Werden Pausen bei langen Autofahrten nur selten eingelegt?
Im Thema Rastpausen auf dem Weg in den Urlaub hatte ich ja von Überlegungen gesprochen, wie man am besten seinen Proviant mit nimmt oder wo man eben unterwegs essen kann, gerade, wenn es sich um stundenlange Fahrten handelt. Daraus sind einige Beiträge entstanden, in denen geschrieben wurde, dass manche Leute erst gar keine Pause einlegen. Und ich muss sagen, dass ich so etwas auch eher selten gemacht habe, als ich öfter mit dem Auto auch längere Strecken unterwegs gewesen bin. Ich war da oft allein im Auto gesessen und wollte schnellstmöglich mein Ziel erreichen. Dass dieses Verhalten nicht immer gesund war, weiß ich ja. Inzwischen muss ich aber schon aufgrund meiner eigenen Sicherheit und den gesundheitlichen Gegebenheiten eine Pause einlegen und gegebenenfalls handeln. Würde dieser Umstand nicht bei mir herrschen, hätte ich wohl auch keine Probleme damit, eine Strecke von 400 bis 600 Kilometern erneut durchzufahren.
Auch mein Partner macht es nichts aus, eine solche Strecke ohne Pause zurückzulegen. Er möchte wie ich schnellstmöglich ankommen, hat sich aber auch angewöhnt, zwischendurch mal anzuhalten, weil er eben mal auf Toilette muss, etwas trinken möchte oder eben sich mal die Füße vertreten muss. Das macht er inzwischen auch auf kürzeren Strecken von vielleicht mal 200 bis 300 Kilometern, wobei es auch oft davon abhängig ist, wie schnell wir durchkommen. Sind wir an einem bestimmten Ort schneller als gedacht, fährt er die Raststätte an.
Gern möchte ich von Euch erfahren, ab wann Ihr es selbst für sinnvoll erachtet, eine Pause einzulegen. Wie lang dauert diese Pause und was macht Ihr in dieser Zeit? Geschieht es, falls Ihr zu den Durchfahrern gehört, nicht auch, dass es mal zu einem Tunnelblick kommt oder dass die Konzentration nachlässt? Müsst Ihr Euch dazu zwingen, doch mal einen Stopp einzulegen oder ist es bei Euch schon Pflicht? Lasst Ihr Euch vielleicht auch von potentiellen Mitfahrern beeinflussen, sprich, ob Mitfahrer mit im Auto sitzen oder ob Ihr eben allein unterwegs seid?
Das kommt ganz auf die Routine an. In diesen Ferien haben wir mehrere längere Fahrten unternommen. Fahrten von 3 Stunden oder mehr kommen einem dabei gar nicht so lange vor. Wichtig ist mir nur, dass ich meinen iPod ans Autoradio anschließen kann, so vergeht die Zeit wesentlich schneller.
Wir gehen Autofahrten meist gelassener an. Stehen zwar früh auf, frühstücken etwas, fahren dann aber ganz in Ruhe und legen auch häufiger Pausen ein. Gerade zum Essen eignen sich doch die Raststätten in Deutschland und Europa hervorragend, wobei erstere oft sehr teuer sind. Die typischen Rasthöfe, auf denen LKW-Fahrer halten, dort, wo nur eine Toilette und ein paar Banken stehen, mag ich dagegen überhaupt nicht. Dort anzuhalten und einige halb geschmolzene Butterbrote zu verzehren finde ich nicht sonderlich reizend.
Wir machen bei längeren Autofahrten immer eine Pause. Meist wegen mir, weil ich spätestens nach einer Stunde auf die Toilette muss. Dann wird auch meist ein Kaffee getrunken und sich die Beine vertreten. Ich finde es wichtig, dass man regelmäßige Pausen einlegt. Man überschätzt sich nämlich meist und diejenigen, die in den Sekundenschlaf fallen, weil es einfach Routine ist, wie sie fahren, hätten vorher auch nie gedacht, dass es sie mal erwischt.
Eine Strecke von 400 bis 600 Kilometern kann man ohne Unterbrechung fahren, wenn keine Staus sind. Aber zu empfehlen ist das natürlich nicht. Eine kleine Pause, in der man sich etwas bewegt, ist schon angebracht. Ein ehemaliger Chef von mir machte es immer so, dass er die gesamte Strecke von NRW bis nach Italien zur Adria durch fuhr. Das machte er Freitag abends nach der Arbeit. Ich habe das nie verstanden und ihm auch gesagt. Er meinte immer, es mache ihm nichts aus, da er auch gerne fahre.
Mit im Auto saß dann noch seine Frau und sein Sohn. Da seine Frau keinen Führerschein hatte, konnte er auch nicht abgelöst werden. Für mich ist das fahrlässig. Selbst wenn er dann mal an einer Raststätte anhielt, damit jeder zur Toilette gehen konnte, kann man das nicht als Pause auf solch einer Strecke bezeichnen. Nur um zusätzlich einen halben Tag mehr Urlaub zu haben durch solch eine Raserei, rase ich nicht wie ein Verrückter durch die Gegend und gefährde meine Familie und andere, vor allem wenn man nicht geschlafen hat.
Es kommt sicherlich darauf an, wer alles mitreist. Bei Kinder ist es ja generell besser, wenn man öfter mal eine Pause einlegt. Auch wenn man mit älteren Menschen reist oder Menschen mit chronischen Leiden sollte man öfter mal eine Pause machen. Ansonsten bin auch ich dafür, dass man lieber durchfährt. Dann ist man nämlich auch schneller am Ziel und kann sich dann in Ruhe ausruhen und erholen.
Manches Mal wird es sich aber nicht vermeiden lassen eine Pause zu machen. Wenn man sehr großen Hunger hat und nicht im Auto essen will oder mal menschlichen Bedürfnissen nach gehen muss. Auch kann ich es verstehen, wenn der Fahrer mal eben einen Kaffee trinken will und nicht immer ist es möglich, dass man sich beim Fahren abwechselt. Ansonsten käme das ja stattdessen noch in Betracht.
Ab einer gewissen Stundenzahl oder Strecke sollte man aber meiner Meinung nach schon wenigstens mal kurz eine Pause machen. Schon allein, weil man während der Fahrt sicher Flüßigkeit zu sich nimmt, die dann auch wieder aus dem Körper raus muss. Und bei 12 Stunden Fahrt stelle ich mir das sonst sehr unangenehm vor. Auch tut es dann sicherlich gut, wenn man mal einen kleinen Moment zumindest aufrecht stehen kann und sich die Beine vertreten kann.
Eine Strecke, die ich alle paar Wochen mal fahre, beträgt bei mir etwa 400 Kilometer. Ob ich Pause mache oder nicht, ist unterschiedlich. Wenn ich kurz anhalte, dann aber immer aus dem Grund, dass ich mal auf Toilette muss. Länger als fünf Minuten dauert die Pause dann auch nicht. Wenn ich Hunger habe, esse ich beim Fahren. Da das Proviant auf dem Beifahrersitz liegt, wenn ich alleine fahre, ist das auch kein Problem. Und da ich die Strecke eigentlich immer alleine fahre, will ich auch einfach nur schnell ans Ziel kommen. Ich bin die Strecke auch schon ohne Unterbrechung durchgefahren. Bei längeren Strecken mache ich auch dann maximal fünf Minuten Pause, etwa im Abstand von zwei bis drei Stunden. Und so richtig lange Strecken (24 Stunden oder so) bin ich bisher nur mit dem Bus gefahren und da werden ja regelmäßig Pausen gemacht, die dann auch ausreichend lang sind.
Wir fahren eigentlich nur ein- oder zweimal im Jahr eine wirklich längere Strecke, in den Urlaub (Gardasee, Ungarn) oder wenn wir die Kärntner Verwandtschaft besuchen. Da ich selber zwar einen Führerschein habe, aber nicht wirklich gerne fahre und auf unbekannten Strecken auch etwas unsicher bin, fährt ausschließlich mein Mann, dem es sowieso lieber ist, wenn er selber fahren kann und dem auch solche Strecken nichts ausmachen. Wir gehen es aber auch immer sehr relaxt an, stehen nicht in aller Herrgottsfrühe auf, sondern kommen meistens so gegen 10 Uhr am Vormittag aus dem Haus.
Alle eineinhalb bis zwei Stunden machen wir eine kurze Pause für ungefähr 10 Minuten. Bei drei Söhnen auf der Rückbank muss auch immer mal wieder einer auf die Toilette, wir vertreten uns ein bisschen die Füße und schnappen kurz frische Luft. Ich mag das auch überhaupt nicht, stundenlang ins Auto am Stück gefesselt zu sein, das ist für mich Stress pur und ein Urlaub sollte ohne Stress beginnen. Was soll´s, wenn wir eine Stunde später am Urlaubsort sind. Dafür ist niemand genervt und meinem Mann geht´s mit Pausen auch besser. Wobei ich vermute, dass er keine Pausen macht, wenn er geschäftlich hin und wieder eine weitere Strecke fahren muss. Das weiß ich aber nicht genau, denn er würde es sicher nicht zugeben, da er weiß, dass ich stundenlanges Durchfahren nicht gut finde.
Für mich bedeuten Pausen nicht zwingend eine größere Sicherheit. Früher habe ich auch mal größere Strecken zurückgelegt, mit äußerst wenig Schlaf und nach anstrengenden Veranstaltungen. Irgendwann ging nichts mehr. Egal ob die Musik laut lief, die Fenster offen waren, man rauchte oder nicht und wie viel Kaffee unterwegs konsumiert wurde. Auch eine halbstündige Pause mit Sporteinheiten hat daran nichts geändert.
Wenn ich gut drauf bin, kann ich auch nach vielen Stunden noch sicher fahren und brauche auch keine Pausen. Auch wenn ich wenig oder nicht geschlafen habe und den ganzen Tag arbeitete, kann es durchaus sein, dass ich problemlos durchfahren kann, auch hunderte von Kilometern. Auf der anderen Seite habe ich auch schon ganz gemütliche Fahrten hinter mir, wo man sogar mit zwei Fahrern unterwegs war, aber immer wieder wenig motiviert weiter zu fahren. So habe ich sogar schon 150 bis 200 Kilometer vor dem Ziel noch eine Zeltübernachtung auf einer Raststätte eingelegt. Und auch nach einer recht ruhigen Nacht mit genügend Schlaf hielt sich die Fahrmotivation weiter in Grenzen.
Ich fahre auch gerne und kann deshalb auch gut durchfahren. Manchmal empfinde ich es eher als anstrengend nach einer (längeren) Pause weiterzufahren, weil man erst wieder umschalten muss. Richtig heftig erlebte ich dies einmal, als ich 5 Stunden fest saß auf der Autobahn. Dadurch das nichts mehr ging, brauchte man auch keine Konzentration, viele schliefen gar ein in ihren Autos, so dass bei der Weiterfahrt auf mehreren Kilometern immer noch Fahrzeuge auf allen Fahrbahnen standen und die Polizei mit "Aufwachen, Weiterfahren" Durchsagen umher fuhr. Auch dort wo die Strecke wieder gänzlich frei war, dauerte es lange bis ich wieder im Fahr-Flow ankam und legte sogar erst einmal eine freiwillige Pause ein- wie viele andere auch. Gar nicht mal unbedingt um zur Toilette zu gehen oder so, sondern um das Gefühl zu bekommen, weiterfahren zu können, wenn man es selbst möchte. Ich fand das Fahren danach schwieriger, als wenn ich die Stunden durchgehend gefahren wäre.
Früher bin ich auch mal gefahren, als eigentlich Schlafen angesagt wäre, weil nichts mehr ging. Einmal sah ich das erst ein, als ich einen beleuchteten LKW gedanklich erst für einen Tunnel hielt. Da war dann klar, das bei der nächsten Möglichkeit geschlafen wird, denn auch der Mitfahrer war schon völlig übermüdet. Natürlich kam dann lange kein Rastplatz und ich fuhr runter von der Autobahn und hielt bei der allerersten Parkmöglichkeit wenige hundert Meter danach an und schlief innerhalb weniger Minuten ein. Soweit würde ich es heute nie wieder kommen lassen. Mit Mitfahrern hat das für mich nichts zu tun. Ich möchte mir auch heute von niemanden sagen lassen, wann ich müde aussehe und man meint ich könne nicht mehr fahren. Das kann ich gut selbst entscheiden. Mitfahrer beziehe ich dabei ein, also wenn ein Mitfahrer eine Rast wünscht, wird das natürlich gemacht. Und bei einer längere Umzugsfahrt war für mich auch einmal klar, dass ich Pause brauche. Die Mitfahrerin der Mitfahrgelegenheit übernahm dann das Steuer, die Alternative wäre eine längere Pause gewesen. Schlafen konnte ich trotzdem nicht, das musste auch nicht sein, sondern es reichte vollkommen sich mal zwei Stunden nicht auf Fahrspuren, Verkehrsschilder, Bremslichter und Geschwindigkeiten zu konzentrieren.
Wenn ich meine Schwester besuchen fahre, lege ich auch eine Wegstrecke von guten 500 Kilometern zurück. Wenn ich diese Strecke alleine mit meinem Sohn fahre, dann brauche ich da ehrlich gesagt schon zumindest eine, eventuell auch noch eine zweite Pause.
Ich mache die Pause zum einen wegen meinem Sohn, auch wenn der Autofahren derart liebt, dass er die Strecke glaube ich klaglos durchfahren würde. Aber trotzdem denke ich mir, dass es ihm nicht schadet, wenn man eine Pause macht. Ich mache das dann meistens bei einem netten Spielplatz, wo er sich dann ein wenig austoben kann. Im Sommer habe ich da dann auch meistens Proviant mit und wir machen dann eben in der Wiese ein Picknick.
Im Sommer benutze ich eigentlich eher weniger Raststädten. Wenn ich zu meiner Schwester fahre, durchquere ich mehr oder weniger einmal der Länge nach Österreich. Da gibt es sehr viele nette Seen oder andere Orte, wo man direkt vorbei fährt und so liebe ich es dann eben, an einem See einen kleinen Aufenthalt zu planen. Im Winter bin ich eher in einer Raststädte, die dann eben auch einen netten Kinderbereich haben.
Ich halte Pausen eigentlich schon für wichtig. Ich selber könnte eine Strecke von 500 Kilometern als Beifahrer durchaus auch ohne Pause durchstehen und habe das auch schon öfters gemacht, als ich eben noch kein Kind hatte. Als Fahrer gönne ich mir diese Pausen aber auch selber. Ich mache sie in der Regel auch schon, bevor ich Müdigkeitserscheinungen habe. Ich denke nämlich auch, dass sich da doch einige überschätzen.
Man rattert zwar so auf der Autobahn vor sich hin und fühlt sich dabei nicht unbedingt müde oder dergleichen, aber in gefährlichen Situationen oder eben zum Beispiel bei einer Unfallsituation, wo es auf eine gute Reaktion ankommt, macht sich dann eben doch durchaus bemerkbar, wenn man ohne Pausen fährt. Ich kann es mir zumindest bei mir so vorstellen.
Bei mir ist es generell so, dass ich spätestens nach zwei Stunden eine Pause einlege. Nach dieser Zeit ist man einfach nicht mehr konzentriert genug, um noch rechtzeitig vor Gefahrensituationen zu reagieren. Dann fahre ich meist den nächsten Autohof an, oder versuche einen Abstecher in die nächste Stadt zu machen, um mir ein wenig die Beine zu vertreten.
Aber auch der Gang zur Toilette ist wichtig und dass man wieder etwas Flüssiges zu sich nimmt. Auf Raststätten entlang den Autobahnen verzichte ich komplett, denn seitdem diese Geld für die Toilettenbenutzung nehmen, gehe ich lieber woanders hin - auch wenn ich dafür einige Kilometer weiter fahren muss.
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