Wohin mit Altkleidern?

Ich habe letztens meinen Schrank ausgemistet und es ist eine Menge zusammengekommen die ich nicht mehr anziehe und deswegen entsorgen will. In unserer Wohnsiedlung hängen häufig Zettel auf denen steht dass es eine große Altkleidersammlung gibt. Man soll die Kleidung dann einfach in große Müllsäcke packen und zu einem gegeben Termin die Säcke vor die Haustür stellen, diese werden dann abgeholt und laut Zettel in Europa verwendet werden.

Es ist jedoch keine Information über die Organisation die dahinter steckt gegeben. Ich bin meine Altkleidung bisher immer auf diese Weise losgeworden. Jetzt hat ein Kumpel letztens gemeint dass ich das nicht mehr machen soll weil die Kleidung nicht an Bedürftige weitergeleitet wird und es sich wahrscheinlich um irgendeine unseriöse Sache handelt. Wenn ich so nachdenke hat er wahrscheinlich Recht.

In unmittelbarer Nähe befinden sich auch so Altkleider- Container auf denen steht aber auch nicht drauf von welcher Organisation die aufgestellt wurden.
Deswegen denke ich mir ist es ja egal ob ich die Sachen da rein schmeiße oder doch in Müllsäcken vor die Haustür stelle. Wie entsorgt ihr eure Altkleidung? Ist es euch egal was damit geschieht weil ihr sie einfach nur loswerden wollt?

Klamotten entsorge ich nur, wenn sie absolut nicht mehr brauchbar sind. Das heißt, wenn so viele Löcher darin sind oder die Nähte schon aufgegangen sind, dass ich die Klamotten nicht mehr anziehen kann. Bei uns gibt es an Supermärkten diese Altkleider Container, ich nutze die aber nie, da meine Klamotten für so etwas dann nicht mehr zu gebrauchen sind. Wären meine Klamotten mir nur zu klein oder ähnliches, würde ich sie sicher darin packen. Die Art die Du beschreibst, kenne ich auch. Das ist auf dem Land bei uns so. Da stehen dann allerdings Körbe vor der Tür, wo die Altkleider dann rein gepackt werden. Ich halte das nicht für eine unseriöse Sache. Erkundige Dich doch mal dort, wenn sie das nächste Mal bei Euch abholen!

Alte Kleidung, die wirklich an Bedürftige weitergegeben wird, sollte man meinem Kenntnisstand nach Einrichtungen wie beispielsweise denen des Roten Kreuzes weitergeben. Vielleicht weißt Du, ob es in Deiner Nähe einen Rot-Kreuz-Laden gibt, wo die alte Kleidung auch tatsächlich neue Besitzer findet. Auch Einrichtungen kirchlicher Art wie Caritas oder Diakonie könnten Dir da sicherlich weiterhelfen.

Wenn ich nicht mehr benötigte Kleidung habe, frage ich grundsätzlich bei Freunden, Verwandten und Bekannten nach, ob diese eine Verwendung dafür haben. Meistens werde ich einen Großteil meiner Kleidung dann auch schon entsprechend los. Wenn etwas übrig bleibt, frage ich jeden, ob er sich seinerseits umhören kann, denn vielleicht finden sich so noch dankbar Abnehmer. Wenn ich dann immer noch Kleidung übrig habe, überlege ich mir, ob ich diese färben oder irgendetwas damit anstellen könnte, um sie optisch so zu modifizieren, dass sie mir doch wieder gefallen könnte – oder eben jemand anderem, der sie dann doch gern haben würde. Kleidung lässt sich tatsächlich mit wenigen Handgriffen sehr einfach und gut verändern, und wenn die Kleidungsstücke wirklich von niemandem mehr benötigt oder gewollt werden, den man kennt, kann man sich da kreativ durchaus mal austoben.

Bisher habe ich also das, was sich weder verschenken noch günstig bei eBay verkaufen ließ, letzten Endes in die Altkleidersammlung gegeben, wenn ich die betreffenden Kleidungsstücke nicht mehr verändern und meinen modischen Vorstellungen anpassen konnte oder wollte. Ob die Kleidung, die im Altkleidercontainer landet, letzten Endes zu Putzlumpen verarbeitet wird, ist mir dann relativ egal, denn das ist mir immer noch lieber als sie einfach in den Müll zu werfen.

Wenn wir unsere Kleidung aussortieren, dann kommen diese meistens in den Altkleider-Container. Bei den Zetteln an der Türe, steht zwar auch nicht drauf, wohin die Kleidung geht, aber ich denke die Container sind da etwas seriöser. Denn die brauchen ja auch erst mal eine Erlaubnis, um dort zu stehen.

Ich habe auch mal einen Bericht gesehen, wo es eben auch um die Altkleider ging. Viele Spender glauben, dass die Kleidung wirklich zu hilfsbedürftigen Menschen geht. Aber in dem Bericht wurde gezeigt, dass die Kleidung eingesammelt wird und dann in einer Firma aussortiert wird. Das Aussortieren wird von Arbeitern übernommen. Diese sortieren die Kleidung nach Art und Beschaffenheit aus. Also werden hier kaputte Kleidungsstücke direkt aussortiert. Die wird dann unter anderem zu Dämmmaterial verarbeitet. Wenn es sich um mittelmäßige Kleidung handelt, dann kommt die auch separat in einen Container und gelangt wahrscheinlich zu den Hilfsbedürftigen. Kleidung, die in einem sehr guten Zustand ist, wird auch aussortiert und gelangt dann sogar noch in den Verkauf, meist in einen Second-Hand Laden. Also wird mit gespendeter Kleidung auch noch Geld gemacht, anstatt diese wirklich hilfsbedürftigen Menschen zu geben! Als ich das gesehen habe, war ich erst mal geschockt.

Ob nun die Kleidung aus den Containern eher bei den hilfsbedürftigen Menschen ankommt, weiß ich nicht. Aber ich schmeiße sie lieber in die Container, als sie an die Straße zu stellen. Die Zettel an der Haustüre schmeißen wir immer direkt weg.

Dein Kumpel wird schon Recht haben, dass es sich um unseriöse Kleidersammler handelt. Wenn du die nicht benötigten Sachen in die Kleidersammlung geben willst, ruf das Rote Kreuz oder die Caritas an. Oft gibt es auch Kleiderkammern von der Stadt für Bedürftige. Ich finde die Idee von moin! auch sehr gut, erst einmal im Freundes und Bekanntenkreis zu fragen, ob Bedarf besteht. Da weißt du wenigstens, wo die Sachen hinkommen. Wir haben im vergangenen Jahr auch eine Menge Sachen von meiner Schwester an das Rote Kreuz gegeben.

Du kannst viele deine Altkleider auch über einen neuen Trend, der glaube ich aus England kommt, loswerden und dafür neues wieder in Schrank hängen. Es gibt sogenannte Altkleider-Partys, die meist privat veranstaltet werden und einer Tauschbörse sehr ähnlich sind.

Bei diesen Partys treffen sich einige Menschen mit all ihren Sachen, die sie nicht mehr benötigen und werfen sie zu einem großen Haufen in die Mitte. Aus dieser Mitte kann sich jeder das nehmen, was er gerade für Interessant oder brauchbar hält. Wer also Kleidung mitbringt, darf Kleidung auch wieder mitnehmen. Das wäre zumal auch eine etwas andere Möglichkeit shoppen zu gehen.

Und abschließend kann ich aus eigener Erfahrung (ich habe das bisher erst einmal gemacht durch eine Freundin, die mich mitnehmen wollte) noch sagen, dass trotzdem immer etwas übrig bleibt, was dann noch zum Roten-Kreuz gebracht werden kann.

Nun ja, ich glaube ehrlich gesagt nicht so ganz an deine Theorie von der Altkleider-Container-Mafia, zumal der Vater eines Freundes eben ehrenamtlich für eine solche "Organisation" arbeitet und die Kleidungsstücke aus den Altkleider-Container einmal alle zwei Wochen einsammeln fährt. Auch spricht für mich auf jeden Fall dagegen, dass es bei uns in der Stadt (Und wir sind eine Kleinstadt) richtig viele dieser Altkleider-Container gibt, und viele stehen auch auf öffentlichen Parkplätzen und einer sogar direkt neben dem Polizeipräsidium. Die Plätze gehören also sogar der Stadt und die Altkleider-Container werden dort legal abgestellt und deren Inhalt wird mit Sicherheit nicht verkauft, geklaut oder an Leute verschenkt, die es nicht brauchen.

Auch haben die Altkleider-Container, bei uns sind sie noch recht neu, alle einen Ausdruck oder ähnliche Hinweise, die darauf hinweisen, welche "Organisation" dort hinter steht. Jedoch verblasst die Farbe dort auch schon recht schnell wieder, vielleicht siehst du einfach deshalb keinen Hinweis darauf, wohin die Kleidungsstücke gebracht werden. Bei den Altkleider-Sammlern, die die Säcke vor deiner Tür abholen, wäre ich natürlich auch ein bisschen misstrauisch, jedoch halte ich es echt für übertrieben, dass sich jemand die Mühe macht, dort Kleidungsstücke zu "ergaunern".

Wenn du die Kleidungsstücke also doch spenden möchtest, dann steht dem eigentlich nichts im Weg - Ich selbst habe zwar nicht häufig alte Kleidungsstücke, weil ich meinen Schrank auch nur recht selten aufräume, jedoch entsorge ich auch diese in der Regel im Altkleider-Container. Jedoch solltest du die Kleidungsstücke dort wirklich nur abgeben, wenn sie noch in Ordnung sind, darauf achte ich auch immer, weil eben auch andere Menschen noch in dieser Wäsche herumlaufen müssen - Wer trägt denn dann schon gerne Wäsche, die total kaputt und durchlöchert ist, egal ob die Wäsche-Spende in Europa bleibt oder auf den Rest der Welt verteilt wird.

Wenn du die Wäsche aber trotzdem nicht spenden möchtest, versuche sie doch irgendwo anders zu verkaufen oder so? Vielleicht gibt es in deinem Freundes- oder Bekannteskreis jemanden, der noch etwas mit dieser Wäsche anfangen kann? Auch auf Ebay kann man das eine oder andere Kleidungsstück gut loswerden, wenn sich eben genug Leute dafür interessieren. Auch gibt es bei uns im Supermarkt eine recht florierende Angebots-/Nachfrage-Tafel, an der jeder sein zu verkaufendes/verschenkendes Produkt anpreisen und seine Telefonnummer hinterlassen kann, vielleicht gibt es ja so etwas auch bei euch?

Ich werfe in der Regel meine Altkleidersachen nicht weg. Es gibt immer Menschen die sich freuen wenn sie für einen kleinen Betrag bzw. kostenlos ihre Kleidung beziehen können. Auch geben ich gerne meine Altkleider in Hilfsprojekte für Menschen aus Afrika oder Südamerika. Mir tun diese Menschen, die oft weit unter dem Existenzminimum leben müssen, einfach unglaublich leid. Man kann sich gar nicht vorstellen wie ein Leben sein muss, wenn man sich nicht einmal was zu trinken und essen kaufen kann. Solange also meine aussortierte Kleidung nicht total kaputt und zerfetzt ist, verschenke ich sie lieber.

Ich entsorge fast nur Sachen, die nicht mehr tragbar sind. Für Kleidung, die mir einfach nicht mehr gefällt, findet ich fast immer einen Abnehmer im Freundeskreis. Ich war auch schon auf einer Kleidertauschparty, was eine recht lustige Veranstaltung war. Ich dachte eigentlich nicht, dass ich dort viel finden werde, aber am Ende hatte ich doch zwei Tüten mit "neuen" Sachen.

Und dann habe ich auch eine Kiste mit alten Sachen, die ich zum Malen trage oder wenn ich im Garten arbeite. Wenn ich zum Beispiel ein T-shirt aussortiere, weil es etwas verwaschen ist, landet das in dieser Kiste. In dieser Kiste schaue ich dann, welches T-shirt besonders viele Flecken hat und das wird dann endgültig aussortiert. Dann entsorge ich das auch über den Container, denn damit kann eh niemand mehr Geld machen und die Textileinindustrie in den Entwicklungsländern ruinieren. Da die Kleidungsstücke, die nicht weiter verkauft werden können, aber recycelt werden, ist diese Art der Entsorgung besser als die alten Kleider einfach in den Hausmüll zu stecken.

Die Altkleidersammlungen finden meistens vom Roten Kreuz aus statt. Von denen sind oft auch die Container in den Städten. Und in den wenigsten Fällen erreichen diese so gesammelten Kleidungsstücke wirklich bedürftige Menschen. Die Container werden geleert und oftmals gleich zu einer Firma gefahren, die dem Roten Kreuz dafür Geld bezahlen. Ist nun natürlich Auslegungssache. Ich finde das nicht richtig. Allerdings finanziert das Rote Kreuz damit auch einige Angebote. Allerdings wird halt auch mit den Sammlungen und den Containern vermittelt, man tut mit einer Spende was Gutes für Bedürftige und das stimmt in meinen Augen halt nicht wirklich.

Ich selbst verkaufe Kleidung die noch gut erhalten ist. Oder zumindest versuche ich es. Ab und verschenke ich auch mal was. Was ich nicht los werden und was noch in Ordnung ist, spende ich der Tafel oder tausche es dort gegen andere Sachen. Da weiß ich aber mindestens das die Kleidung dort Leuten zu Gute kommt, die sie wirklich brauchen können. Ein paar Mal im Jahr wird von der Tafel auch ein Flohmarkt veranstaltet und die Einnahmen fließen ebenfalls in die Tafel. Also kommt es so oder so den Bedürftigen zu Gute.

Kleidung die nicht mehr in Ordnung ist, schneide ich meistens klein und nehme sie zum Putzen. Finde ich recht praktisch. Denn ich kann die Lappen dann nach der Benutzung weg schmeißen und habe dabei noch Geld gespart.