Urlaubsstress muss nicht sein

Eine Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO ergab, dass jeder zweite nach dem Urlaub nicht als erholt gilt. Im Urlaub sucht man Erholung. Aber der Urlaub führt nicht immer zur angestrebten Erholung. Wirklich entspannen können sich die Menschen, die wenigstens drei Wochen Urlaub einmal im Jahr am Stück machen. Das wäre ein optimaler Ausgleich. Die erste Woche sollte zum Stressabbau genutzt werden. Aktivitäten gehören in die zweite Woche und die dritte Woche ist für die allmähliche Wieder-Einstimmung auf den unausweichlich kommenden Alltag. Laut Experten ist das Ferienprogramm wichtig. Das sollte ein Kontrast zum Job sein. Ideal ist ein Strandurlaub für diejenigen, die täglich neue Herausforderungen im Berufsleben meistern müssen.Sie sollten die Seele am Wasser baumeln lassen. Hat jemand dagegen eine routinemäßige Arbeit, ist mehr Abwechslung in der schönen Urlaubszeit gefragt. Aber zum Freizeitstress soll auch dieser Urlaub nicht werden.


Zwischendurch sollten auch ein paar ruhige Tage sein. Körperliche Anstrengung wie beispielsweise Schwimmen, Wandern und Radfahren sollten sich abwechseln mit gut tuender Entspannung. Sollte der Urlaub in einer Ferienwohnung verbracht werden, muss auf Teamwork bestanden werden. Es geht nicht an, dass Frauen, die täglich ihren Job im Alltag machen und zusätzlich die Familie versorgen, auch noch im Urlaub alles allein machen müssen. Das kann bereits vor Reisebeginn abgeklärt werden. Damit der Urlaub nicht in Stress ausarten kann, sollten auch familiäre Probleme schon vor Urlaubsantritt geklärt werden. Bei der Rückkehr aus dem Urlaub muss auch beachtet werden, dass man zwischen Flieger und Rückkehr zum Schreibtisch mindestens ein oder zwei freie Tage zur Verfügung hat.

Ich kann das nur bestätigen. Man kann sich einfach viel zu viel Stress im Urlaub machen. Man nimmt sich so viele Dinge vor, die man außerhalb des Urlaubs nicht schafft. Wie zum Beispiel ein ganzer Hausputz oder Ärztebesuche. Aber dies sollte man entweder ganz am Anfang des Urlaubs machen oder außerhalb des Urlaubs, denn so etwas ist überhaupt nicht entspannend und ist nur Stress für den Körper. Ich werde es dieses Jahr tun, dass ich alles vor meinem Urlaub erledige, dann habe ich in meinem Urlaub meine Ruhe und kann ihn genießen, ohne mir Stress zu machen.

Drei Wochen Urlaub am Stück geht bei mir nicht, dafür bin ich nicht der Typ und dazu kommt, dass ich nur die Mindestanzahl an Urlaubstagen habe. Bei einer Sechs-Tage-Woche wäre mein Urlaub dann doch recht schnell aufgebraucht und das möchte ich nicht. Es mag bei anderen Arbeitnehmern besser funktionieren, aber in meinem Fall geht es nicht so, da kann mir WHO noch so viele Studien vorlegen.

Davon abgesehen war ich noch nie der Typ, der drei Wochen lang die Beine stillhalten kann. In den Kindertagesstätten, in denen ich tätig war, war es ja immer so, dass die Einrichtungen drei Wochen am Stück geschlossen waren und wir als Personal dann eben auch so lang und viel Urlaub hatten. Da bin ich aber auch nicht großartig weggefahren, sondern habe meinen Urlaub vornehmlich zu Hause verbracht, von Tagesauflügen oder mal ein Wochenende außerhalb des Hauses mal abgesehen.

Ich habe schon vor einiger Zeit übrigens mal gehört, dass es auch eine Studie dazu gibt, dass der Körper eigentlich mehr davon hat, wenn man mal zwischendurch zwei, drei Tage frei hat und man abschaltet. Ich denke einfach mal, es kommt darauf an, was man selbst für ein Typ ist und ob man beispielsweise Pläne hat oder eben zu Hause bleibt, wofür man seinen Urlaub nutzen mag und so weiter. Bei mir ist es definitiv so, dass ich dann doch eher zur letzten Kategorie gehöre, dennoch freue ich mich auf meine anstehenden zwei Wochen Urlaub, die ich auch ausgiebig nutzen werde.

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass es sich bei diesen Ausführungen der WHO eher um eine Art generelle Empfehlung handelt, ähnlich der, die vorgibt, wie viel Schlaf der Mensch nun braucht. Auch da gehen die Meinungen auseinander, weil jeder Mensch eben anders tickt. Und ich bin mir sicher, dass es auch Menschen gibt, die sich in einem dreiwöchigen Urlaub kein bisschen erholen können, selbst, wenn sie der Empfehlung der WHO folgen, weil sie einfach nicht der Typ dafür sind. Hier schließe ich mich also *steph*s Meinung wieder einmal an.

Was mich selbst betrifft, so muss ich sagen, dass ich mich eigentlich generell recht gut erholen kann, sobald ich mal frei habe. In meiner momentanen beruflichen Situation habe ich grundsätzlich nach einem Arbeitstag erst mal mindestens einen Tag frei, nämlich nach dem Mittwoch – arbeiten muss ich dann erst wieder am Freitag. Nach dem Freitag habe ich das Wochenende und anschließend wieder Montag und Dienstag frei, bis ich am Mittwoch wieder arbeiten muss, und ehrlich gesagt kommt mir das jedes Mal wieder wie Urlaub vor. Ich ziehe sogar nicht einmal wirklich in Betracht, Urlaub zu nehmen, weil ich wirklich mehr als genügend freie Zeit habe.

Als ich noch in Vollzeit arbeiten gegangen bin, sah diese Situation innerhalb einer Arbeitswoche zwar anders aus, aber ich konnte mich an jedem Wochenende erholen. Wichtig ist für meine Erholung nämlich einfach nur, dass ich einen Tapetenwechsel bekomme und nicht immer nur mein gewohntes Büro und die Kollegen sehe und höre. Ein Wochenende konnte dann auch voll gepackt mit irgendwelchen Unternehmungen oder Pflichtveranstaltungen sein, oder eben das genaue Gegenteil mit viel Schlaf und Faulheit, das war ganz egal. Drei Wochen Urlaub am Stück habe ich, soweit ich mich erinnern kann, allerdings auch nie genommen, weil ich meinen Urlaub ebenfalls gern etwas über das Jahr verteile und sowohl in den Wintermonaten gerne länger am Stück frei habe als eben auch im Sommer.

Letzten Endes wird diese Veröffentlichung der WHO also vielleicht eine gute Möglichkeit für diejenigen sein, die sich darüber wundern, dass sie sich in ihren Urlauben nur schwerlich erholen können. Vielleicht ist die Empfehlung der WHO für diejenigen wirklich einen Versuch wert, ich denke, ich würde das als Betroffener sicherlich einmal ausprobieren, wenn ich das Problem hätte, mich im Urlaub nicht erholen zu können. Allerdings wird dann wohl doch jeder selbst wissen und entscheiden müssen, ob er eine solche Verfahrensweise, wie die WHO sie nennt, nötig hat oder ob er auch so seine Erholung und Entspannung findet. Sollte Letzteres der Fall sein, so sehe ich keinen Grund, etwas an der eigenen Verfahrensweise zu ändern.