Überfahrene Tierkadaver verzehren!?

vom 20.07.2011, 19:29 Uhr

Vor einiger Zeit habe ich gelesen das es in England wohl einen Mann gibt, der überfahrene Tiere oder Wild einsammelt und für den eigenen Verzehr zubereitet und kocht. Dieser besagte Mann sei wohl mittlerweile Rentner und würde dadurch seine privaten Lebensmittelausgaben um einiges reduzieren. Freunde und Besucher des Mannes wissen dies und lassen sich auch gerne mal zu einem von dem Koch zubereitetes Menü einladen. Öfters im Monat lädt er dann Gäste zu sich ein und kocht für diese.

In den frühen Morgenstunden fährt dieser Mensch dann in der Ortschaft in der er wohnt, die Straßen ab. Hierbei natürlich besonders die Straßen, die an einem Wald vorbeiführen oder an Felder liegen. Im Auto hat er immer dabei eine Klappschaufel, Eimer, Handschuhe und Plastiksäcke, damit er wenn er ein überfahrenes Tier auf der Straße findet, dieses dann „bergen“ kann. Wenn er das Tier transportfähig hat, kommt es auf die Ladefläche seines PKW´s und die Suche geht weiter (wenn es sich um ein kleines Tier handelt) oder er fährt nach Hause um mit der Zubereitung des Tieres für sein Menü anfangen zu können.

Ich habe damals gedacht, das wäre eine Zeitungsente oder ähnliches, weil ich mir das nicht vorstellen konnte. Da mir dieses Thema aber nicht mehr aus den Kopf ging, habe ich mal weiter geforscht und siehe da, es gibt diesen Menschen wirklich. Es ist der Engländer Arthur Boyt. Bei dem ehemaligen Verwaltungsangestellten aus Davidstow in Cornwell, wird das gegessen, was auf der Straße liegt. Der Rentner kratzt überfahrene Tiere bereits seit seinem 13. Lebensjahr vom Asphalt und bereitet sie am heimischen Herd zu. Es spart Geld wie er sagt und man könne sich sicher sein, das diese Tiere nicht mit Hormonen voll gepumpt seien. Auf seinem Menüplan stehen alle Arten von Tieren, so auch Dachs, Eichhörnchen, Fuchs, Reh, Ratte, Wiesel, Otter, Igel und noch viel mehr. Einfach alles was die Straße an überfahrene Tierkadaver zu bieten hat. Auch ein Stachelschwein sowie ein Labrador zierte Arthur Boyt´s Teller schon. Der Labrador hatte aber kein Halsband an, laut Arthur Boyt.

Als ich das gelesen hatte und zu dem auch noch einige Bilder dieser Kadaver und deren Zubereitung durch Arthur Boyt gesehen habe, musste ich mich erst mal fluchtartig in Richtung Badezimmer begeben und mir alles noch einmal Sprichwörtlich: „Durch den Kopf gehen lassen“. Einfach nur wirklich mehr wie Ekelhaft fand ich diese Vorstellung. Nun würde ich aber gerne wissen wie Ihr darüber denkt! Würdet Ihr wenn Ihr Gast bei Arthur Boyt seid mit zu Mittag essen, oder würdet Ihr es lassen? Kennt Ihr oder habt Ihr schon mal gehört das es auch so einen Menschen in Deutschland gibt, der auch so ein ureigenes Ernährungskonzept hat und auslebt? Auf eure Antworten bin ich sehr gespannt.

» Skymoon » Beiträge: 98 » Talkpoints: 0,60 »



Ich würde mir keine Tierkadaver servieren lassen wollen. Woher soll ich (oder der Koch) denn wissen, dass das Tier keine Krankenheiten hat bzw. mit irgendetwas infiziert ist? Die Wahrscheinlichkeit, dass Krankheiten bei Tieren ausbrechen, die für die Lebensmittelproduktion gehalten werden, ist sicherlich um ein Vielfaches geringer und wird durch regelmäßige Kontrollen überwacht.

Der Gedanke selbst ist ein wenig fremdlich, ich würde mir aber eher um die Gesundheit Gedanken machen und die Frage, wie viele Autos schon über mein Abendessen rübergefahren sind.

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» Pyrgo » Beiträge: 253 » Talkpoints: 0,10 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Ihgitt, davon habe ich ja noch nie gehört und ich finde es ziemlich ekelhaft um ehrlich zu sein. Bei Hunden und anderen "Haustieren" hört bei mir sowieso alles auch, aber auch wenn es sich um Hasen oder andere Tiere handelt, deren Verzehr nicht wirklich ungewöhnlich ist, finde ich es nicht besonders lecker, überfahrende Tiere zu essen. Abgesehen davon, dass ich ein solches Verhalten generell abstoßend finde, weiß man ja auch nie, ob die Tiere irgendwelche Krankheiten hatten. Da es sich vorwiegend um wilde Tiere handelt, könnte es also ganz schön gefährlich werden, diese dann zu essen.

» SuperGrobi » Beiträge: 3876 » Talkpoints: 3,22 » Auszeichnung für 3000 Beiträge



Ich könnte mir nicht vorstellen, ein angefahrenes oder überfahrenes Tier zubereiten zu lassen. Als ich damals einen Wildunfall hatte, hatten mich auch mehrere Leute gefragt, warum ich mir das Wildschwein nicht habe mitgeben lassen. Natürlich war es nicht ganz so ernst gemeint, aber ich habe da wirklich auch nur mit dem Kopf schütteln müssen, weil ich sowieso schon von diesem Unfall geschockt war und froh war, nichts abbekommen zu haben, außer dem Blechschaden am Auto.

Nun gibt es natürlich auch noch Kleintiere, wie Hasen, Eichhörnchen oder dergleichen. Doch auch da käme ich nie und nimmer auf die Idee, ein überfahrenes Tier mir in irgendeine Art und Weise auf einem Teller servieren zu lassen, geschweige denn es sogar selbst zuzubereiten. Da ist dann doch meine persönliche Ekel-Grenzen zu hoch angesiedelt. Anders sähe es vielleicht aus, wenn ich keine weitere Möglichkeit hätte, aber auch dann würde ich mich wohl eher an nicht-tierisches Essen orientieren.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Ich esse sowieso kein derartiges Fleisch und sowas würde ich gleich mal gar nicht essen. Aber mein Gott: er tut ja niemandem weh damit. Sicherlich ist es absolut nicht appetitlich und manche mögen es sogar pervers finden. Aber die Tiere sind ja sowieso schon gestorben. Entsorgt werden sie ja sowieso und wenn er dann eben sich was kocht? Besser, als würde er extra ein Tier töten, oder?

Und ich sage mal so: viele würden es vermutlich auch essen, wenn sie nicht wüssten, was ihnen da vorgesetzt wird. Gerade bei Wild. Woher will man denn wissen, woher das Tier stammt? Wenn einem das dann hinterher gesagt werden würde, würde ein Großteil sicherlich auch schlecht davon werden. Aber essen würde man es mit Sicherheit erst einmal.

Ich kann mir allerdings nicht vorstellen, dass es sich wirklich lohnt eine Ratte oder ein Eichhörnchen einzusammeln. Bei einem Reh oder Wildschwein macht das sicherlich schon eher Sinn. Ich würde dem Menschen aber mal das Beeren sammeln empfehlen. Die schmecken sicherlich auch gut und sind frisch vom Strauch.

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» winny2311 » Beiträge: 15159 » Talkpoints: 4,91 » Auszeichnung für 15000 Beiträge


Ein solches Fleisch rühre ich an sich nicht an, weil ich Wild einfach nicht mag. Aber der Mann soll meinetwegen essen was er möchte. Und wenn es ihm noch Geld spart, finde ich die Idee gar nicht so schlecht. Außerdem liegt das tote Tier eh nur rum bis es endlich aufgesammelt und weggeschmissen wird. Da kann ruhig jemand es aufsammeln und zubereiten, wenn nichts Giftiges dran ist.

Hier ist es außerdem auch so, dass wenn man einen Wildunfall hat, dass man dann gefragt wird, ob man das Tier dann mitnehmen möchte. Ich würde es mitnehmen, zwar nicht für mich, aber ich kenne Leute, die das Tier händeringend in Empfang nehmen würden. Allein weil ihnen wild gut schmeckt und es trotzdem recht teuer ist.

» Wibbeldribbel » Beiträge: 12585 » Talkpoints: 9,82 » Auszeichnung für 12000 Beiträge


Ich bin zwar offen für ungewöhnliche Speisen, aber das würde ich dann nun doch nicht machen. Da bin ich schon froh, dass es in Deutschland verboten ist zumindest Wildtiere vom Boden "zu kratzen". Das gilt hier als Wilderei. Derartiges Fleisch würde ich nicht essen. Denn man weiß wirklich nicht, wie krank das Tier gewesen ist und bei dem Hund würde ich schon deswegen Abstand nehmen, weil dieser auch mit Medikamenten vollgestopft sein kann oder gerade erst bei der Impfung gewesen sein kann. Dann ist Fleisch eigentlich ungenießbar und ungesund.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Wie ekelhaft ist das denn bitte? Nicht nur, dass ich mir keine Tierkadaver vorsetzen lassen würde, weil ich größtenteils kein Wild mag, aber die sind doch richtig dreckig von der Straße, den Abgasen etc. und dann können die ja noch jede Menge Krankheiten haben. Ob man die dann noch feststellen kann oder will, das ist dahingestellt.

Aber wenn ich ein überfahrenes Kaninchen auf der Straße sehe, dann sieht das meist so unappetitlich und platt aus (entschuldigung aber es ist nun mal „platt“, wenn da zig Autos drüber fahren“), dass ich mir kaum vorstellen kann, dass man da noch ein ansprechendes Essen draus machen kann. Ich finde das einfach nur ekelhaft.

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» Tassadar » Beiträge: 1245 » Talkpoints: -1,26 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Ich finde es nun auch wirklich abartig, die Kadaver überfahrener Tiere zu verzehren, allerdings denke ich, wenn ich das sachlich betrachte, dass das vor allem eine Erziehungsfrage ist, vielleicht sogar eine, die durch meine Kultur und meine moralischen Vorstellungen bedingt und begründet ist. Ich will nicht unbedingt sagen, dass das in keinem Land der Welt erlaubt sein sollte, und ganz nüchtern betrachtet sollte eigentlich nichts dagegen sprechen, ein totes Tier zu essen, vor allem doch dann, wenn man es nicht selbst getötet hat, sondern wenn es ohne die Einwirkung durch einen selbst zu Tode kam.

Für mich selbst ist das aber unvorstellbar, und ich denke, das liegt wirklich in meiner Erziehung und wird auch durch meine eigenen Wertvorstellungen begründet, denn andere Gründe finde ich nicht dafür, dass ich allein diese Vorstellung so verwerflich und widerwärtig finde. Insofern würde ich auch nicht bei diesem Herrn zum Essen eingeladen werden wollen, muss ich sagen, und schon gleich gar nicht würde ich in diesem Hause mitessen wollen.

Ich kenne auch niemanden, der mir spontan einfiele, von dem ich weiß, dass er damit kein Problem hätte und ich bin mir ziemlich sicher, dass die meisten von uns wohl gern darauf verzichten würden, die Kadaver überfahrener Tiere zu essen. Auch hier vermute ich als Begründung wieder unsere kulturell bedingten Ansichten, auch, wenn es sicherlich immer wieder Menschen gibt, die von diesen Vorstellungen abweichen und insofern auch sicherlich wieder weniger ein Problem damit hätten, hier mitzuessen oder selbst die überfahrenen Kadaver aufzusammeln und zuzubereiten.

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge


Als ich die Überschrift des Themas gelesen habe, habe ich als erstes an eine Katze gedacht. Das fand ich eklig. Doch nach dem Lesen muss ich sage, dass das schon etwas abstoßend für mich ist. Durch tote überfahrene Tiere lässt sich bestimmt einiges an Geld sparen, aber er lädt ja noch Freund zu Essen ein. Wissen die eigentlich wo das Fleisch herkommt? Was ist eigentlich unter der Suche nach kleineren Tierchen zu verstehen? Hasen, Eichhörnchen, Ratte, Igel ist ja voll ekelhaft.

Ich kenne solche Menschen nicht und will sie auch nicht kennen lernen. Kann mir nicht vorstellen dass irgendjemand Tiere essen will, über die schön einige Autos gefahren sind. Dieser Bericht wird mich bestimmt jedes Mal, wenn ich einen toten Tierkadaver am Straßenrand sehe, erinnern. Aus toten und teilweise zermatschten Tieren wird noch ein leckerer Gulasch für die Gäste gemacht. Na dann,“ Guten Appetit, Herr Arthur Boyt “

» rola28 » Beiträge: 493 » Talkpoints: 0,05 » Auszeichnung für 100 Beiträge


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