Mein Mann wehrt sich einfach nicht
Ich kann langsam nicht mehr. Wir haben es vor einem dreiviertel Jahr geschafft das er nach 5 Jahren den Arbeitsplatz wechselt, da er dort ganz böse gemobbt wurde. Jetzt habe ich das Gefühl das alles von vorn los geht und er wehrt sich einfach nicht. Ich verstehe es nicht. Er lässt seinen Kollegen alles durch gehen und diese wissen es mittlerweile schon das man halt alles mit ihm machen kann. Auch wenn es um wichtige Sachen wie Nachfragen im Büro geht, findet er nicht die passenden Worte dort mal stärker auf den Tisch zu hauen.
Ich weiß nicht mehr was ich machen soll. Ich werde sicherlich dies nicht noch einmal durch machen, das habe ich ihn auch schon gesagt. Nachdem wir uns dann ausgesprochen haben geht es mal wieder für 4 Wochen und dann geht es wieder los. Das man Kollegen nicht bei jeder Kleinigkeit anschwatzt ist ja klar, aber was dort passiert finde ich nicht mehr in Ordnung. Mit dem Chef darüber reden ist ein absolutes Tabuthema für ihn, lieber nimmt er es in Kauf das ich 2 Wochen nicht mit ihm rede.
Anstelle Deinen Mann zusätzlich unter Druck zu setzen und ihm stets zu sagen, er möge sich doch bitte wehren, solltest Du ihn lieber unterstützen. Was für eine Position hat er denn inne? Ist er ein Angestellter, Vorgesetzter oder wie sieht das Arbeitsverhältnis aus? Außerdem sagst Du, Du hast nur das Gefühl, es ginge wieder von vorn los. Was genau meinst Du damit? Hat er gesagt, es stimmt etwas nicht oder verhält er sich Dir gegenüber nur anders?
Es ist schon richtig, dass er sich nicht alles gefallen lassen muss. Aber so einfach, wie Du es Dir vorstellst, ist es nicht, sollte es wirklich zu Mobbing kommen. Am besten wäre es, konkretes in der Hand zu haben und ihn dabei zu unterstützen, gegen Mobbing vorzugehen. Durch Dein Verhalten, ihn unter Druck zu setzen, wird es auch nicht besser werden. Von daher solltest Du nicht auch noch so rabiat sein, aber sag ihm, dass er sich bitte Hilfe holen soll und dass er durchaus mal ein Gespräch mit seinem Vorgesetzten suchen soll. Es ist nicht einfach, über seinen Schatten zu springen und darüber zu reden, aber es ist wohl notwendig.
Ich kenne eine solche Situation aus der Sicht desjenigen, der gemobbt wird und es schwer in seinem beruflichen Umfeld hat, und aus dieser Erfahrung heraus kann ich Dir sagen, dass es wirklich alles andere als angenehm oder stärkend ist, wenn der Partner einen in einer solchen Situation nicht unterstützt. Vor einigen Jahren habe ich mich in einer solchen Situation befunden und bin froh, dass mein Partner nicht auch noch einen ähnlichen Druck auf mich ausgeübt hat wie Du das in Deinem Fall handhabst. Mich hat allerdings schon nicht gerade aufgemuntert, dass er meine Schilderungen und Probleme mit dieser für mich schwierigen Situation erst ernstnehmen konnte, als ich dann längere Zeit krankgeschrieben war und mein Hausarzt entschieden hatte, dass diese Situation nichts ist, was mir weiter zugemutet werden sollte.
Mir wurde damals nur von Seiten meines Hausarztes geholfen, der mir zugehört und versucht hat, eine gute Lösung zu finden, die mir auch wirklich weiterhilft. Es mag ja sein, dass Dein Mann sich zur Wehr setzen sollte, damit hast Du sicherlich recht. Allerdings kann er das aber nicht, und das bedeutet in der Folge dann nichts anders als dass ihm in diesem Punkt geholfen werden muss, in dem er so schwach ist. Für mein ganz ähnlich gelagertes Problem damals hat mein Hausarzt mir nahegelegt, eine Psychotherapie zu machen, in der mir auch wirklich viel vermittelt wurde, was die eigene Reflexion in Bezug auf die Folge bestimmter Situationen, wenn ich mich nicht wehre, anbelangt. Auch verschiedene Coachingeinheiten hat meine Therapeutin mit mir durchgenommen, damit ich wenigstens, wenn ich schon keine eigenen Worte finde, feste Verfahrensweisen und Wortabfolgen zur Hand habe, sozusagen als Notfallmittel.
Seit dieser Therapie geht es mir deutlich besser in den entsprechenden Situationen. In diesem Unternehmen, in dem mir das alles zuletzt passiert ist, arbeite ich zwar nicht mehr, das ging damals einfach nicht mehr. Aber ich merke in meinem neuen Job, wie wesentlich leichter es mir dank dieser therapeutischen Unterstützung nun fällt, meinen Standpunkt zu vertreten, meine Meinung zu sagen und mich selbstbewusst und selbstsicher der Welt zu präsentieren. Das hat mir übrigens auch in meinem privaten Umfeld mittlerweile schon häufiger weitergeholfen und ich denke, dass Deinem Mann ein ähnliches Verfahren weiterhelfen könnte.
Wichtig ist in erster Linie aber wirklich, dass Du hinter Deinem Mann stehst und ihm den Rücken stärkst, ihm Wege aufzeigst, die er gehen kann, um in solche Situationen gar nicht mehr zu geraten. Wenn Du nicht mit ihm sprichst, das wird Dir sicherlich klar sein, um ihn irgendwie zu bestrafen, weil er sich nicht wehrt, bewirkst Du damit einfach nur gar nichts, außer, dass es ihm noch schlechter geht. Deshalb weiß er aber doch immer noch nicht, was nun der richtige Weg zur Gegenwehr ist und wie er solche Problemsituationen in Zukunft lösen und dann auch meiden kann.
Dein Problem ändert sich damit also auch nicht und an Deiner Stelle hätte ich obendrein noch ein schlechtes Gewissen dabei, meinen Partner einerseits mit seinen Problemen einfach im Stich zu lassen und andererseits auch noch eine weitere Person zu sein, die ihm Probleme macht. Ob das so fair ist, musst Du selbst entscheiden, ich finde das jedenfalls so nicht wirklich in Ordnung.
Ich habe ihn 5 Jahre unterstützt und ihm halt gegeben, aber die ganze Situation ist auch sehr schwer für mich, da er ständig gereizt nach Hause kommt, keine Lust mehr auf andere Sachen hat und einfach nur seine Ruhe haben will. Wenn er allerdings nicht den Mund aufmacht, wird es auch nicht besser. Es ist ja nicht nur das er die Probleme hat, diese übertragen sich auf die ganze Familie.
Ich kann noch nicht mal wirklich den Urlaub und Termine planen, weil er sich mittlerweile schon weigert überhaupt nach seinen Urlaub zu fragen und wenn er es tut, bekommt er halt ein nein und das wars.
Beim letzten Arbeitgeber wollte er mitten in der Woche zum Arzt und durfte nicht. Das ende vom Lied waren 2 Not OP`s und 8 Wochen Krank. Ich denke mal bei so was hört der Spass langsam auf und die Probleme hat er nicht nur alleine sondern ich als Partner ja auch.
Ich gebe dir absolut Recht, dass der Partner da mit betroffen ist. Erstens leidet man ja mit einem Menschen, den man liebt, zweitens neigt Männer dazu, ihren Frust dann zu hause raus zu lassen und sei es nur durch muffeliges Verhalten. Dennoch glaube ich nicht, dass es weiterhilft, wenn du ihn auch noch unter Druck setzt, denn ein Mensch, der sich nicht wehren kann lernt es auch nicht, indem man versucht ihn dazu zu zwingen oder zu überreden.
So wie ich es sehe, ist dein Mann ein typisches Opfer und deswegen geht das Ganze jetzt auch an der neuen Arbeitsstelle wieder los. Leider gibt es genug Menschen, die es erkennen und ausnutzen, wenn sie ein Opferlamm entdecken. Sicher hat dein Mann auch Existenzängste und fürchtet, seinen Arbeitsplatz zu verlieren, wenn er sich auf die Hinterbeine stellt. Außerdem leiden Menschen, die bereits einmal Mobbingopfer wurden und keine psychologische Hilfe erhielt meistens unter einem sehr geringen Selbstwertgefühl. Dein Mann müsste sich dringend psychologische Hilfe holen, eine Therapie machen und sein Selbstwertgefühl wieder aufbauen. Doch das muss er selber wollen und du kannst ihn nicht mit Druck dazu zwingen, so schlimm das Ganze auch für dich ist.
Natürlich leidet der Partner da mit, aber ich denke dennoch, dass der Partner nicht auch noch Druck machen sollte. Wenn es gar nicht mehr geht, sollte der Arbeitnehmer dann aufhören zu arbeiten oder sich einfach arbeitsunfähig schreiben. Letztendlich geht solch ein Mobbingverhalten auch auf die Psyche und wenn dann aber noch die Familie Druck machen, wer hätte da denn noch Lust dazu, den Mund aufzumachen? Ich kann Deinen Mann absolut verstehen, dass er sich distanziert und sich zurückzieht. Vielleicht braucht er das auch und es spricht ja dann nichts dagegen, wenn Du Dich mit den Kindern allein beschäftigst und mit ihnen etwas unternimmst. Es kann ja sogar dazu führen, dass Dein Mann dadurch aufwacht und merkt, dass etwas gemacht werden muss. Und vielleicht tut es ihm gut, wenn er mal allein ist und sich nur um sich kümmert.
Ich finde auch den Hinweis auf eine psychologische Betreuung sehr hilfreich. Doch dazu kannst Du Deinen Mann nicht zwingen, er muss es von sich aus wollen. Auch hier kannst Du eigentlich nur unterstützend wirken, und ihn nicht dazu drängen. Er muss selbst sehen, dass es Zeit ist, dass sich etwas ändern muss. Dazu braucht es Geduld und Verständnis, was aber nicht heißt, dass Du Dich nun komplett auf ihn einstellen sollst. Ich denke, Du solltest noch einmal mit ihm reden und ihm sagen, dass Du ihm nicht helfen kannst, es aber professionelle Hilfen gibt. Mit dieser Information lässt Du ihn allein, so dass er sich darüber Gedanken machen kann und vielleicht hilft ihm das schon weiter.
Ich denke, dass Dein Mann da in einer echt blöden Situation stecken dürfte. Dass er Dich und seine Familie mit seinen Problemen in der Arbeit belastet, ist ihm sicherlich bewusst und vermutlich ist er deshalb auch so gereizt. Diese Gereiztheit entsteht in der Regel doch erst, weil man nicht darüber reden kann, und wenn er weiß, dass er Dich mit dieser Thematik nicht belasten darf, dann redet er nicht mit Dir über seine Probleme, auch dann nicht, wenn er sie erst kommen sind, sie aber noch nicht – wie jetzt offenbar – direkt vorhanden und sozusagen akut sind.
Deine Verzweiflung und Deinen Ärger kann ich sogar nachvollziehen, das ist gar keine Frage, aber ich bin der Meinung, dass die Auswirkungen des Ärgers, den Dein Mann jeden Tag in der Arbeit hat, vermutlich schwerwiegender sind als das, was er an Dir zu Hause dann noch auslassen muss. Vielleicht schilderst Du mal eine der Situationen, in denen er gereizt reagiert, was passiert denn in solchen Situationen, bevor er sich nicht also mehr im Griff hat, ganz konkret?
Reden solltest Du mit Deinem Mann auf jeden Fall, und Du solltest ihm auch zuhören, wenn er Dir von seinen Problemen erzählt, ob Du sie nun nachvollziehen kannst oder nicht. Ich denke, dass erst einmal wichtig ist, dass er überhaupt darüber reden konnte, um Frust abzubauen. Wenn er sich dann ausgesprochen hat, erzähl ihm doch mal von der Möglichkeit, eine Therapie zu machen und erkläre ihm bei der Gelegenheit am besten auch, dass sein Hausarzt ihn dahingehend ganz gut aufklären kann und dass eine Therapie nichts mit Tabletten oder Gehirnwäsche zu tun hat, denn häufig wird das leider falsch interpretiert, wenn man sich noch nicht mit der Thematik befasst hat.
In einer Therapie sollte Dein Mann lernen können, sich selbst als Opfer zu erkennen, indem er sich mit Hilfe des Therapeuten vor Augen hält, wie sein eigenes Verhalten gegenüber den Kollegen genau aussieht und was er tut, um überhaupt immer wieder so angegangen zu werden. Mir wurde damals auch die Frage gestellt, was im schlimmsten Fall passieren könnte, wenn ich jemandem die Stirn biete und mir das nicht gefallen lasse, und so habe ich langsam realisiert, dass ich überhaupt nur dann eine Chance habe, wenn ich etwas sage und dem, der es nicht gut mit mir meint oder es immer wieder auf mich abgesehen hat, selbstbewusst entgegentrete.
Wenn Dein Mann durch Deine Hilfe begreift, dass er etwas verändern kann und Du ihm noch einen Weg zeigst, den er gehen kann, um sich weitere Hilfe zu holen, die Euch allen zugute kommt, so kann ich mir nicht vorstellen, dass er diese Hilfe ernsthaft verweigert und denke, sollte er dann nicht bereit sein, Hilfe in Anspruch zu nehmen und etwas an seiner persönlichen Situation in der Arbeit zu verändern, dann hast Du immer noch genügend Grund, Dich hier bei uns zu beschweren und Dir von uns Informationen und Hilfe zu holen.
Ich kann mir den Charakter deines Mannes gerade ehrlich gesagt überhaupt nicht vorstellen, was muss das denn nun für ein Mann sein, der sich nicht einmal traut seinen eigenen Chef nach etwas so offensichtlichem und normalem wie einen Tag frei für Arztbesuch oder Urlaub zu fragen? Also das ist nun wirklich nicht mehr normal und bei einem solchen Menschen ist es nun wohl auch nicht sehr verwunderlich, dass er von charakterlich stärken Menschen ausgenutzt und herabgesetzt wird, wenn er nichts dagegen tut. Nicht das ich ein solches Verhalten der Mitmenschen unterstützen würde, zweifellos ist das asozial, aber wir leben nun mal nicht im Teletubbieland, hier muss jeder sehen wo er bleibt und wenn er das nicht schafft, dann hat das für diesen Menschen meist drastische Konsequenzen.
Ich frage mich, ob dein Mann schon als Kind und Jugendlicher so willenlos war, aber ich gehe mal davon aus, denn von einem selbstbewussten Menschen entwickeln sich wohl die wenigsten zu einem derartigen Außenseiter zurück. Nun ist es natürlich fraglich, wieso denn die Eltern oder Miterzieher (Verwandte, Lehrer) nichts dagegen unternommen haben und ihm sich selbst überlassen haben. Normalerweise wird in solchen Fällen schon irgendwie versucht, einem solchen Menschen zu helfen, man versucht es vielleicht mittel Kursen, Sport und Lehrer haben da auch noch mal ihre eigenen Taktiken, aber wenn man in diesem Alter nicht hilft und eine solche Person dann Erwachsen wird, tja, das ist hart, schätze ich.
Ich würde an deiner Stelle deinen Mann mal einfach in einen oder zwei dieser Kurse stecken, sowas wie Selbstverteidigung mit Worten und so weiter, da gibt es recht gute Angebote, die auch meist gar nicht teuer sind. Mit einem guten Kursleiter dürfte dein Mann da durchaus das eine oder andere dazu lernen und in Zukunft wissen, dass man sich eben nicht alles gefallen lassen muss. Aber nur mit Unterstützung von deiner Seite aus kommt er meiner Ansicht nach nicht weit, denn so wie es scheint, sitzen da seine Ängste einfach zu tief, sein Selbstbewusstsein scheint quasi gar nicht vorhanden zu sein. Das du sauer auf ihn bist und schmollst, wenn er nicht nach Urlaub fragt, hilft ihm übrigens auch nicht weiter, ich würde es wirklich mit Kursen, wenn nicht gar gleich einer Therapie versuchen, um sein Selbstbewusstsein gründlich aufzubauen.
Es ist eine ganz blöde Situation in der dein Mann steckt. Mobbing am Arbeitsplatz ist leider sehr verbreitet und man kann sich glücklich schätzen wenn man nicht davon betroffen ist. Ich denke aber dein Mann hat schon einen leichten Knick, was sein Selbstbewusstsein betrifft, wenn er schon in seiner alten Firma gemobbt wurden ist. Das dies in der neuen wieder der Fall ist, tut mir Leid ist aber keine Seltenheit. Wahrscheinlich macht er einen leicht verunsicherten und schwachen Eindruck und das wird sofort ausgenutzt. Ich möchte deinem Mann jetzt nichts unterstellen oder ihn gar beleidigen aber das ist einfach einmal meine Vermutung. Sollte ich falsch liegen bitte nicht missverstehen. Aber genau solche Leute werden von den Leuten gesucht. Gerade wenn man neu ist und in eine zusammengeschweißte Gruppe von Arbeitern kommt ist man doch immer der "andere".
Kann man nicht sofort die neuen Kollegen von sich überzeugen hat man es doch recht schwer deren Anerkennung zu gewinnen. Manche geben einem auch nicht einmal die Chance dies zu tun. Solchen Menschen sind dann einfach nur noch krank und unmenschlich. Ich habe in meinem Betrieb auch Menschen, die extreme Macken haben oder komische Angewohnheiten haben aber deswegen verurteile ich sie nicht oder schlimmer noch, ich mache mich nicht über sie lustig und mobbe sie nicht. Ich nehme sie so wie sie sind. Jeder hat seine Chance verdient zu zeigen was er kann und was für ein Mensch er ist. Meistens sind Mobbingopfer sehr nette Leute die einfach nur etwas zurückhaltender sind als andere aber sie sind deswegen nicht weniger interessant oder gar langweilig.
Hier eine Lösung zu finden ist natürlich etwas schwierig. Klar könnte er einmal kräftig auf dem Tisch schlagen und sagen:"Jetzt ist aber genug!" Das ist natürlich sehr leicht dahin gesagt und erfordert wirklich einiges an Selbstvertrauen was man nicht gerade von heute auf morgen entwickelt. Sollte man es doch mal machen kann dies zwei Folgen haben. Entweder die Kollegen sind erst einmal baff und halten sich in Zukunft etwas mehr zurück weil sie merken, dass dein Mann das nicht mehr mit sich machen lässt. Dies wäre natürlich der Ideale Ausgang. Allerdings sollte dieser Punkt schon passieren wenn man merkt, dass man so langsam von Mobbing sprechen kann. Hier wäre es fast schon zu spät was zur Folge haben könnte, dass die Kollegen genau diesen Verhaltenspunkt noch mehr zum Grund nehmen und mit dem Mobbing fortfahren.
Zum Chef gehen ist eine weitere Möglichkeit, die ich allerdings nicht für allzu sinnvoll halte. Natürlich kenne ich den Betrieb, den Chef und die Mitarbeiter nicht. Ich kann also nicht sagen ob meine Aussagen hier zutreffen aber ich gehe einfach mal vom Normalfall aus. Rennt man zum Chef und die Mitarbeiter bekommen dies mit ist man natürlich erst einmal das Weichei was sich beim Chef ausheult. Dies ist natürlich nur ein Grund um weiter zu sticheln. Dann gibt es noch die Chefs die ein solches "petzen" als nervig und unnötig empfinden. Von denen ist dann keine Hilfe zu erwarten und schlimmstenfalls verbreitet der Chef dann noch, dass man das Gespräch gesucht hat. Ich finde es keines Falls verkehrt hier das Gespräch mit dem Chef zu suchen aber die meisten Leute empfinden es halt als "petzen".
Auf jeden Fall sollte und muss sich da etwas ändern. Es leidet so viel darunter wenn es auf der Arbeit nicht rund läuft. Wie du siehst, beschäftigt es dich auch und ihr beide habt keine richtige Freude mehr in eurer Freizeit. Man hat keine Lust mehr etwas zu unternehmen und hat permanent diese blöde Situation im Kopf. Es belastet einem schon schwer. Auch die Arbeitsleistung leidet darunter. Bringt man hier nicht mehr die Leistung die gefordert wird kann es sein, dass sich der Chef dies nicht mehr mit ansieht. Ihm es ist dann auch egal woher dieser Leistungseinbruch kommt.
Ich kann euch beide irgendwie verstehen. Ich bin auch nicht der Typ, der den Mund aufmacht und sich wehrt. Bei mir braucht es schon wirklich was, dass ich mich mal verbal zur Wehr setze und sage, wenn jemand zu weit gegangen ist. Meistens schlucke ich alles und bin einfach nicht in der Lage mal Kontra zu geben. Das hat auch dazu geführt, dass ich in der Ausbildung gemobbt wurde und es später hasste auf die Arbeit zu gehen und auch sogar richtige Ängste entwickelt habe.
Ich denke, dass es deinem Mann ebenso schwer fällt und er sich nicht wehren kann und vielleicht auch gar nicht recht weiß, wie er das anstellen soll. Schließlich muss man in der heutigen Zeit ja auch immer Angst haben, dass man die Kündigung bekommt. Vielleicht würde deinem Mann da ein Seminar helfen, was Menschen zeigt, wie sie mit solchen Situationen umgehen müssen. Oder sucht mal einen Therapeuten auf oder ihr sucht andere professionelle Hilfe. Es gibt sicher eine Art Kurs, in dem er lernen kann, was er antworten kann und wie er gezielt Fragen stellen kann.
Es ist sicher auch schwer, als Partner dann die Launen des anderen zu ertragen, wenn dieser jeden Tag so nach Hause kommt. Mich würde das auf die Dauer auch zermürben und da ging es wohl jedem so. Für mich ist es wichtig, dass sich mein Partner abends zu mir setzt und man ein paar Worte wechselt und sich das neuste vom Tage erzählt. Da würde es mich schon belasten, wenn er immer nur seine Ruhe haben wollte und mir aus dem Weg geht. Gerade, wenn schon die Gesundheit angegriffen ist, wird es ja höchste Zeit, dass da etwas unternommen wird.
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