Sind Lokale mit großer Speisekarte nur noch Ausnahme?

Ich habe auf jeden Fall lieber eine ausführliche Speisekarte bei der es die unterschiedlichsten Gerichte zur Auswahl gibt, als eine bei der es nur ca. 10 Hauptgerichte gibt.Ich habe einmal gehört, dass Restaurants häufig versuchen durch eine Spezialisierung auf ein paar wenige Gerichte versuchen die Qualität dieser zu verbessern weil sie sich dann nur noch auf diese paar konzentrieren müssen. Vor Allem in teueren Restaurants findet so eine Entwicklung statt oder es war schon von Anfang an so. Billige Restaurants haben hingegen häufig sehr lange Speisekarten. Achtet mal darauf!

Wenn ich in ein Restaurant essen gehe, besuche ich fast immer ein Restaurant mit Spezialitäten eines Landes, also eben ein klassisches italienisches, japanisches oder deutsches Restaurant. Ich mag es nicht, wenn ich zum Beispiel in einem Restaurant Gerichte aus vielen Ländern vorfinde. Wie bereits erwähnt wurde ist es wohl kaum möglich, bei einer Speisekarte mit 40 oder mehr Seiten und Gerichten aus vielen verschiedenen Ländern der Welt frische Zutaten zu verwenden, da wohl vieles Fertiggerichte sein werden. Jedoch erwarte ich auch nicht ein so umfangreiches Angebot an Gerichten. Ich habe da viel lieber eine kleinere Auswahl, da man sich so auch meiner Meinung nach viel leichter entscheiden kann. Das heißt bei einem japanischem Restaurant möchte ich auch kein Gericht sehen mit dem Titel "Schnitzel mit XYZ", und das in zehnfacher Ausführung.

Das ist ja bei den meisten Speisekarten in "herkömmlichen" Restaurants der Fall, dass es das gleiche Gericht 5x gibt, aber jedes Mal in einer anderen Zusammenstellung: Einmal mit Pommes, einmal mit Salat oder einmal mit Meeresfrüchten, was natürlich nur Beispiele sind. Deswegen bevorzuge ich auch Speisekarten, die viel knapper gehalten sind, dafür aber (meistens) eben frisch zubereitet werden, da man bei einer kleineren Menge von Gerichten wohl weniger auf Fertiggerichte setzt (zumindest in guten Restaurants) und man eben von Grund auf verschiedene Gerichte hat und nicht 10x das Gleiche, aber nur anders zubereitet.

Bei Getränken sieht es da für mich aber schon ganz anders aus. Ich war nur einmal in einem Restaurant, in dem es wirklich eine sehr beschränkte Auswahl an Getränken gab. Da schaute ich auch erst einmal doof in die Speisekarte, da ich eben nicht das bestellen konnte, was ich trinken wollte. Das ist für mich ein Unding, wenn man sich nur Wasser oder nur Cola bestellen kann. Ich trinke bei meinen meisten Besuchen im Restaurant gerne ein passendes Glas Wein zum Essen, und wenn ich dann nur Cola oder nur Fanta trinken kann und nichts anderes vorhanden ist, würde ich wahrscheinlich das Restaurant verlassen. Solche "Basics" wie Säfte, Weine oder Sekt sollte einfach jedes Restaurant haben, und da kann ich es auch nicht verstehen, wenn an den Getränken eingespart und gekürzt wird. Dort muss man meiner Meinung nach die Auswahl haben, da man ja (so geht es mir zumindest) nicht immer das Gleiche trinken möchte.

Wer sich mal die Mühe gemacht und in eine dieser Kochsendungen hineingesehen hat, wie Christian Rach, der hat mitbekommen, dass es inzwischen eher "out" ist, ellenlange Speisekarten zu überreichen. Je weniger Gerichte es sind, desto besser soll es wohl sein. Bei einer sehr umfangreichen Speisekarte bleiben doch gewisse Dinge auf der Strecke und mal ehrlich, ich denke auch, dass man ja die Produkte irgendwie lagern muss, bis sie zum Einsatz kommen. Daher ergibt sich bei mir schon das Bild, dass bei Speisekarten mit einer geringen Auswahl man auch eher bessere Qualität bekommt. Das kann natürlich täuschen und ich bin mir auch nicht sicher, ob man wirklich danach gehen kann, aber laut dieser Hilfssendungen ist es wohl schon so.

Wir gehen nun verhältnismäßig wenig essen und dort haben wir eher Speisekarten mit wenigen Gerichten erhalten, aber schon so, dass eine gewisse Auswahl bestand. Das ist mir auch lieber so, weil ich mich sowieso so schwer entscheiden kann und manchmal nicht weiß, worauf ich Hunger oder Appetit habe. Würde diese Speisekarte nun noch länger sein, würde meine Wahl der Qual sehr viel länger dauern und ich habe damit auch schon meine Begleitung damit verärgern können. Daher sind mir die "kleinen Speisekarten" einfach lieber, weil meine Entscheidung nicht so lang dauert und ich eher weiß, was ich denn nun gern essen möchte. Das ist nun aber eher ein persönliches Problem, als etwas, was man nun in der Allgemeinheit antrifft.

Auf der einen Seite kann ich es natürlich schon verstehen, wenn man als Restaurant-Betreiber seine Speisekarte schön übersichtlich und recht kurz halten möchte, da man sonst eben auch mit vielen Nachteilen, die damit verbunden sind, konfrontiert wird. Ich glaube, dass es in letzter Zeit bei dir einen "Rückgang" der Auswahl gegeben hat, ist aber keine Tendenz für alle Lokalitäten - Ich selbst konnte dies eigentlich noch nicht feststellen, auch, wenn ich nicht so häufig essen gehe.

Ich selbst weiß es aber wirklich zu schätzen, dass es noch immer in vielen Restaurants bei mir, eine so große Auswahl an Gerichten gibt, weil dies selbstverständlich kein Muss für einen Restaurant-Betreiber mehr ist. Viele Leute gehen heute auch nur noch viel seltener Essen als früher, weil es eben auch sehr viel teurer ist, als daheim zu kochen. Auch sind mit einer so umfangreichen Speisekarte häufig hohe Verlust-Geschäfte verbunden, weil viele Restaurant-Betreiber dann immer große Vorräte kaufen müssen, um alle Gerichte, für den Fall einer Bestellung auch auf Vorrat zu haben - Wenn dem nicht so wäre, wäre der Kunde wieder enttäuscht und da man nicht immer alles einfrieden kann und es dann auch nicht so toll schmeckt, muss ständig frisches Material her.

Wenn Restaurants also nur schleppend laufen, kann ich es schon verstehen, dass die Speisekarten so stark abspecken mussten - Ich hoffe aber mal, dass meine drei Lieblings-Restaurants in meiner Stadt auch weiterhin ihr volles Programm anbieten, da die Speisen dort von Fisch über Pasta bis hin zum Rumpfsteak wirklich alles abdeckt - Und alles wirklich hervorragend schmeckt.

Im Großen und Ganzen kann ich dem nur zustimmen. Es gibt in der Tat immer kleinere Speisekarten. Das ganze muss aber nicht unbedingt ein schlechtes Zeichen sein. Denn je weniger auf der Karte steht, desto weniger ist der Aufwand in der Küche. So kann man sich genauer auf die einzelnen Gerichte konzentrieren. Sie werden so auch optimal, denn sie werden oft zubereitet. So entsteht eine gewisse Routine die aber durchaus als positiv zu werten ist. So spart man sicherlich auch einiges an Zeit und der Kunde bekommt sein Essen nach einer angemessenen Wartezeit.

Ich war vor circa einen halben Jahr in einer Gaststätte, bei der ich vorher noch nie war. Es war ein spontaner Einfall anlässlich eines Geburtstages. Die Gaststätte war als "Schnitzelhaus" bekannt. Ein bekannter sagte mir dort gibt es Seitenweise nur Gerichte mit Schnitzel. Ich dachte mir erst, dass er übertreibt und habe mir nichts weiter daraus gemacht. Als wir dann dort waren bestätigte sich dies aber voll und ganz. Es waren wirklich seitenweise nur Schnitzel angeboten. Sämtliche Varianten und verschiedenste Beilagen. Ich weiß es nicht mehr genau, aber es waren sicherlich an die 50 Variationen. Geschmeckt hat die riesen Portion übrigens sehr, sehr gut. Und der Preis war auch mehr als fair. Dort lasse ich mich gerne mal wieder sehen. Man kann also sagen beides kann funktionieren wenn es richtig organisiert und durch strukturiert ist.

Also kommen die kleineren Speisekarten im Gesamtbild anscheinend doch besser an und deshalb kann ich es auch verstehen, dass viele Restaurantbesitzer einige ihrer schönen Gerichte von der Speisekarte verbannen, eben wegen der Übersichtlichkeit.

@steph: In solchen Kochsendungen habe ich mich noch nie angesprochen gefühlt und deshalb habe ich diese auch noch nie wirklich geschaut. Deshalb habe ich auch nie von einem echten Experten oder Sternekoch irgend welche Tipps gehört. Ich könnte mir aber schon vorstellen, dass der eine oder andere Restaurantbesitzer in seiner Freizeit auch manchmal diese Kochsendungen schaut und wenn er da eben gehört hat, dass eine kleinere Speisekarte einfach unter Umständen den Gästen besser gefällt, kann ich es mir schon denken, dass er diesen Ratgeber dann einfach als Anregung für sein eigenes Restaurant umgesetzt hat.

Was du beschreibst ist nach meiner Kenntnis eher das Szenario einer schlechtbesuchten Kneipe, welche schlichtweg nicht die finanziellen Mittel hat um viele Lebensmittel auf Vorrat zu haben. Bei einem Restaurant erwarte ich da schon etwas mehr, als nur die Tagesempfehlung und kenne das hier auch nur so.

Sicherlich fällt die Auswahl schwerer, wenn mehr auf der Karte angeboten wird. Aber bei der Bezeichnung Restaurant erwarte ich auch ein entsprechendes Ambiente und eben Angebot. Wenn ich dann hier bei uns von den Lokalen, welche ich als Restaurant ansehe, die Webseiten besuche, dann habe ich dort schon einen guten Blick in die Speisekarte mit reichhaltigem Angebot. Wobei dort immer nur eine Auswahl präsentiert wird.

Ich muss sagen, dass ich viel lieber viel Auswahl habe, denn ich bin sehr schwer beim Essen zufrieden zu stellen und es gibt nur weniges, was ich wirklich mag. Wenn ein Restaurant dann nur eine kleine Karte hat, dann finde ich da selten etwas und bestelle eigentlich immer nur Kompromisse.

Bei uns ist das aber auch nicht wirklich so. Ich denke aber schon, dass sich auf Grund vieler Fastfood Ketten hier in der Nähe die richtigen Restaurants auch etwas kleiner halten müssen. Was bringt es ihnen ein riesiges Angebot zu haben, wenn nur einer am Tag beispielsweise Muscheln oder ähnliches ist. Dafür sind die Kosten einfach zu hoch und da reduziert man lieber etwas an der Speisekarte. Das kann ich wirklich gut verstehen und damit habe ich kein Problem.

In den Restaurants in denen ich bisher war, gab es aber immer sicherlich mindestens 20 verschiedene Speisen. Ich würde sogar sagen, dass es noch einige mehr gab. In meinem Stammrestaurant gibt es erst einmal zwei Seiten voll mit Vorspeisen, mindestens 6 Seiten mit Hauptspeisen (je nach Saison) und dann noch einmal eine Seite mit Desserts und zwei für Getränke. Damit bin ich dann eigentlich immer vollends bedient. Vor allem wird auch noch etwas extra gekauft, wenn man eben Sonderwünsche hat und eine große Veranstaltung ansteht, das ist dann kein Problem.

Jetzt wo ihr es sagt, in letzter Zeit hatten viele Restaurants die ich besucht habe, sehr viel kleinere Speisekarten als früher. Es ist schon ewig her, dass ich mal in einem Restaurant war, in dem man mehrere Kategorien hatte: Kartoffeln, Nudeln, Reis, diverse Fleischsorten, Fisch, Gemüse und dass mit mehreren Gerichten pro Kategorie.

Nur in asiatischen Restaurants habe ich bislang noch immer sehr große Auswahl gefunden. Allerdings machen die ja auch immer alles mit Reis oder Nudeln. Ansonsten scheint es in einigen Restaurants schon sehr viel zu sein, wenn 10 unterschiedliche Gerichte auf der Karte stehen. Zugegeben, die meisten haben noch mehrere Pizzas anzubieten, aber das zählt nicht.

Mir passiert es eigentlich eher, dass ein Restaurant zweihundert Gerichte ganz verschiedenster Arten auf der Speisekarte hat und ich mich frage, wie es eigentlich sein kann, dass die Küche all diese Dinge einwandfrei zubereiten kann. Häufig haben Restaurants ganz bewusst Gerichte aus verschiedenen Ländern auf ihrer Speisekarte und da ist mir zum Beispiel nicht klar, wie sie all das fachmännisch kochen können.

Ich finde es nicht schlimm, wenn ein Restaurant nur wenige Gerichte auf der Karte hat, solange die eben alle wirklich gut und frisch sind. Das ist sogar lieber, als wenn es eine übergroße Auswahl gibt, weil sich mir dann immer die Frage stellt, wie das mit der Vorbereitung in der Küche läuft. Entweder die Zubereitung dauert sehr lange, weil eben alles noch geschnippelt werden muss, oder die Zutaten liegen schon lange in der Küche herum, weil eben von jedem Gericht nur zwei Portionen am Tag bestellt werden.