Tiergottesdienste
Ich habe gerade einen Artikel gelesen in dem es um einen Tiergottesdienst geht, der am Sonntag in Ahrensburg, Schleswig- Holstein stattgefunden hat. In dieser Stadt findet seit 12 Jahren jährlich so ein Gottesdienst statt, bei dem die Gemeindemitglieder ihre Haustiere mit in die Kirche bringen können. In der Predigt geht es dann auch um solche Themen wie Massentierhaltung oder die Missachtung der Tiere durch den Menschen allgemein. Am Ende werden die Tiere und deren Besitzer dann noch gesegnet.
Ich habe jetzt mal rumgeschaut und solche Gottesdienste finden auch in ganz vielen anderen Städten regelmäßig statt. Was haltet ihr davon? Würdet ihr so eine Messe besuchen oder habt ihr es vielleicht sogar schon gemacht?
Allgemein finde ich es eine gute Idee, denn viele Besitzer sind eng mit ihren Tieren verbunden und möchten sie sicherlich auch mal mit in die Kirche mit nehmen. Denn für viele ist ihr Haustier wie ein Kind. Auf der anderen Seite finde ich es irgendwie schwachsinnig, extra für Tiere einen Gottesdienst zu veranstalten. So könnten es Menschen sehen, die kein Tier besitzen. Warum sollten die Tiere nicht auch teilweise wie Menschen behandelt werden? Manche Menschen können keine Kinder bekommen und für diejenigen ist das Tier eine Art Kindersatz.
Kommt natürlich darauf an, wie genau sich diejenigen dann mit den Themen auskennen. Wenn sie da aber regelrecht Aufklärungsarbeit zu zum Beispiel Massentierhalten leisten, dann ist das natürlich auch eine tolle Sache. Ich würde mein Tier allerdings nicht mit dahin nehmen. Wenn ich mir überlege, wieviele Tierarten dann da vorzufinden sind und wie viel Stress das für das ein oder andere Tier bedeutet. Das würde ich den Tieren dann schon ersparen.
Man könnte natürlich separat nochmal einen Gottesdienst für Hunde, Katzen und Kleintiere machen, aber das würden dann vermutlich den Rahmen sprengen. Und die Tiere untereinander müssen sich ja auch nicht zwangsläufig gut verstehen. Ich denke, dass diese Art von Gottesdienst sowieso eher was für den Menschen ist und da würde es dementsprechend auch ausreichen, wenn der Mensch kommt. Gut, dann wird das Tier nicht gesegnet. Aber der Stress für das Tier ist vermutlich einfach zu hoch.
Für sehr gläubige Menschen mag das wohl sehr stimmig und schön sein. Doch ich als Außenstehender, das heißt nicht Gläubiger, finde es eher lächerlich als sinnvoll. Es ist auf der einen Seite nicht falsch über Themen wie Massentierhaltung, Tierrechte und sonstiges zu diskutieren. Das befürworte ich sogar. Doch finde ich es nicht unbedingt tiergerecht das Tier sogar mit in die Kirche mit zu schleifen, um es am Ende sogar noch segnen zu lassen. Das ist eine Art von Vermenschlichung die ich überhaupt nicht mag. Man soll das Tier doch bitteschön Tier bleiben lassen und nicht so dermaßen aus seiner natürlichen Umgebung und Verhaltensweise herausnehmen. Das ist meine Meinung dazu.
Ich finde es auch gut, dass es für Tiere die Gottesdienste gibt. Wieso sollte nicht auch ein Tier so verabschiedet werden? Immerhin verbringt man teilweise eine lange Zeit mit dem Tier, sei es Hund, Katze oder Maus.
Bisher haben wir unsere Haustiere privat vergraben. Doch ich finde auch ein richtiges Begräbnis auf einem Tierfriedhof sehr schön. Wir konnten uns zwar schon von den Tieren verabschieden, haben allerdings jetzt keine Möglichkeit mehr, die "Grabstätte" zu besuchen. Leider gibt es in näherer Umgebung keinen Tierfriedhof. Falls dies aber hier mal der Fall sein sollte, dass es einen Tierfriedhof gibt, dann werde ich meinen Katzen auch diese Ehre erweisen mit allem, was dazu gehört.
Ich kann mir nicht vorstellen, was ein Gottesdienst für Tiere sein soll. Eine solche Veranstaltung würde ich nicht besuchen und würde sie meinem Liebling – falls ich einen hätte – nicht zumuten. Das muss für die armen Tiere purer Stress sein. Die Besitzer gehen mit den Tieren in die Kirche und die Tiere wissen nicht was los ist. Sie sehen ihre Artgenossen, andere Tierarten, größere und kleinere Tiere, welche die bellen, miauen und welche, die versuchen zu beißen, zu kratzen und andere anzuspringen. Dieses außergewöhnliche Treffen wird auch Hunde dazu verleiten, ihre gute Erziehung zu vergessen und in diesem Gewusel mitmischen zu wollen. Das heißt, nicht nur die Tiere äußern sich laut, sondern auch die Herrchen werden versuchen, ihren Tieren gut zuzureden. Wenn jemand nun dahin geht mit seinem Hund, was macht er mit seinen Meerschweinchen? Die sollten dann auch gesegnet werden, nicht nur der Hund.
Das Segnen der Tiere kann ich noch verstehen, aber einen Gottesdienst, wo gesprochen und gesungen wird, ist das wirklich etwas für die lieben Kleinen? Wollen sie dann nicht mitmachen und bellen und miauen, denn das ist singen für sie. Oder ist gerade das gewollt, dass die Tiere sich im Gottesdienst ihrer Möglichkeit entsprechend äußern? Und wie ist das, wenn der Prediger dann über Massentierhaltung, über Tierversuche und Tierquälereien spricht? Er segnet die Menschen und die Tiere und anschließend gehen alle, genau wie der Prediger und die Menschen nach Hause, setzen sich an den gedeckten Tisch und verspeisen das Fleisch von den Tieren, die durch Massentierhaltung ein jämmerliches Dasein fristeten. Wie können das die Menschen und der Priester verantworten? Wieder einmal nur leere, abgedroschene Worte.
Ich war noch nie bei einem Tiergottesdienst und ich würde auch nicht hingehen. Allerdings würde ich auch keinen anderen Gottesdienst besuchen, weil ich nicht gläubig bin und mit Religion und deren Ausübung im Allgemeinen nichts anfangen kann. Wäre ich gläubig und hätte das Bedürfnis, diesen Glauben auch mit Gleichgesinnten auszuleben, fände ich einen Tiergottesdienst sicher interessant und auch besser als die normalen Gottesdienste. Leider habe ich nur letzteres kennengelernt und fand das immer ganz schrecklich öde und uninteressant.
Ich finde es gut, wenn man sich auch in der Kirche Gedanken um aktuelle Themen macht. Für mich sind zum Beispiel die Massentierhaltung und Tierversuche die größten Verbrechen der Menschheit an ihrer Umgebung überhaupt und ich finde es gut, wenn so etwas immer wieder mal zur Sprache kommt. Natürlich erreicht man mit einer Predigt keine großen Massen von Menschen, aber ein Umdenken bei einigen wenigen ist auch schon etwas wert und immerhin ein Anfang.
Ich finde es auch nicht schwachsinnig, extra für Tiere einen Gottesdienst zu veranstalten. Zunächst einmal ist das eine falsche Sichtweise, denn letztendlich veranstaltet die Kirche solche Gottesdienste primär, um die Tierhalter zum Besuch ihrer Kirche zu bewegen. Die Kirche verliert andauernd Mitglieder, also müssen sie eben aktiv werden und sich interessanter machen - zum Beispiel durch Tiergottesdienste. Abgesehen davon fände ich es aber auch nicht schlimm, wenn man einen Gottesdienst speziell für Tiere veranstalten würde. Menschen sind auch nur Säugetiere und ich mache keinen großen Unterschied in Bezug auf die Wertigkeit verschiedener Säugetierarten.
Die Idee, die dahintersteckt finde ich wirklich ganz gut. Es ist wieder eine neue Möglichkeit um die Kirche moderner zu gestalten und mehr Menschen zusammen zu bringen. Außerdem ist toll, wenn so noch Aufklärung über solche Themen wie Massentierhaltung und Misshandlung etc. stattfindet.
Ich kenne solch einen Gottesdienst nur für Pferde. Ich meine, dass diese in Bayern stattfinden und die Pferde dann auch anschließend gesegnet werden. Dieser Gottesdienst findet dann allerdings unter freiem Himmel statt, da man die Pferde ja schlecht in die Kirche bringen kann. Vorher findet noch so ein Marsch mit den Pferden statt, der dann auf der Wiese endet, auf der die Segnung stattfinden soll.
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