Einfach nicht zum Tierarzt gehen?

vom 29.07.2011, 16:31 Uhr

Für mich ist das ja schon etwas unbegreiflich, wie man mit einem Tier nicht zum Tierarzt gehen kann. Spätestens! wenn ich sehe wie es leidet, würde ich doch mal auf den Gedanken kommen und zum Tierarzt gehen, oder? Und dann gibt es einfach Tiere, die regelmäßig zum Tierarzt müssen, zum Beispiel, weil sie einfach jährlich eine Impfung brauchen.

Nun habe ich mehr als einmal gelesen, dass man Frettchen relativ schnell kastrieren soll. Vor allem die Fähen, weil sonst die Dauerranz droht. Das findet man fast überall, wenn man sich über Frettchen informieren will. Nun hole ich meine Fähe gerade vom Tierarzt ab, weil sie kastriert werden sollte (sie ist zwei Jahre!) und mir wurde gesagt, dass sie einen Tumor an der Gebärmutter hatte, weil sie zu spät kastriert wurde. Ich hab sie erst jetzt, konnte sie also vorher nicht kastrieren.

Jedenfalls ist unklar, ob sie wieder aufwacht. Ich kann jetzt nichts machen, nur warten. Der Arzt meinte, sie wäre in den nächsten drei Tagen gestorben, wenn sie nicht kastriert beziehungsweise operiert worden wäre. Ich frag mich doch wirklich, wo das Problem des Erstbesitzers lag, dass er sie nicht einfach kastriert hat? Sie ist zwei Jahre alt und möglicherweise wars das jetzt - nur weil jemand der Meinung war, dass es auch ohne geht, obwohl überall steht, dass das nicht der Fall ist. Ich könnte mich so aufregen!

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge



Ich finde so etwas einfach unverantwortlich. Viele schaffen sich einfach nur Tiere an, weil sie so niedlich sind. Dabei sollte man nicht vergessen, dass man mit ihnen eine große Verpflichtung eingeht! Besonders Tiere müssen frühzeitig kastriert werden, besonders wenn sie reine Wohnungstiere sind und nicht nach draußen gehen. Denn sonst quälen sich die Tiere zu Tode. Man sollte genug recherchieren, bevor man sich ein Tier zu legt. Und man sollte wissen, welche Kosten und welche Pflichten es mit sich bringt. Tiere müssen halt, genauso wie Menschen auch, mal zum Arzt. Ich finde so etwas einfach nur schrecklich. Solchen Leuten sollte man einfach keine Tiere geben, denn sie kümmern sich ja eh nicht richtig darum!

» Jenna87w » Beiträge: 2149 » Talkpoints: 0,47 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Leider kommt so etwas immer wieder vor. Ich habe auch so einen Fall in der Nähe. Dort hat eine Frau eine Katze, bei der sich schon die Haut ablöst und darunter das pure Fleisch frei liegt, weil die Katze so extrem verfilzt ist. Es handelt sich um eine Perser. Die Frau fragt dann nur, was sie denn bei der Katze machen könnte, dass die Wunden verheilen und dies aufhört. Wir haben ihr dann gesagt, dass sie zum Tierarzt gehen muss und das es an den Verfilzungen liegt. Vielleicht hat das Tier ja auch noch dazu Ungeziefer. Aber jetzt wollte sie lieber zum scheren irgendwohin gehen. Das ist mir auch absolut unverständlich. Als ich damals meine Perser Katze bekam, war es auch schlecht um sie bestellt. Wir haben sie von der Frau auch nur mitgenommen, weil sie uns so leid tat. Hätten wir sie dort gelassen, wäre sie mit Sicherheit auch gestorben.

Das mit deinem Frettchen ist wirklich schlimm. Viele Menschen holen sich ein Tier und ihnen fehlen einfach die Informationen dazu, die man sich ja normalerweise vor der Anschaffung eines Tieres aneignet. Vielleicht ist dein Frettchen auch Opfer von so einer spontanen Anschaffung geworden. Ich hoffe, dass das Tierchen aus der Narkose wieder aufwacht und dann bei dir noch das Leben bekommt, welches es verdient hat. Es wäre schön, wenn du dich hier melden würdest, um mal zu berichten, wie es deinem Frettchen geht.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



So traurig, wie es klingt, aber ich denke, dass meistens ein Tierarztbesuch vermieden wird, weil man ein Tier nicht als ein Lebewesen, sondern eher als ein Spielzeug oder dergleichen ansieht, aber auch, weil solch ein Tierarztbesuch durchaus unangenehme Kosten mit sich tragen kann. Dass ein Tier aber leidet, ist dann doch egal, schließlich kann es ja nichts von Schmerzen sagen und ich finde, das ist das Traurige daran. Auch ein Tier hat ein Recht auf ein ordentliches und schmerzfreies Leben, selbst, wenn es eben mit Kosten verbunden ist. Zwar würde ich nun ein Tier nicht unbedingt auf die Stufe eines Menschen stellen, aber dennoch hat ein Tier eben auch Respekt verdient. Sollte die Behandlung aussichtslos oder zu teuer sein, ist es für das Tier doch besser, es einschläfern zu lassen, aber es nicht dahin siechen lassen. So etwas tut mir selbst in der Seele weh.

Ich drücke Dir die Daumen, dass Dein Frettchen die Operation überstanden hat und bald aufwacht. Scheinbar hat es besser bei Dir als bei dem Vorbesitzer.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Scheinbar hat es besser bei Dir als bei dem Vorbesitzer.

Das möchte ich stark hoffen. Ich hab gestern extra noch flott meine Schrankwand umgebaut, damit sie genug Platz haben. Zum Glück ist die groß. Dummerweise hab ich jetzt keine Möglichkeit mehr, meine Sachen zu verstauen. Aber sei es drum. In 14 Tagen ist der Tierarzt aus dem Urlaub zurück und ich tanze da nochmal an: zum chippen, entwurmen und impfen. Ich hoffe sehr, mit beiden Frettchen. Die zwei bleiben definitiv hier und werden nicht weitergereicht und auch wenn die Übernahme eher spontan war (sie wurden mir geschenkt), war ich froh, dass ich vorher genug gelesen hab. Ich denke bei mir bekommen sie die richtige tierärztliche Versorgung, gutes Futter und ein schönes Heim.

Emma schläft immer noch, er ist aber auch noch benommen und hat sich eingerollt. Sie habe ich direkt neben mir - falls etwas ist und die Notfallnummer vom Tierarzt ist auch schon da. Hoffen möcht ich es nicht, aber sicher ist sicher.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Ach da drücke ich Dir die Daumen, dass doch noch alles gut wird! Das, was Du über die Besitzerin der Katze geschrieben hast, finde ich schon echt krass, denn gerade, wenn man rechtzeitig zum Tierarzt geht, kann man ja noch etwas retten. Ich denke auch, dass man sich vor der Anschaffung eines Haustiers darüber im Klaren sein sollte, dass unter Umständen auch Tierarztkosten anfallen könnten. Kann man diese nicht tragen, sollte man sich vielleicht kein Tier anschaffen.

Ich habe ja auch seit längerem Probleme mit unserer Katze. Mittlerweile war ich bei drei verschiedenen Tierärzten und einer Heilpraktikerin, aber keiner kann richtig helfen, denn organisch wurde bei ihr nichts festgestellt, was den immer wiederkehrenden Juckreiz auslöst. Ein anderes Problem ist natürlich auch, dass jeder Tierarztbesuch Stress für das Tier bedeutet, gerade in unserem Fall, da die Katze sehr ängstlich ist und sich nach jedem Tierarztbesuch erst mal versteckt hat. Und wurde geraten, erst mal zu pausieren, damit der Angstkreislauf durchbrochen wird und dann erst wieder die Tierärztin aufzusuchen. Man möchte ja dem Tier auch keinen unnötigen Stress bereiten, denn auch dadurch können psychische Schäden entstehen!

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


Du kennst die Gründe vom Vorbesitzer nicht und urteilst jetzt über ihn. Dabei gibt es so viele Möglichkeiten, warum er darauf verzichtet hat das Tier kastrieren zu lassen. Zum einen kann es einfach nur Geldmangel gewesen sein, denn immerhin hat er das Tier ja auch abgegeben. Aber vielleicht hatte er auch Zuchtpläne, welche sich dann mit einem kastrierten Tier auch nicht verwirklichen lassen.

Ausserdem kann auch niemand mit Sicherheit sagen, das es diesen Tumor nicht gegeben hätte, wenn das Tier schon frühzeitig kastriert worden wäre. Auch wenn der Vergleich etwas hinkt, sagt man ja auch, das Frauen weniger an Brustkrebs erkranken, wenn sie ein Kind geboren und gestillt haben. Aber es wird nie eine Garantie sein, das man daran nicht erkrankt.

Sicherlich ist es jetzt für dich schwer, das Ganze wirklich zu erfassen. Aber ohne die Hintergründe zu kennen, kann und sollte man niemanden Vorwürfe machen.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge



Ich glaube, dass wir das auch schon zu Genüge hier diskutiert haben.
Tiere, bei denen sich der Tierarzt "nicht lohnt" ?
Mit krankem Tier nicht zum Tierarzt gehen
Tierarzt - zu diesem gehen oder schlechtes Gewissen haben

Durch meine Arbeit in Tierheimen ist mir leider sehr viel begegnet, dass Frauchen und Herrchen nicht zum Tierarzt gehen, sondern die Tiere lieber abgeben, wenn es dann sein muss. Ich habe selber auch solche Tiere aufgenommen und sehr viel Geld beim Tierarzt lassen müssen, weil die Vorbesitzer meinten, dass man mit Medikamenten für den Menschen an den Tieren herumexperimentieren kann. Dass alles dadurch schlimmer wurde haben sie zu spät gesehen und dann das Tier ins Tierheim verfrachtet oder privat vermittelt.

Leider gibt es auch viele Menschen, die ein krankes Tier lieber aussetzen, als zum Tierarzt zu gehen, weil es ihnen einfach zu teuer ist. Schade für die Tiere. Aber man kann leider nichts daran ändern. Diese Leute haben eben kein Gewissen.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Mir ist solch ein Verhalten auch absolut unverständlich und ich kann es nicht nachvollziehen, weshalb ein Mensch sich ein Tier zulegt und dann nicht wenigstens dafür sorgt, sich auch mit den unangenehmen Fragen dieser Tierhaltung auseinanderzusetzen, mit den besonderen Gegebenheiten des einzelnen Tieres, seinen gesundheitlichen und psychischen Bedürfnissen, mit notwendigen Gesundheitschecks, die man regelmäßig beim Tierarzt vornehmen sollte und all diesen Belangen.

Leider kenne ich aber auch einige Tierhalter, die sich mit diesen Dingen nicht befassen und auch nicht befassen wollen. So kenne ich beispielsweise jemanden, der ein Streifenhörnchen besitzt und überhaupt nichts über Streifenhörnchen weiß, weder, was sie so fressen noch, was sie überhaupt für einen Bedarf haben, wie man sie halten sollte und all das. Der Vorbesitzer des Streifenhörnchens hat ein paar Informationen übergeben, als er das Tier abgegeben hat, und das war dann auch alles. So etwas regt mich auf, weil ich finde, dass man seiner Verantwortung damit eben nicht gerecht wird. Ich muss doch wissen, um was für ein Tier mit welchen Bedürfnissen und Eigenheiten und -arten es sich handelt, wenn ich mir eines zulegen will, oder nicht?

Ich hoffe, dass Deine Frettchendame sich bald wieder erholt und denke, ich würde mir nicht weiter Gedanken darüber machen, weshalb der Vorbesitzer nicht zum Tierarzt gegangen ist, um die notwendige und dringend angezeigte Kastration rechtzeitig vornehmen zu lassen, denn ich denke, dass Dir das nicht wirklich weiterhilft, weder in Deiner jetzigen Situation noch ganz allgemein. Wichtig ist wohl hauptsächlich, dass die Tiere jetzt bei Dir aufwachsen können, wo sich gut um sie gekümmert wird und sich jemand um ihre artgerechte Haltung und ihr psychisches und physisches Wohlergehen bemüht und auch entsprechend darum besorgt ist.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Es ist natürlich ärgerlich, wenn man für die Fehler des Vorbesitzers büßen muss, wenn man sich ein Tier kauft. Mein Freund musste leider schon eine ähnliche Situation erleben. Er hat sich auf einer Messe einen Gecko gekauft. Normalerweise kauft er seine Geckos direkt beim Züchter, allerdings wurde auf dieser Messe von einem weniger bekannten Züchter ein junger Gecko mit einer sehr einzigartigen Färbung angeboten, der auch für diese Verhältnisse sehr wenig kostete. So griff mein Freund dann auch gleich zu und ließ sich den Gecko mitgeben.

Zu Hause bei näherem Beschau viel ihm dann aber auch auf, dass der Gecko ab und an eine merkwürdige Körperhaltung aufwies und auch nicht richtig auf der Scheibe kleben wollte. Da gerade Wochenende war, wollte er erstmal nichts machen, gab dem Kleinen etwas mehr Nahrungsergänzungsmittel und überlegte, ob er sich wohl häuten würde, was ein Grund für die Symptome sein könnte. Da dem aber dann doch nicht so schien, gingen wir am Montag mit ihm zum Arzt, der dann schließlich feststellen musste, dass der Kleine Rachitis im Anfangsstadium hatte, da er vom Vorbesitzer wohl von Anfang an nicht richtig versorgt worden ist. Tja, was soll man dazu sagen.

Ich finde, dass sind wirklich Dinge, wie man vermeiden kann, denn als Geckohalter weiß man eigentlich, dass Kronengeckos nun mal größere Mengen an Kalzium benötigen und ich denke, dass man in deinem Fall sicherlich auch wusste, dass hier kastriert werden muss. Sollte das nicht der Fall gewesen sein, ist das ja fast noch schlimmer, denn wie kann man sich ein Tier einfach so halten, ohne näheres über die Haltungsbedingungen zu wissen? Das ist mehr als unverantwortlich.

Oft werden sich solche Tierarztversuche wohl auch einfach erspart, weil es den Besitzern nicht wert ist oder weil sie gar kein Geld dafür haben. In letzterem Fall wäre für mich eigentlich klar, dass ich mir auch kein Tier anschaffe, wenn ich dafür kein Geld habe, aber das scheint auch noch nicht bei allen angekommen zu sein. Selbst bei kleinen Nagern wie Hamstern oder Mäusen muss man schon mal damit rechnen, dass ein Arztbesuch fällig wird und ich denke, dass ist dann auch angebracht. Es ist aber nun mal unterschiedlich, denn ich kenne viele Menschen in meinem Verwandtenkreis, die sich niemals die Mühe machen würden, bei einem kranken Hamster oder einer Maus zum Tierarzt zu gehen.

Meine Oma beispielsweise hat einen Bauernhof, der Tierarzt wird hier regelmäßig für die Nutztiere aufgesucht und gegebenenfalls noch für den Hund. Das war es aber auch schon. Sie haben noch einige Vögel und mehrere Katzen, wer hier krank wird, der muss selbst schauen, wie er klar kommt, denn hierfür zahlen sie keine Arztkosten. Tatsächlich wird das Leben einer Katze hier eh als etwas minderwertiges angesehen, sie werden regelmäßig auf den Straßen überfahren oder von Nachbarn tot im Garten gefunden. Da sich die Tiere aber auch vermehren wie hulle, ist es auch egal, wenn eines der Tiere tot ist, man hat ja noch zwei Junge da.

Für mich ist diese Mentalität zum einen schwer zu verstehen, zum anderen aber denke ich, dass Katzen auf einem Bauernhof nun mal nicht das sind, was sie bei uns in der Wohnung repräsentieren. Klar wird hier auch mal das Tier gekrault und bekommt regelmäßig Futter, aber es schläft Sommer wie Winter im Schuppen, kommt einem nicht ins Haus und darf sich rum treiben wo es nur will. Eine mehr oder weniger, macht hier keinen Unterschied.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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