Einseitige Ernährung immer schlecht?

Erst einmal möchte ich sagen, dass es nicht um mich persönlich bei diesem Falle geht, sondern um das allgemeine Verständnis, was Ernährung + Co. angeht. Denn ich höre in letzter Zeit immer bei Ernährungsthreads hier im Forum davon, dass einseitige Ernährung zu verabscheuen ist und dass man davon besser die Finger lassen sollte. Wirklich nachvollziehen konnte ich diesen Satz aber noch nie so wirklich.

Denn dass es ungesund ist, jeden Tag Burger sich herein zu schieben, das ist mir durchaus bewusst. Auch wenn man jeden Tag Nudeln isst, wird man nicht gerade abnehmen, wenn man dies denn vorhaben sollte. Aber selbst bei Gemüse oder Obstthemen hier im Forum wird ja davon gesprochen, dass man eine einseitige Ernährung lieber vermeiden solle. Stimmt das denn überhaupt und falls ja, wieso sollte man das denn vermeiden? Wenn ich jeden Tag Blattspinat mit Tomaten und dazu einen Salat esse, was soll den daran ungesund sein? Oder ist das alles nur ein allgemeines Klischee, was eigentlich gar keinen Wahrheitsgehalt besitzt?

Ich glaube, dass mit einseitiger Ernährung nicht gemeint ist, dass man sich immer nur von den gleichen Dingen ernährt, sondern eher, dass man zu viel von einem bestimmten Lebensmittel isst. Ungesund ist es nämlich eigentlich nur dann, wenn du dich nicht ausgewogen ernährst. Soll heißen, du isst zum Beispiel nur Nudeln oder nur Burger und nichts anderes mehr.

Wenn du eine Mahlzeit immer wieder isst, in der so ziemlich alle Nährstoffe (Vitamine, Mineralien, Proteine, und anderes) enthalten sind, ist das auf keinen Fall ungesund und auch kein Grund dafür, dich zu Sorgen. Ungesund ist es eben nur dann, wenn wichtige Bestandteile einfach weggelassen werden. Das versteht man dann unter einseitiger Ernährung.

Probiere es doch mal aus, was passiert, wenn Du mehrere Tage ausschließlich Gemüse isst. Der Körper benötigt sicherlich Vitamine, aber genauso gut braucht er gute Fette, Eiweiß und Kohlenhydrate. Würde eines zu kurz kommen oder gar nicht vorhanden sein, läuft der Körper auf Sparflamme und ist nach einigen Tagen nicht mehr so leistungsfähig, wie er es wäre. wenn er eben von allen Nährstoffen etwas bekommt. Davon abgesehen, dass ich es mir ziemlich schwierig vorstelle, nur von Gemüse satt zu werden. Natürlich ist Gemüse sehr abwechslungsreich und auch gesund, aber völlig ohne andere Nährstoffe stelle ich es mir doch schwierig vor, überhaupt satt zu werden und so gesund leben zu können.

Generell ist es so, dass eine Ernährung möglichst vielseitig und abwechslungsreich aussehen sollte. Bei jeder einseitigen Ernährung, sprich nur Kohlenhydrate, nur Eiweiß, nur Fett, wird der Körper nicht mit ausreichend Nährstoffen versorgt und es dauert eben dann nicht mehr ganz so lang, bis der Körper etwas anderes verlangt. Ehrlich gesagt sehe ich bei einer einseitigen Ernährung keine Unterschiede, sie ist eben generell nicht gesund und gut.

Also ich finde das eigentlich ganz einfach zu verstehen. Ob es so stimmt, wie ich mir das denke, ist zwar noch mal eine ganz andere Frage, die ich mir jetzt auch nicht selbst beantworten kann, allerdings wird es wohl irgendetwas damit zu tun haben. Also, jedes Lebensmittel enthält doch verschiedene Nährstoffe. Obst und Gemüse beispielsweise sind pflanzlich und enthalten darum viele Vitamine, und auch viel Wasser. Im Brot dagegen sind überhaupt keine Vitamine, dafür aber jede Menge Kohlenhydrate, welche Obst und Gemüse wiederum überhaupt nicht, oder nur zu sehr kleinen Teilen enthalten. Kohlenhydrate sind die Energielieferanten Nummero uno für unseren Körper, Vitamine dagegen liefern nicht wirklich viel Energie und sind eher für kleinere, aber natürlich dennoch auch wichtige Aufgaben im Körper zuständig. Unser Körper braucht beides, sowohl Vitamine als auch Kohlenhydrate (und andere Nährstoffe selbstverständlich auch noch) .

Mal angenommen, wir ernähren uns aber tagelang nur noch von Obst und Gemüse. Damit nehmen wir eigentlich nur Vitamine, Wasser und Mineralstoffe auf, so gut wie gar keine Kohlenhydrate, Fette oder Eiweiße. Gerade diese drei Stoffe sind für unseren Körper allerdings lebenswichtig. Vitamine beispielsweise sind zwar auch wichtig, aber stehen in dieser Liste sozusagen klar unter Fetten, Eiweißen und Kohlenhydraten. Und wie gesagt nehmen wir diese drei Stoffe, die auch noch die wichtigsten sind, ja eigentlich überhaupt nicht auf, wenn wir uns nur von Obst und Gemüse ernähren. Daher hat unser Körper keine Energie etc. , und das ist der Grund, warum eine einseitige Ernährung schädlich und ungesund sein kann.

Das gilt allerdings nicht nur, wenn unser Körper keine Hauptnährstoffe zu sich nehmen kann, sondern auch, wenn ihm beispielsweise die Vitamine fehlen. Dazu habe ich oben das Brot mit den Kohlenhydraten als Beispiel genannt; ein Brot enthält ja bekanntermaßen keinerlei Vitamine, und wenn diese fehlen, weil man sich zum Beispiel nur von Brot ernährt, dann kann man auch wieder davon sprechen, dass eine einseitige Ernährung alles andere als gesund ist. Zudem kann man sich, wenn man zu viel von einem bestimmten Lebensmittel zu sich nimmt, daran ja auch überessen, was einem nicht nur die Lust auf das jeweilige Nahrungsmittel komplett verdirbt, sondern sicherlich auch nicht gerade ein Teil einer gesunden und vor allem abwechslungsreichen Ernährung sein sollte.

Anders würde es natürlich aussehen, wenn es ein Lebensmittel gäbe, welches alle wichtigen und auch unwichtigen, allerdings dennoch nützlichen Nährstoffe enthielte. Sofern man sich von diesem dann nicht auch überisst, wäre es wohl eine perfekte Ernährung, sich nur von diesem Lebensmittel und genau in den richtigen Mengen zu ernähren. Wer immer abwechslungsreich isst und auf diese Art und Weise alle verschiedenen Nährstoffe in sich aufnimmt, der lebt eindeutig gesünder als jemand, der sich nur von Fast Food ernährt, wobei dieses in Maßen natürlich aufgrund der Fette und Kohlenhydrate auch ganz gesund sein kann. Dies gilt jedoch für alle Lebensmittel und gerade bei Fast Food müsste man aufgrund des hohen Fettgehalts dieses nur in geradezu winzigen Bissen zu sich nehmen. Fett ist immerhin der Nährstoff, der die meiste Energie liefert, nämlich doppelt so viel wie die Kohlenhydrate, und daher kommt ja auch der äußerst passende Spruch: Zuviel Fett macht fett.

@porcelain : Das mit dem Obst und Gemüse mag ein guter Gedankengang sein, aber Kohlenhydrate und Eiweiße bekommt man ja durchaus auch durch Obst und Gemüse mit an Bord und für die Fette kann man ja auch einfach sorgen, indem man den Rahmspinat zum Beispiel ein wenig anbrät. Also stimmt dein zweiter Teil schon einmal nicht, denn mit Obst bekommt man massenweise Fruchtzucker mit an Bord und damit wäre schon einmal der Kohlenhydrat-Anteil dort. Und einen gewissen Brennwert hat die Sache natürlich auch noch, aber ich denke, dass ich das alles im Grundprinzip verstanden habe, dass man auch von weniger gesunden Stoffen anscheinend etwas braucht und dass man nicht immer nur Vitamine einfach essen kann, weil dann andere Dinge anscheinend fehlen. Allerdings kann ich dir im letzten Satz nicht so zustimmen, denn in letzter Zeit soll man ja eher mehr Fette essen als die Kohlenhydrate, das liest man zumindest überall, weil doch immer so Werbung über dieses "Low-Carb" gemacht wird, aber davon halte ich persönlich sowieso nichts.

@steph : Besser lasse ich es sein, nachdem ich gelesen habe, dass es anscheinend nicht so berauschend für meinen Körper sein soll. Also greife ich doch lieber auch zu Alternativen, denn gute Fette findet man doch vor allem auch in Fisch, oder? Und anscheinend sollte man auch komplett die Finger davon lassen, sich einseitig zu ernähren. Allerdings kam doch hier im Forum und auch in Zeitschriften einmal das alles mit Atkins-Diät + Co. auf, und in letzter Zeit ist doch auch dauernd dieser "Low-Carb" Kram hier angesagt. Kann ich also aus diesen Erkenntnissen schließen, dass "Low-Carb" unsinnig und ganz und gar nicht erfolgsversprechend ist oder ist das dann wieder etwas Anderes bei Diäten?