Erhöhte Versicherungspolicen für Nutzer von soz. Netzwerke
Ich bin persönlich in drei verschiedenen sozialen Netzwerken angemeldet. Bei werkenntwen, bei studivz und bei facebook bin ich vertreten. Allerdings bin ich nur noch aktiv in dem letztgenannten. Bei den anderen beiden sozialen Netzwerken könnte ich eigentlich meine Accounts schließen, weil sich heute bei mir alles nur noch auf Facebook abspielt. Hierzu habe ich aber neulich einen interessanten Beitrag im Fernsehen gesehen. Hier ging es um soziale Netzwerke allgemein und wie Einbrecher sich die Daten der Nutzer zu eigen machen. Einbrecher können durch Informationen der angemeldeten Mitglieder genau erkennen wann sie beispielsweise in Urlaub fahren und wie lange sie dann weg sind. Das Haus oder ihre Wohnung ist in dieser Zeit natürlich unbeobachtet.
Außerdem geben viele Mitglieder von sozialen Netzwerken auch noch weiter persönliche Information über sich preis. Zum Beispiel berichten sie von teuren Hobbies, woraus man schließen kann, dass sie viele Wertgegenstände in ihrer Wohnung haben um ihr Hobby auszuüben. Ich persönlich gebe solche Informationen überhaupt nicht preis und bin sowieso ein Gegner von zu vielen persönlichen Informationen über einen selber im Internet. Nun habe ich aber in einer Fernsehreportage gehört, dass Versicherungen überlegen ihre Versicherungspolicen zu erhöhen wenn Leute im sozialen Netzwerk angemeldet sind. Immerhin würde so, laut der Argumentation der Versicherungen, die Möglichkeit steigen, dass Einbrecher ihre Einstiege in Wohnungen besser planen können. Sie würde gerade dazu ermutigt diese Informationen zu nutzen um einen sicheren Plan für ihren Einbruch zu schmieden.
Findet ihr das gerecht? Seid ihr ein Befürworter, dass die Versicherungspolicen für Versicherungsnehmer die in sozialen Netzwerken angemeldet sind erhöht werden, oder seid ihr dagegen? Findet ihr die Argumentation der Versicherungsunternehmen verständlich oder überzogen? Meint ihr es ist reine Abzocke, oder doch eine schlüssige Argumentation? Fühlt ihr euch persönlich betroffen, oder gebt ihr solche Informationen über Urlaube und der damit verbundenen Abwesenheit gar nicht preis?
Es mag tatsächlich begründete Einzelfälle geben, in denen Versicherungen bei der Gestaltung der Policen die privaten Lebensumstände ihrer Kunden mit berücksichtigen sollte. Dies geschieht oft werbewirksam, wenn man sich mutmaßlich so verhält, dass der Versicherungsfall dann eher nicht eintritt und die Prämie (angeblich) dadurch als besonders günstig gepriesen wird. Auf der anderen Seite gibt die Versicherung (jenseits der Werbeversprechen) gerne Risikozuschläge auf die Beiträge, wenn bestimmte Faktoren darauf hindeuten, dass der Versicherungsfall eher eintritt. Wobei das immer Mutmaßungen sind, die der Kunde oftmals noch nicht mal selber steuern kann.
Jetzt diese Geschichte auf die Nutzung von Medien auszuweiten, halte ich für schwer bis gar nicht durchsetzbar, zumal ja nicht jeder die sog. sozialen Netzwerke gleichermaßen nutzt. Eine Kontrolle ob denn der Kunde zum Abschluss der Versicherung die Dienste nutzte oder aber erst später, ist ja letztlich auch eher schwierig und dann gibt es noch nicht einmal die Gewähr, dass ein eintreffender Versicherungsfall im Zusammenhang mit Aktivitäten bei solchen Netzwerken steht.
Ich denke, dass hier ein Hype um Fälle gemacht wird, welche statistisch kaum ins Gewicht fallen. Einbrüche werden wohl in ihrer Großzahl unabhängig von Internet-Aktivitäten ausgeführt und Diebe machen sich gerne auch eher klassisch auf die Suche nach potentiellen Opfern. Und "unbeobachtet" ist ein Haus ja durch die Nachbarschaft ebenfalls nie, so dass die Information allein, dass die Hausbesitzer für sechs Wochen in der Karibik sind, nicht ausreichend sein kann, ungestört die Wertgegenstände aus dem Haus zu holen.
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