Dem Tierarzt Trinkgeld geben?

vom 28.07.2011, 14:32 Uhr

Also ich würde einem Tierarzt auch kein Trinkgeld geben. Meistens müssen wir sowieso recht glatte Summen zahlen und abgesehen davon, ist es ja manchmal auch so, dass vieles da gleich ohne Rechnung läuft und man die Kosten manchmal nicht so wirklich zuordnen kann. Zudem sehen die meisten Tierärzte die ich kenne, jetzt auch nicht wiklich so aus, als wären sie noch darauf angewiesen von jedem Kunden 1 Euro Trinkgeld zu kriegen. Ist ja dann nicht so wie manche Kellner die für weniger als 5 Euro pro Stunde arbeiten.

Ich habe aber auch noch nie darüber nachgedacht, dass man einem Tierarzt überhaupt ein Trinkgeld geben kann. Immerhin bezahlt man die Behandlung ja schon mit, warum also dass dann nochmal honorieren. Im Restaurant dagegen zahlt man ja an sich erstmal nur für das Essen und nicht für eine gute Bedienung, auch wenn das an sich ja im Essenpreis sicher eingerechnet ist. Von daher kann man sowas eigentlich auch gar nicht miteinander vergleichen.

Kleine Spenden für das lokale Tierheim dagegen finde ich durchaus gut und da ist so ein Trinkgeld, wenn man es denn unbedingt geben will auch sicher besser aufgehoben als in der Tasche des Tierarztes.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Ich würde dem Tierarzt nie und nimmer Trinkgeld geben. Ich meine du gibst ja auch nicht Trinkgeld wenn du krank bist und zum Arzt gehen musst. Und außerdem die verdienen schon genug Geld das kannst du glauben. Dann geben das Geld lieber anderen, aber nicht denen die eh schon genug haben.

» traumfrau_ » Beiträge: 108 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Prinzipiell kannst du jedem Trinkgeld geben, seit es dein Hausarzt, Tierarzt o.ä. In einigen Berufsfeldern ist es verboten Trinkgelder anzunehmen, wird trotzdem gerne gemacht und auch eine Sache der Besteuerung, da nicht alles Steuerfrei ist.

Frage ist, warum sollte man dem Tierarzt kein Trinkgeld geben ? Im Restaurat oder im Taxi gebt ihr Trinkgeld, da ihr mit der Leistung zufrieden gewesen seit über die Dienstleistung. Deswegen bekommen "nette" Kellner/innen im Restaurant immer Trinkgeld, da diese ihre Kunden gut umsorgen. Und das gleiche macht der Tierarzt doch ebenfalls, er umsorgt das Tier gut und der Halter fühlt sich gut bei diesem aufgehoben. Achja, und die Bedienung ist im Speisenpreis schon inbegriffen - trotzdem gibts Trinkgeld.

Für mich würde gegen ein Trinkgeld an den Tierazt nichts sprechen, ihr sagt immer "wegen der hohen Rechnungen alleine würde ich ihm schon keines geben". Tierärzte unterliegen einem gesetzlichen Mindestsatz, diesen Geldbetrag müssen sie mindestens für die Behandlung nehmen. Daher kommt auch die Heimtierpauschale die bei jedem Besuch entrichtet werden muss - die Kosten sind gesetzlich vorgeschrieben, und nicht nach Lust und Laune gemacht. Gute Tierärzte die sich speziallisiert haben nehmen natürlich für ihre Leistungen mehr als der Mindestsatz, immerhin muss die zusätzliche Ausbildung auch finanziert werden und hinterher etwas abwerfen. Ebenfalls reguliert sich darüber das Nachfrage/Angebotsverhältnis und irgendwie müssen auch die Gerätschaften in den gut ausgestatteten Kliniken/Praxen finanziert werden. Das ganze ist ein einfacher Bestandteil der Betriebswirtschaft die eigentlich jedem logisch geläufig sein sollte, aber wie so immer heulen alle nur über den Preis rum und sehen das drum herrum nicht.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Sorae hat geschrieben:die Kosten sind gesetzlich vorgeschrieben, und nicht nach Lust und Laune gemacht.

Naja die Mindestkosten sind vorgeschrieben und es gibt auch Höchstgrenzen. Aber zum einen liegt dazwischen ein sehr großer Spielraum und zum anderen kennt kaum ein Kunde die gesetzlichen Vorgaben und weiß daher ob er nicht doch dank vierfacher oder fünfacher Mindestsatz abgezockt wird. Zudem sind ja viele Tierärzte jetzt auch nicht so übermäßig teuer ausgestattet. Davon dass sehr viel gleich ganz ohne Rechnung läuft will ich noch nicht mal erzählen.

Der Unterschied ist eben einfach eine Tierarztrechnung ist oftmals in höchstem Maße intransparent. Beim Hausarzt weiß man zwar am Ende auch nicht genau, was er nun alles mit der Krankenkasse abrechnet, aber er muss zumindest mit dem Kostenträger abrechnen, der darauf achtet, dass die Kosten nicht ganz aus dem Ruder laufen.

Ob also so wirklich alles nur nach rein betriebswirtschaflichen Gesichtspunkten abläuft weiß ich nicht. Schon allein die Medikamente, die man oft bekommt, sind beim Tierarzt wesentlich teurer als man sie einkaufen könnte, wenn es ohne Rezept gehen würde oder es per Rezept über eine Apotheke laufen würde.

Man darf da aber auch nicht alle über einen Kamm scheren. Aber im Restaurant kann ich die Preise nachvollziehen und in gewisser Weise verstehen, ob es schon teuer genug ist, dass alle davon leben können und man kann die Preise auch leichter vergleichen. Beim Tierarzt geht das für die meisten Leute ja nicht. Wer weiß denn schon, was eine Untersuchung kostet oder wie teuer die Medikamente eigentlich sein sollten?

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Wie willst du in einem Restaurant die Kosten nachvollziehen ? Nehmen wir ein einfaches Beispiel einen gemischen Salat, im Einkauf mit allem drum und dran kostet der vielleicht 1,50 Euro wird aber für 6 Euro verkauft. Selbst wenn man Personal-, Energiekosten und die Miete mit draufschlägt verdient das Restaurant noch einen sehr guten Teil daran. Ein anderes Beispiel Kaffee von einer üblichen Bäckerei oder Restaurant, die kaufen für einen minimalen Bruchteil ein und verkaufen mit einer Gewinnspanne von 1000% den Becher für 3 Euro weiter - trotzdem gibst du den Kellner Trinkgeld. Die Beispiele lassen sich ewig weiter führen, egal wo du hin gehst die Kosten sind dir nie zu 100% transparent offen gelegt, da es auch noch von einigen ökologischen und infrastrukturellen Faktoren abhängt.

Medikamente und alles was du beim Tierarzt kaufst unterliegt zudem noch einer anderen Besteuerungsklasse. Deswegen wirst du die Medikamente die für Centbeträge hergestellt werden, nie für die Herstellungspreise bekommen. Alles was aus oder für die Medizin ist, hat alleine einen 300%igen Medizinprodukteaufschlag.

Wenn man nicht weiß wie die Kosten sich genau aufspalten, dann kann man das immer beim Tierarzt genau nachfragen. Ebenfalls kann man die gesetzlichen Mindestpreise erfragen, dies ist zum Beispiel bei der Tierärztlichen Vereinigung möglich. Gesetzliche Höchstpreise gibt es nicht, wie ich bereits geschrieben habe ist ein Tierarzt gut und speziallisiert was spricht dagegen das er für seine Dienstleistung mehr nimmt ? Du würdest auch nicht für ein Apfel und ein Ei arbeiten gehen, wenn du jahrelang studiert hast und hinterher noch deine Freizeit geopfert hast dich fachlich weiter zu bilden. Tierärzte sind halt auch nur Menschen die etwas von ihrer Arbeit übrig behalten möchten.

Ich sehe es keinesfalls als Abzocke wenn ein Tierarzt den 5fachen Preis eines minderqualifizierte Tierarztes nimmt - immerhin hast du die freie Wahl zu welchem Tierarzt du mit deinem Tier gehst und wie du ihn aussuchst, bleibt auch dir selbst überlassen. Wenn du also der Überzeugung bist, es tut ein normaler Tierarzt dann ist das so. Wenn ich etwas spezielles mit meinen Tieren habe, dann suche ich auch den teureren spezialisieren in der Tierklinik auf, weil es mir im Endeffekt nicht um das Geld geht sondern darum das meinem Tier adäquat geholfen wird. Und wenn ich mit dieser Leistung zufrieden bin, warum sollte ich das nicht zusätzlich mit einem kleinen Trinkgeldobulus dotieren dürfen?

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge


Sorae hat geschrieben:Medikamente und alles was du beim Tierarzt kaufst unterliegt zudem noch einer anderen Besteuerungsklasse. Deswegen wirst du die Medikamente die für Centbeträge hergestellt werden, nie für die Herstellungspreise bekommen. Alles was aus oder für die Medizin ist, hat alleine einen 300%igen Medizinprodukteaufschlag.


Nunja aber man kann ja nach Preisen im Internet schauen und wenn man da sieht, dass es die Packung im normalen Verkauf für den gleichen Preis gibt, den der Tierart für höchstens 1/3 der Tablettenmenge verlangt, dann hat das nichts mehr mit Medizinprodukteaufschlag zu tun.

Und gerade beim Restaurantbeispiel hast du es doch super vorgerechnet, du weißt in etwa was dein Salat kostet und kannst dir ausrechnen, dass sie den dreifachen bis vierfachen Preis dafür nehmen. Natürlich kannst du das nicht auf den Cent nachrechnen, aber du hast in etwa eine Ahnung, was dein Essen wert ist und was daran verdient wird. Da kann ich dann ja immernoch entscheiden, ob ich dennoch was oben drauf packe oder nicht.

wie ich bereits geschrieben habe ist ein Tierarzt gut und speziallisiert was spricht dagegen das er für seine Dienstleistung mehr nimmt ? Du würdest auch nicht für ein Apfel und ein Ei arbeiten gehen, wenn du jahrelang studiert hast und hinterher noch deine Freizeit geopfert hast dich fachlich weiter zu bilden. Tierärzte sind halt auch nur Menschen die etwas von ihrer Arbeit übrig behalten möchten.


Es sagt ja keiner, dass Tierärzte nicht vernünftig für ihre Arbeit bezahlt werden sollen. Aber das passiert ja schon mit der normalen Rechnung, in der eben auch ein ordentlicher Lohnanteil enthalten ist, der eben meistens doch nicht nur bei 10-20 Euro pro Stunde liegt (allein der Lohn wohlgemerkt).

Ich sehe es keinesfalls als Abzocke wenn ein Tierarzt den 5fachen Preis eines minderqualifizierte Tierarztes nimmt - immerhin hast du die freie Wahl zu welchem Tierarzt du mit deinem Tier gehst und wie du ihn aussuchst, bleibt auch dir selbst überlassen.


Woran machst du denn die Qualifikation fest? Tierarzt bleibt Tierarzt. Egal ob ich hier zu einem ganz einfach Tierarzt fahre, der mehr oder weniger nur eine kleine Liege hat, auf der er die Tiere untersucht oder ich gleich in die Kleintierpraxis fahre, wo ein ganzer OP-Trakt steht, draußen steht bei beiden nur Tierarzt dran und eben nicht wie bei den Humanmediziner Internist, Allgemeinmediziner, Chirurg etc. So richtig erkennst du also kaum die Qualifikation des Tierarztes. Aber auch darum geht es ja eigentlich gar nicht. Denn auch einen OP-Trakt oder spezielle Untersuchungen sollen sie sich ja bezahlen lassen und das machen sie ja auch, warum also das ganze nochmal extra bezahlen?

Wenn ich etwas spezielles mit meinen Tieren habe, dann suche ich auch den teureren spezialisieren in der Tierklinik auf, weil es mir im Endeffekt nicht um das Geld geht sondern darum das meinem Tier adäquat geholfen wird. Und wenn ich mit dieser Leistung zufrieden bin, warum sollte ich das nicht zusätzlich mit einem kleinen Trinkgeldobulus dotieren dürfen?


Natürlich darfst du das gerne machen. Ich wüsste aber eben nicht warum. Ins Restaurant gehe ich zum Essen und weil ich mich da wohl fühlen will, schließlich will ich da einen schönen Abend verbringen. Zum Tierarzt oder Humanmediziner gehe ich hin, weil ich ein Problem habe, dass er beseitigen soll. Ich gehe also hin weil ich am Ergebnis interessiert bin und nicht am einen schönen Tag. Wenn du zum Essen zu McDonalds oder BurgerKing zum Beispiel gehst, dann willst du für den Moment nur satt werden und zahlst ja dann auch kein Trinkgeld.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Klehmchen hat geschrieben:Woran machst du denn die Qualifikation fest? Tierarzt bleibt Tierarzt. ... So richtig erkennst du also kaum die Qualifikation des Tierarztes. Aber auch darum geht es ja eigentlich gar nicht.


Extra Qualifikationen stehen im normalfall an der Tür oder lassen sich auch in der Praxis erfragen. Grob kannst du schon zwischen dem Kleintierarzt und dem Großtierarzt unterscheiden. Und selbst in diesen Bereichen unterteilt es sich nochmals in viele kleine Segmente. Der Wald und Wiesen Tierarzt auf dem Dorf oder in einer kleinen Stadt wird eher selten eine weitere Qualifikation aufweisen können, jedoch wenn du in größere Tierkliniken schaust wirst du sehr wohl feststellen, dass es dort Tierärzte gibt die sich auf Nagetiere, Vögel, Fische, Hunde, Katzen Knochenaufbau ja sogar Krebsdiagnostik spezialsiert haben.

Das ganze ist wie in der Humanmedizin auch, studiert haben sie alle. Allerdings sind die meisten Augenärzte mit einem Herzinfarkt überfordert sein, auch wenn sie es theoretisch einmal gelernt haben.

Wenn du meinst darum geht es gar nicht, geht es wohl. Gehst du mit einem 0815 Problem zu einem wie gsagt, speziallistem auf dem Gebiet wird er dir zwar weiterhelfen können, aber dafür auch einen höheren Preis nehmen.

Etwas anderes ist auch noch die Monopolstellung die ich bislang noch gar nicht angesprochen hatte. Gerade auf dem Land wo es nur sehr wenige Tierärzte gibt wird auch gerne mal mehr zugelangt, da es den meisten Tierhaltern einfach zu umständlich ist einen weiteren Weg in Kauf zu nehmen und einen Tierarzt aufzusuchen der 40 km weg ist. Oft wird dann auch argumentiert, dass das arme Tier auf einer solch langen Fahrt ja leidet.

Und würde man es ganz eng nehmen, dein gang ins Restaurant ist auch nichts anderes wie das essen gehen bei Burger King oder McDonalds, kurzum ein Problem. Du gehst dahin, weil du hunger hast und diese Grundbedürfnis tust du dort befriedigen. Trotzdem gibst du dort Trinkgeld und bei Burger King nicht, warum? Nur weil man dir das Essen an den Tisch bringt, das Umfeld anders aussieht oder weil es sich um eine andere Dienstleistung handelt? Ich denke nach wie vor das Trinkgeldverhalten in der Gastronomie besteht bereits schon so lange, dass es sich kaum ein Kunde trauen würde kein Trinkgeld zu geben und es hat sich zu einer Art "Pflicht" entwickelt. Denn im eigentlichen Sinne dient das Trinkgeld dazu, dem Kellner zu signalisieren, dass man mit seiner geleistenten Arbeit und das umsorgen zufrieden war und drückt damit auch zeitgleich ein Anerkennen aus.

Beim Tierarzt und jedere anderen Berufsgruppe könnte man es deswegen genauso handhaben und im Endeffekt die Diskussion die wir zwei hier gerade wieder führen richtet sich wie im allerersten Post von mir in diesem Thema um den Preis der angeblich zu hoch ist. Das müsste als logische Konsequenz dann allerdings haben, dass du in einem teuren Luxusrestaurant auch kein Trinkgeld geben dürftest da der Preis dort auch hoch ist, du die Qualifikation des Kellners auch nirgendwo angeschrieben siehst und du im allgemeinen gesehen nur dein Problem Hunger beseitigt hast.

Und ich glaube kein noch so schöner Abend in einem Restaurant kann das ersetzen was man fühlt wenn es dem Haustier dank dem Tierarzt wieder besser geht.

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» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Sorae hat geschrieben:Und ich glaube kein noch so schöner Abend in einem Restaurant kann das ersetzen was man fühlt wenn es dem Haustier dank dem Tierarzt wieder besser geht.


Womit wir wieder bei dem einen großen Unterschied sind. Du machst das Tier ja nicht extra krank, damit es dann gut behandelt wird. Wenn du aber ins Restaurant gehst, dann verzichtest du ja mit Absicht darauf, dir selber was zu machen und hungerst dich quasi ins Restaurant obwohl du keine Not dazu hättest. Beim Arzt (egal was für einem) geht es darum, dass für dich eine Notsituation gelindert wird, die du nicht selber lindern kannst. In der Gastronomie, selbst beim Friseur ist das was anders. Da kannst du das grundlegende Problem (Hunger, Haare schneiden usw.) ja eigentlich in 0815-Manier auch selber bei dir zu Hause lösen. Du machst es aber nicht, weil du dich umsorgen lassen willst und es dir gut gehen lassen willst.

Von daher mache ich den Erfolg eines Friseurbesuchs oder Restaurantbesuchs eben nicht davon abhängig, dass ich zum Beispiel satt nach Hause gehe. Wichtig ist dass es geschmeckt hat und dass man mir einen schönen Abend durch guten Service bescherrt hat. Hat man das getan, wird es honoriert, hat man es nicht getan, dann bezahle ich halt doch ganz einfach nur die Leistung, die die Karte versprochen hat als das Essen oder die Frisur, nicht aber eben den Service.

Im Grunde ist es ja auch egal, warum man nun Trinkgeld geben sollte oder nicht, macht ja sowieso jeder wie er es will und sich leisten kann oder will. Ich für meinen Teil denke aber, dass es der gemeine Kellner mit Sicherheit nötiger hat den ein oder anderen Euro von mir zu bekommen als ein Tierarzt. Ich habe zumindest noch keinen Tierarzt gesehen, der unter der Brücke leben muss (im übertragenen Sinne). Ich kenne aber eben auch Kellner, die gerade mal 5 Euro/Stunde bekommen und sich dafür den ganzen Tag abhetzen. Aber wie gesagt, es kann und soll jeder machen wie er will, aber eine wirkliche Notwendigkeit sehe ich bei einem Tierarzt oder auch normalem Arzt nicht.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Wir zahlen häufig mit Karte. Es ist bei uns eben auch nicht so, dass wir direkt beim Arzt bezahlen, wir gehen hinaus und zahlen dann vorne am Schalter bei der Sekretärin. Da sie dort eben auch eine Kasse da haben und es nicht die Sekretärin ist, die meinem Tier geholfen hat, hatte ich eigentlich auch noch nie das Bedürfnis Trinkgeld zu geben und habe immer den genannten Betrag bezahlt, was eben bei Kartenzahlung auch nicht anders geht. Tierärzte bekommen aber auch nicht gerade einen Hungerlohn, für nötig halte ich es daher nicht.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich habe zwar momentan kein Tier, aber ich hatte mal einen Hund und ich kenne es persönlich nicht, dass ich dem Tierarzt Trinkgeld gebe, ganz davon abgesehen, finde ich, dass sich dies nicht gehört und ich glaube sogar, dass der Arzt eigentlich gar kein Trinkgeld annehmen darf. Ich denke, dort gelten die gleichen Regelungen wie als Lehrer oder Postbote.

Ich selbst kannte es auch nicht, dass man für die Untersuchung beziehungsweise Operation beim Tierarzt selbst bezahlt hat. Ich kannte es so, dass man zurück zur Sekretärin ging und dort den Betrag mit der Karte bezahlen musste. Und wie mein Vorredner bereits gesagt hat, haben diese ja nicht zur Gesundheit meines Tieres beigetragen, sodass ich es auch nicht einsah, diesen Leuten Geld dafür zu geben, wäre völliger Schwachsinn.

Darüber hinaus, verdient ein Tierarzt jetzt nicht gerade so wenig, dass er ein Trinkgeld zum Überleben benötigt. Er verdient reichlich und bekommt halt auch seinen Lohn und zu diesem Lohn tragen wir schon bei, reicht das nicht schon? Dann soll ich noch zusätzlich Trinkgeld geben und seinen Lohn zusätzlich aufstocken? Nein, ich finde das geht zu weit.

Wenn wir Menschen zum Arzt gehen, erwarten wir ja auch, dass dieser uns wieder heilt. Wir sind äußerst zufrieden, wenn er dies getan hat, kämen wir aber auf die Idee diesem Arzt dafür Trinkgeld zu geben? Nein, natürlich nicht, weil er nämlich schon ausreichend von uns kassiert, wieso sollten wir ihnen also wiederum mehr geben? Die Ärzte haben sich diesen Beruf ausgesucht, da er ihnen Spaß macht und sie es lieben Menschen- bzw. Tierleben zu retten, dann verlangen die sicherlich auch kein Trinkgeld, was ich auch nicht angemessen finde.

Auch mal den Arzt zum Essen einzuladen, mag eine nette Geste sein, finde ich aber trotzdem nicht in Ordnung. Ansonsten müsste man ja in jedem Beruf auf irgendeiner Art und Weise, Trinkgeld verlangen, weil man auf irgendeiner Art und Weise, etwas für die Menschheit beiträgt, sei es am Computer, sei es am Bau eines Hauses, sei es in der Medizin oder sei es in der Schule. Also finde ich es völlig Schwachsinn.

Natürlich, im Restaurant gibt man mal Trinkgeld, aber eigentlich ist dies auch nicht nötig, weil die Kellner ihr Geld dafür verdienen und uns so bedienen müssen, wie sie es meistens tun. Das Trinkgeld ergibt sich meistens aus Spontanität, dass man einfach kein krummes Geld zurück bekommen mag, so ist es zumindest bei mir der Fall. Eigentlich müsste ich ja auch dem Koch das Geld geben, nicht dem Kellner, da der Kellner ja nichts damit zu tun hatte, dass mir das Essen geschmeckt hat, klingt logisch und ist logisch.

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» Dennus » Beiträge: 1263 » Talkpoints: 0,61 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


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