Müller-Produkte boykottieren?

Mir sind Hintergründe von gewissen Firmen so was von egal. Wenn ich etwas möchte, es mir, meinen Kindern oder meinem Mann schmeckt, dann kaufe ich das auch. Da interessiert es mich auch nicht, wenn Leute daher kommen und die Firma madig reden. Mich nervt es teilweise sogar, wenn ich diese Kommentare unter Ciao Berichten finde. Muss doch schließlich jeder selbst wissen was er konsumiert, da gehört so eine Zurechtweisung meiner Meinung nach nicht hin.

Um ehrlich zu sein finde ich es etwas kindlich, eine Marke nicht zu unterstützen, weil der Träger dieser Marke eine andere politische Einstellung hat als man selber. Das wäre dasselbe, wie wenn ich keine Produkte mehr kaufen würde, von denen ich wüsste, dass sie von Homosexuellen erfunden worden sind.

Ich kaufe weiterhin alle Produkte von Müller, die ich brauchen kann. Das waren früher Babyprodukte wie Pflegeprodukte und Nahrung und heutzutage sind es Körperpflegemittel für mich selber, weil sie einfach ein bis zwei Euro günstiger sind als in Österreich und ich dieselbe Qualität dafür bekomme.

Von solchen Gerüchten, vor allem wenn sie schon zwanzig Jahre alt sind, halte ich gar nichts. Und wenn da noch auf Wikipedia verwiesen wird *hust* dann stellen sich mir eher die Nackenhaare auf. Denn es sollte doch nun wirklich bekannt sein, das man dort keine Nachweise für seine Behauptungen erbringen muss und damit auch einfach irgendwelche Behauptungen unters Volk werfen kann.

Und ich kaufe grundsätzlich nicht nach Marke, sondern schaue auf die Preise. Ich sehe es überhaupt nicht ein einen Firmennamen mit zu bezahlen, wenn ich daneben ein Noname-Produkt wesentlich günstiger stehen habe. Daher findet sich bei uns selten etwas von Müller im Kühlschrank und von Weihenstephan gleich gar nichts, weil es einfach nur überteuert ist.

Ob dann ein Firmeninhaber irgendwelche politischen Organisationen unterstützt, welche eine andere Meinung haben als ist, ist dabei doch egal. Denn wenn der Herr Müller nichts zahlt, dann macht es jemand anderes. Und das mit Sicherheit nicht über die Firmenkonten, sondern über Strohmänner.

Das nun die Firma Müller auch staatliche Fördermittel oder Gesetzeslücken ausnutzt, ist auch kein Einzelfall. Und da sollte man wohl eher den Damen und Herren in Berlin den schwarzen Peter zuschieben, da sie sowas überhaupt erst ermöglichen.

Wir kaufen auch keine Produkte von Müller und Weihenstephan, allerdings aus dem Grund, dass sich die Firma strikt dagegen weigert, die Verfütterung von gentechnisch veränderten Pflanzen an seine Tiere einzustellen. Da Greenpeace immer wieder auf diese Missstände aufmerksam macht, hat Müller Greenpeace verklagt. Es giibt keinerlei Forschungsergebnisse, ob und falls ja, wie sich der Verzehr von genmanipulierten Lebensmitteln auf Tiere und Menschen auswirkt.

Ausgezeichnet werden muss diese Art des Futters auf unseren Lebensmitteln nicht, da wir nicht ein direkt gentechnisch verändertes Produkt essen. Das wird sich leider auch immer weiter fortsetzen und ausweiten. Als Verbraucher können wir nicht mehr wählen, ob wir gentechnisch veränderte Nahrungsmittel zu uns nehmen oder nicht. Aber wenn man schon weiß, in welchen Betrieben soetwas geschieht, sollte man die Industrie nicht noch darin bestärken und ihre Waren kaufen.Der Bundesgerichtshof hat übrigens entschieden, dass Greenpeace Müller-Milch weiterhin öffentlich als Gen-Milch bezeichnen darf.

Ich habe von dem Gerücht über Müller noch nichts gehört. Müller-Produkte kaufe ich sehr selten bis gar nicht. Über diese äußerst blöde Müllermilch-Werbung mit mit dem kleinen schreienden Mädchen habe ich mich damals so aufgeregt, dass ich die Müller-Produkte ab sofort nicht mehr gekauft habe. Normalerweise interessiert mich solch eine Werbung nicht, aber diese schreiende Göre war zu schlimm.

Was haben denn beispielsweise die produkte mit dem angeblichen Gerücht zu tun? Nichts, denn werden sie beispielsweise weniger gekauft, können nämlich dort unter Umständen die Arbeiter ihren job verlieren. Ob das nun so die ideale Lösung ist kann ich mir nicht so ganz vorstellen. Die Geschädigten sind nämlich im Endeffekt die Arbeiter und nicht der Herr Müller. Das sollte man dabei allerdings auch bedenken.

Also ich finde es kommt auf die Person und ihrer Sichtweise an, ob man Produkte einer bestimmten Firma kauft. Aber eine solche Haltung nur aufgrund von Gerüchten zu haben, ist doch ein bisschen frgwürdig. Selbst wenn diese Gerüchte sich als wahr herausstellen sollten, geht es doch darum, ob man sein Leben nur nach anderen richtet und deshalb vielleicht auf seine Lieblingsprodukte verzichtet. Ich selbst bin zum Beispiel Vegetarierin und kaufe zum Beispiel keine Produkte von Firmen, von denen ich weiß, dass sie Tierversuche durchführen. Es kommt also auf die Prinzipien der einzelnen Personen an.

Aber hier würde ich gerne einen Denkanstoß geben. Wenn man der Ansicht ist, dass man die Müllerprodukte nicht kaufen sollte, weil man damit indirekt die NPD unterstützt, dann kann man doch genauso unterstellen, dass man ein Befürwörter der Nazis ist, weil man die Autobahnen nutzt oder einen Volkswagen fährt oder Produkte der Marke Apollinaris kauft. Ich weiß, dass das ein heftiger Vergleich ist, aber damit möchte ich nur aufzeigen, dass wir Menschen bei so einem nichtigen Thema doch manchmal echt überzogen und heuchlerisch reagieren, während sie bei anderen, weitaus wichtigeren Dingen, noch nicht mal mit der Wimper zucken.