Nervige Unterbrechungen - Kannst du mal eben?

Mir geht es einfach tierisch auf den Nerv. Ich sitze vorm Computer und mache hier meine Sachen, poste bei Talkteria, oder checke Herausforderungen auf der ESL page. Und plötlich hör ich es "Deeennis, kannst du mal eben" autsch, dieses kannst du mal eben klingelt noch Sekundenlang in meinen Ohren bevor ich Antworte. Und schon werde ich aus meiner Temporären beschäftigung rausgerissen.

Ich hasse diese Frage, ich finde es zeigt so eine art "ach du hast ja eh nix zu tun, dann kannst du ja noch mal dies und jenes machen". Wenn man mir am Morgen sagt, das ich diese ganzen dinge machen muss, dann kann ich mir die Zeit wenigstens dafür einteilen. Aber dieses kannst du mal eben ist einfach schrecklich. Ich traue mich schon garnicht mehr irgendetwas anzufangen, was ich nicht einfach so beenden kann, weil ich ja wieder herausgerissen werden könnte.

Kennt ihr das auch, dass wenn ihr irgendetwas schönes macht, plötzlich durch ein " kannst du mal eben" herausgerissen werdet?

Ja, wer kennt das nicht. Fühle mich da manchmal an meine Praktikantenzeit zurück erinnert, als ich noch irgendwie jedermanns Leibeigener war. Kannst du mal den Kaffee machen, kannst du mal Geschirr einräumen, kannst du mal mit zur Kasse kommen, kannste mal das einsortieren und das etikettieren.

Nervig und vor allem kam dann noch immer der tolle Zusatz: "Hast ja nicht so viel zu tun,oder?" Bevor man dann zum "Aber" ansetzen kann, hat sich die bittende Person natürlich schon mal rasch verdrückt, weil sie ja ganz genau gesehen hat, dass man irgendwie doch etwas zu tun hatte. Irgendwann hat man dann eine ellenlange Liste abzuarbeiten, weil irgendwer noch irgendwas zu deligieren hat. Wenn man dann gutmütig ist,dann hetzt man die ganze Zeit umher, während die anderen alle nichts mehr zu tun haben. Hab dann immer ganz freundlich und schnell zurückgeantwortet: Aber Frausoundso hat mich leider schon eingespannt, was dann zumindest dazu führte, dass Frausoundso ihre Sache dann doch selber machen musste, weil ich dann dringen woanders gebraucht wurde. Achja, tolle Praktikantenzeit.

Heute bin ich zwar keine Praktikantin mehr, aber rumgeschickt werde ich trotzdem "ganz gerne" wie damals. Ich bin deshalb dazu übergegangen mich bei "Kannst du mal" taub zu stellen, oder mich hinter Arbeit zu verstecken. Klar, wenn ich merke es ist wichtig und die Kollegin braucht die Hilfe wirklich, bin ich dabei, aber wenn es nur wieder eine faule So und so ist, die jetzt lieber eine Stunde im Kopierraum mit ihrer Kollegin von der Abteilung XY schnacken will, dann bin ich komplett ausgelastet.

Ich kann euch beide beruhigen auch ich kenne das zu genüge. Wenn meine Mama aus der Küche schreit ob ich mal eben kann höre ich sie irgendwie gar nicht. Also ich höre sie schon aber ich möchte sie nicht hören. Schließlich kann sie ja auch kommen ,wenn sie etwas möchte. Muss ich schließlich auch so machen. Ich bin gerade voll in einem Spiel, poste hier oder klicke ein bisschen Werbung und dann muss ich den Müll wegbringen oder einkaufen gehen.

Das ist gar nicht so schlimm, wenn es nicht immer gleich und sofort sein muss. Ich gehe später eh nochmal raus. Da kann ich den Müll nicht mitnehmen! Nein! Der muss natürlich sofort raus. Nein. Die Läden haben nicht bis 8 auf. Das ist dann schon nervig. Vor allem meine Mama neigt auch zu diesem kannst du mal eben. Als wäre es eine Sache von 5 Minuten. Meistens verbringe ich damit dann länger.

Naja gut, ich glaube jede Mutter ist froh wenn sie mal ein bisschen entlastet wird. Ich bin selber Mutter und weiß wie stressig manchmal der Haushalt sein kann. Da kann man auch ruhig mal den Müll raus bringen und einkaufen gehen! Ist meine Meinung aber früher hat mich das auch genervt! Nun wohne ich allein, mit meinem Sohn und meine Mutter macht hier nichts mehr.

Das kenne ich zu gut. Naja, immer dann, wenn ich am wenigsten kann, ruft jemand nach mir. Manchmal, wenn es nicht so wichtig ist, mache ich einfach weiter, oder sage, dass ich nicht kommen kann. Meine Mutter hat gerade ein Problem mit dem Knie, und deshalb muss ich ihr auch ein bisschen mehr helfen.

Am nervigsten ist es, wenn ich weit geschickt werde, wie zum Beispiel in unseren Dorfladen, da muss ich mit dem Fahrrad etwa 5min fahren, und das bergab! Zurück sind es dann etwa 10min. Aber ich helfe auch gerne, etwa wenn ich mich sowieso nur gelangweilt habe am Computer (was selten genug vorkommt).

@ Teufelsmuse: Ich habe ja nicht gesagt das ich es schlimm finde etwas im Haushalt zu machen. Schlimm ist lediglich dieses abrupte Unterbrechung. Wie Julia ja auch schon gesagt hat, manchmal ist man total mit etwas beschäftigt, und dann wird man sofort da rausgerissen, weil es ja sofort sein muss. Letztens ging das sogar schon so weit, das ich nicht mal meine Hausaufgaben machen konnte, und wirklich mitten in einer Aufgabe aufhören musste um dies und jenes zu erledigen. Danach war mein Schreibfluss total weg, und ich musste mich wieder hineinarbeiten.

Fazit: In der Hausarbeit helfen tue ich gerne, wenn ich Mittags weiß was ich Tags über zu tun habe. Wenn ich allerdings bestimmte Dinge sofort erledigen muss, ohne Vorwarnung sozusagen finde ich es alles andere als nötig.

Ich kenne das. Ich hab Kinder Die finden ständig irgendwas, was man schnell gucken, helfen, operieren, schlichten, improvisieren muss. Ich bin auch ein Typ, der gern eine Sache erst fertig macht. Einfach auch weil man sich hineingedacht hat und es einem bis zum Abschluss auch nicht mehr richtig loslässt bzw. wenn man unterbrochen wird, muss man sich wieder reindenken. Das dauert dann meistens länger, als wenn ich es gleich fertiggemacht hätte.

Ich grüße alle meine Leidensgenossen. Ich hasse nichts mehr, als wenn meine Mutter ruft und ich am PC sitze und gerade irgendetwas mache, was ich für wichtiger erachte.

Ich hatte deswegen auch eine richtige Auseinandersetzung mit ihr, weil sie meinte, dass das nicht in Ordnung wäre und ich habe mich dann natürlich irgendwann mit ihr gestritten, weil ich dann oftmals, genau das machen, was viel Zeit beansprucht und was auch noch warten könnte.

Naja aber ich werde mich damit abfinden müssen, trotzdem finde ich es mehr als Nerv tötend.

Ich habe das früher auch immer gehasst, als ich noch zu Hause bei Muttern gewohnt habe und dann ständig gerufen wurde. Ich soll den Müll rausbringen, das Bad putzen, noch mal schnell zum Bäcker fahren und so weiter und so fort.

Und natürlich musste bei mir auch immer alles sofort passieren, egal, was ich gerade gemacht habe. Das fand ich wirklich wahnsinnig nervig und nicht selten gab es dann deswegen Stress. Jetzt genieße ich es umso mehr, dass ich allein wohne und den Müll ruhig überquellen lassen kann und keiner meckert Ich bin halt eher praktisch veranlagt und nehme den Müll mit, wenn ich sowieso das nächste Mal runter gehe und gehe nicht extra wegen des Mülls 2 Etagen.

Also jetzt ist schon alles wesentlich entspannter und bei Praktika bisher wurde ich auch nicht andauernd belästigt, ob ich was machen kann, was ich eigentlich gerade nicht machen wollte. Und wenn, dann mache ich es eben auf der Arbeit auch mal ganz gerne, da bin ich dann nicht so. Nur ausgenutzt werde ich nicht gerne und da schiebe ich dann auch schnell einen Riegel vor, denn ich das merken sollte.

Ja, ich kenne das auch, allerdings hauptsächlich aus der Arbeit.

Mein Büro, in dem ich allein, also unbeobachtet, sitze, befindet sich nicht in dem Gebäude, in dem sich auch meine Abteilung befindet, für die ich arbeite. Schon deshalb wissen meine Kollegen in der Regel nicht, was ich den lieben langen Tag tue, und wenn sie mich mal sehen und ich gerade tierisch im Stress bin, darf ich mir immer dieses "kannst Du mal eben" anhören, mich nervt das auch teilweise gehörig.

Aber auch meine Kolleginnen in dem Gebäude, in dem ich mein Büro habe, bringen das manchmal auch. Ich kann das irgendwie nicht nachvollziehen, gerade in der Arbeit. Ich selbst frage meine Kollegen eigentlich nie "kannst Du mal gerade", es sei denn, ich bin vollgepackt mit Ordnern bis obenhin und keiner kommt auf die Idee, mir mal die Tür zu öffnen.

Von zuhause kenne ich das übrigens nicht, weder jetzt noch damals bei meinen Eltern.