Lehrer lassen alles mit sich machen?

vom 23.07.2011, 11:36 Uhr

In meiner Klasse hatten wir einige Personen, die ich gerne mal als Halbaffen bezeichnete. Man konnte kaum glauben, dass diese Menschen volljährig waren, denn sie benahmen sich schlimmer als jeder Pubertierende. Sie rülpsten und pupsten in Anwesenheit aller Mitschüler und bespuckten sich sogar gegenseitig. Das empfanden sie als lustig und die Freunde lachten darüber. Ja, ich spreche wirklich von 18-jährigen Gymnasiasten in der Oberstufe. Gott sei Dank ist ein Großteil dieser Clique sitzen geblieben, sodass ich sie wenigstens in meinem letzten Jahr an dieser Schule los bin. :lol:

Aber worauf ich eigentlich hinaus wollte ist, dass sich einige dieser Jungs auch den Lehrern gegenüber respektlos verhielten. Als unsere eigentlich eher strenge Mathelehrerin einen von ihnen an die Tafel holen wollte, sagte er tatsächlich: "Äh nein, gehen Sie mal kacken"! Und abgesehen von einem tadelnden Blick sagte die Lehrerin wirklich nichts dazu! Das ist doch nicht normal? Schon oft habe ich mitbekommen, dass Lehrer richtige Schlaffis sind und sich gar nicht um die Erziehung und Disziplin der Schüler kümmern. Ein Mädchen ist mal bei uns gemobbt worden. Obwohl das auch ziemlich offensichtlich für die Lehrer gewesen sein muss, hat keiner von ihnen eingegriffen.

Muss man nicht beim Studium lernen, dass man dafür sorgen muss, dass die Schüler Respekt vor der Lehrkraft haben? Ging es bei euch auch so disziplinlos zu oder hatten die Lehrer mehr Durchsetzungsvermögen?

» Cappuccino » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Wieso sollten sich Lehrer um die Erziehung ihrer Schüler kümmern? Es scheint, als könnten es Lehrkräfte den Eltern und Schülern nichts recht machen. Wenn sie die Kinder/Jugendlichen zur Rede stellen und sie versuchen, auf den richtigen Weg zu bringen, heißt es von den Eltern "Mischen Sie sich da nicht ein!", lässt man die Schüler dann einfach alles unter sich regeln, motzen wieder alle rum, dass niemand sich für die Schüler interessiert.

Ich denke, dass es Sache der Eltern ist, ihre Kinder zu erziehen. Und wenn die sich im Unterricht im Alter von 18 Jahren rüpelhaft und kindisch benehmen, dann kann man da als Lehrer nicht viel machen. Die Eltern haben nicht mehr die Verantwortung für die Schüler und dementsprechend wenig hören sie noch auf diese, sodass auch ein Elterngespräch wenig bringen würde.

Da würde es mehr bringen, wenn ihr untereinder mal eure kindische Mitschüler zur Seite nehmt und ihnen sagt, wie dämlich sie sich gerade verhalten.

» Mauchen » Beiträge: 222 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Also ich finde schon, dass sich die Lehrer darum kümmern müssen, schließlich wollen sie sich diese Beleidigungen ja auch kaum gefallen lassen, oder? Und wenn dann mal ein Lehrer einschreitet und dem Schüler mal richtig die Leviten liest, dann finde ich das nicht allzu schlimm und das geht meiner Meinung nach auch so in Ordnung. Wenn die Eltern sich eben nicht genug um die Erziehung kümmern, und der Lehrer das nicht so hinnehmen möchte, dann kann er durchaus einschreiten und für Ordnung sorgen, schließlich hat er ja auch das Ziel, dass sein Unterricht ordentlich weiterläuft und nicht durch irgendwelche Störenfriede gestört wird.

Man kann also als Lehrer durchaus etwas machen, aber wenn sich die Eltern querstellen, dann fände ich das doch sehr, sehr unsozial dem Lehrer gegenüber, dass er sich mit erwachsenen Leuten herum schlagen muss, die keinerlei Manieren haben. Ich als Lehrer wäre da schon lange wohl ausgetickt und hätte irgend welche anderen Lösungen gesucht. Und nur weil man seinen Klassenkameraden etwas sagt, dass sie aufhören sollen, hören sie doch noch lange nicht auch auf, das machen nur die wenigsten, leider, aber das kenne ich nur zu gut aus meinen eigenen Erfahrungen.

Zum Glück war meine ehemalige Klasse immer tolerant, was das angeht und es gab kaum wirklich Leute, die heraus gefallen sind und wirklich so frech gegenüber den Lehrern geworden sind. Das lag aber auch daran, dass unsere Klasse generell immer eher einen schüchternen Charakter hatte und solche Aktionen deswegen auch im Grunde genommen ausgeschlossen waren. Hätte ich aber solche Idioten in meiner Klasse gehabt, hätte ich mich total vor diesen geekelt und einfach nur gehofft, dass sie nicht auf mich als Ziel einer ihrer dummen Ideen und Attacken kommen.

Aber man hört natürlich auch viel aus anderen Klassen und anscheinend hat es in anderen Klassen schon ganz ähnliche Vorfälle wie die von dir geschilderten gegeben. Da wurde dann einfach mal der Klassenlehrer versucht, mit Kaugummi am Stuhl festzukleben oder die Physiklehrerin wurde einfach mal ganz schön heftig vor den Augen der eigenen Klasse von solchen Typen beschimpft. Ich als Lehrer würde da gar nicht lange zögern und gemeinsam mit dem Schüler den Weg zur Schulleitung aufsuchen, weil andere Hilfsmittel bei solchen verzogenen Kindern meistens sowieso meiner Meinung nach überhaupt nichts helfen und bringen.

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» fcbtill » Beiträge: 4713 » Talkpoints: 21,47 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Die Lehrer sollten und müßten, aber ich glaub, daß die Lehrer inzwischen fast so viel Angst vor ihren Schülern haben, wie die Klassenkameraden, die wir wohl alle hatten oder noch haben, die aus irgendeinem Grund immer "die Opfer" sind. Ich bin Gott sei Dank auf einer Schule gewesen, wo es wenig Schüler gab, wie du sie beschreibst, und auch das Mobbing sich sehr in Grenzen hielt, aber es gab natürlich immer irgendwen, der von selbsternannten coolen Schülern permanent fertig gemacht oder zumindest blöd angemacht wurde. Und es gab auch über die Jahre den einen oder anderen Lehrer, der ein ähnliches Schicksal hatte. Diese Lehrer waren entweder nicht streng oder selbstbewußt genug oder sie hatten schlicht schon aufgegeben.

Wenn das also selbst an einer Schule wie meiner passiert, wo wirklich die meiste Zeit Friede, Freude, Eierkuchen herrschte, kann ich mir gut vorstellen, daß es an Schulen wo es solche Schüler gibt, wie du sie beschreibst - vor allem in einer Altersklasse, wo man eigentlich von Erwachsenen spricht - für den einen oder anderen Lehrer schon angsteinflößend ist, sich dagegen zu stellen. Es ist zwar ein ziemlicher Muttispruch, aber die Jugendlichen werden immer krasser. Ich bin noch gar nicht so schrecklich lange selbst davon weg, mein Abi ist gerade mal 10 Jahre her, aber ich wohne direkt gegenüber von einer Schule und was ich hier sehe und höre, läßt mich nur immer wieder fassungslos den Kopf schütteln. Es stellt sich jetzt die Frage, warum selbst eine strenge Lehrerin sich das gefallen läßt. Wenn ein Schüler respektlos und beleidigend wird, gibt es recht simple Mittel und Wege, wie man mit ihm verfahren kann, aber vermutlich ist das auch einfach nur unbequem.

» kuyashinaki » Beiträge: 113 » Talkpoints: 0,18 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich hatte solche Exemplare auch erlebt. Allerdings nicht auf dem Gymnasium, sondern in der Berufsschule während der Ausbildung und auch am Kolleg, wo man eigentlich nur Erwachsene erwartet. Voraussetzung ist nämlich im Regelfall eine abgeschlossene Ausbildung oder entsprechende Zeiten wie Kindererziehung und man muss mindestens 19 Jahre alt sein.

In der Berufsschule war jemand der Spaß dran hatte in den Mathestunden aufs Klo zu gehen und alle Papierrollen einzusammeln und diese dann der Lehrerin zu schenken. Sehr lustig :roll: Dann ging es länger hin und her zwischen den Beiden "Bring die Rollen sofort zurück, das darfst du nicht, was machen denn jetzt andere, wenn sie auf die Toilette müssen?" und er "Ich habe mir solche Mühe gegeben ein schönes Geschenk für Sie zu finden".

In Nebenjobs habe ich auch manchmal solche Jungs erlebt. Hauptsächlich sind es wirklich Jungs, die scheinbar ihre Pubertät nachholen. Da waren dann Schulklassen in Lehrerbegleitung, auf die man getrost hätte verzichten können. Im Freizeitpark endete der "Spaß" dann manches Mal mit der Polizei (bzw. einer Anzeige), zumindest aber hinter dem Ausgang. Da war das Geschrei dann groß. Im Kletterwald ging es um Sicherheit und die hat Vorrang vor der Pubertät. Wer lieber rumalbern wollte konnte dies tun, dann aber ohne Sicherheitsgurt und auf dem Boden. Das zeigte bei einigen Wirkung.

Selbst bei einer Schulung für Animateure habe ich noch jemanden erleben müssen, dem der Ernst seiner Situation erst bewusst wurde, als alle ihr Flugticket bekamen und er leer ausging. Leider hat er dann doch noch überzeugen können, aber seinen Flug so gut wie verschlafen. Irgendwie hat er es geschafft nachträglich zur Maschine gebracht zu werden. Aber auch dort war dann keine Ruhe, sondern er hat erst mal alle versucht zu unterhalten. Allerdings wiederum auf seine Art, für niemanden lustig und weil es ein Inlandsflug in Spanien war auch nicht verständlich für den Großteil der Leute. Mir war ehrlich gesagt nicht klar, warum die Agentur ihn doch eingestellt hatte. Aber der Spaß endete nach drei Wochen etwa, als ihm der Hoteldirektor endgültig einen Riegel vorschob und es für ihn heim ging.

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» Trisa » Beiträge: 3297 » Talkpoints: 31,17 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Also zunächst einmal, die Lehrer sind definitiv nicht für die Erziehung der Bälger verantwortlich. Das ist allein die Aufgabe der Eltern und wenn diese das nicht hinbekommen, dann sollte das nicht auf Lehrer abgeschoben werden. Lehrer sind dafür da um Schülern Stoff zu vermitteln, klar kommt dabei auch das eine oder andere bei rum, was in Richtung Erziehung läuft (nicht im Unterricht essen beispielsweise), aber in erster Linie ist das nicht die Aufgabe der Lehrer, sondern wirklich nur die der Eltern.

Wenn man nun solche Neandertaler und Kleinkinder in der Schule hat, die irgendwo im vorpubertären Alter stecken bleiben, dann kann man da selten was machen. Ich selbst habe das erst einmal miterleben müssen, zum Glück, erstaunlicherweise scheint es sich dabei wohl auch immer nur um Männer zu handeln. Auf jeden Fall aber ist da meistens nichts zu machen und wenn dann solche kindischen Sprüche kommen, dann kann man so pauschal gar nicht sagen, dass der oder die Lehrer/in gleich ein Feigling und unfähiger Waschlappen ist, bloß weil man nichts unternimmt. Mal ganz ehrlich, was hättest du denn gesagt? Laut meiner Oberstufenleitern ist es Lehrerin nicht mehr erlaubt Schüler vor die Klasse zu schicken, ich weiß nicht genau, ob das so stimmt, aber was wahres wird wohl schon dran sein.

Was man machen könnte wäre wohl einfach irgendwas zu kontern, irgendwas, was den Schüler erniedrigt, nur stellt sich die Lehrerin dann nicht auf die gleiche Stufe wie der Schüler? Wer weiß. Meiner Ansicht nach ist es daher gar nicht mal so verkehrt, einfach mal gar nichts zu sagen und es einfach auf sich beruhen zu lassen. Nicht mal ein tadelnder Blick müsste sein. Dieses Verhalten kommt dann einfach in die Note der sonstigen Mitarbeit, dass ist dann so gesehen die Rache, die der Schüler aber verdient hat, weil er sich daneben benommen hat. Das ganze hat demnach zweifellos Konsequenzen, aber eben nicht direkt.

Würde die Lehrerin gleich anfangen sich darüber zu ärgern und zu meckern, wäre das womöglich sogar nur noch im Sinne des Schülers, weil dieser genau das beabsichtigt, nämlich das man sich streitet und die Lehrerin beleidigt und wütend ist. So aber bleibt die gewünschte Reaktion aus, dass ein solcher Schüler dann sitzen bleibt ist aber nicht verwunderlich. Insofern finde ich das Verhalten also richtig, die Lehrerin nervt sich nicht unnötig, sie sagt einfach gar nichts, weil es nicht ihre Aufgabe ist den Neandertaler zu erziehen, sie tut einfach das richtige und gibt ihm eine miserable Note.

Was das mobben angeht, so bin ich da immer etwas zwiegespalten. Mischen Lehrer sich ein und unterstützen gemobbte Schüler, kann dies die Situation auch nur noch schlimmer machen, weil die Schüler dann erst richtig loslegen. Sowas kommt bei den ''Mobbern''einfach nicht gut an. Außerdem hilft es diesen gemobbten Schülern unter Umständen auch gar nicht wirklich, sie sollten lernen selbst mit der Situation klar zu kommen und sich vielleicht überlegen, wieso sie zu Außenseitern wurden und wie sie ihr Selbstbewusstsein aufbauen können. Wenn man sie von Seiten der Lehrer nur beschützt, hilft ihnen das kein bisschen. Wohl aber wäre es in einer solchen Situation ratsam die Eltern zu benachrichtigen, damit diese sich vielleicht darum kümmern, dass das Selbstbewusstsein ihrer Kinder ein bisschen aufpoliert wird.

Wichtig ist auf jeden Fall, dass man als Lehrer klar als eine Autoritätsperson auftritt, sich durchsetzen kann und über den Schülern steht. Sowas sollte aber während des Studiums ausgeprägt werden, nicht erlernt, denn Menschen die von sich aus eher schon scheu und schüchtern sind, lernen mit Sicherheit auch während des Studiums nicht, wie man ein durchsetzungsfähiger Lehrer wird. Abgesehen davon muss man dazu auch sagen, dass Lehrer am Gymnasium in diese Richtung eh weniger lernen, als Lehrer, die beispielsweise an Hauptschulen unterrichten! Die Schüler dort sind nämlich noch etwas anders gestrickt, damit diese was lernen, muss man ihnen einfach zeigen, dass sie das notwendig haben und sie eben auch ein bisschen erziehen.

Beim Gymnasium aber ist das nicht der Fall. Tatsächlich gibt es an vielen Gymnasien auch recht viele Lehrer der Sorte, die einfach nur reden und reden und vielleicht mal was an die Tafel schreiben. Das darf auch ruhig so sein, denn ist ein Gymnasiast nicht von sich aus dazu in der Lage, ruhig zu sein und zuzuhören, dann ist er an der Schule eben falsch und dann hat er halt Pech, wenn er in dem Fach nichts lernt. Er darf dann ruhig auf die Hauptschule, denn es ist nicht Aufgabe der Lehrer, die Schüler zu motivieren, ein gutes Abi zu machen. Und um noch mal auf dein Beispiel zurückzukommen, du bist also in der Oberstufe?

Tja, dann weißt du auch, dass du dort freiwillig bist, du hast keine Schulpflicht mehr, wie alle anderen in deinem Kurs auch. Demnach kann es der Lehrerin schnurz sein, wenn Neandertaler sich so benehmen, es sind schließlich ihre Punkte, nicht wahr? Neandertaler kann auch ruhig abgehen und seine Ausbildung als Müllmann, Friseur oder Postbote machen. Lehrer sind nicht für die Erziehung verantwortlich.

fcbtill hat geschrieben:Man kann also als Lehrer durchaus etwas machen, aber wenn sich die Eltern querstellen, dann fände ich das doch sehr, sehr unsozial dem Lehrer gegenüber, dass er sich mit erwachsenen Leuten herum schlagen muss, die keinerlei Manieren haben.

Im Grunde würde ich dem nicht zustimmen. Wie du sagst, sind die Schüler ja eben schon erwachsen, sie können ruhig ihre Ausbildung in weniger anerkannten und weniger bezahlten Berufen machen. Und wenn sie sich so asozial im Unterricht verhalten, dann ist es eben nicht Sache des Lehrers, diese Bälger zu erziehen, die wird man mit der Punktvergabe dann schon los, da braucht es überhaupt kein Stress oder sonstwas. Und werden die Schüler wirklich zu ausfallend, kann man das meistens immer noch über den Direktor regeln.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


Ich muss ehrlich sagen, dass ich deine Einstellung ein wenig komisch finde. Ich denke mal, dass sich viele Lehrer wirklich Mühe geben gut mit den Schülern aus zukommen, aber in einem gewissen Alter sind Schüler einfach ziemlich respektlos und auch bescheuert, so dass man als Lehrer gar nichts machen kann. Was sollen sie da auch schon groß tun? Wenn die Erziehung von Zuhause aus nicht stimmt, kann ein Lehrer da kaum etwas machen.

Ich finde es wirklich ein wenig lächerlich, was du da für Klassenkameraden hast. Ich war auch auf dem Gymnasium und natürlich waren da manche ziemlich respektlos, aber in der Oberstufe hat man sich immer um ein gutes Verhältnis zu den Lehrern bemüht und den Unterricht auch zu schätzen gewusst. Immerhin steht es nach der zehnten Klasse doch jedem frei die Schule zu verlassen und wenn man sich so asozial benimmt, hat man meiner Meinung nach auf der Schule einfach nichts zu suchen.

Ich muss auch ehrlich sagen, dass mir die Lehrer ziemlich Leid tun. Mehr als Verwarnungen aussprechen, Extraufgaben geben und zum Schulleiter schicken können sie auch nicht. Aber ich denke mal, dass es die Mühe nicht einmal wert ist. Wenn es solche Typen sind, wie du sie eben beschreibst, kann ich mir nicht vorstellen, dass sie sich von ein paar Rüffeln und meinetwegen auch Tadeln abschrecken lassen. Dadurch wird es meistens nur noch schlimmer.

Natürlich gibt es immer Lehrer, die sich nicht so gut durchsetzen können, aber das finde ich normal. Ich glaube aber auch einfach, dass Schüler die es wirklich darauf anlegen vor keinem einzigem Lehrer Respekt haben und es da gar nicht so sehr auf die Lehrer ankommt, sondern viel mehr auf die Schüler. Aber natürlich sollte jeder Lehrer darum bemüht sein sich innerhalb der Klasse auch Respekt zu verschaffen und dann auch Konsequenzen zu ziehen, wenn sich die Schüler so mies benehmen.

» Wunschkonzert » Beiträge: 7184 » Talkpoints: 42,56 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich habe einige Zeit Lehramt studiert und kann daher auch viel von einigen Erfahrungen meinerseits berichten. Klar, auch in meiner Schulzeit gab es einige Lehrer, denen sich die Schüler gegenüber respektlos verhalten haben. Dann gab es wieder Lehrer, bei denen man sich das niemals getraut hätte.Ich habe während meines Studiums mehrere Praktika machen müssen und habe dort auch einiges erleben müssen. Die meisten Schüler sind ganz okay, aber viele übertreiben es auch einfach und man muss meiner Meinung nach auch gleich irgendwie durchgreifen, denn sonst reißt das total ein und es wird immer schlimmer. Leider sind die Möglichkeiten der Lehrer ja auch begrenzt, aber was gut geholfen hat in der Schule, in der ich mein letztes Praktikum gemacht habe war der sogenannte "Besinnungsraum". Dort ist alles karg eingerichtet und es gibt auch eine Lehrperson. Mit dieser muss man dann über das Geschehene sprechen und sein eigenes Verhalten reflektieren. Man kommt dann zu einer Lösung und erst dann kann man zurück ind en Unterricht. Die Atmosphäre in diesem Raum scheint nicht so beliebt gewesen zu sein, denn oft genügte schon das Erwähnen des Raumes, dass wieder Ruhe war.

Ich bin aber der Meinung, dass von den meisten Lehrern auch viel zu viel erwartet wird. Dass man eine total verkorkste Erziehung während des Unterrichts nicht mehr aufholen kann. Das ist auch nicht die Aufgabe des Lehrers, an der Erziehung mitzuwirken - dafür sollten die Eltern verantwortlich sein. Leider nehmen das viele nicht so ernst, aber das ist ein anderes Thema. Das Lehramtsstudium hat mir persönlich nicht sonderlich viel gebracht, wenn ich ehrlich bin. Man lernt kaum, mit Konfliktsituationen umzugehen und ich habe mich schlussendlich auch gegen diesen Studiengang entschlossen. Während des Praktikums habe ich viel krasse Erfahrungen gemacht - manche Schüler drohen sogar mit Gewalt und ähnlichem - was will man da noch viel machen. Generell ist mir aufgefallen, dass Lehrerinnen da noch viel hilfloser sind als ihre männlichen Kollegen. Oftmals stachelt man die ganze Klasse nur noch an, wenn man kontert und das will man ja auch nicht. Ich finde die Situation echt schwierig. Kenne auch kaum eine Lehrperson, die die Klasse richtig gut im Griff hatte. Ist schon traurig, was da alles heutzutage in der Schule passiert, aber eine Patentlösung habe ich leider auch nicht. Es gibt zwar auch extreme Unterschiede zwischen den verschiedenen Schulformen, aber ich denke die respektlosen Störenfriede findet man heutzutage auch überall - wie man in deinem Fall ja auch sieht!

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» MeL.G » Beiträge: 4918 » Talkpoints: 16,81 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Was da ein Schüler zu eurer Mathelehrerin gesagt hat, ist wirklich schlimm. Warum sie sich so etwas gefallen lässt, kann ich nicht nachvollziehen. Vielleicht hat sie es nicht richtig gehört? Es war eigentlich schon immer so, dass sehr schlechte Schüler sich zusammengetan haben und mit ihren Aktionen ein schlechtes Vorbild für andere Schüler abgaben. Sie spielen nicht nur den Pausenclown, sie sind auch hinterhältig, boshaft und beleidigend. Sie haben in ihrem Elternhaus nie gelernt, sich anständig zu benehmen

Cappuccino, du schreibst, dass sich die Lehrer nicht um die Erziehung der Jugendlichen kümmern. Dafür sind nicht die Lehrer da, sondern die Eltern, denen die Erziehung ihrer Kinder obliegt. Am besten wäre es schon, wenn ihr als Gesamtgruppe der restlichen Schüler mit den Rabauken und unverschämten Mitschülern mal einen Abend vereinbart oder eine andere Zeit, in denen ihr offen eure Meinungen austauschen könnt, ohne dass der eine oder andere wieder darunter zu leiden hat. Denen, die so unverschämt zu Lehrern und Mitschülern sind, müsste man den Spiegel vorhalten und sehen, wie es bei ihnen ankommen würde, wenn jemand so mit ihnen umgeht.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Unsere Lehrerin hat damals treffend in der Oberstufe festgestellt, dass wir sie vermutlich wesentlich häufiger sehen, als unsere Eltern. Da sie bei uns Leistungskurs unterrichtete und wir das ziemlich oft hatten, kommt das auch hin. Insofern spielt es schon eine Rolle, wie gut ein Lehrer seine Schüler im Griff hat und irgendwo erziehen sie die Schüler eben damit auch. (Gleiches ist es ja im Kindergarten, auch wenn man meint, dass eigentlich die Eltern für die Erziehung zuständig seien, so verbringen die Kinder die meiste Zeit doch mit den Erziehern).

Wir waren sowieso eine ganz liebe Klasse und so etwas wäre uns nicht im Traum eingefallen. Wir haben da aber auch ganz andere Geschichten gehört. Da wurden Lehrer sogar zum Weinen gebracht, weil sie derart von Schülern geärgert wurden. Das muss man sich mal durch den Kopf gehen lassen. Und wir hatten mal eine Referendarin, die für den Lehrerberuf auch total ungeeignet war. Wir stellten allerdings nur Fragen (inhaltliche zum Stoff), die sie uns nicht beantworten konnte und da merkten wir, dass sie nichts davon versteht und demnach wurde sie von uns nicht respektiert.

Wenn ein Lehrer jedenfalls seine Schüler im Griff hat (und das kann man auf verschiedene Art und Weise erreichen), dann passiert es gar nicht erst, dass die Schüler sich gewisse Dinge erlauben oder so etwas sagen, wie das bei euch vorgekommen ist. Ich verstehe auch nicht ganz, wieso die Lehrerin da absolut nichts dazu zu sagen hatte. Aber vielleicht war sie da auch einfach nur so sprachlos, was wiederum verständlich wäre.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


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