie schlechte Verpackung oder Unfälle beim Versender, halt eben nicht.

@Little Sister: Beim Mediamarkt beispielsweise stellen sie sich dumm an, wenn man ein Gerät zurückbringt, wenn der Karton schon geöffnet war. Und wenn man das Gerät zurückbringt, bekommt man einen Gutschein. Sicher beraten sie dort einen. Aber die Beratung kann ich mir auch aus dem Internet holen. Testberichte und Kundenrezensionen helfen einem dabei das richtige Gerät zu finden und Fragen zu beantworten.

Wenn ich im Internet für beispielsweise eine Kamera 400 Euro zahle, zahle ich beim Mediamarkt fast 500 Euro. Da pfleife ich auf die Beratung, mit der ich oft sowieso nicht zufrieden bin, weil die sowieso nur verkaufen wollen und alles schön reden. Und was das anfassen der Ware betrifft. Wenn ich im Internet bestelle, es gefällt mir nicht, schicke ich es zurück. Dann hab eich die Ware auch angefasst und muss sie dennoch nicht kaufen.

Ich denke auch, dass man sich die Beratung heutzutage doch von denjenigen holt, die einem nichts verkaufen wollen und einen entsprechend bequatschen, weil sie einen zum Kauf überzeugen wollen, also von den Kunden selbst, beispielsweise durch das Recherchieren von Testberichten, die man ja mittlerweile sogar bei fast jedem Händler im jeweiligen Online-Shop bekommt und einfach aufrufen kann. Manchmal lasse ich mich davon sogar beeinflussen, je nachdem, wie ausführlich die jeweilige Beurteilung ausfällt und ob sie Punkte berührt, die mir wirklich wichtig sind.

@ LittleSister: Um die Waren anfassen zu können, wurde im Versandhandel ja das Fernabsatzgesetz eingeführt, das es dem Kunden ermöglicht, eben alles, was er bekommt, erst einmal in Ruhe zu begutachten. Das kann übrigens große Vorteile haben, besonders bei Kleidungsstücken. Ich weiß beispielsweise, wenn ich in einer Umkleidekabine von H&M stehe, nicht wirklich, ob meine Schuhe zu der Hose, die ich gerade anprobiere, passen oder nicht.

Zu Hause kann ich das problemlos testen, und das auch gleich ein paar Tage lang, weil das Widerrufsrecht mir diese Möglichkeit bietet. Im Ladengeschäft habe ich diese Möglichkeit nicht, denn dort gibt es lediglich das Rückgaberecht, und das ist doch deutlich strenger aus- und entsprechend festgelegt, eben, weil ich die Ware, die ich zu kaufen beabsichtige, gleich vor Ort anfassen und prüfen kann.

@ Diamante
Ich muss ehrlich sagen, Media- Markt und Konsorten sind für mich keine wirklichen Fachgeschäfte. Eher Elektro- Discounter. Ich muss aber auch zugeben, als ich vor zwei Jahren einen neuen Herd kaufte, wurde ich da besser beraten als im einzigen Fachgeschäft vor Ort. Das Fachgeschäft wird mich nie wieder sehen, aufgrund der miesen Behandlung. Da es trotzdem Probleme gab, würde ich so was auch nicht mehr bei Saturn kaufen. Alleine meinen Ärger und ich musste dann noch mal hin und mich beschweren. Allerdings wäre das am Telefon oder via E- Mail noch schwieriger gewesen.

Als ich einen Trockner kaufte, habe ich das nur mit Ansehen im Internet gemacht. Gut ich wusste was ich ausgeben kann und was ich in etwa will. Da war das kein Problem. Aber der Gedanke, ich hätte den zurück schicken müssen, daran möchte ich nicht denken. Allerdings gab es ein Problem mit dem Trockner und da rief ich halt den Händler an und die sagten mir das am Telefon. Wäre ich im Geschäft beraten worden, dann hätte ich das gewusst. Wäre aber wohl auch ein Punkt gewesen, das Gerät nicht zu kaufen.

Ansonsten weiß ich an sich was ich kaufe und kaufe das dann auch mit der Absicht es nicht umzutauschen. Deshalb habe ich so Probleme an sich nie. Egal ob nun im Laden oder im Internet. Allerdings finde ich das zurück bringen in ein Geschäft einfacher als den Versand.

@ moin!
Kleidung kaufe ich kaum Online und dann an sich auch mit der Absicht es zu behalten. Ich kaufe lieber im Geschäft, weil ich die Sachen da fühlen und ansehen kann. Ich brauche bei Kleidung allerdings auch im Geschäft keine Beratung. Und ich sprach mich ja nur dagegen aus, etwas im Geschäft zu begutachten und dann im Internet zu bestellen, wenn ich mich noch länger beraten lasse. Das ist an sich nur bei größeren Sachen der Fall. Also eher im Elektrobereich. Eventuell auch bei Möbeln. Wobei mir kein Möbelgeschäft einfällt, welches wirklich berät. Das war aber bei meinem letzten Möbelkauf Anfang der 90er Jahre schon so.

Wenn ich mich im Laden eh schon beraten lasse, bin ich dann doch auch auf das zurück geben nicht mehr angewiesen oder? Denn die Ware habe ich ja bereits getestet. Also zumindest am Ausstellungsstück. Wenn es Mängel an dem gekauften Gerät gibt, dann kann ich das ja eh zurück geben. Egal wie ich es gekauft habe.

Ich kann es generell nachvollziehen, dass man halt im Internet bestellt. Ich wollte nur auch mal die andere Sichtweise beleuchten. Und einige lassen sich ja scheinbar sehr gerne vor Ort umfassend beraten und kaufen dann im Internet. Nur wenn das alle machen, dann wird es die Geschäfte vor Ort auch nicht mehr geben. Wollen wir das wirklich? Ich denke da kann man einfach ein Mittelmaß finden. Und ich habe halt auch immer im Hinterkopf, dass die Leute in den Fachgeschäften auch bezahlt werden müssen und halt auch höhere Kosten haben. Wenn für mich die Beratung stimmt und die Verkäufer auch auf mich eingehen, sollte man das auch Belohnen oder? Bei mich spielen die Gedankengänge auf alle Fälle eine Rolle, wenn ich die Absicht habe, etwas größeres zu kaufen. Bei diversen kleineren Sachen aus dem Non Food Bereich gehe ich bewusst in Fachgeschäfte. Allerdings bekomme ich da auch Prozente, gebe ich zu und liege mit dem bezahlten Preis nicht teurer, als wenn ich halt in die vergleichbaren großen Geschäfte gehe. Und bekomme noch eine sehr persönliche Beratung. Die würde ich aber nicht in der Form bekommen, wenn nicht in irgendeiner Art schon eine Kunden- Verkäufer - Beziehung bestehen würde. Und damit meine ich keine sexuelle Beziehung.

Also ich persönlich tätige meine Einkäufe auch überwiegend nach dem von dem beschriebenen Schema: Ich informiere mich meist im Internet nach einem bestimmten Produkt. Das ist dann völlig egal, ob es sich dabei um einen Fernseher, einen BluRay-Player oder irgend etwas anderes handelt. Bevor ich die Sachen kaufe, informiere ich mich aber zur Sicherheit nochmals im Laden. Man weiß ja nie, wie das Teil dann in Realität aussieht und da will ich auch nicht die Katze im Sacke kaufen, wenn man schon so viel Geld ausgibt.

Hat mir das Gerät dann im Laden gut gefallen, dann bestelle ich aber fast immer übers Internet. Dort sind die Preise meist deutlich günstiger und da ich natürlich sparen will, ist das Online-Shopping für mich persönlich die erste Wahl. Beraten lasse ich mich im Geschäft zwar auch gerne, aber da ist es auch schon mehrfach vorgekommen, dass ich mich hinterher echt geärgert habe, weil man mir mal wieder was aufgequatscht hat und ich nicht nein sagen konnte. Die Beratung ist auch nicht immer das Wahre und mir reicht es, wenn ich mir das entsprechende Gerät im Laden nur anschaue. Die Informationen zu dem Gerät hole ich mir dann ausschließlich im Internet und ziehe meist auch diverse Erfahrungsberichte auf Meinungsportalen zu Rate, wenn ich mir vielleicht noch nicht ganz sicher bin. Die sind dann deutlich ehrlicher als die Verkaufsgespräche in den Läden