Zweimal an einem Schüleraustausch teilnehmen

An unserer Schule wird, wie an vielen anderen Schulen auch, dieser Schüleraustausch angeboten, wo man sich eben austauschen kann unter den verschiedenen Nationalitäten. Dazu gibt es auch hier bei Talkteria mehr als genügend Threads, wer dazu mehr Informationen möchte, der wird sie recht schnell finden. Viele werden bei einem Schüleraustausch auch schon mitgemacht haben, der so ungefähr 10 Tage dauert, eigentlich nichts Besonderes, so ein Schüleraustausch, aber immer ein Erlebnis, an das man sich gern erinnert.

Bei mir war es aber so, dass ich mich mit dem einen Mal Schweiz, welches ich bestritten habe, einfach nicht zufrieden geben wollte und noch einmal den Weg dorthin aufgeschlagen habe, gleiche Schule, aber eben andere Familie. Das war dann schon ein wenig seltsam, fast genau ein Jahr später wieder an Ort und Stelle zu stehen, obwohl man doch eigentlich schon längst Abschied genommen hatte von der Stadt und der Schule und der Gegend und das Kapitel Schweiz-Austausch für mich eigentlich bereits seit Langem abgeschlossen war.

War es bei euch auch so, dass ihr die Möglichkeit hattet, noch einmal bei einem Austausch teilzunehmen? Wenn man das zweite Mal in ein anderes Land den Austausch bestreitet, dann mag das ja auch noch normal sein und man sollte beim Austausch nichts Besonderes bezüglich diesem Thema empfinden, aber hat es auch schon einmal jemand wie ich gemacht und ist einfach noch einmal in das gleiche Land gegangen mit dem Schüleraustausch? Wie waren dann eure Empfindungen und Erfahrungen? Nichts Auffälliges oder wie ich auch irgend wie so ein komisches Gefühl im Bauch?

Mein Bruder hat die Sache mit dem Austausch sogar noch auf die Spitze getrieben: er war nicht nur im gleichen Land, dem gleichen Ort und der selben Austauschschule, auch seine Austauschfamilie war die selbe wie im Jahr zuvor. Für ihn hatte das den Vorteil, dass die Kennenlernphase wegfiel und er sich sehr schnell wieder in die Familie integriert hatte. Er hatte es einfacher, die Sprache anzuwenden, da er die Familie und deren Dialekt schon gut kannte. Sein Austauschpartner war auch zwei Jahre hintereinander bei uns. Bei ihm hatte ich ebenfalls das Gefühl, er konnte sich schneller entspannen und eingewöhnen.

Ich persönlich sehe keinen Grund, weshalb man nicht zweimal einen Austausch in das gleiche Land machen sollte.

Ich habe auch an einem Austauschprogramm während meiner Schulzeit teilgenommen. Nun war es so, dass ich nicht in der Schweiz war, sondern in Italien. Auch bestand nicht die Möglichkeit ein Jahr später ein weiteres Mal an dem Austauschprogramm teilzunehmen. Was ich ohnehin nicht so gemacht hätte, wie von euch beschrieben.

Ich wäre auf jeden Fall in ein anderes Land gegangen, nicht weil es mir in Italien nicht gefallen hätte oder so, sondern um andere Erfahrungen zu sammeln. In der Regel ist es so, dass das Austauschprogramm dasselbe ist. Also dieselben Unternehmungen, dieselben Sachen, die man sich beim Sight Seeing anschaut etc. Also etwas langweilig, nur um ein zweites Mal bei einem Austausch mitzumachen.

Ich habe aber bezüglich der Gefühle, die bei einem weiteren Austausch entstehen, etwas Ähnliches durchlebt. Ich habe in derselben Firma zwei Praktika gemacht, bzw. bin gerade beim zweiten Praktikum. Jetzt ist es so, dass ich zwar in einer anderen Abteilung bin, als wie beim letzten Praktikum, allerdings sehe ich viele Kollegen wieder. Das ist auf der einen Seite ganz schön, da man sich ja mit den Kollegen durchaus auch angefreundet hat, andererseits hat man sich auch schon verabschiedet und damit mehr oder weniger abgeschlossen. Nun trifft man sie wieder und weiß, dass man sich in absehbarer Zukunft wieder verabschieden muss. Das finde ich eigentlich recht traurig, vor allem, wenn ich an den letzten Abschied denke.

Nun ist das natürlich nicht mit einem zehn Tage andauernden Schüleraustausch zu vergleichen, allerdings gibt es durchaus Parallelen. Ich würde aber, gerade wenn es darum geht verschiedene Erfahrungen zu sammeln, niemals genau das Gleiche machen, sondern versuchen die Quellen, aus denen ich meine Erfahrungen beziehe, etwas zu variieren.

Das ist doch jetzt irgendwie nichts großartiges. Ich war in den Ferien mal häufiger in Italien in der Schule und zweimal in Frankreich. Sie hatten dort noch keine Ferien oder schon wieder Schule und meine Patenonkel und Tante hatten derzeit dort gewohnt, so dass ich dort in den Ferien mal zur Sprachverbesserung in der Schule war. Im Grunde mehr oder weniger das gleiche wie ein Austausch. Ich finde das normal, was soll denn daran komisch sein.

Wenn der Schüleraustausch von der Schule aus stattfindet, ist es schon so, dass man da an sich nicht alle Austauschprogramme mitnehmen kann und so war es auch bei uns. Unsere Schule fing gerade erst an, offen für solche Programme zu werden und so wurden innerhalb von relativ kurzer Zeit zwei Austauschprogramme organisiert. Bereist wurden zwei europäische Länder und die Schule machte es zur Auflage, dass man nur an einem der beiden Austauschprogramme teilnehmen dürfe.

Nun war es aber so, dass bei uns aus bestimmten Gründen die mehrtägige Klassenfahrt ausgefallen ist und wir somit in den Genuss kommen konnten, doch beide Austauschprogramme wahr zu nehmen, was ich auch sehr gern getan habe. Wenn es die Schule aber generell erlaubt, mehrmals an Schüleraustauschen teilzunehmen, so besteht jetzt auch kein Grund, da in irgendeiner Art und Weise ein schlechtes Gewissen zu haben und zu bekommen. Solange es finanziell machbar ist und die Eltern noch immer ihre Zustimmung bei Minderjährigen geben, ist das ja nun auch absolut kein Thema.

In das ein und gleiche Land bin ich später nicht mehr gefahren, immerhin war ich da dann schon in der letzten Klasse und habe danach die Schule verlassen. Ob man dann noch einmal in ein oder das gleiche Land hätte fahren dürfen, weiß ich nicht, ich habe mich danach nicht mehr damit auseinandergesetzt.