Sagt Ihr Termine ab, wenn sie sich erledigt haben?

vom 18.07.2011, 08:09 Uhr

Vermutlich hat es wirklich jeder schon einmal erlebt, dass er einen Termin vereinbart hat, der irgendwann nicht mehr wirklich notwendig war oder sich aus irgendwelchen Gründen erledigt hat. Meistens passiert einem das wohl bei einem Arzttermin, so wie in meinem aktuellen Fall. Ich hab letzten Freitag einen Termin für heute um kurz nach elf bei meinem Augenarzt vereinbart, der sich aber dadurch nun erledigt hat, dass ich am Freitagnachmittag noch in die offene Sprechstunde gegangen bin.

Es gibt aber auch solche Fälle, in denen man einen Termin für ein Vorstellungsgespräch hat, zwischenzeitlich eine andere Stelle bekommt und den Termin nicht mehr wahrnehmen muss. Vielleicht erledigt sich dieser Termin aber auch aus irgendeinem anderen Grund.

Irgendwann vor einiger Zeit habe ich in einer der berüchtigten Nachmittagssendungen wieder einen dieser Bewerbercontests gesehen, in dem es um einem Ausbildungsplatz zur Kosmetikerin ging, der besetzt werden sollte. Es waren zunächst drei Termine mit drei Bewerbern vereinbart worden, ich glaube, zum Probearbeiten. Eine Bewerberin kam allerdings einfach gar nicht und sagte ihren Termin auch nicht ab. Die Inhaberin des Kosmetiksalons hatte große Mühe damit, ihr hinterherzutelefonieren, um sie zu fragen, ob sie denn noch kommen würde, möglicherweise aber gerade irgendwo im Stau feststeckt oder ein öffentliches Verkehrsmittel Verspätung hat.

Die Bewerberin hatte schlichtweg keine Lust mehr und wollte deshalb nicht kommen, mir geht es in diesem Thread aber nicht um die Beweggründe, einen Termin nicht wahrzunehmen, sondern um die Frage, ob Ihr Eure Termine absagt, wenn Ihr wisst, dass Ihr dort nicht erscheinen werdet.

Ich finde es durchaus normal, dass man Termine, die man aus irgendeinem Grund nicht wahrnehmen kann oder will, absagt. Scheinbar sieht das aber nicht jeder so wie ich, denn ich kenne ein paar Menschen, die Termine, die sie, aus welchen Gründen auch immer, nicht wahrnehmen können oder wollen, nicht absagen, einfach verstreichen lassen. In Ordnung finde ich das nicht, und mittlerweile bitten sogar einige Arztpraxen auf ihren Terminzetteln darum, dass man seinen Termin bestenfalls 24 Stunden, bevor er ansteht, absagt, wenn man ihn nicht wahrnehmen kann.

Eigentlich sollte es aber doch zum guten Ton gehören, dass man einen Termin absagt, den man nicht wahrnehmen kann oder will, oder nicht? Sagt Ihr Eure Termine ab, wenn Ihr einen Grund dafür habt, ganz egal, um welchen Grund es sich dabei handelt? Oder lasst Ihr diese Termine einfach verstreichen und geht davon aus, dass das so in Ordnung geht?

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» moin! » Beiträge: 7218 » Talkpoints: 22,73 » Auszeichnung für 7000 Beiträge



Ich finde auch, dass es sich gehört einen Termin abzusagen, wenn man ihn nicht mehr wahrnehmen möchte, muss, kann oder sonst was. Ich denke niemand sitzt gerne herum und wartet auf eine Person, die dann nie erscheint. Als Privatperson ist das natürlich richtig ärgerlich, aber auch im Job finde ich, muss so etwas nicht sein.

Gerade bei einem Arzt oder einer Institution wartet man ja gerne länger auf einen Termin und dann finde ich es auch den anderen Kunden oder Patienten gegenüber unfair den eigenen Termin, den man ja nun nicht wahrnehmen will, nicht frei zu geben. In der Zeit könnte dann ja eine andere Person "bedient" werden. Wenn aber einfach niemand da ist, ist diese Leerlaufzeit einfach ärgerlich.

Ich würde also einen Termin in jedem Fall absagen, egal ob es sich nun um ein Bewerbungsgespräch, einen Arzttermin oder eine Verabredung handelt und ich finde das gehört sich auch (oder besonders) im privaten Bereich. Ich hatte es jetzt schon ein paar mal, das eine Freundin "locker zugesagt" hat, sie wollte mal vorbei schauen und ich dann den ganzen Abend mehr oder weniger auf sie gewartet habe, sie aber nie aufgetaucht ist. Auch da finde ich, hätte doch in der heutigen Zeit mal eine SMS keinem weh getan und ich hätte meinen Abend anders gestalten können.

» türkis87 » Beiträge: 149 » Talkpoints: 0,61 » Auszeichnung für 100 Beiträge


Wenn ich einen Termin nicht einhalten kann oder ihn nicht mehr benötige, ist es für mich auch selbstverständlich, dass ich diesen dann absage. Gerade bei Fachärzten ist es doch immer so, dass sie terminlich sehr ausgebucht sind und man oft Wochen auf einen Termin warten muss. Ich finde es dann nur anderen Patienten fair gegenüber, wenn man rechtzeitig einen Termin absagt oder eben verschiebt.

Ich möchte schließlich auch, dass mir abgesagt wird, wenn meine Verabredung ein Treffen nicht einhalten kann. Es ist einfach ärgerlich, wenn man dann da sitzt und wartet und man einfach versetzt wird. Ein Arzt hat dann ja richtige Ausfallzeiten und wenn das jeder machen würde, dann gäbe es sehr viel Leerlauf in denen aber dann doch Patienten hätten behandelt werden können. Daher verstehe ich schon, dass manche Ärzte dann schon erwarten, dass man mindesten 24 Stunden vorher absagt oder auch eine Gebühr erheben, die man zahlen muss, wenn man eben nicht absagt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Meiner Meinung nach gehört es sich einfach Termine abzusagen, sobald man weiß, dass man diese nicht mehr wahrnehmen kann. Es ist unverschämt einfach nicht zu erscheinen, da der Wartende ja nicht weiß, ob zum Beispiel etwas schlimmes passiert ist. Außerdem könnte die Person in der Zeit einen anderen Termin wahrnehmen und nicht seine Zeit mit Warten vergeuden.

Ich finde auch, dass man seinen Termin, sobald man weiß, dass man da nicht gehen kann, absagen sollte. Man selber würde es ja auch nicht schön finden wenige Minuten vorher zu erfahren, dass eine Person zu einem Treffen nicht erscheinen kann. Das regt einen selber auch meistens sehr auf. Wieso sollte man dann anderen gegenüber so unfair sein?

Komme ich mal zu spät, weil die Bahn wieder mal Verspätung hat oder ich im Stau stecke, dann rufe ich kurz an und sage Bescheid. Dann kann sich die Person schon darauf einstellen und weiß aber, dass ich noch erscheinen werde.

» Natura88 » Beiträge: 277 » Talkpoints: 61,08 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Ich finde es sehr unhöflich, Termine nicht abzusagen, denn der Wartende hat sich ja darauf eingestellt, dass jemand erscheint und hat extra dafür gesorgt, dass er dann Zeit hat, hat seine anderen Aufgaben beendet. Und dann wartet er umsonst und es kommt keiner – das ist wahnsinnig ärgerlich.

Außerdem ist so die Chance genommen, den frei werdenden Termin an andere zu vergeben. Gerade bei Vorstellungsgesprächen geht es ja manchmal hintereinander weg; und wenn da zwischen drin jemand fehlt, dann wäre es besser gewesen, der Bewerber hätte das rechtzeitig mitgeteilt, so hätte noch jemand anderes eingeladen werden können. Außerdem bleibt bei fehlender Absage auch immer unklar, ob jemand sich nur verspätet usw., d.h. es besteht lange keine Klarheit, was denn nun los ist.

Andererseits kenne ich das Gefühl auch, dass es einem unangenehm ist, noch abzusagen. Gerade dann, wenn es sich z.B. um ein Vorstellungsgepräch handelt und man schon etwas anderes gefunden hat. Dann traue ich mich manchmal gar nicht so richtig, abzusagen, weil ich den anderen auch nicht enttäuschen möchte. Meistens ging ich dann also trotzdem noch zu dem anderen Gespräch, obwohl ich schon etwas gefunden hatte.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Man sollte immer so handelt, wie man selbst behandelt werden möchte. Heisst dann im Klartext, wenn jemand mit dir einen Termin vereinbart und nicht kommen wird, dann erwartest du auch, das diese Person absagt. Damit hast du nämlich die Möglichkeit die Zeit anders zu verplanen und musst halt nicht warten, ob die Person vielleicht doch noch kommt.

Und da ich das von anderen Menschen so erwarte, mache ich das auch so. Ob ich da nun anrufe oder nur eine Mail schicke, kommt darauf an, wie der Kontakt sonst ist. Aber meist rufe ich halt an, weil ich dann sicher sein kann, das die andere Person rechtzeitig die Information hat. Wenn es sich dabei um größere Firmen handelt und man jemand anderen am Telefon hat, dann schreibe ich mir auch Datum, Uhrzeit und Name vom Gesprächspartner auf.

» Punktedieb » Beiträge: 17970 » Talkpoints: 16,03 » Auszeichnung für 17000 Beiträge


Ja natürlich sage ich Termine ab, die ich nicht mehr wahrnehmen muss oder kann. Das ist egal, ob es sich um Arzttermine, Vorstellungsgespräche, Verabredungen oder sonst etwas handelt, aber es geht hier schon um die Höflichkeit, aber auch darum, einen geblockten Team wieder für andere Interessenten oder dergleichen offen zu halten und ihn dann besser nutzen zu können. Dieses Versetzt werden möchte ich selbst auch nicht erleben und habe da auch eine gewisse Anspruchshaltung.

So hatte ich kürzlich zwar die Möglichkeit gehabt, Vorstellungsgespräche zu haben, aber nach einer Durchrechnung der Kosten hätte es sich nicht wirklich gelohnt, dort die Stelle wahrzunehmen und so habe ich das Gespräch dann abgesagt. Auch, als ich nach meiner Ausbildung nach etlichen Vorstellungsgesprächen eine neue Stelle gefunden hatte und noch offene Bewerbungen hatte, für die ich eine Einladung bekam, habe ich diese Bewerbungen zurückgezogen oder besser bei Interesse an meiner Person die Gespräche abgesagt.

Ich wüsste eigentlich nicht, dass es Leute gibt, die ihre Termine nicht absagen, es sei denn, sie haben diese Termine vergessen. Dass sich so etwas nun immer mehr häuft, finde ich schade und hat schon etwas von Werteverfall an sich. Ich jedenfalls kann es nicht nachvollziehen und sage Termine, die ich nicht wahrnehme, weiterhin ab und erwarte das auch von anderen.

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» *steph* » Beiträge: 18439 » Talkpoints: 38,79 » Auszeichnung für 18000 Beiträge



Es müsste für jedermann selbstverständlich sein, einen vereinbarten Termin fristgerecht abzusagen. Egal, ob es sich nun um einen Arzttermin handelt oder einen privaten Termin. Ich habe gerade vor einer Stunde noch einen Behandlungstermin abgesagt. Dieser Termin kann dann wieder anderweitig vergeben werden. Nebenbei bemerkt, Ärzte sind berechtigt, nicht wahrgenommene Termine in Rechnung zu stellen, egal ob sie nun einen Ausfall dadurch hatten, oder nicht. Auf der anderen Seite haben sie es nicht nötig abzusagen, wenn der vereinbarte Termin ihrerseits nicht wahrgenommen werden kann.

Den Fall hatte ich persönlich in der vergangenen Woche. Man sagte mir zum vereinbarten Zeitpunkt, dass der Arzt krank geworden sein. Auf meine berechtigte Frage, warum man mich nicht informiert hätte und mich 45 Minuten umsonst zur Praxis fahren lasse, sagte man mir kleinlaut, dass es erst heute passiert sei. Das habe ich nun wirklich nicht glauben können, zumal mein Termin in der frühen Mittagszeit lag. Trotzdem halte ich an der bisherigen Regelung fest. Auch privat ist es wichtig, Termine abzusagen. Für einen Termin richtet man sich immer extra ein.

» Cid » Beiträge: 20027 » Talkpoints: -1,03 » Auszeichnung für 20000 Beiträge


Ich sage Termine grundsätzlich ab. Und das auch möglichst frühzeitig, wenn es irgendwie möglich ist. Wobei ich meine Termine an sich schon versuche so zu legen, dass ich keine anderen Termine absagen muss.

Ich habe mich vor Jahren auch mal telefonisch auf eine Stellenanzeige gemeldet. Dort habe ich auch einen Termin für ein persönliches Vorstellungsgespräch ausgemacht. Der Arbeitgeber sagte mir da auch nähere Details zum Stellenangebot. Abends grübelte ich darüber nach und die Stelle an sich wäre wohl in Ordnung gewesen, aber ich wäre aufgrund der Arbeitszeiten am Tag über vier Stunden alleine mit dem Arbeitsweg beschäftigt gewesen.

Ich rief dann vor dem Vorstellungsgespräch noch mal dort an und erklärte dem Arbeitgeber die Situation und wollte das Vorstellungsgespräch absagen. Er fand es schade und sagte aber auch, andere Schichten wären nicht möglich. Und er bedankte sich, dass ich den Termin abgesagt habe, das sei er sonst nicht gewohnt. Er hätte es öfters, dass Bewerber die Termine nicht absagen. Seit dem lege ich auf das Absagen noch mehr Wert. Denn die Absage warf doch ein positives Licht auf mich.

» LittleSister » Beiträge: 10426 » Talkpoints: -11,85 » Auszeichnung für 10000 Beiträge


Da ich selber ein Pünktlichkeitsfanatiker bin und es auch nicht leiden kann, wenn man mich irgendwo warten läßt, sage ich Termine grundsätzlich ab, wenn ich sie nicht oder nicht mehr wahrnehme. Ich finde, das gehört sich einfach so. Schließlich würde man das im umgekehrten Fall doch auch erwarten, dass man die Zeit dann anderweitig nutzen kann und nicht umsonst herumsitzen und auf die betreffende Person warten muss.

Ich habe es sogar schon oft erlebt, dass sich die Leute dann sogar für die Absage bedankt haben, beispielsweise bei Ärzten oder so. So kann mein Termin dann eventuell kurzfristig auch an jemanden vergeben werden, der ihn vielleicht dringend benötigt. In dem Nagelstudio, in das ich schon viele Jahre gehe, ist es jetzt eingeführt worden, dass Termine mindestens 24 Stunden vorher abgesagt werden müssen, falls den Kundinnen etwas dazwischenkommt, kann ja immer mal sein. Falls sie das nicht machen, werden 15,- € fällig, eine Art Ausfallgeld. Denn immerhin hätte meine Nagelfrau dann anderthalb Leerstunden, in der sie auch kein Geld verdient. Ich finde diese Lösung auch richtig, denn sie hat einen sehr vollen Terminkalender, so dass kurzfristige Absagen ärgerlich sind.

Bei meinem Ex-Zahnarzt war es sogar so, dass man einen Termin für eine professionelle Zahnreinigung 48 (!) Stunden vorher absagen musste, wenn man das nicht gemacht hätte, hätte der betreffende Patient die Hälfte dieser Behandlung trotzdem zahlen müssen, was dann 30,- € wären. Ich finde, solchen Ärger kann man sich sparen, indem man einfach zum Hörer greift und den Termin absagt, dauert ja auch nicht lange!

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» Jacqui_77 » Beiträge: 2718 » Talkpoints: 19,87 » Auszeichnung für 2000 Beiträge


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