Macht ihr euch im Vorfeld Gedanken über Erziehung?
Ich weiß nicht wie das bei anderen Eltern ist, aber bei uns bestand eigentlich nur der Wunsch unser Kind zu einem Menschen zu erziehen der mit dem Leben zurecht kommt und der entsprechend seiner Fähigkeiten leben und handeln kann. Dabei sollten solche Werte wie Ehrlichkeit, Achtung, Respekt, Gemeinsinn, Fleiß und so weiter vermittelt und anerzogen werden. Wenn ich mir das recht überlege habe ich mit meiner Frau da auch nicht darüber gesprochen, sondern wir haben einfach so gemeinsam gehandelt weil es für uns gar nicht anders in Frage käme.
Ich war ja damals schon fast dreißig Jahre alt als wir unseren Sohn bekamen und da sieht man vieles gelassener und etwas reifer in der Erziehung. Das heißt aber nicht dass man auch noch Lernen musste das nicht jeder Weg zu Erfolg führen kann, wir waren in dieser Hinsicht aber beide recht flexibel. Unser Sohn war aber eigentlich auch recht pflegeleicht so dass er kaum größere Probleme bereitete. Meine Frau und ich sind aber auch nicht gerade Temperamentbolzen so dass da doch etwas vererbt wurde. Auch von den schulischen Leistungen her war es sehr schnell klar dass eine weiter führende Schule doch angebracht ist welche inzwischen auch schon abgeschlossen wurde. Wir hätten aber auch kein Drama daraus gemacht wenn es nicht zu einem erfolgreichen Abschluss und für ein Studium gereicht hätte.
Meiner Meinung nach können eben bei sehr vielen kindertypischen Fragestellungen die Meinungen weit auseinander gehen. Selbst wenn die Eltern glücklich miteinander leben (was leider immer seltener der Fall ist) und das Kind gesund zur Welt kommt.
Also bei uns war sehr schnell klar, dass wir Nachwuchs wollten und ich bin dann auch recht schnell schwanger geworden. Schon während der Schwangerschaft hat man auch schon drüber gesprochen, wie das dann so ungefähr laufen soll. Also wir haben auf jeden Fall schon mal grob darüber gesprochen, auch wenn es natürlich noch nicht so ganz konkret gewesen ist.
Worüber wir uns aber sofort einig waren: WIR wollen das Kind erziehen, und uns auch von niemandem in die Erziehung reinreden lassen. Das haben wir dann auch sehr gut durchgehalten, muss ich sagen, worüber ich auch sehr froh bin. Klar mischen sich da immer mal wieder Verwandte ein und meinen zu wissen, was wohl das Beste für das Kind wäre, weil sie doch schon so viel Erfahrung haben, aber wir wollten unseren eigenen Weg gehen und unsere eigenen Erfahrungen machen. Da war ich mit meinem Mann immer einer Meinung und haben auch immer an einem Strang gezogen.
Ebenfalls klar war auch, dass wir unser Kind auch nicht ständig "abschieben" werden, wie wir das von einigen befreundeten Paaren kennen. Da war das Kind jedes Wochenende bei den Großeltern, der Patentante oder ähnliches. Das wollten wir auf gar keinen Fall, denn wir haben uns bewusst für das Kind entschieden und wollen uns dann gemeinsam darum kümmern. Dazu gehörte dann auch, dass ich eben nicht Vollzeit arbeiten gehe und das Kind in eine KITA gebe, sondern wir uns arrangieren, ich einen 400 Euro-Job mache und so immer einer von uns beiden beim Kind ist. Glücklicherweise hat das auch so funktioniert. Eine KITA ist nichts schlechtes, um Gottes Willen, aber ich finde es einfach ausreichend, wenn der Kleine dann mit 2,5 Jahren in den Kindergarten geht. Das erste Jahr habe ich auch Elternzeit genommen und war nur für unseren Kleinen da. Das war mir persönlich sehr wichtig.
Ansonsten achten wir eben darauf, dass der Kleine frühzeitig lernt, höflich und respektvoll mit anderen Menschen umzugehen. Ebenfalls wichtig ist uns, möglichst viel mit dem Kleinen zu machen. Wir gehen oft raus, entdecken so die Natur und der Kleine liebt es auch total, einfach nur draußen herumzurennen. Klar, ab und an läuft auch bei uns mal der Fernseher, so ist es nicht, aber wir versuchen schon, die Freizeitaktivitäten so vielfältig wie möglich zu gestalten. Leider ist das ja nicht überall so und das muss auch jeder für sich selbst entscheiden, daher ich finde es halt nicht so toll, das Kind ausschließlich vor dem TV zu parken, nichts mit ihm zu spielen oder auch nichts vorzulesen oder ähnliches. Ich muss schon sagen, dass ich vieles anders mache, als es meine Mutter getan hat, aber ich finde meine Vorgehensweise eben gut so und orientiere mich da auch nicht an anderen, sondern gehe meinen eigenen Weg. Solange mein Partner und ich da die gleiche Vorstellung haben, ist mir egal, was andere Menschen von unseren Erziehungsmethoden halten.
Ich habe zwar noch keine Kinder und es sind in nächster Zeit auch keine geplant aber man macht sich doch schon ein klein wenig im Hinterkopf Gedanken. Ich sehe ab und zu Eltern mit ihren Kindern und wie sie sich so schlagen im Alltag. Ob beim Einkaufen oder einfach beim spazieren gehen. Es gibt öfters Situationen wo ich mir sage:"Das würde ich aber anders machen." Klar, ich habe noch keine Erfahrung was Erziehung betrifft und manche Ansichten, die ich für richtig halte, sind in der Allgemeinheit ganz anders. Diese Erfahrungen werde ich aber erst noch machen müssen. Aber ich denke doch schon mal, wenn auch leicht im Unterbewusstsein darüber nach, wie ich manche Situationen lösen sollte oder wie ich an diese herangehen würde. Es gibt Situationen da wüsste ich einfach nicht recht wie ich gegenüber dem Kind argumentieren sollte oder was ich genau zu tun habe. Ich bin aber sicher, dass wird alles nach und nach kommen.
So eine Situation wäre zum Beispiel: Das Kind möchte gerne etwas haben aber man selber hält es für total unnötig, weil es das auch ist. Das Kind macht nun natürlich Radau und schreit womöglich noch herum und weint dabei. Hier wüsste ich nicht gleich was ich tun sollte. Mit etwas anderem was mehr Sinn ergibt ablenken? Oder sollte ich versuchen dem Kind zu erklären, dass man so etwas nicht braucht? Natürlich kann man es auch einfach kaufen und das Kind reagiert, je nach Alter, völlig verschieden aber es gibt auch Dinge, die man nicht mal eben so nebenbei kaufen kann um dem Kind eine kleine Freude zu machen.
Die Erziehung an sich, was das Verhalten betrifft und so weiter, würde ich etwas locker angehen und sehen wie das ganze verläuft und gegebenenfalls etwas Strenge einbauen. Es kommt völlig auf das Kind drauf an. Zu viele Freiheiten sind natürlich auch nicht gut, denn dann denkt es, es kann alles machen was es möchte und alles richtet sich nach ihm. Dies ist natürlich falsch und sollte unbedingt vermieden werden. Was mir wichtig ist, wäre die Höflichkeit und ein gepflegtes Auftreten. Ich rede nicht vom schminken bei Mädchen oder von gestylten Haaren bei Jungen. Ein normales und gepflegtes aber auch natürliches Aussehen ist doch einiges Wert.
Ich bin mit meinem Freund bald 6 Jahre zusammen und wir reden schon häufig über Kinder, Erziehung und Ähnliches. Wenn wir Eltern auf der Straße sehen die sich in einer schwierigen Situation mit ihren Kindern befinden, reden wir danach oft darüber. Wir überlegen uns wie wir damit umgegangen wären und ob wir das gut fanden oder eher nicht.
Wir reden auch oft über allgemeine Dinge in der Erziehung und wie das bei uns früher so war. Wie war das mit Essen, mussten wir den Teller leer essen oder durften wir aufstehen wenn wir keinen Hunger mehr hatten. Wie viel Fernsehen oder Computerspielen ist ok. Wir sind zwar erst 22 und 23 Jahre alt/jung aber wir freuen uns schon beide sehr auf unsere Kinder. Zum Glück wissen wir genau dass das von unserer ganzen Situation her noch nicht passt. Mein Freund ist noch in der Ausbildung und ich verdiene auch noch nicht so viel. Aber in ca. 3-4 Jahren wird es soweit sein.
Ich sehe mich in diesem Thread irgendwie in meinen Ansichten bestätigt. Natürlich kann man nicht jede Einzelheit vorher planen, aber über gewisse Dinge zu reden, würde so manches Leid und Unheil vielleicht ersparen. Ich möchte zum Beispiel auch wissen, was wäre, wenn es doch zu einer ungeplanten Schwangerschaft käme. Wobei ich immer der Meinung war und auch noch bin, dass sich dies vermeiden lässt! Und wenn ein Kinderwunsch besteht, würde ich gewisse Dinge auch vorher wissen wollen, von meinem Partner. Natürlich kann es dennoch zu Überraschungen kommen. Und auch, wenn man sich im Vorfeld darüber einig war, ein behindertes Kind nicht zur Welt zu bringen, kann sich die Meinung dann vielleicht noch ändern. Und natürlich würden damit sämtliche Planungen über den Haufen geworfen werden müssen. Aber dennoch denke ich, dass man auch darüber im Vorfeld sprechen sollte.
Natürlich ist dies ein sensibles Thema, aber es wird doch keineswegs besser, wenn Frau irgendwann Angst hat, ihrem Partner mitzuteilen, was sie beim Frauenarzt erfahren hat oder gar heimlich abtreibt und irgendwelche Lügengeschichten erfindet. Ebenso gibt es leider auch heute noch Leute, die meinen, dass ein Klapps doch noch niemanden geschadet hat.
Letztendlich erfährt man dadurch doch auch sehr viel über sich und seinen Partner. So frage ich mich selbst zum Beispiel in manchen Situationen auch, warum ich etwas gut oder weniger gut finde. Und wie ich reagieren würde. Ich denke auch, dass manches leichter ist, wenn man sich wie Zimtstern schon früh sicher ist Kinder haben zu wollen und den Partner diesbezüglich etwas einschätzen kann. Und so manche Fragen und Probleme können dann später auch schneller geklärt werden oder kommen erst gar nicht auf.
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