Wenn das letzte Tier gegangen ist..
Heute war es dann soweit, dass ich nun Meerschweinchen los bin. Ich hatte in den letzten Jahren noch 3 Meerschweinchen, die vom eigentlichen Stamm übrig geblieben sind. Vor zwei Monaten musste ich dann das Weibchen nach längerer Krankheit einschläfern lassen. Letzten Monat musste dann auch mein Kastrat erlöst werden. Und heute musste ich dann den letzten Gang mit Oscar meinem Böckchen antreten. Es ist schon überraschend, wie schnell das nun alles ging. Oscar war immerhin schon ca. 8 Jahre alt. Aber trotzdem hätte ich gerne noch länger etwas von den Dreien gehabt. Vor allem bei Oscar hätte ich nicht gedacht, dass es nun auch noch so schnell und plötzlich geht.
Seit ich 12 Jahre alt war, hatte ich immer Meerschweinchen und nun steht für mich fest, dass ich keine mehr haben möchte. Ich würde es einfach nicht aushalten, wenn diese dann auch wieder krank werden würden und ich sie päppeln muss und am Ende muss ich sie dann doch gehen lassen. Leider ist es auch so, dass der letzte Gang immer mir überlassen ist, da mein Partnern eben arbeiten muss. Ich möchte keinem kleinen Schweinchen mehr Lebewohl sagen und es vorher leiden sehen. Natürlich gab es auch schöne Zeiten mit den kleinen Nagern, aber für mich überwiegt im Moment jetzt einfach nur noch das Schlimme.
Nun muss ich irgendwie meinen Stall sauber machen und umbauen. Ich wollte das ursprüngliche Regal eigentlich behalten. Ich habe mir damit sehr viel Mühe gegeben und es als Stall umgebaut. Mittlerweile überlege ich nun, ob ich es wirklich behalten soll. Da es mich doch immer an meine Meerschweinchen erinnern wird. Das Futter und was ich sonst noch habe, werde ich an Familienangehörige verschenken, die noch Meerschweinchen haben. Meine Schweinchen hatten ein extra Zimmer, welches ich nebenher noch als Wäscheraum und Gästezimmer nutze. Dies ist nun recht leer und im Moment ist es mir wirklich unangenehm, dieses Zimmer zu betreten. Es fehlt einfach was. Genauso wie nun die Gemüseschublade im Kühlschrank nie mehr so voll sein wird und ich nicht mehr so viel Frisches kaufen muss. Auch Löwenzahn und Gras brauche ich nicht mehr sammeln und nicht mehr darauf achten, wann Heu oder Streu im Angebot ist. Aber vor allem werde ich das quieken und pfeifen der kleinen Gesellen vermissen. Ich bin nur froh, dass ich noch andere Tiere habe und nun nicht ganz ohne dastehe.
Habt ihr auch schon mal das letzte Tier einer Gruppe gehen lassen müssen und euch entschieden, dass es nun keine Tiere dieser Art mehr geben wird? Habt ihr euch schnell daran gewöhnt, dass nun etwas fehlte?
Ich wollte als Kind immer Meerschweinchen haben. Da ich noch zwei Geschwister habe, wollte die natürlich auch eins haben und so bekamen wir letztendlich einen großen Käfig mit drei Meerschweinchen. Wir haben uns auch immer gut drum gekümmert und man baut ja auch eine extreme Beziehung zu diesen kleinen Tierchen auf. Als dann das erste aufgrund einer Krankheit eingeschläfert werden musste, haben wir nochmal ein Neues nachgekauft. Das war wirklich ne total schlimme Erfahrung, da ich auch unbedingt mit zum Tierarzt wollte. Es war eben mein Meerschweinchen und ich wollte ihn in den letzten Stunden auch nicht alleine lassen. Das neue Meerschweinchen war zwar auch süß, aber es war eben einfach nicht dasselbe. Nach und nach sind dann alle Meerschweinchen gestorben und wir haben dann auch keine mehr bekommen. Es war einfach total schmerzhaft und meine Mutter konnte das auch nicht mehr mitansehen. Ehrlich gesagt wollten wir auch gar keine Tiere mehr. Anfangs war es schon komisch, da sich der gesamte Tagesablauf dann ändert: Man muss nicht mehr füttern, keinen Käfig mehr saubermachen und auch die täglichen Kuscheleinheiten fehlen.
Es ist echt schlimm zu sehen, wenn ein Meerschweinchen nach dem anderen geht. Ein Meerschweinchen lag eines Morgens tot im Käfig, was auch ein echter Schock war. Die anderen mussten wir allesamt einschläfern lassen. Das fand ich immer besonders schlimm, da man immer noch alles versucht hat, damit es den Meerschweinchen besser geht und dann letztendlich mussten sie doch eingeschläfert werden. Ich denke, dass mein Kleiner auch irgendwann ein Haustier haben möchte, aber davor graut es mir jetzt schon total. Haustiere sind zwar auch was Schönes und auch eine Bereicherung, aber irgendwann muss man dann Abschied nehmen. Das gehört eben auch zum Leben dazu und das sollte man auch frühzeitig lernen, aber ich finde das immer schrecklich. Ich gewöhne mich immer sehr an diese Tiere. Letztes Jahr musste mein Hund nach 16 Jahren eingeschläfert werden und das war echt der absolute Horror. Ich war tagelang einfach nur am Boden zerstört und für mich ist klar, dass ich keinen Hund mehr will. So ganz ohne Tiere kann ich aber auch irgendwie nicht.
Tut mir echt leid wegen deinen Meerschweinchen. Ich kann da echt gut mitfühlen, vor allem weil die ja auch so kurz hintereinander eingeschläfert werden mussten. Wenn man sie dann noch aufpäppelt, entwickelt man nochmal eine viel intensivere Beziehung zu diesem Tier. Wirklich schlimm
Seit ich das erste Tier bekommen habe (mit 6 oder 7 Jahren wohl), hatte ich immer Tiere. Es handelte sich um ein Meerschweinchen, wo dann schnell zwei daraus wurden. Seitdem hatte ich immer Meerschweinchen und ich kann mir auch nicht vorstellen, keine mehr zu haben. Wobei ich mittlerweile daheim ausgezogen bin und die Schweinchen bei meinen Eltern geblieben sind, weil sie da ein schönes großes Gehege haben. Ich sehe sie trotz allem regelmäßig und meine Mutter ist Gott sei Dank auch vom Schweine-Virus infiziert.
Ich hatte allerdings eine Gruppe Ratten. Mir war ja vorher klar, dass diese Tierchen nicht das ewige Leben haben, aber die Zeit ging leider viel zu schnell rum. Die letzten beiden wurden dann auch zusammen erlöst und die Ruhe im Zimmer fand ich schon ganz schlimm. Ich habe mir dann aber einen Hamster angeschafft, der wieder Leben in die Bude gebracht hat. Bei seinem Tod war ich aber auch richtig traurig, weil das einfach nur ein super lieber Kerl war. Von da an stand fest, dass ich keine Tiere mehr wollte, die nur 2-3 Jahre alt werden. Die Zeit mit ihnen ist einfach viel zu kurz.
Hat man eine Gruppe, trösten einen ja immer noch die verbliebenen Schweine. Aber wenn dann das Letzte geht ist das wirklich etwas endgültiges. Gerade wenn man weiß, dass man sich danach keine mehr anschaffen wird. Dein Verlust tut mir Leid. Ich vermute aber, dass du dir doch früher oder später wieder ein Schweinchen (bzw. natürlich mehrere) anschaffen wirst. Und der Gedanke ist vielleicht dann doch tröstlich.
Tut mir echt leid für dich, Nelchen. Ich habe noch nie Tiere besessen, weder kleine noch größere. Trotzdem kann ich nachempfinden, wie man sich an Tiere gewöhnen kann. Dass diese kleinen Kerlchen nun alle kurz nacheinander dahin gerafft wurden, ist für dich sehr schlimm, denn man baut ja eine Beziehung zu ihnen auf und liebt sie. Ich weiß es nicht, aber ich denke, dass es kleine Schmusetierchen sind, die einen auch mal zum lachen bringen, wenn man traurig ist. Ich hoffe, du kommst bald darüber weg.
Bist du dir sicher, dass du wirklich niemals mehr Meerschweinchen haben möchtest? Klar bist du jetzt erst mal traurig, aber ich würde mit dem restlosen Abbau noch ein bisschen warten. Vielleicht überlegst du es dir nach einer Weile noch und bekommst das Gefühl, dass doch zu viel fehlt und du wieder so ein putziges kleines Haustier haben möchtest.
Ich kann gut nachempfinden wie schwer es ist, von einem geliebten Tier Abschied nehmen zu müssen. Ich bin mit Tieren aufgewachsen und kann mich nicht erinnern, jemals kein Tier gehabt zu haben. Das ging von Wellensittichen über Meerschweinchen bis hin zu Hund und Katzen. Unser Hund starb als ich 16 war, das war schlimm. Meine Mutter hat damals gesagt, ihr komme kein Tier mehr ins Haus. Acht Tage später kam ich von der Schule nach Hause und fand unseren Kater Tommy vor - meine Mutter hat es einfach nicht mehr ausgehalten ohne Haustier und hat ihn aus dem Tierheim geholt. Einen Hund wollte sie deswegen nicht mehr, weil Hunde doch viel zeitintensiver sind als Katzen. Seither hatte ich immer Katzen, nach Tommy kam Mulle, die ich dann auch mitnahm als ich eine eigene Wohnung bezog. Mulle starb mit 12 Jahren, eine Woche später haben wir unsere Bonnie von Privat geholt. Bonnie bekam zwei Junge, die ich jetzt noch habe (von Bonnie musste ich mich leider früh trennen, sie hatte mit 7 Jahren schlimmen Krebs, da sie etwas ganz besonderes war, war das eine sehr traurige Angelegenheit).
Ich bin mir sicher, dass ich auch wieder eine Katze haben werde, wenn Samson und Molly eines Tages nicht mehr sind. Ich sehe das nicht als Ersatz für ein geliebtes Haustier, sondern viel mehr als einen Neuanfang und ich kann mir einfach nicht vorstellen, ohne Katze zu leben. Ich verstehe gut, dass dir im Moment die schlimmen Momente mehr ihm Bewusstsein sind, aber zum Glück ist der Mensch so konstruiert, dass mit etwas Abstand das Traurige in den Hintergrund tritt und die schönen Erinnerungen im Vordergrund stehen - vielleicht bist du dann auch wieder bereit für neue Meerschweinchen.
In meiner Familie wurden solche Entscheidungen schon öfters getroffen, allerdings bisher meistens nicht durchgehalten. Unser letzter Hund wurde vor einigen Monaten eingeschläfert und wir haben uns darauf geeinigt, dass wir keinen Hund mehr haben möchten. Kurze Zeit später haben wir allerdings einen Pflegehund aufgenommen und für uns selber entschieden, dass wir nach der Abgabe dieses Hundes wahrscheinlich wieder einen neuen kaufen werden. Der Entschluss hat also nicht lange gehalten.
Ich finde es immer kompliziert nach dem Tod eines geliebten Tieres darüber zu entscheiden, wie es nun weiter gehen soll. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass du erst einmal traurig bist und damit irgendwie abschließen möchtest und nun kein neues Tier dieser Art haben magst. Aber wie du eben selber schon beschrieben hast, ist es doch meistens so, dass doch sehr viel durch diesen Verlust fehlt und zu mindestens bei mir ist es so, dass ich früher oder später unter dieser neuen "Einsamkeit" leide und mir dann ein neues Tier anschaffe, dem ich meine Liebe schenken kann. Natürlich ersetzt dieses das alte Tier nicht, aber es lindert doch ein wenig den Schmerz.
So ging es mir mit meinen Chinchillas. Ich hatte ein 15jähriges Brüderpaar und später noch ein ca. fünfjähriges Böckchen als Notfall aufgenommen. Dieses Böckchen starb nach ungefähr einem Jahr, da es durch die jahrelange Fehlernährung beim Vorbesitzer (es lebte mit Hund und Ratte zusammen und fraß auch genau dasselbe wie die) Nieren- und Leberschäden hatte. Die beiden Brüder starben später an Altersschwäche, erst der eine und aus Trauer einige Zeit später auch der andere (er hatte keinen Lebensmut mehr). Nachdem alle tot waren, habe ich nach langem hin und her zusammen mit meinem Freund beschlossen, keine Chins mehr zu halten und den Käfig abgebaut. Die erste Zeit war schon komisch, wenn man hereinkam und in die leere Ecke schaute oder es so still war. Mittlerweile haben wir uns daran gewöhnt und der Entschluss steht, keine Chins mehr zu halten.
Und nach dem Tod meines Hundes vor vier Jahren wollten wir auch eigentlich keinen Hund mehr. Vor gut einem Jahr haben wir allerdings den Hund meines Bruders übernommen und sie Süße bringt richtig Leben in die Bude. Wir wollen sie nicht mehr missen, da sie sich prima eingefügt hat. Manchmal kommt eben alles anders, als man denkt/plant.
Ich habe such schon oft das letzte Tier einer Art gehen lassen müssen und ich habe mich relativ schnell daran gewöhnt, weil ich dann meist eine neue Tierart geholt habe. Wenn nun die Meerschweinchen und die Degus nicht mehr sind, werden wir auch keine neuen Tiere mehr anschaffen. Ich hoffe, dass das letzte Tier nicht lange alleine sein muss. Denn ich werde mich wahrscheinlich dafür entscheiden das Tier dann in eine Gruppe zu vermitteln. Allerdings nur, wenn es gesund und munter ist. Ansonsten lassen wir das letzte Tier seinen Lebensabend ohne Stress beenden.
Da wir unsere Tiere immer sehr lange haben und die Degus und auch die Meerschweinchen schon ein gutes Alter erreicht haben, werden wir wohl alle ziemlich zeitnah verlieren. Denn beide Tierarten werden 6-8 Jahre alt in Gefangenschaft und die haben sie schon fast erreicht.
Wenn ich mir ein Tier anschaffe, weiß ich auch, dass es irgendwann auch sterben wird. Das würde ich aber nicht als Grund sehen, mir kein neues Tier anzuschaffen, denn ein Tier gibt ja auch sehr viel.
In deinem Fall sind es ja "nur" Meerschweinchen und ich denke das die Bindung zu Meerschweinchen nicht so groß ist, wie z.B. bei einem Hund. (ist aber nur eine Vermutung. Ich hatte nämlich nie Meerschweinchen). Deswegen hätte ich wahrscheinlich kein Problem mir einfach neue Meerschweinchen zu kaufen. Wenn ein Hund allerdings sterben würde, kann ich es gut verstehen, wenn man nicht sofort einen neuen Hund möchte. Aber nicht weil man Angst vor dem Tod hat, sondern weil man einfach noch dem geliebten Tier nach trauert.
Tut mir leid, dass dein Meerschweinchen gestorben ist. Mein Hund ist vor einiger Zeit gestorben und ich möchte auch keinen neuen. Das liegt aber in dem Fall daran, dass mein Hund so besonders war, dass ich eigentlich nur ihn gerne wieder hätte, aber keinen neuen Hund. Eine Katze kommt auch nicht mehr in Frage, weil ich keine Möglichkeit habe, sie hier in unserer Gegend raus zulassen. Deshalb habe ich mit der Haltung dieser beiden Haustierarten aufgehört (wobei ich nicht ausschließe, unter anderen Bedingungen später wieder Hund/Katze zu haben). Die Tiere fehlen mir heute noch und es wird niemals "Ersatz" für sie geben.
Jetzt habe ich Meerschweinchen und Kaninchen. Und mit der Haltung von diesen beiden Arten werde ich wohl nie aufhören, weil sie nicht allein sein dürfen. Ich könnte zwar ein verbliebenes Tier vermitteln, aber das würde ich wahrscheinlich nicht übers Herz bringen, weil ich mich schon so an das Tier gewöhnt hätte.
Wenn du dir sicher bist, dass du keine Meerschweinchen mehr halten möchtest, spende doch deinen Regal-Eigenbau an eine Meerschweinchen-Notstation oder verkaufe ihn. Andere Leute freuen sich sicher und du kannst mit einem leeren Käfig ja nichts mehr anfangen.
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