Arztempfehlung durch Kollegen - Fragen
Wer zum Arzt geht, der bekommt dann auch schon mal ein Rezept mit einem Mittel, dass aus der Apotheke besorgt werden muss oder eine Überweisung, die den Weg zu einem Spezialisten nötig macht. Normalerweise ist es in einem solchen Fall so, dass der Arzt, der ein Rezept oder eine Überweisung ausstellt, keine Empfehlung zu Apotheke oder Kollegen geben darf. So wurde mir das vor drei Jahren von einer Krankenschwester gesagt, die ich einmal wegen eines Kinderspezialisten befragte. Das habe ich ja auch verstanden.
Nun habe ich im vorigen Jahr einen Spezialisten gesucht und meine Hausärztin konkret angesprochen, da ich die Aussage der Schwester aus der anderen Praxis vergessen hatte. In der Praxis meiner Hausärztin gab kannte zwei Spezialisten und empfahl mir einen davon. Mit dem Spezialisten bin ich sehr zufrieden und auch mit der Zusammenarbeit beider Praxen.
Wie ist das nun mit den Empfehlungen? Ich meine einmal gehört zu haben, dass ein Arzt von sich aus keine Empfehlungen aussprechen darf, wohl aber bei hinreichenden Gründen. Zu diesen Gründen zähle auch die konkrete Nachfrage des Patienten? Was ist also nun richtig? Unter welchen Bedingungen darf ein Arzt Empfehlungen aussprechen?
Wie kommst du denn darauf, dass ein Arzt keine Empfehlungen aussprechen darf? Wo soll das denn bitte stehen, dass das verboten ist? Ich bekomme meistens sogar einen Brief mit, wo direkt steht, dass ich an Kollegen XY verwiesen werde (wenn mein Hausarzt nicht direkt einen Termin ausmacht) und meistens wird der Kollege dann auch mit Vornamen genannt und angesprochen. Normalerweise bekommt man doch immer die Unterlagen mit und einen Zettel, wo drauf steht, was gemacht werden sollte und was der Hausarzt vermutet und wonach mal geschaut werden sollte. Da steht bei mir fast immer ein spezieller Arzt drauf. Und ich frage nie genau nach, welchen Facharzt er mir empfehlen würde, das entscheide ich nämlich eher danach, welche Praxis günstiger liegt oder wo man schneller Termine bekommt, zumal Empfehlungen ja eher subjektiv sind. Und ich gehe auch nicht immer zum gleichen Hausarzt, sondern bedingt durch Umzüge immer mal zu anderen.
Ich habe noch nicht davon gehört, dass Ärzte keine Empfehlungen geben dürfen. Allerdings haben das meine alten Hausärzte auch nie gemacht, sie haben mir nie gesagt, zu welchem Spezialisten ich gehen soll. Sie haben mir lediglich eine Überweisung in die Hand gedrückt und das war es dann. Ich konnte mich selbst darum kümmern, wo ich hin gehen sollte. Dabei hatte ich doch keine Ahnung, welcher gut ist. Da würde ein richtiger Marathon daraus, weil kein Arzt mich richtig ernst nahm. Erst nachdem ich den Hausarzt gewechselt habe, habe ich Empfehlungen für Spezialisten bekommen. Diese Empfehlungen haben mir sehr geholfen, denn ich bin sehr zufrieden mit den Spezialisten. Denn Ärzte untereinander wissen einfach, wer etwas taugt und wer nicht.
pepsi-light hat geschrieben:Wie kommst du denn darauf, dass ein Arzt keine Empfehlungen aussprechen darf? Wo soll das denn bitte stehen, dass das verboten ist?
Das steht so in der Berufsordnung der Ärzte, die aber je nach Ärztekammer unterschiedlich ausformuliert sein kann. Allgemein soll das aber die Unabhängigkeit des Arztes wahren.
Ich bin gerade auch etwas verwundert, da ich es auch nur kenne, dass Empfehlungen von Ärzten ausgesprochen werden. Zumindest war es bei mir damals so, als ich umgezogen bin und mich aufgrund von einigen Symptomen habe durchchecken lassen und dann Diagnosen erhalten habe, dass ich sofort zu meinem ersten Diabetologen geschickt wurde. Vielleicht lag es daran, dass diese hier nun nicht so weit verbreitet sind, aber immerhin gibt es drei oder vier Ärzte, die sich auf Diabetes spezialisiert haben und ich sollte dann eben nur zu diesen einen bestimmten Arzt gehen beziehungsweise vorher Kontakt mit diesem aufnehmen und sagen, was Sache ist. So habe ich es auch getan.
Auch bei der Arztsuche nach einer radiologischen Praxis wurde mir eine direkte Empfehlung ausgesprochen, und zwar eben die nächst erreichbare. Ansonsten hätte ich auch noch einmal zusätzliche 60 Kilometer Minimum fahren müssen, aber Adressen oder Telefonnummern habe ich diesbezüglich nicht erhalten, sondern nur von der einen Praxis. Alles andere hätte ich mir selbst heraussuchen müssen.
Als es damals um einen komplizierteren Weisheitszahn ging, an dem sich mein Zahnarzt zunächst nicht heran getraut hätte, hat mir der Arzt mir auch eine direkte Empfehlung zu einem Kieferorthopäden oder ähnliches ausgesprochen. Diese Empfehlung hat sich aber dann doch erledigt, da mein Zahnarzt ohne fremde Hilfe diesen Weisheitszahn hat entfernen können. Mein Partner steckte kürzlich in einer ganz ähnlichen Situation und er hat gleich drei Kieferorthopäden empfohlen bekommen, davon hat er sich dann eben einen ausgesucht.
Ich denke, gerade, wenn man eine chronische Krankheit neu diagnostiziert bekommt, ist es schon wichtig, eine Empfehlung zu erhalten. Ich jedenfalls wäre damit überfordert gewesen, nach meiner Diagnose mir auch noch einen Arzt aus dem Telefonbuch oder aus dem Internet heraus zu suchen und dort dann auf gut Glück vorbei zu fahren. Immerhin war die Diagnose an sich ein Schock, der auch erst einmal verarbeitet werden musste. Und woher hätte ich wissen sollen, dass es tatsächlich schon Schwerpunktpraxen für Diabetes gibt.
Das war mir auch neu, dass Ärzte keine Empfehlung aussprechen dürfen. Wobei mir auffällt, wenn ich jetzt so darüber nachdenke, dass mein Hausarzt in den seltenen Fällen, in denen jemand von uns einen Spezialisten brauchte, eigentlich keine konkrete Empfehlung ausgesprochen hat, sondern auf meine Frage mehrere Ärzte vorschlug, die da zur Auswahl stehen würden. Ob das nun deswegen war, weil er nicht anders darf oder ob das seine Art ist kann ich nicht beurteilen. Allerdings hat er einmal, als ich eine ganz akute und extrem schlimme Nebenhöhlenentzündung hatte direkt einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt angerufen und mich sofort da hin geschickt. Das war ja eigentlich auch so eine Art Empfehlung, denn er hat mir da nicht vorgeschlagen, was es alles an HNO-Ärzten gibt und gefragt, wo ich gerne hin möchte.
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