Mein Freund will für VIEL Geld privat Samen spenden!

vom 26.07.2011, 17:02 Uhr

Ich (33) bin seit erst kurzer Zeit mit einem Mann (41) zusammen, mit dem sich wirklich alles gut anfühlt. Noch führen wir eine Fernbeziehung (ca. 200 km) und sind in der berühmten Kennenlernphase. Ich bin zuversichtlich, was unsere Beziehung betrifft, auch wenn wir beide wirtschaftlich nicht sehr gut gestellt sind. Die finanzielle Situation bei ihm ist jedoch wirklich extrem - er steht vor der Privatinsolvenz. Nun hat er über zwei Ecken von einer angeblich(en) lesbischen Millionärin aus Ghana erfahren, die ein Kind von einem weißen Mann möchte. Es soll also eine private Samenspende stattfinden und es wird von einer Geldsumme um die 10.000 EUR gesprochen, die er dafür erhalten soll.

Momentan steht das alles noch ganz am Anfang, die beiden lernen sich erst kennen. Aber ich bin schon jetzt unglaublich skeptisch. Ich möchte ihn gern unterstützen, diese Chance zu Geld zu kommen zu ergreifen. Jedoch ist das, wie ich nun feststellen muss, für mich mit großem emotionalen Stress verbunden und ich bin ratlos! Der Mann, bei dem ich nicht ausschließe, selbst einmal ein Kind mit ihm zu haben, soll schon vorher mit einer fremden Frau Vater werden? Und überhaupt: kann man solch einem Vorhaben überhaupt trauen? Wenn diese Frau wirklich so viel Geld hat, dann hat sie doch auch andere und vor allem auch für sich selbst günstigere Möglichkeiten, an den Samen eines weißen Mannes zu gelangen!

Es fällt mir schwer, meinem Freund das Vorhaben schlichtweg zu verbieten oder zu "verderben", weil ich weiß, wie sehr ihm dieses Geld helfen würde. Auf der anderen Seite fühle ich mich als Frau und potenzielle Mutter betrogen. Ich wünschte mir die Reife, das als gemeinsames "gutes Vorhaben" erleben zu können, aber es geht doch schließlich um ein Kind! Er möchte zwar mit dieser Frau dann Kontakt halten und wünscht sich zumindest ein Foto von dem Kind und verwehrt sich auch nicht dagegen, wenn dieses Kind ihn als "Vater" kennenlernen möchte. Aber wenn ich mir vorstelle, dieses unschuldige Wesen, dass dann SEIN Kind ist, zu sehen und IHN in dem Kind zu sehen, dann rutscht mir irgendwie alles unter meinem Herzen und unter meinen Füßen weg!

Dass das alles für mich momentan eine große Belastung ist, das weiß er und er überlegt selbst, dieses Vorhaben einfach sein zu lassen. Auf der anderen Seite ist er unglaublich verzweifelt über seine Situation, nicht mehr so recht auf die Füße kommen zu können (er hat ein sehr bewegtes Leben hinter sich mit schlimmen Tiefschlägen). Ich fühle mich einfach nicht verstanden und in einer Zwickmühle: Sehe ich das viel zu eng oder sind meine Ängste berechtigt? "Angst ist ein schlechter Ratgeber!" - das ist sein Spruch. Jedoch bewahrt sie uns doch auch vor großen Fehlern, oder? Und wie "sicher" kann es überhaupt sein, wenn ein Mann solch ein Angebot bekommt? Und denkt er nicht viel zu wenig an unsere Beziehung und auch an das Kind, das da gezeugt werden soll?

Auf der einen Seite habe ich das Gefühl, dass ich überreagiere. Auf der anderen Seite aber sehe ich mich gewarnt und spüre ganz deutlich, dass ich wohl nicht damit klar kommen werde, wenn ich in einem Jahr verkünden darf: "Mein Liebster ist Vater geworden, aber das Kind hat er nicht mit mir!" Ich wünsche mir an dieser Stelle einfach ein paar Ratschläge, wie ich mit dieser Situation, die für mich nun doch schwieriger ist, als ich selbst es erwartete, fertig werden kann... Wie ist EURE Meinung dazu?

» Flügelschlag » Beiträge: 1 » Talkpoints: 2,00 »



Ich bin der Meinung, es gibt genug andere Möglichkeiten, Geld zu verdienen und aus einer misslichen Lage auszubrechen. Samen spenden ist keine so schlechte Möglichkeit, in Deutschland bekommt man aber eher wenig Geld dafür und muss schon hohen Qualitätsansprüchen gerecht werden.

Viel schlimmer denke ich, ist, dass er sich nicht im Klaren darüber ist, dass die Dame später auf Unterhalt klagen kann. Dann werden die 10.000 Euro schnell wieder abgezahlt und dein neuer Freund hat noch mehr Probleme an den Hacken.

Ich selbst würde es nicht gut finden. Samen spenden ion einer offiziellen Samenbank könnte ich noch vertreten. Auch da kann zwar irgendwann mal die Nachfrage kommen, aber im Allgemeinen weiß man ja nicht, ob und wie viele Kinder man damit "gezeugt" hat. Aber in dieser Situation wie du sie beschreibst sind die Grundlagen ja ganz anders. Zudem ist das höchst unseriös und ich hätte viel zu viel Angst, das dann später noch Geschichten auf mich einprasseln. Daran kann eine Beziehung auch ganz schnell zu Grunde gehen.

» Rheanna » Beiträge: 639 » Talkpoints: 3,67 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Es gibt viele Funktionierende Partnerschaften, bei welchen der eine Partner ein Kind oder Kinder aus einer früheren Beziehung hat. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann wird die künftige Mutter keine Beziehung zu deinem Freund gehabt haben. Wenn die Samenspende dann ohne gemeinsamen Sex zwischen den beiden stattfindet, dann ist das doch eigentlich durchaus mit einem Kind aus früherer Beziehung vergleichbar und ist in dem Sinne kein Fremdgehen. Wenn ihr beide zusammen mal Kinder haben solltet, dann wird euer Kind da hinein wachsen und man muss eurem Kind ja nicht sofort auf die Nase binden, wie das Halbgeschwisterchen entstand.

Ich würde viel eher Probleme damit haben, dass die Dame tatsächlich eines Tages Unterhalt fordern könnte. Da muss sich dein Freund unbedingt juristisch beraten lassen. Je nach dem, ob die Dame in Ghana oder hier in Deutschland wohnt, gelten da sicher unterschiedliche Bedingungen. Auf jeden Fall sollte man da alle möglichen Fälle durchdenken und sich für alle Fälle schriftlich absichern, damit nicht eines Tages ein kleines Kind vor der Tür deines Freundes steht, und bei euch wohnen will.

Ich hätte da an deiner Stelle eher Probleme mit der anstehenden Privatinsolvenz. Ich kenne mich damit nicht so gut aus, kann mir aber gut vorstellen, dass da eure finanziellen Möglichkeiten sehr eingeschränkt sein werden, wenn der Mann in die Insolvenz geht, da man ja den Gläubigern irgendwie das Geld zurück zahlen sollte. Auf jeden Fall solltet ihr da ganz genau klären, wie ihr euch in beiden Fällen das finanzielle Vorgehen vorstellt. Das ist zwar wenig romantisch, aber sicherlich notwendig. Auf jeden Fall sollte man da klare Verhältnisse schaffen, damit man sich gegenseitig vertrauen kann.

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» trüffelsucher » Beiträge: 12446 » Talkpoints: 3,92 » Auszeichnung für 12000 Beiträge



Unterhaltspflicht bei Samenspendern

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» Julix » Beiträge: 2566 » Talkpoints: -1,81 » Auszeichnung für 2000 Beiträge



Ich bin der Meinung, dass das ja alles erstmal schön und gut klingt. Jedoch solltest du deinen Freund mal fragen, ob er sich darüber im klaren ist,dass die Frau ihn später auch auf Unterhalt für die Kinder verklagen kann, wenn sie irgendwann mal Geldprobleme hat oder ähnliches. Desweiteren sollte dein Freund sich mal fragen, wieso die Frau ausgerechnet von ihm ein Kind haben will? Es gibt für sie sehr viele sehr viel günstigere Varianten und ich denke nicht, dass dein Freund total begehrenswert und wie ein Model aussieht.

Des weiteren denke ich auch, dass er es deinetwegen nicht machen sollte. Für dich wäre es mit großer Wahrscheinlichkeit schrecklich, wenn du weißt, dass dein Mann oder Freund bereits ein Kind hat das nicht von dir ist. Äußerem würde es auch einen sehr schlechten Eindruck auf euch beide machen, wenn ihr schon sehr lange zusammen seit und dein Mann aus genau dieser Zeit ein Kind hat. Ich glaube nicht, dass ihr das allen Leuten erklären wollt.

Es gibt genug Möglichkeiten für deinen Freund, angefangen bei einem Kredit. Am besten ist es,wenn er mal zu einem Finanzamt geht. Die werden ihm helfen können und haben die Möglichkeit ihn individuell zu beraten.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Eine lesbische Millionärin in Ghana klingt für mich schon sehr eigenartig. Irgendwie dachte ich direkt an diese mafiösen Strukturen, wo immer wieder versucht wird an deutsches Geld zu kommen. Da gibt es auch dieses eigenartige System mit dem Erbe, was angeblich nur ein Deutscher bekommen kann. Nennt sich dann Geldwäsche, wenn wirklich Geld ankommt, denn dabei bekommt man immer eine viel höhere Summe, die man dann irgendwohin weiter überweisen soll. Ähnliches gibt es auch bei Autoverkäufen ins Ausland und vielen anderen Dingen. Ich käme nie auf die Idee mich näher mit so etwas zu beschäftigen. Könnte mir aber vorstellen, dass auch bei dieser Samenspende ähnliches dahinter steckt. Denn irgendwie muss ja bereits im Vorfeld Geld fließen. Soweit ich weiß, ist Homosexualität in Ghana verboten und ich kann mir vorstellen, dass auch Samenspenden nicht wirklich legal sind. Von einer Millionärin werden zwar kaum Unterhaltsansprüche zu erwarten sein, aber soweit würde ich erst gar nicht denken.

Wenn er kurz vor einer Privatinsolvenz steht, darf er Vermögen nicht beiseite schaffen. Würde er also 10.000€ bekommen, gehören diese seinen Gläubigern. Wenn er bis dahin bereits in der Insolvenz wäre, müsste er das Geld an den Insolvenzverwalter abführen, ansonsten wird die Restschuldbefreiung schnell versagt und es kommen unter Umständen noch andere strafrechtliche Konsequenzen auf ihn zu. Wenn er mit 10.000€ wirklich alle Schulden los wäre, gibt es weitaus bessere Methoden diese zu verdienen. Andernfalls wäre es sowieso nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Wie auch immer die Situation ist, denke ich, dass eine Schuldnerberatung die bessere Lösung wäre und er lieber andere Wege finden sollten, seine finanzielle Situation in den Begriff zu bekommen, als nun Zeit in einen solchen Blödsinn zu investieren. Und falls ihm danach die Idee kommt in Deutschland zu spenden: Dafür muss er bereits Kinder gezeugt haben. Ganz abgesehen davon sind wie bereits im Thread erwähnt, die Auflagen sehr hoch.

Ich würde mich mit so was wie gesagt erst gar nicht befassen. Auch als Partnerin nicht. Wobei ich bei solchen Ideen schon mal gerne anfange das Urteilsvermögen in Frage zu stellen.

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» Trisa » Beiträge: 3269 » Talkpoints: 20,14 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Ich finde eigentlich nicht, dass du da über reagierst. Das ist sicherlich eine ziemlich schwierige Situation für deinen Partner und dich, aber ehrlich gesagt würde ich dem Braten sowieso nicht trauen. 10000 Euro fast geschenkt, das stinkt für mich doch ziemlich bis zum Himmel. Vor allem da ich eben auch schon weiß, dass bei einer richtigen Samenspende sogar auf Unterhalt geklagt werden kann und man sich später mit viel Pech dumm und dämlich zahlt, womit man dann wahrscheinlich gar nicht gerechnet hätte.

Die Gedanken meines Freundes könnte ich vielleicht noch verstehen, wenn er darin einfach nur eine Möglichkeit sehen würde Geld zu bekommen. Trotzdem würde ich ihm das ausreden. Aber was ich noch viel schlimmer finde, ist ja der Umstand, dass er das Kind dann auch als Vater kennenlernen möchte. Da wäre bei mir echt alles vorbei und das geht dann für eine Samenspende meiner Meinung nach doch viel zu weit und das könnte und würde ich nicht akzeptieren wollen!

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Also wenn ich mir so vorstelle wie viele Kinder man unter Laborbedingungen aus einer Samenspende schaffen könnte dann erübrigt es sich von ganz alleine sich näher mit diesem Thema zu befassen. Mich erinnert das stark an die Nigeria-Connection und ähnliche Betrügereien. Ich denke mal dass es im günstigsten Fall darauf hinaus läuft dass der potentielle Samenspender einen Vorschuss für die Vermittlung und den Transport bezahlen muss und dann nichts wieder aus Ghana hört, im ungünstigsten Fall gibt es ordentliche Unterhaltforderungen. Wie verzweifelt muss man eigentlich sein wenn man solche Angebote ernst nimmt?

Wie ist es eigentlich zu der ersten Kontaktaufnahme gekommen? Das würde mich wirklich interessieren wie so etwas abgelaufen ist. Deine Sorge kann ich verstehen, wobei es aber doch in meinen Augen doch etwas anklingt als ob du nichts gegen einen kleinen Zuverdienst für wenig Arbeit hast.

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» hooker » Beiträge: 7217 » Talkpoints: 50,67 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Deine Skepsis ist nicht unberechtigt. Denn es gibt viele Länder, so auch die USA, wo unverheiratete Frauen über eine Samenspende zu einem Kind kommen können. Wenn also nun eine lesbische Millionärin aus Ghana ein Kind will, dann kann sie solche Möglichkeiten nutzen und wird dann auch Samen bekommen, der vorher einer Qualitätsprüfung unterzogen wurde.

Die ganze Geschichte klingt nach einer neuen Masche, wo man jemanden zur Geldwäsche benötigt bzw. um sein Geld bringen will. Allerdings wirst du deinen Freund nicht davon abhalten können, wenn er deine Argumente nicht hören will. Und da ist dann ein Punkt erreicht, wo du die Grundlage euerer Beziehung hinterfragen solltest.

Wobei ich einer normalen Samenspende, wenn es alles legal abläuft, offen gegenüberstehen würde, wenn mein Partner auf eine solche Idee käme. Nur wenn er bei der Frau selbst ran müsste oder eben das ganze sehr suspekt klingt, würde ich dagegen sein.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ich finde dies durchaus gut von deinem Mann. Es gibt viele Frauen die sich gerne ein Kind wünschen, aber leider Probleme haben, bei der natürlichen Befruchtung. Vermutlich würde ich dies auch tun, wenn mir jemand genügend Geld anbiete. Einfacher kann man kein Geld verdienen!

» Falleo » Beiträge: 134 » Talkpoints: 0,37 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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