Feste Anstellung für Mini-Job oder Praktikum aufgeben?
Wie sicher einige wissen, beschäftige mich seit ein paar Wochen mit Bewerbungen und der Suche nach einer neuen Arbeit.Vorzugsweise suche ich nach einer Ausbildung, aber die ein oder andere Bewerbung landet auch schon mal bei Arbeitgebern, welche nur eine Hilfskraft suchen oder vergleichbares. Bis jetzt kam natürlich noch nicht viel von den potenziellen Arbeitgeber, dafür ist es wohl schon zu spät im Jahr, was ich durchaus nachvollziehen kann. Außerdem musste ich genauso selbstverständlich wegen meiner derzeitigen Anstellung ein paar Vorstellungsgespräche oder Tests absagen, da ich arbeiten musste und die Firma mir auf meinen Wunsch keinen Ausweichtermin anbieten konnte.
Nun überlege ich seit einigen Tagen ob ich meinen Job, der jetzt im Herbst unbefristet wird, solange noch behalten soll bis ich etwas richtiges gefunden habe oder aber mich mit einem Praktikum oder einer Hilfstätigkeit zufrieden geben soll. Dazu muss ich allerdings sagen, dass mein jetziger Job nicht annähernd etwas mit meinem eigentlichen Berufswunsch zu tun hat. Natürlich mag ich meine Kollegen und ich mache meine Arbeit, meiner Ansicht nach auch sehr gut, allerdings ist das alles mit sehr viel Stress, Aufwand und sonstigen Schikanen verbunden. Vielleicht nehme ich es auch nur so wahr, weil es mir keinen Spaß macht. Ich habe keine Vollzeitstelle, aber mein Beruf fordert mich so, dass ich kaum noch Freizeit habe, geschweige denn richtig abschalten kann, über kurz oder lang würde ich vermutlich einfach aus dem Dunst heraus kündigen. Alleine schon aus dem Grund, dass dies eine sehr körperlich belastende Arbeit ist und ich mich vom denken her, nicht ausgelastet fühle.
Vor allem weil ein Praktikum meist nicht vergütet ist und meist auch nur eine sehr wage Aussage darüber vorhanden ist, ob eine spätere Übernahme in ein festes Arbeitsverhältnis beziehungsweise eine Ausbildung möglich ist, zweifel ich noch sehr. natürlich würde mich dieses Praktikum, zumindest im Lebenslauf, viel weiter bringen als meine jetzige Tätigkeit. Selbst ein Hilfsjob wäre positiver auf dem Papier. Ein paar Monate könnte ich sicherlich auch finanziell überbrücken, aber dann würde es sehr schwierig werden.
Wie würdet ihr diese Situation lösen und vor allem warum? Es gibt so viele Möglichkeiten, keine erschließt sich mir aber wirklich, so dass ich denke, dass dies die richtige Entscheidung wäre und mich sowohl praktisch als auch finanziell weiterbringen würde.
Also erst einmal ist mir nicht bewusst, warum Du die Termine absagen musstest. Jeder hat die Möglichkeit aufgrund von Bewerbungsgesprächen oder Tests seiner Arbeitgeber zu fragen, ob man frei bekommt. Ansonsten kann man ja auch Urlaub dafür einreichen. Manche Arbeitgeber geben dafür auch Sonderurlaub. Erkundige Dich mal bei Deinem Arbeitgeber.
Ich würde an Deiner Stelle Deine jetzige Tätigkeit nicht aufgeben, so lange wie Du sie noch sicher hast. Du wirst da ja bezahlt. Dabei muss man immer Deine finanzielle Situation betrachten, denn ein Praktikum wird ja nicht bezahlt. Es ist aber ein super Sprung für eine Ausbildung. Wenn Du es finanzieren kannst, mache es, aber ansonsten nur, wenn Du eine feste Zusage für etwas hast, denn sonst ist es einfach viel zu unsicher. Sonst stehst Du noch vor einem finanziellen Scherben Haufen.
Die Möglichkeit so kurzfristig irgendwie frei zu bekommen, sei es als Überstundenausgleich oder als Urlaub ist leider nicht möglich. Dienstpläne werden bei uns leider immer nach Bedarf gemacht, dann wird generell nicht auf persönliche Wünsche eingegangen. Bei Urlaub gibt es auch überhaupt keine Diskussion, da dieser ein Jahr vorher geplant und genommen werden muss, deshalb kann ich mir auch nicht spontan mal einen Tag oder einen halben Tag frei nehmen.
Finanziell wäre es sicher auch möglich, wenn ich gar kein Einkommen hätte, da mein Lebensgefährte dies alles gut bewältigen könnte und zwar ohne das wir an Lebensqualität oder -standart verlieren, allerdings möchte ich dies nicht. Ich denke das kann man auch ganz gut nachvollziehen, dass man sich bei seinem Partner nicht immer Geld holen möchte, sondern es lieber selbst verdienen. Schließlich habe ich auch ganz eigene Fixkosten. Ich weiß auch das ich mich irgendwie um Kopf und Kragen rede, vielleicht komme ich so aber auf eine für mich akzeptable Lösung, die meinen Partner erst mal außen vor lassen.
Ich bin grundsätzlich dagegen, einen Job, den man fest hat, aufzugeben, es sei denn, es sprechen Gründe wie Mobbing dafür und es gibt keinen anderen Ausweg. Natürlich klingt nun alles nicht so wirklich toll und ich kann gut verstehen, dass Du von dort weg möchtest. Aber ich würde an Deiner Stelle doch wirklich schauen, ob Du nicht von dieser Arbeitsstätte aus in eine neue Arbeitsstelle kommen kannst. Sprich, Du bewirbst Dich eben weiterhin und sollte sich etwas ergeben, kannst Du noch immer kündigen.
Wenn Vorstellungsgespräche anstehen und Du dafür kein "Frei" bekommst, verlege doch das Gespräch auf die Zeit nach Deinem Dienst. Der Arbeitgeber ist meines Wissens nach nur bei Kündigung von Seiten des Arbeitgebers aus dazu verpflichtet, Dich für Gespräche freizustellen. Aber ich denke, Du arbeitest ja in Teilzeit, so dass es da kein Problem sein sollte, in Deiner freien Zeit einen Termin zu finden. Vielleicht gibt es auch die Option, dass mal die Schicht getauscht wird.
Nicht ganz uninteressant wäre es zu wissen, in welchem Bereich Du arbeitest. Hast Du schon eine Ausbildung absolviert oder würdest Du noch eine zweite Ausbildung absolvieren wollen? Vielleicht findest Du ja in diesem Bereich noch kurzfristig eine Stelle, da manche Auszubildenden ihre Stelle dann doch nicht haben wollen oder sogar erst nicht einmal da antreten. Nur heißt es ja nicht, dass Du in diesem Betrieb dann glücklicher wirst.
Dass Du keine Lust hast, auf Deinen Freund angewiesen zu sein, ist verständlich, aber andererseits, wenn Du eben nicht mehr die Kraft hast, dort weiterhin zu arbeiten, bleibt Dir wohl nichts anderes übrig. Ein unbezahltes Praktikum jedoch würde ich Dir nicht wirklich empfehlen und bei den Mini-Jobs ist es ja so, dass Du Dich freiwillig krankenversichern müsstest. Wenn Ihr das alles finanziell stemmen könnt, kann ein Mini-Job sicherlich eine Alternative sein, aber ehrlich gesagt stelle ich mir das auch nicht so prickelnd vor beziehungsweise habe auch so meine Erfahrungen diesbezüglich machen dürfen. Daher wäge es gut ab, denn so ein Mini-Job ist auch nicht ganz ohne.
Wenn dein jetziger Job nichts mit deinem Berufswunsch zu tun hat, dann würde ich ihn nicht länger machen. Denn wenn du eine Ausbildung suchst, wird es von den Firmen gerne gesehen, wenn man in dem Beruf schon gearbeitet hat. Sei es nun ein Mini-Job oder ein Praktikum.
Ich war auch selbst in der Situation, dass ich einfach keine Ausbildungsstelle gefunden habe. Alle haben mir geraten, dass ich ein Praktikum in dem Beruf machen soll. Ich hatte zu der Zeit auch einen Job auf 400 €-Basis. Also habe ich mich um ein Praktikum bei vielen Unternehmen beworben. Und es hat auch nicht lange gedauert, bis mich jemand genommen hat. In dem Vorstellungsgespräch habe ich natürlich erwähnt, dass ich auch eine Ausbildung in dem Beruf suche und durch das Praktikum Erfahrungen sammeln möchte. Das Praktikum hat auch nur 2 Wochen gedauert, und ich konnte es zusammen mit meinem Mini-Job unter einen Hut bringen. Bevor mein letzter Tag in der Firma vorbei war, bat mich der Chef in sein Büro. Und siehe da, er bot mir eine Ausbildungsstelle an. Da habe ich natürlich sofort zu geschlagen.
Ein Praktikum kann nie schaden, im Gegenteil. Es wird dir bestimmt bei deiner Ausbildungssuche helfen. Es sind zwar 2 Wochen gewesen, die ich nicht bezahlt bekommen habe, aber ich hatte dann eine Stelle. Und ich finde, dass 2 Wochen Praktikum in Ordnung ist. Wenn dir aber ein Unternehmen sagt, du sollst mal einen ganzen Monat oder ein halbes Jahr ein Praktikum absolvieren und dann auch noch unbezahlt, dann würde ich es dankend ablehnen. Denn meistens wird man dort nur ausgenutzt. Ich wünsche dir für deine Stellensuche viel Erfolg!
Ich denke du bist nicht bereit alles dafür zu geben einen neuen Job/neue Ausbildung zu finden! Da schon im ersten Kommentar beschrieben wird das man für so etwas freigestellt werden kann, von der normalen Arbeit.
Ich würde dir raten du machst erst mal ein kurzes Brainstorming, was du gerne machen würdest oder wo du deine Zukunft siehst. Weiter gehend machst du dich schlau welche Möglichkeiten du hast einen Job/eine Ausbildung zu finden (sind Ausbildungsplätze in deiner Nähe / Muss ich umziehen / kann ich mir es leisten ein unbezahltes Praktikum machen / bekomme ich Staatliche Hilfen) wenn du dich entschieden hast einen Weg zu gehen, nimmst du dir erst mal ein paar Tage frei um dich richtig zu bewerben um die Zeit und die Muse zu haben dies zu tun (Je nach Bereich z.B: handwerklicher Beruf;( z.B.: Persönliche Vorstellung mit Bewerbungsunterlagen).
Wenn du das gemacht hast nimm dir auch frei für die Einstellungstests welche dich eben Weiterbringen können denn wenn du keinen Test wahr nimmst bleibst du stehen und kommst nicht voran und du bleibst in deinem jetzigen Job!
Holzwurm hat geschrieben:Ich denke du bist nicht bereit alles dafür zu geben einen neuen Job/neue Ausbildung zu finden! Da schon im ersten Kommentar beschrieben wird das man für so etwas freigestellt werden kann, von der normalen Arbeit.
In der Theorie alles schön und gut. In der Praxis mag das aber alles anders aussehen. Sicher gibt es Leute, die auch für einen neuen Job hungern, aber deswegen würden ich den anderen jetzt nicht vorwerfen, sie sind nicht bereit alles dafür zu geben.
Man mag zwar durchaus das Recht darauf haben freigestellt zu werden, aber es stellt sich eben die Frage ob der Arbeitgeber das auch einfach so einräumt. Natürlich muss er das unter den meisten Umständen machen, das heißt aber eben nicht, dass er das auch macht! Klar kann man sich einfach auf sein Recht berufen und zum Bewerbungsgespräch fahren, statt zur Arbeit zu gehen, aber für den Fall, dass der Arbeitgeber doch Recht hatte mit der Verweigerung, trägt man auch alle Konsequenzen!
Ich kann die Situation jedenfalls voll und ganz verstehen. Zunächst einmal solltest du dir einen neuen Job suchen, wenn du mit deinem derzeitigen nicht zufrieden bist und sowieso was anderes machen willst. Aber wenn es finanziell nicht drin ist, einfach zu kündigen und zur Not auch monatelang nach einem neuen Job oder Ausbildung zu suchen, dann würde ich zunächst mal im alten Job bleiben und versuchen dich nebenbei zu bewerben, auch wenn du dann vielleicht nicht alle Termine wahrnehmen kannst. Ist halt eine blöde Situation, wenn man nicht finanziell unabhängig ist.
Ein Praktikum kann dich natürlich voran bringen, aber ein Praktikum ist eben oft unbezahlt und oftmals geht es danach nur in ein weiteres Praktikum. Würde ich also wenn überhaupt nur dann machen, wenn es auf jeden Fall zu deinem Berufswunsch passt und dann auch nur in überschaubaren Ausmaßen.
Ich weiß jetzt nicht wie deine Private und Finanzielle Situation ist, und wie alt du bist, allerdings würde ich nicht meine feste Arbeitsstelle aufgeben, bevor ich nicht etwas Neues habe. Ich finde es gut, wenn man merkt, dass die Arbeit einem nicht mehr Spaß macht, dass man sich dann nach Alternativen umsieht. Aber du solltest bedenken, dass Aushilfsarbeiten, meistens schlechter bezahlt sind, als feste Anstellungen und wie du bereits erwähnt hast, sind Praktika meisten nicht vergütet und wenn dann nur sehr gering. Also aus finanzieller Sicht, solltest du auf alle Fälle bei deinem Job bleiben, bis du etwas Neues hast. Auch hast du einfach eine gewisse Sicherheit, dass du etwas hast, wenn es mit deinen neuen Arbeitsplänen nicht funktioniert, weil du zum Beispiel keine Anstellung bekommst. Das Problem mit den Vorstellungsgesprächen wirst du auch beim Praktikum und bei einem Aushilfjob arbeiten, denn da kannst du dir je nach Firma auch nicht einfach frei nehmen für ein Vorstellungsgespräch.
@Holzwurm
Natürlich gebe ich nicht für meinen Job alles und sogar mein Leben auf, denn es macht mir Spaß und Freude. Was habe ich denn davon wenn ich mit aller Gewalt einen Job suche und auch bekomme, dann aber kein soziales Netzwerk mehr habe, der Ort für mich komplett fremd ist und ich überhaupt keine Lust mehr auf irgendwas habe, weil es einfach nur traurig ist? Nein, so weit sollte es bei mir niemals kommen. Auch würde ich niemals super sparsam leben und mich wohl möglich nur wegen einem Praktikum von Nudeln mit Ketchup ernähren. Da ich aber auf meinen Lebensgefährten zählen kann, wird es zum Glück auch niemals so weit kommen. Dies ist auch der Grund warum ich die Stadt niemals verlassen würde. Meine Bekannten und Freunde leben hier, genauso wie mein Partner, der hier fest angestellt ist und gutes Geld verdient.
@milli23
Ich bin gerade Anfang zwanzig und wie schon erwähnt bin ich finanziell zumindest relativ gut abgesichert, auch wenn ich dies nur ungern nutzen würde. Die Situation und meine Entscheidung diesbezüglich habe ich weiter oben im Thema genauer erläutert.
Meiner Erfahrung nach ist es um ein vielfaches einfacher "nur" ein Praktikum zu bekommen. Man geht zu der gewünschten Firma beziehungsweise Kanzlei und fragt einfach mal höflich ob sie noch jemanden unterbringen können. Falls keine direkte Absage folgt und man seine Zeugnisse dabei hat, sowie ein wenig Zeit für ein Gespräch, kann man das Praktikum doch eigentlich sofort antreten. Bei Ausbildungsstellen, ist dieses ganze Bewerbungsverfahren aber leider viel aufwendiger, was ich aber durchaus nachvollziehen kann, da ein Azubi viel länger in der Firma bleibt und man ihn zudem nicht so schnell wieder los wird, wenn man es gerne möchte. Ein Praktikum auf kurze Zeit ist eher etwas unverbindliches, ich hoffe man weiß was ich damit ausdrücken will. Der Arbeitgeber, natürlich auch der Praktikant, sind viel freier in ihren Entscheidungen die Zukunft betreffend.
Ich denke aber meine Entscheidung tendiert gerade in Richtung Ausbildung, welche ich wenn es einfach zu lange dauert und mir weiterhin nicht möglich ist, dass ein oder andere Gespräch teilzunehmen, aus der Arbeitslosigkeit heraus aufnehmen werde. Vor allem dann, wenn ich plump gesagt keine Lust mehr auf meinen jetzigen Job habe, weil er wirklich physisch sehr, sehr anstrengend ist. Auch macht es mir ein wenig Angst irgendwelche körperlichen Probleme durch meinen Job zu bekommen, mit denen ich mich dann unter Umständen noch Monate lang durchschlagen muss.
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