Krampfaderverödung

vom 26.07.2011, 19:18 Uhr

Vor kurzem bin ich mal wieder mit der Bahn gefahren. Ein paar Sitze neben mir unterhielten sich zwei Damen über eine Krampfaderverödung. Ich habe ein wenig gegoogelt und mich ein wenig im Bekanntenkreis informiert, bin aber immer noch zu dem Entschluss gekommen, dass das schon eine für mich noch sehr seltsame Behandlungsmethode ist. Nun gut zugegeben, ich bin noch sehr weit weg von dem Alter, das sich mehr Gedanken über Krampfadern machen müsste, aber die Damen in der Bahn haben sich so über diese Krampfaderverödung unterhalten, dass es mich nun auch interessiert hat. Wie ich jetzt herausgefunden habe, sollen das wohl Heilpraktiker durchführen. Es soll auch kein Operationsrisiko mehr bestehen und auch keine Stützstrümpfe mehr getragen werden.

Aber wie kann man denn eine Krampfader veröden? Veröden bedeutet doch lediglich, dass eine Ader zugemacht wird, oder? Jedenfalls kenne ich das so aus dem Nasenbereich. Hier werden ja häufig Adern verödet. Nun ist es ja aber so, dass eine Krampfader daher resultiert, dass das Blut vom Fuß irgendwann nicht mehr adäquat nach oben zurücklaufen konnte und sich somit ein Blutstau gebildet hat. Der Kreislauf war in diesem Moment durchbrochen. So und jetzt komme ich wieder zu dem Punkt, warum man nun eine Verödung benötigt. Es ist ja nichts offen, was geschlossen werden müsste. Also, hat jemand Erfahrung mit einer Krampfader-Verödung oder weiß zumindest etwas damit anzufangen?

» Humpen2020 » Beiträge: 356 » Talkpoints: 0,63 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Humpen2020 hat geschrieben:Nun ist es ja aber so, dass eine Krampfader daher resultiert, dass das Blut vom Fuß irgendwann nicht mehr adäquat nach oben zurücklaufen konnte und sich somit ein Blutstau gebildet hat. Der Kreislauf war in diesem Moment durchbrochen. So und jetzt komme ich wieder zu dem Punkt, warum man nun eine Verödung benötigt. Es ist ja nichts offen, was geschlossen werden müsste.


Natürlich ist die Vene in diesem Fall offen. Das Blut staut sich ja nich, weil sich die Vene langsam zusetzt und damit verengt, sondern weil einfach normale Mechanismen, die dafür da sind, dass die Blut gegen die Schwerkraft zum Herzen zu pumpem versagen. Dadurch staut sich das Blut in den betroffenen Venen und der Abfluss erfolgt über tiefer gelegene Venen und nicht mehr über die Venen die direkt unter der Haut verlaufen.

Durch den damit gestörten Abfluss des Blutes ergibt sich aber nicht nur ein kosmetisches Problem. Wenn Blut lange steht oder zumindest langsamer als es sollte fließt kann es dazu kommen, dass sich dort eine Thrombose entwickelt, also ein kleiner Blutpropfen. Solange der an Ort und Stelle bleibt, passiert da erstmal nichts, aber diese Thromben können sich auch mal lösen und sich dann in einer kleinen Arterie festsetzen und damit (häufig in der Lunge) ein bestimmtes Organ oder einen Teil davon von der Blutzufuhr abschneiden.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^