Beantragung von P-Konto?

Vor etwa drei Monaten habe ich einen Strafzettel für angeblich falsches Parken in der Innenstadt bekommen. Da ich allerdings der Meinung bin, dass dort kein Parkverbot gewesen ist, habe ich den zugestellten Strafzettel auch nicht bezahlt. Auch auf mehrere Mahnungen habe ich nicht reagiert. Nun hat mich meine Bank letzte Woche angerufen, dass sie von der Stadt einen Pfändungs- und Überweisungsbeschluss vorliegen hat, indem die Stadt die zehn Euro plus inzwischen 55 Euro an Gebühren fordert.

Ich werde das jetzt allerdings durchziehen und nicht zahlen, schließlich fühle ich mich im Recht! Da ich aber natürlich dennoch Miete, Versicherungen etc. bezahlen muss, mein Konto aber gesperrt ist, habe ich mich bezüglich eines Pfändungsschutzkontos, kurz P-Konto, erkundigt. Meine Frage ist, ob man ein grundsätzliches Anrecht auf den Erhalt eines solchen Kontos hat? Bei welchen Banken erhält man ein derartiges P-Konto ohne Riesenprozedere? Werden derartige Konten auch kostenlos angeboten?

In wie fern gedenkst du denn zu deinem Recht zu kommen, wenn du dies der Stadtverwaltung nicht mitteilst? Ohne einen Widerspruch gegen den Strafzettel, hast du bereits jetzt verloren, denn durch dein Nichtstun sieht sich die Stadt nun im Recht.

Um ein sogenanntes P-Konto einzurichten ist es im übrigen zu spät, da dein für Girokonto bereits ein Pfändungsbeschluss vorliegt. Ein P-Konto kannst du bequem im Gespräch mit deinen zuständigen Sachbearbeiter der Bank einrichten lassen, hierfür ist kein neues Konto nötig, sondern es wird für deinen bestehende Bankverbindung ein Pfändungsschutz eingerichtet.

Dieses P Konto kannst du dir ganz leicht umstellen lassen, dazu musst du einfach nur einen Bearbeiter der Bank darauf ansprechen. Von den Kosten her ist dieses fast 4 mal so teuer als ein normales Konto. Ich glaube 13,00 Euro waren dies im Monat an Kontoführungsgebühren.

In deinem Fall würde ich lieber den Strafzettel bezahlen, da dies dann nicht bei den 55 Euro bleiben wird. Wenn ersteinmal der Gerichtsvollzieher vor der Tür steht, dann zahlst du diesen dann auch noch und Zinsen kommen ja auch noch drauf und diverse andere Möglichkeiten dir das Geld aus der Tasche zu ziehen. Ich würde mir es echt überlegen diesen zu bezahlen oder nicht.

Recht haben und Recht bekommen sind nicht nur zwei verschiedene Dinge - wer Recht bekommen möchte, der darf nicht nur auf toter Mann machen, sondern muss auch aktiv etwas dafür tun. Einfach nicht reagieren heißt, dass Du den gesamten Maßnahmen zustimmst und letzten Endes die Bank den fälligen Betrag überweisen wird.

Ein P-Konto kann zwar vor den Folgen einer Pfändung schützen. Die Frage ist aber, ob in einem solchen Fall die Kosten nicht bei weitem den Nutzen übersteigen. Ein solches P-Konto ist nämlich bei fast allen Banken und Sparkassen erheblich teurer als ein ganz normales Girokonto. Die von alkalie1 genannten Zahlen sind da durchaus realistisch. Natürlich könntest Du damit die Pfändung der 65 Euro verhindern. Wenn sich aber herausstellen sollte, dass Du doch zahlen musst, dann sind die Kosten für dieses Konto schon innerhalb eines Jahres deutlich höher als die zu zahlende Summe.