On-and-off-Beziehungen - anstrengend oder aufregend?
Ich habe selbst schon so eine On-Off-Beziehung hinter mir und mittlerweile bin ich wirklich total froh, dass ich das nicht mehr mitmachen muss. Es war wirklich ein einziges Hin und Her, das mich dann auch wirklich krank gemacht hat, denn das kann einen schon ganz schön fertig machen. Ich schiebe das Ganze auch schon ein wenig auf meine Unerfahrenheit. Es war erst mein zweiter Freund, mit dem ich dann letztendlich 5 Jahre zusammengewesen bin. Ich habe auch immer gedacht, dass ich ohne ihn nicht leben könnte, aber man kommt wirklich darüber hinweg, auch wenn man es im ersten Moment nicht glauben kann und möchte.
Auch bei uns war es ein einiges Auf und Ab. Seiner Familie war ich nicht gut genug, das führte auch regelmäßig zum Streit und so kam es immer wieder zu Trennungen, die dann aber nur einige Stunden dauerten, weil einer wieder anrief und sich entschuldigte usw. Nachher war es dann einfach nur noch Psychoterror, weil er mir einfach alles verbieten wollte, ich nicht mehr rausdurfte und eigentlich alle 3 Minuten mein Handy klingelte (Kontrollanrufe). Ich habe mir dann, so naiv wie ich war, immer wieder eingebildet, dass das doch alles Liebesbeweise seien, weil er einfach nicht ohne mich kann. Aber es wird immer schlimmer, wenn man nicht rechtzeitig die Notbremse zieht. Man muss auch immer wiesen, woran man ist und muss nicht bei jedem Streit gleich Angst haben müssen, dass wegen jeder Kleinigkeit gleich Schluss gemacht wird. Das geht echt an die Substanz, vor allem wenn man in Beziehungsdingen eher unerfahren ist und womöglich noch denkt, solch ein Verhalten sei vielleicht normal.
Irgendwann habe ich dann glücklicherweise den Absprung geschafft, auch wenn es echt schwer war. Da kamen dann hinterher noch Erpressungen hinzu. Er würde sich umbringen, wenn ich mich trenne und vieles mehr. War wirklich eine schreckliche Zeit, wenn ich heute daran zurückdenke, aber ich bin wirklich sehr froh, dass ich die Trennung durchgezogen habe, denn jetzt geht es mir wirklich tausend mal besser. Er hat mich im Prinzip nur ausgenutzt, das ist mir jetzt auch klar. Er war einfach der Meinung, dass ich mich eh nicht trennen würde und hat einfach gemacht, was er wollte. Hinterher kam auch raus, dass er sich hinter meinem Rücken mehrmals mit anderen Frauen getroffen hat (da war er angeblich im Fußballtraining und ähnliches!).
Aber mir dann alles verbieten wollen. Für mich kommt so eine Beziehung nie und nimmer mehr in Frage. Ich habe aus meinen Fehlern gelernt und weiß jetzt, was ich will. Sowas will ich nie mehr erleben und ich kann auch jedem nur raten, auch mal Nein zu sagen. Man verwechselt das leicht mit Liebe, aber im Grunde können sich diese Menschen nicht entscheiden. Sie wissen nicht was sie wollen und werden auch nie hinter einem stehen. Auf so etwas kann ich echt verzichten, dafür bin ich mir echt zu viel wert. Glücklicherweise hab ich das dann irgendwann auch mal gepeilt.
So eine Geschichte habe ich zwar schon bei anderen erlebt, ich selbst habe mir so ein Spielchen aber noch nicht angetan. Natürlich war ich in Beziehungen auch schon an dem Punkt, an dem Zweifel aufkamen und ich überlegt habe, ob es nicht besser wäre, sich zu trennen. So etwas kam aber sehr selten vor und wirklich nur in Extremsituationen. Ich habe allerdings niemals leichtfertig gesagt, dass ich mich trenne, wenn es nicht ernst gemeint war. Mit meinem ersten Freund hatte ich nach ungefähr einem Jahr eine Krise, allerdings haben wir darüber geredet und uns zusammengerauft. Danach waren wir noch mehrere Jahre zusammen, bis die Sache schließlich mehr und mehr im Sande verlief. In den folgenden beiden Beziehungen gab es einen klaren Schlussstrich – einmal von meiner damaligen Freundin aus und einmal von meiner Seite. In beiden Fällen war klar, dass es keine Weiterführung der Beziehung geben wird. Schluss ist Schluss.
Ich fände so eine On-Off-Geschichte überhaupt nicht spannend. Ich bin sogar der Meinung, dass solche Beziehungen einen gewissen „Psycho-Faktor“ haben. Wirklich gesund ist das sicher nicht. Ich weiß nun nicht, wie es bei euch genau läuft, aber ich habe bei einer guten Bekannten einiges miterlebt, was ich sehr extrem fand. Da wurde das Schlussmachen oft als Druckmittel gebraucht. Wenn die Gegenseite wieder in der Spur lief, kamen die beiden dann überein, dass sie sich doch lieben und doch wieder zusammenkommen wollen. Innerhalb von weniger als zwei Jahren haben sie sich auf diese Weise ungefähr achtmal getrennt. Irgendwann lernte die Bekannte eine neue Frau kennen und verließ diese seltsame Beziehung.
Wenn ich mit jemandem zusammen bin, brauche ich Sicherheit. Ich will meinen Partner nicht krampfhaft an mich binden, aber ich will zumindest wissen, woran ich bin. Wenn ich immer Angst haben müsste, dass er mich im Streit, bei einem Wutanfall oder um Druck auszuüben verlässt, wäre das nichts für mich. Ich denke auch, dass sich das Schlussmachen irgendwie abnutzt. Beim ersten Mal ist es noch ein schwerer Schritt, danach wird es sicher leichter. Ich habe das bei anderen eben mitbekommen, dass dann recht schnell mal wieder eine Trennung ausgesprochen wird. Für mich ist das eine komische Art von Abwechslung innerhalb einer Beziehung. Abgesehen davon bevorzuge ich klare Worte und habe keine Lust auf so einen Eiertanz. Bevor man eine Beziehung beendet, macht man sich normalerweise Gedanken darüber. Bevor man eine Trennung ausspricht, muss man sich überlegen, ob man das wirklich will. Bei mir gäbe es wohl kein Zurück mehr, wenn jemand eine Trennung aussprechen würde, denn solche Sätze rutschen einem auch nicht einfach so raus.
Solche Beziehungen tauchen auch oft im Zusammenhang mit Abhängigkeitsverhältnissen auf. Auch wenn beide glauben, dass sie sich lieben, ist es letztendlich die Abhängigkeit vom Partner oder die Angst vorm Alleinsein, die solche Partner oft wieder zusammenbringt. Ich denke nicht, dass es die große Liebe in all ihrer romantischen Verklärung ist, die dafür sorgt, dass On-Off-Beziehungen in manchen Fällen nicht endgültig beendet werden können. Es klingt natürlich ganz süß, wenn Leute augenscheinlich nicht voneinander lassen können. Aber gerade so etwas sollte man ruhig auch mal kritisch hinterfragen und sich ernsthaft überlegen, ob das eine Beziehung ist, so wie man sie sich vorstellt.
Ich habe glücklicherweise so eine On-and-off-Beziehung noch nicht gehabt. Und könnte mir so etwas auch nicht vorstellen, da ich ein sicherheitsliebender Mensch bin. Für mich ist es extrem wichtig zu wissen, dass mein Freund zu mir steht, mich liebt und ich mich auf ihn verlassen kann und ihm vertrauen kann. Dies würde für mich durch eine On-and-off-Beziehung geschädigt werden, denn man weiß ja nie, wann ist es wieder zu Ende, kommt er zu mir zurück oder doch nicht?
Für mich bedeutet eine Beziehungspause meist der Anfang des Endes. Ich meine, ganz ehrlich, was macht man in einer Beziehungspause? Natürlich denkt man darüber nach, ob die Beziehung einen Sinn macht, aber gleichzeitig merkt man auch, wie das Leben ohne den Partner ist, und wenn man sich schon zu einer Beziehungspause durchgerungen hat, fällt es nach dieser auch nicht mehr so schwer, auf den Partner gänzlich zu verzichten - so erging es mir jedenfalls immer. Sollte es jedoch einmal andersrum der Fall sein und man merkt, dass die Beziehung eigentlich doch noch einen Sinn macht, dann hätte ich immer ein ungutes Gefühl, weil ich ja nicht wüsste, ob mein Partner es sich doch noch einmal anders überlegt oder nicht oder hin und her.
Ich finde eine On-and-off-Beziehung einfach nur kräftezehrend und wäre nicht bereit, mich darauf einzulassen.
Nein, also ich hatte so eine Beziehung noch nicht. Aber ich hatte mal eine On-and-Off-Freundschaft, die sehr, sehr innig war, ja vielleicht sogar in die Richtung Beziehung ging, aber eben keine richtige in dem Sinne war. Wir hatten uns auch ständig gestritten und anstatt die Probleme zu klären, hat meine damalige Freundin immer gleich dicht gemacht und gesagt, sie will nicht reden, sie findet, wir sollten eine Pause machen.
Und das machten wir dann auch. Wir legten alles für Tage, auch mal für Wochen und das letzte Mal für ein halbes Jahr alles auf Eis und hatten in dieser Zeit absolut keinen Kontakt mehr. Dann war meistens ich es, die anfragte, ob wir denn nicht mal wieder wöllten. Und dann ging das wieder Monate lang oder manchmal nur Wochen so weiter, als wenn nichts gewesen wäre.
Aber der nächste große Knall ließ nie all zu lange auf sich warten, es war stets vorprogrammiert, dass er kam und als es dann mal wieder soweit war - obwohl die letzte Off-Phase gerade mal 3 Monate her war und ja auch so lange gedauert hatte, da ist mir der Kragen geplatzt und ich habe kurzen Prozess gemacht. Ich hab mich dann für immer verabschiedet und sie war einverstanden. Sie hat dann Monate später schon versucht, nochmal heranzukommen an mich, aber ich wollte nicht mehr, es hatte keinen Sinn gehabt.
Ich finde solche Beziehungen wirklich einfach nur anstregend und ich würde das so nie wieder unterschreiben. Es hat dermaßen viel Kraft gekostet, immer wieder mit der neuen Situation klar zu kommen, dass man ohne einander lebt, was ich da mitunter jedes Mal gelitten habe! Sie war mir ja wichtig und ich wollte keine Off-Phase, aber sie ließ mir ja keine Wahl. Ich musste ja mitmachen. Heute würde ich das nicht mehr tun und ich rate auch jedem davon ab. Ich finde nicht, dass es etwas bringt. Einer von beiden verlernt dann nach und nach, dass es auch Grenzen gibt, dass man sich nicht einfach weh tun darf und nach ein paar Tagen ist alles vergeben und vergessen.
Es schlägt einfach nur gehörig auf die Kräfte. Da kommt man besser, wenn man mit einem Mal alles beendet, sich einmal den anderen abgewöhnt und dann ganz neu anfängt ohne einander. Immer wieder dieser Trennungsschmerz, das hält keiner auf Dauer aus. Man kann das einmal machen oder auch zweimal, aber wenn man merkt, dass es nur so nach diesem Schema in der Beziehung gehen kann, dann tschüss. Dann sollte das Zeichen genug sein, dass es sich um keine gesunde Beziehung handelt, um die es sich zu kämpfen lohnt.
Glücklicherweise hatte ich noch keine Beziehung gehabt, die nach diesem Muster abgelaufen ist. Das finde ich auch gut so und das würde ich auch gar nicht habe wollen. Immerhin fände ich so eine Beziehung absolut nicht spannend oder aufregend, sondern einfach nur verletzend und belastend. Immerhin lebt man so immer im Ungewissen und bei jeder erneuten Trennung muss man auch mit der Angst leben, es könnte jetzt für immer Schluss sein. Mit dieser dauerhaften Angst könnte ich gar nicht leben und es würde mich einfach fertig machen.
Ich bin generell ein sehr anhänglicher Mensch und wenn ich einen Partner gefunden habe, dann habe ich eigentlich auch vor, für immer mit ihm zusammen zu bleiben. Ich habe gar nicht das Bedürfnis danach, viele verschiedene Beziehungen zu haben und wenn ich das Gefühl habe, dass es passt, dann denke ich natürlich auch an eine gemeinsame Zukunft. Das wäre jedoch gar nicht möglich, wenn sich mein Partner dauernd von mir trennen würde. Immerhin könnte man gar keine gemeinsame Zukunft aufbauen, wenn eine Trennung zu jederzeit möglich wäre.
Auch wenn ich meinen Freund sehr lieben würde, würde ich so etwas nicht mitmachen. Immerhin wäre es weniger schmerzhaft für mich, die Trennung endgültig zu beenden, als mit der ständigen Angst leben zu müssen, mein Freund könnte jederzeit mit mir Schluss machen und nie wieder zu mir zurück kommen. Das würde ich ihm auch ganz klar so sagen und entweder er würde es einsehen, nicht gleich bei jedem Streit Schluss zu machen oder ich würde die Beziehung dann selbst beenden.
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